2 Beständigkeit von Edelstahl Rostfrei in chloridhaltigen Wässern ...
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Auf Wasser<strong>in</strong>haltsstoffe, die für Abwasserbehandlung<br />
typisch s<strong>in</strong>d, wird<br />
<strong>in</strong> den diesen Anwendungsfall behandelnden<br />
Schriften [3,21,24] und <strong>in</strong><br />
Abschnitt 3.2.2 e<strong>in</strong>gegangen.<br />
2.4 Bauseitige<br />
E<strong>in</strong>flussgrößen<br />
2.4.1 Konstruktive Vorgaben<br />
Für die Korrosionsbeständigkeit nichtrostender<br />
Stähle gegenüber <strong>Wässern</strong><br />
ist die Vermeidung <strong>von</strong> Spalten wichtig.<br />
S<strong>in</strong>d sie unvermeidbar, sollten sie<br />
möglichst weit se<strong>in</strong>. Spalte mit e<strong>in</strong>er<br />
Weite <strong>von</strong> mehr als 0,5 mm gelten<br />
gemäß DIN EN 12502-4 [14] im Allgeme<strong>in</strong>en<br />
als unkritisch. Auch s<strong>in</strong>d<br />
Metall/Metall-Spalte <strong>in</strong> der Regel<br />
weniger kritisch als Metall/Kunststoff-<br />
Spalte. S<strong>in</strong>d Spalte unvermeidbar,<br />
lässt sich die erhöhte Korrosionsgefahr<br />
<strong>in</strong> der Regel durch Wahl e<strong>in</strong>es<br />
beständigeren Werkstoffs auffangen.<br />
In H<strong>in</strong>blick auf die Vermeidung <strong>von</strong><br />
Spaltkorrosion ist die Vermeidung <strong>von</strong><br />
Ablagerungen wichtig. Deshalb sollten<br />
die konstruktiven Vorgaben erforderlichenfalls<br />
e<strong>in</strong>e hierfür ausreichende<br />
M<strong>in</strong>dest-Strömungsgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />
vorschreiben. Im Fall der Handhabung<br />
<strong>von</strong> Schlämmen sollte die Konstruktion<br />
ke<strong>in</strong>e strömungstechnischen<br />
Toträume vorsehen, <strong>in</strong> denen sich<br />
Ablagerungen ansammeln könnten.<br />
Für die Handhabung chloridhaltiger<br />
Wässer werden nichtrostende Stähle<br />
häufig geme<strong>in</strong>sam mit anderen Werkstoffen<br />
verbaut, so dass sich die Frage<br />
nach der Verträglichkeit stellt [25].<br />
Sobald zwei metallische Materialien<br />
mite<strong>in</strong>ander <strong>in</strong> elektrischem Kontakt<br />
stehen und sich dabei <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er elektrisch<br />
leitenden Flüssigkeit bef<strong>in</strong>den,<br />
kommt es zu elektrochemischen Reaktionen,<br />
die zur Korrosion des weniger<br />
edlen Partnerwerkstoffs führen können.<br />
Dieser Vorgang ist <strong>in</strong> der Praxis<br />
unter dem Begriff Kontaktkorrosion<br />
bekannt. In der aktuellen Normung<br />
wird diese Ersche<strong>in</strong>ung als Bimetallkorrosion<br />
bezeichnet, die e<strong>in</strong>e spezielle<br />
Form der galvanischen Korrosion<br />
ist. In der Regel ist nichtrostender<br />
Stahl der edlere Partnerwerkstoff, - zu<br />
den wenigen Ausnahmen gehören beispielsweise<br />
Grafit <strong>in</strong> Dichtungen sowie<br />
Aktivkohle <strong>in</strong> Filtern, - und korrodiert<br />
daher selbst nicht. Das unedlere Part-<br />
700<br />
U H<br />
mV<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
gebeizte<br />
Oberfläche<br />
Bild 3: Lochkorrosionspotential als Funktion des Oberflächenzustands für zwei nichtrostende<br />
austenitische Stähle, nach A.S.M. Diab u. W. Schwenk, Werkstoffe und<br />
Korrosion 44 (1993) 367-372 [27].<br />
nermetall kann z.B. der Z<strong>in</strong>küberzug<br />
bei verz<strong>in</strong>ktem Stahl se<strong>in</strong>. Das Flächenverhältnis<br />
der Partnerwerkstoffe<br />
zue<strong>in</strong>ander ist entscheidend für das<br />
Auftreten <strong>von</strong> Kontaktkorrosion. Um<br />
sie zu vermeiden, müssen die zwei<br />
metallischen Werkstoffe <strong>von</strong>e<strong>in</strong>ander<br />
elektrisch getrennt oder andere aktive<br />
oder passive Schutzmaßnahmen<br />
ergriffen werden [20,25].<br />
Bei Verb<strong>in</strong>dungselementen aller Art,<br />
wie Flanschen, Klemm- und Pressfitt<strong>in</strong>gen<br />
oder Muffen ist ferner darauf zu<br />
achten, dass Dichtungswerkstoffe<br />
gewählt werden, aus denen ke<strong>in</strong>e oder<br />
nur ger<strong>in</strong>ge Mengen an Chlorid freigesetzt<br />
werden können.<br />
2.4.2 Fertigungsseitige<br />
E<strong>in</strong>flussgrößen<br />
1.4571<br />
1.4301<br />
In der Fertigung kann es unter anderem<br />
zu e<strong>in</strong>er Erhöhung der Korrosionswahrsche<strong>in</strong>lichkeit<br />
<strong>von</strong> Lochkorrosion<br />
als Folge e<strong>in</strong>er Sensibilisierung kommen.<br />
Unsachgemäße Wärmebehand-<br />
strohgelbe rot/violette<br />
Anlauffarben<br />
0,01 mol/l NaCl<br />
30 °C<br />
violett/blaue<br />
lungen oder Schweißprozesse, bei<br />
denen der Werkstoff für e<strong>in</strong>e längere<br />
Zeit im Temperaturbereich <strong>von</strong> 500 °C<br />
bis 800 °C verbleibt, führen zur Ausscheidung<br />
chromreicher Karbide auf<br />
den Korngrenzen und e<strong>in</strong>er entsprechenden<br />
Chromverarmung <strong>in</strong> den korngrenzennahen<br />
Bereichen. Diese Werkstoffveränderung<br />
wird als Sensibilisierung<br />
bezeichnet. E<strong>in</strong>e Sensibilisierung<br />
kann mit e<strong>in</strong>er Prüfung nach DIN EN<br />
ISO 3651-2 als <strong>in</strong>terkristall<strong>in</strong>e Korrosion<br />
nachgewiesen werden. Im Fall e<strong>in</strong>er<br />
Beanspruchung durch chloridhaltige<br />
Wässer kann die Sensibilisierung aber<br />
auch e<strong>in</strong>e erhöhte Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit<br />
für Lochkorrosion <strong>in</strong> den korngrenzennahen<br />
Bereichen zur Folge haben. Wie<br />
aus den Bemerkungen zur <strong>in</strong>terkristall<strong>in</strong>en<br />
Korrosion <strong>in</strong> Abschnitt 2.1 hervorgeht,<br />
wird e<strong>in</strong>e Sensibilisierung der<br />
nichtrostenden austenitischen korrosionsbeständigen<br />
Stähle <strong>in</strong> der Regel<br />
vermieden, wenn beim Schweißen<br />
dicker Querschnitte, - über 6 mm<br />
Blechdicke, - oder anderweitigem entsprechenden<br />
Wärmee<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen wäh-<br />
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