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DYNARDO GmbH, Luthergasse 1d, 99423 Weimar, johannes.will ...

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<strong>DYNARDO</strong> <strong>GmbH</strong>, <strong>Luthergasse</strong> <strong>1d</strong>, <strong>99423</strong> <strong>Weimar</strong>, <strong>johannes</strong>.<strong>will</strong>@dynardo.de<br />

Mit einem effizienten Simulator für hydraulische Rissbildung bietet Dynardo die<br />

Softwarebasis für die Optimierung der Gasproduktion in undurchlässigen<br />

Gaslagerstätten<br />

Gasproduktion in undurchlässigen Lagerstätten<br />

Ein großer Teil von natürlichen Gas und Öllagerstätten befindet sich in extrem<br />

undurchlässigen Gesteinsschichten. Die größte Gaslagerstätten Nordamerikas, der Barnett<br />

Tonstein in Texas, USA gehört dazu. Für eine wirtschaftliche Förderung der im Felsgestein<br />

festgehaltenen Gas- und Ölvorkommen wird seit vielen Jahren die sogenannte hydraulische<br />

Rissbildung eingesetzt. Dabei wird mittels Wasserdruck in einem größtmögliches Volumen<br />

der Lagerstätte um ein Bohrloch durch Rissbildung die Durchlässigkeit erhöht.<br />

Der Erfolg der hydraulischen Rissbildung kann mit seismischen Messverfahren, die<br />

Rissbildung orten können gemessen werden. Aber dann lässt sich nur noch feststellen wie<br />

erfolgreich das Design des Bohrloches und der hydraulischen Stimulierung ist. Um die Lage<br />

des Bohrlochs und der hydraulischen Stimulierung optimieren zu können muss der Prozess<br />

der hydraulischen Rissbildung in ausreichender Prognosegüte berechnet werden können.<br />

Hierfür gab es bisher keine kommerziellen Softwareprogramme, die die Rissbildung im 3dimensionalen<br />

Gebirgsmodell in geschichteten Lagerstätten im geklüfteten Fels ermitteln<br />

konnten.<br />

Optimierung der Gasproduktion mittels Simulation<br />

Dynardo konnte durch die Kopplung eines leistungsfähigen FEM Programms mit einer<br />

Materialbibliothek der Geotechnik und einer Optimierungssoftware erfolgreich die<br />

hydraulische Rissbildung einer geschichteten Lagerstätte im geklüfteten Fels berechnen.<br />

Entscheidend für ein prognosefähiges Simulationsmodell ist dabei dass die wichtigen<br />

Mechanismen der hydraulischen Rissbildung die zur Ausbildung eines Netzwerkes von<br />

Rissen in der Lagerstätte führen in ausreichender Genauigkeit abgebildet werden können.<br />

Zur Verwendung des Modells zur Optimierung des Bohrlochdesign und des Design der<br />

hydraulischen Stimulierung ist es essentiell, die wichtigen Eingangsparameter welche die<br />

Rissbildung wesentlich bestimmen zu ermitteln sowie die damit verbundenen Mechanismen<br />

zu verstehen und die Ergebnisse des stimulierten Volumen mit Messungen abzugleichen.<br />

Durch den erfolgreichen Abgleich eines Bohrloches mit Messungen konnte ein Simulator für<br />

das Gasreservoir entwickelt werden. Unter Verwendung des kalibrierten Modells kann in der<br />

Folge das Bohrlochdesign und das hydraulische Design weiterer Bohrlöcher mit dem Ziel<br />

einer Maximierung der Gasproduktion optimiert werden.<br />

ANSYS/multiPlas/optiSLang Simulator für die hydraulische Rissbildung<br />

Um den Simulator zur Optimierung realer Bohrlochgeometrien zu verwenden ist eine<br />

parametrische Modellierung im homogenisierten Volumenmodell notwendig und die<br />

Berechnung einer hydraulischen Stimulierung muss extrem effizient sein, denn hundert bis<br />

einige hundert Berechnungen werden für die Validierung, Kalibrierung und Optimierung<br />

notwendig. Zur parametrischen Modellierung sowie zur effizienten Berechnung wurde<br />

ANSYS verwendet. Zweite wichtige Komponente ist Dynardo’s Materialbibliothek für die<br />

Geotechnik (multiPlas), welche die Rissbildung im Fels und im Trennflächensystem im<br />

homogenisierten Volumenmodell berechnet. Die nichtlineare Lastgeschichteberechnung<br />

beginnt mit der Spannungs- und Porenwasserdruck Initialisierung. Um die in situ Spannungen<br />

der verschiedenen Gesteinsschichten aufzubringen, wurden die Schichten einzeln initialisiert<br />

und dann stoffschlüssig verbunden. Die hydraulische Rissbildung wird in der Folge als<br />

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gekoppelte hydraulisch mechanische Berechnung durchgeführt. Die Kopplung erfolgt dabei<br />

