Hörfest Programm.pdf - Initiative Neue Musik in Ostwestfalen-Lippe eV
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Kurzbiographien<br />
Born <strong>in</strong> Haifa, <strong>in</strong> 1955, Israel, Ofer Ben-Amots gave his first piano concert at age n<strong>in</strong>e and at age sixteen was awarded first prize <strong>in</strong> the Chet<br />
Piano Competition. Later, follow<strong>in</strong>g composition studies with Joseph Dorfman at Tel Aviv University, he was <strong>in</strong>vited to study at the<br />
Conservatoire de Musique <strong>in</strong> Geneva, Switzerland. There he studied with Pierre Wismer and privately with Alberto G<strong>in</strong>astera. Ben-Amots is<br />
an alumnus of the Hochschule für <strong>Musik</strong> <strong>in</strong> Detmold, Germany, where he studied with Mart<strong>in</strong> C. Redel and Dietrich Manicke. Upon his<br />
arrival <strong>in</strong> the United States <strong>in</strong> 1987, Ben-Amots studied with George Crumb at the University of Pennsylvania. Currently on the faculty of<br />
Colorado College, Dr. Ben-Amots is a Professor of music.<br />
André Caplet wurde 1878 <strong>in</strong> Le Havre geboren. Er spielte bereits als Zwölfjähriger Viol<strong>in</strong>e im Theaterorchester se<strong>in</strong>er Heimatstadt. 1896<br />
begann er e<strong>in</strong> Studium am Pariser Konservatorium. 1901 wurde er (u.a. gegen die Konkurrenz Ravels) mit dem Prix de Rome für die Kantate<br />
Myrrha ausgezeichnet. Nach der Rückkehr aus Rom wurde Caplet Schüler von Claude Debussy. Bis 1910 war er Dirigent der Concerts<br />
Colonne, und von 1910 bis 1914 dirigierte er an der Oper <strong>in</strong> Boston. 1912 leitete er die englische Erstaufführung von Debussys Oper Pelléas<br />
et Mélisande. Debussy vertraute ihm die Orchestrierung des Bühnenwerks Le Martyre de Sa<strong>in</strong>t Sébastien an, dessen Uraufführung er<br />
dirigierte.1914 wurde Caplet zum musikalischen Leiter der Pariser Oper ernannt. Wenige Tage später jedoch, nach Ausbruch des Ersten<br />
Weltkrieges, meldete er sich freiwillig zum Wehrdienst. Während se<strong>in</strong>es Militärdienstes erlitt er e<strong>in</strong>e Gasvergiftung, die zu se<strong>in</strong>em relativ<br />
frühen Tod.führte.<br />
George Crumb, 1929 <strong>in</strong> Charleston, West Virg<strong>in</strong>ia, geboren, erreichte durch Verwendung ungewöhnlicher vokaler und <strong>in</strong>strumentaler<br />
Techniken e<strong>in</strong>en großen Reichtum an Klangfarben. Er studierte bei dem amerikanischen Komponisten Ross Lee F<strong>in</strong>ney und bei Boris<br />
Blacher <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>. Später unterrichtete er an der University of Colorado <strong>in</strong> Boulder und von 1965 bis 1997 an der University of Pennsylvania<br />
<strong>in</strong> Philadelphia. Neben zahlreichen anderen Auszeichnungen und Stipendien erhielt er 1968 den Pulitzer-Preis für Echoes of Time and the<br />
River. Die meisten se<strong>in</strong>er Vokalwerke – darunter auch Night of the Four Moons – vertonten Verse des spanischen Dichters Federico García<br />
Lorca. Se<strong>in</strong> Streichquartett "Black Angels, Thirteen images from the dark land (1970)" für elektrisch verstärkte Instrumente kann als<br />
Gipfelwerk der neueren Quartettliteratur gelten. In A Haunted Landscape (1984) für elektronisch verstärktes Klavier und großes Orchester<br />
erzeugt er durch Verwendung von Instrumenten wie ch<strong>in</strong>esischen Tempelgongs, Stahltrommeln oder Hackbrettern Momente der Stille und<br />
ungewöhnliche Stimmungen.<br />
Jean Luc Darbellay, geboren 1946 <strong>in</strong> Bern, studierte zunächst Mediz<strong>in</strong>. Es folgten Tonsatz- und Kompositionsstudien bei Theo<br />
Hirsbrunner, Cristóbal Halffter und Dimitri Terzakis. Weitere künstlerische Impulse erhielt er von Klaus Huber, He<strong>in</strong>z Holliger,<br />
