Golf 2012 - Augsburger Allgemeine
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Er war der größte <strong>Golf</strong>er<br />
aller Zeiten, doch momentan<br />
bekommt Tiger Woods seine<br />
Probleme mit dem<br />
Schwung nicht richtig in den<br />
Griff. Beim Major in Augusta<br />
belegte er mit Rang 40 seine<br />
schlechteste Platzierung<br />
seit 1996.<br />
Fotos: dpa, afp<br />
14 MAJOR-SIEGE<br />
The Masters 1997, 2001, 2002,<br />
2005<br />
US Open 2000, 2002, 2008<br />
The Open Championship 2000,<br />
2005, 2006<br />
PGA-Championship 1999,<br />
2000, 2006, 2007<br />
Platzreifekurs<br />
195,- €<br />
16 Kursstunden bei unseren<br />
qualifizierten PGA Professionals<br />
Kostenlose Nutzung von Kurzplatz<br />
und Rangebällen während<br />
der gesamten Kursdauer<br />
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Und WAS MACHT EIGENTLICH<br />
Der 14-fache Major-Sieger kämpft weiter mit seinem Schwung und seiner Einstellung<br />
„Saft“ ist für Jack Nicklaus<br />
das magische Wort. „Jeder<br />
Spieler hat nur eine bestimmte<br />
Menge Saft“, pflegt<br />
der 18-fache Major-Champion<br />
und erfolgreichste <strong>Golf</strong>er<br />
aller Zeiten zu sagen. „Man<br />
versucht, den Rest Saft, den<br />
man hat, für die Gelegenheiten<br />
aufzuheben, in denen<br />
man ihn am meisten<br />
braucht.“ Dass Tiger Woods<br />
im Vergleich zu all seinen<br />
Mitstreitern im Verlauf seiner<br />
Karriere mit Abstand am<br />
meisten „Saft“ zur Verfügung<br />
hatte, steht außer Frage. Wie<br />
sonst hätte der Amerikaner<br />
Rekorde in Serien aufstellen<br />
können, selbst 14 Major-Titel<br />
verbucht. Der erste Turnierhöhepunkt<br />
der Saison<br />
<strong>2012</strong>, die US Masters im Augusta<br />
National <strong>Golf</strong> Club von<br />
Georgia, hat allerdings keinen<br />
Zweifel daran gelassen,<br />
dass diese Energie auch bei<br />
dem 36-Jährigen endlich ist.<br />
Die Zeiten, in denen der Superstar<br />
am ersten Tag durch<br />
die Magnolia Avenue Richtung<br />
Clubhaus fuhr, die Driving<br />
Range betrat und von<br />
diesem Zeitpunkt an das Geschehen<br />
nach Belieben dominierte,<br />
sind vorbei. Sein<br />
Sieg bei der Arnold Palmer<br />
Invitational Mitte März versetzte<br />
Woods zwar in Hochstimmung,<br />
seinen Schwung,<br />
der in Florida aber nahezu<br />
perfekt funktionierte, hatte er<br />
in Augusta nicht mehr im<br />
Griff.<br />
Während der ersten zwei<br />
Runden der US Masters geriet<br />
er gänzlich außer Kontrolle.<br />
Der Superstar, der<br />
einst seine Eisen nach Belieben<br />
kontrollierte, traf weniger<br />
als die Hälfte der Grüns,<br />
verpasste bei 50 Prozent der<br />
Abschläge das Fairway. Am<br />
Freitag traf er nur sieben von<br />
18 Grüns in der regulären<br />
Anzahl der Schläge.<br />
50 Prozent seiner Abschläge<br />
während der ersten zwei<br />
Tage landeten jenseits der<br />
Bahn. Am 16. Loch blockierte<br />
er einen Schlag derartig,<br />
dass er das Grün um zehn<br />
Meter verpasste. „Das war<br />
ein simples Eisen 9. Das ist<br />
ja wirklich nicht schwer. Das<br />
ist ein ganz einfacher <strong>Golf</strong>schlag“,<br />
stöhnte er im Anschluss.<br />
Direkt nach dem<br />
Schlag kickte Woods das Eisen<br />
9 wütend über das Gras,<br />
was den Fernsehkommentator<br />
und dreifachen Masters-<br />
Champion Nick Faldo zu der<br />
süffisanten Bemerkung veranlasste:<br />
„Ich denke, wir<br />
können offiziell feststellen,<br />
dass Tiger Woods seinen<br />
Schwung verloren hat … und<br />
seinen Kopf.“<br />
„Driver-Angst“ nennt Woods’<br />
Ex-Coach Hank Haney das<br />
Schwungproblem in seinem<br />
viel diskutierten Buch „The<br />
Big Miss“ über den Super-<br />
<strong>Golf</strong>einstieg<br />
star. Die Arbeit am Drive, so<br />
Haney, habe ihre Zusammenarbeit<br />
geprägt, die<br />
Furcht vor einem völlig missglückten<br />
Abschlag sei allgegenwärtig<br />
gewesen. „Ich<br />
kann heute zugeben, dass<br />
ich mich nie wirklich gut fühlte,<br />
wenn Tiger bei einem Turnier<br />
einen Drive machen<br />
musste. Wenn der Schlag gut<br />
war, war ich wirklich erleichtert.<br />
Ich hatte immer Angst<br />
vor einem wirklich großen<br />
Fehlschlag. Und ich weiß,<br />
dass es ihm die meiste Zeit<br />
genauso ging.“<br />
Die Masters-Woche hat gezeigt,<br />
dass sich daran auch<br />
unter dem neuen Coach<br />
Sean Foley nichts geändert<br />
hat. „Das überkommt mich in<br />
Phasen“, gesteht Woods die<br />
Problematik zu. „Ich erreiche<br />
Zeiten, wo alles wirklich gut<br />
ist und dann verliere ich es<br />
wieder. Das ist offen gestanden<br />
sehr frustrierend.“