über die Strömungskräfte, die sich aus Porenwasserdruckunterschieden der hydraulischen<br />

Berechnung ermittelt werden sowie über die Änderung der Durchlässigkeiten infolge<br />

Rissbildung der mechanischen Berechnung. Die dritte wichtige Softwarekomponente ist<br />

Dynardo’s optiSLang, welches zur Validierung und Kalibrierung des Lagerstättenmodells<br />

sowie zur Optimierung der Gasproduktion eingesetzt wurde.<br />

Anwendungsbeispiel<br />

Der Simulator wurde für ein Reservoir im Barnett Shale entwickelt und an zwei Bohrlöchern<br />

eingesetzt. Für das erste Bohrloch waren neben geologischen Bohrlochaufnahmen auch<br />

Messungen aus Kernproben der gashaltigen Gesteinsschichten sowie angrenzender<br />

Gesteinsschichten vorhanden. Zur Kalibrierung waren Messprotokolle der hydraulischen<br />

Stimulierung und seismische Messungen der Rissausbreitung vorhanden. Das<br />

Lagerstättenmodell wurde mit 7 Schichten geklüfteten Fels modelliert, wobei jede Schicht bis<br />

zu 4 Trennflächenscharen aufwies. Die hydraulische Stimulierung wurde in 5 Abschnitten im<br />

horizontalen Teil des Bohrloches mit insgesamt 100 bis 200 Minuten Dauer durchgeführt.<br />

Die zahlreichen felsmechanischen Eingangswerte wurden aus allen verfügbaren Daten sowie<br />

aus Erfahrungswerten abgeschätzt. Das resultierende parametrische Berechnungsmodell<br />

enthielt insgesamt 200 Parameter aus der felsmechanischen Charakterisierung, der Geometrie<br />

und des hydraulischen Designs. Die Modellvalidierung erfolgte in zwei Schritten. Zuerst<br />

wurden wichtige Parameter der Modellierung (Netzdichte, Zeitschrittweite) sowie der<br />

Kopplung zwischen hydraulischer und mechanischer Berechnung, wie die maximal mögliche<br />

Gebirgsdurchlässigkeit oder die Energiedissipation an der Rissfront untersucht. Danach<br />

wurden alle felsmechanischen Kennwerte, die in situ Druckverhältnisse und das<br />

hydraulischen Design bezüglich Ihrer Sensitivität zur Rissbildung untersucht, die wichtigen<br />

Zusammenhänge wurden validiert sowie der Simulator letztendlich mit den Messungen der<br />

Rissausbreitung kalibriert. Ausgehend vom stimulierten Felsvolumen wurde die<br />

Gasproduktion am kalibrierten Bohrloch und für ein weiteres Bohrloch wo keine Messungen<br />

der Rissausbreitung zur Verfügung standen ermittelt. Die vorhergesagte Gasproduktion beider<br />

Bohrlöcher zeigte eine gute Übereinstimmung mit der tatsächlichen Produktion und war<br />

überraschenderweise wesentlich besser als die geschätzte Gasproduktion aus den Ergebnissen<br />

der seismischen Messungen.<br />

Als letzter Schritt wurde das Optimierungspotential untersucht. Durch Optimierung der<br />

Parameter des Bohrlochs und des hydraulischen Design konnte gezeigt werden, dass eine<br />

Erhöhung des stimulierten Volumen und damit der Gasproduktion von 25% möglich ist.<br />

Weitere Anwendungsgebiete<br />

Das Verfahren der hydraulischen Rissbildung wird neben der Stimulierung von Gas- und<br />

Öllagerstätten auch zur Erhöhung der Durchlässigkeit von Gebirgsschichten für<br />

Erdwärmeprojekte verwendet. Im Gegensatz zur Optimierung der Rissbildung können mit<br />

dem Simulator auch Aufgabenstellungen der Minimierung der Rissbildung wie zum Beispiel<br />

bei der Einlagerung von Gas oder radioaktivem Müll bearbeitet werden. Das wesentliche<br />

physikalische Phänomen der Rissbildung infolge der Änderung der insitu<br />

Spannungsverhältnisse durch Änderungen von Porenwasserdrücken oder thermischer bzw.<br />

mechanischer Lasten ist in allen Anwendungsfällen ähnlich und kann mit den ANSYS<br />

Simulationsmöglichkeiten und der Kopplung mit multiPlas in effizienter Art und Weise<br />

berechnet werden.<br />

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Seismische Ortung der Rissbildung aller 5 Abschnitte<br />

Geologische Bohrlochaufnahme der 7 modellierten Gebirgsschichten<br />

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Analyseflussdiagramm des Simulator für hydraulische Rissbildung<br />

Stimulierter Felskörper nach 193 Minuten hydraulischer Rissbildung (blau Berechnung, rot<br />

seismische Messung)<br />

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