6 Als die Römer im 2. Jh. v. Chr. nach <strong>Rab</strong> kamen, fanden sie eine entwickelte Stadt vor. Octavian Augustus, der größte römische Kaiser ließ Mauern und Türme zur Verteidigung um die Stadt errichten. Auf ihren Fundamenten befinden sich heute noch die Überreste der Mauerwerke und Festungen. Die Römer gaben der Stadt den Namen Felix Arba, was glücklich bedeutet. Dieser Titel stand damals für Reichtum, Verdienste und Bedeutung eines römischen Munizipiums. Von den römischen, über die byzantinischen und venezianischen zu den ungarischen und kroatischen Herrschern wechselten sich häufig die Herren von <strong>Rab</strong> ab, jedoch blieb die Stadt von großen Zerstörungen immer verschont. Möglicherweise bezog sich der römische Name „Felix Arba“ gerade auf diese Tatsache. Die Geschichte von <strong>Rab</strong> spiegelt sich auch auf ihren Bauten und dem einfachen Straßenraster, den drei parallel längs liegende Straßen dominieren, wieder. Der älteste Stadtkern „Kaldanac“ liegt in der unmittelbaren Nähe der Kathedrale, deren Fassade aus zweifarbigem Stein „Breča“, der von <strong>Rab</strong> stammt, gebaut ist. In der Kathedrale St. Mariä Himmelfahrt (Katedrala Uznesenja Blažene Djevice Marije) wird neben anderen Reliquien auch der Kopf des Hl. Christophorus, des Schutzpatrons von <strong>Rab</strong>, verwahrt. Christophorus, der Schutzpatron von <strong>Rab</strong> Einer Legende nach ist es gerade dem Heiligen Christopherus zu verdanken, dass sich <strong>Rab</strong> im Jahr 1075 gegen die Angriffe von Normannen verteidigen konnte. Dank seiner Gebete konnten die Pfeile von den normannischen Schiffen den Türmen und Festungsmauern der Stadt nichts anhaben. Heute noch wird am Tag des Märtyrertods des Heiligen Christophorus, den 27. Juli, den die Kirche als „Dies Natalis“ feiert, der Kopf des Heiligen in der feierlichen Prozession von den Gläubigern durch die Stadt getragen. Neben der Kathedrale befindet sich der prächtige, im romanischen Stil erbaute, 26m hohe Glockenturm von <strong>Rab</strong>. Im alten Stadtkern befindet sich auch das Kloster St. Antun Opat (Samostan sv. Antuna Opata). Das Kloster wird heute von Nonnen, die für ihre Handarbeit wie z.B. Spitzentischdecken aus Agavefasern berühmt sind, bewohnt. Der älteste Glockenturm von <strong>Rab</strong> liegt neben dem Benediktinerkloster St. Andreas (Samostan sv. Andrije).In der St. Justina Kirche (Crkva sv. Justine), die die Bewohner von <strong>Rab</strong> selbst erbaut haben, befindet sich heute das Sakralmuseum. Die Kirche zum Heiligen Kreuz (Crkva Sv.Križa) aus dem 13. Jh. ist für die Musikabende bekannt, die seit über 20 Jahren da stattfinden. Sie wurde auf den Überresten der St. Johannes-Evangelist-Kirche erbaut. Der romanische Glockenturm ist der einzige gänzlich erhaltene Teil der Kirche. Die restaurierten Säulen bilden ein Deambulatorium um den Altar, was in den Sommermonaten zur Open-Air-Bühne für diverse Aufführungen wird. Neben dem architektonischen Reichtum, von dem insbesondere der alte Stadtkern mit seinen vielen Kirchen geprägt ist, gibt es in <strong>Rab</strong> zahlreiche Adel-, Patrizier- und Bürgerpaläste. Der Palast Dominis-Nimira aus dem 15. Jh. ist der dominanteste unter denen. Ein wahres Schmückstück ist außer den reich verzierten Renaissancefenstern auch das Wappen der Familie Dominis, aus der auch der berühmte Marcus Antonius de Dominis stammt. Den Fürstenpalast (Knežev dvor) dominieren der im Gotik-Renaissance-Stil erbaute Turm sowie der Balkon mit Balustrade im Renaissancestil. Über acht Jahrhunderte hatte der Palast eine und die gleiche Funktion – er war das Verwaltungszentrum der Stadt, was ihn zu den Raritäten europaweit macht. La Serenissima hat während ihrer Vorherrschaft über <strong>Rab</strong> 1509 die repräsentable Stadtloggia als die Halle im Freien errichtet, in welcher Gerichtsverhandlungen, Trauungen, Handel und Beschlussfassungen stattfanden. Daher spielt die Stadtloggia heute noch eine wichtige Rolle im öffentlichen Leben der Einwohner der Stadt. Parallel zur Loggia wurde auch die Stadtuhr, die heute noch die richtige Uhrzeit anzeigt, errichtet. Die älteste erhaltene Kirche der Insel ist die St. Peter Kirche in Supetarska Draga aus dem Jahr 1059. Sie ist die besterhaltene Kirche an der östlichen Adriaküste und in ihrem Glockenturm befindet sich die Glocke aus dem Jahr 1299. Das St. Euphemia Kloster (Samostan sv. Eufemije) in der gleichnamigen Bucht, welches von den Franziskanern errichtet wurde, ist ein richtiger Edelstein unter den Denkmälern. Der kroatische Name der Stadt <strong>Rab</strong> wird zum ersten Mail in der Urkunde über den Klosterbau erwähnt. Das Kloster ist die wahre Schatztruhe des künstlerischen Schaffens und darin befindet sich auch das Ethnologische Museum der Insel. Auf dem Hügel über Barbat liegen die Überreste der St. Damian Kirche (Crkva sv. Damjana), welche außer der sakralen Funktion auch die Verteidigungsfunktion hatte. Es wird vermutet, dass im 6. Jh. hier eine Festung lag (während der Herrschaft des Kaisers Justinus). Die Römer gaben der Stadt den Namen Felix Arba, was glücklich bedeutet. 7