Pierre Boulez und Edison Denissow. Darbellay arbeitete mit vielen bedeutenden <strong>Musik</strong>ern zusammen, <strong>in</strong>sbesondere mit<br />
Siegfried Palm und Fabio Luisi. Stücke aus se<strong>in</strong>em umfangreichen kompositorischen Schaffen f<strong>in</strong>den Beachtung <strong>in</strong> nahezu allen<br />
bedeutenden <strong>Musik</strong>zentren zwischen Ostasien und Nordamerika.<br />
Morton Feldman wurde 1926 <strong>in</strong> New York geboren. Er studierte ab 1941 Komposition bei Wall<strong>in</strong>gford Riegger, 1944 wurde Stefan Wolpe<br />
se<strong>in</strong> Lehrer. 1949 fand dann die ausschlaggebende Begegnung statt: Feldman traf John Cage, und damit begann e<strong>in</strong>e für die Entwicklung<br />
der amerikanischen <strong>Musik</strong> <strong>in</strong> den Fünfzigerjahren entscheidende Zusammenarbeit. Cage war es, der Feldman Vertrauen zu se<strong>in</strong>en eigenen<br />
Ideen gab; daraus erwuchsen völlig <strong>in</strong>tuitive Kompositionen.. Während der 50er Jahre <strong>in</strong> New York gehörten zu se<strong>in</strong>en Freunden die<br />
Komponisten Earle Brown und Christian Wolff, die Maler Mark Rothko, Philip Guston, Franz Kl<strong>in</strong>e, Jackson Pollock, Robert Rauschenberg<br />
und der Pianist David Tudor. Insbesondere die Maler bee<strong>in</strong>flußten Feldman bei se<strong>in</strong>er Suche nach e<strong>in</strong>er eigenen, unmittelbaren und<br />
greifbaren Klangwelt. Daraus ergaben sich Experimente mit grafischer Notation. 1973 wurde Feldman Professor an der University of New<br />
York <strong>in</strong> Buffalo. Feldman starb <strong>in</strong> Buffalo.<br />
Sofia Gubaidul<strong>in</strong>a, 1931 geboren, studierte Komposition und Klavier am Konservatorium von Kasan und führte nach dem Abschluss 1954<br />
ihre Studien <strong>in</strong> Moskau bis 1963 fort. Als Student<strong>in</strong> wurde sie mit e<strong>in</strong>em Stal<strong>in</strong>-Stipendium ausgezeichnet. Während dieser Studien wurde<br />
ihre <strong>Musik</strong> als "pflichtvergessen" bezeichnet, aber Dmitri Schostakowitsch ermutigte sie, ihren "Irrweg" fortzusetzen. Ihr Erfolg im Westen<br />
wurde vor allem von Gidon Kremer unterstützt, der ihr Viol<strong>in</strong>konzert Offertorium 1981 uraufführte. Seit zwei Jahrzehnten gehört Sofia<br />
Gubaidul<strong>in</strong>a, zusammen mit Alfred Schnittke und Edisson Denissow, zu den führenden, weltweit anerkannten Komponisten Russlands der<br />
Ära nach Schostakowitsch. Sofia Gubaidul<strong>in</strong>a lebt seit 1992 <strong>in</strong> Deutschland. Seit dem Jahre 2001 ist sie Ehrenprofessor<strong>in</strong> des<br />
Konservatoriums von Kasan und seit 2005 auch an den Konservatorien von Beij<strong>in</strong>g und Tianj<strong>in</strong>.<br />
Georg Friedrich Haas wurde <strong>in</strong> Graz geboren, verbrachte aber se<strong>in</strong>e K<strong>in</strong>dheit <strong>in</strong> Vorarlberg, <strong>in</strong> den Bergen – e<strong>in</strong>e Landschaft und e<strong>in</strong>e<br />
Atmosphäre, die ihn nachhaltig geprägt haben. Studiert hat er aber <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Geburtstadt, bei Ivan Eröd und Gösta Neuwirth und später <strong>in</strong><br />
Wien, bei Friedrich Cerha. Die gegenseitige Wertschätzung mit Cerha ist bis heute geblieben, der beide Komponisten immer wieder<br />
Ausdruck verleihen. Zuletzt war es Cerha, der Doyen der österreichischen Komponisten, der se<strong>in</strong>en ehemaligen Schüler für den Großen<br />
Österreichischen Staatspreis vorgeschlagen hat, der Haas 2007 auch verliehen wurde. E<strong>in</strong> fantasiereicher, <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er <strong>Musik</strong> das <strong>Neue</strong><br />
wagender Komponist, e<strong>in</strong> verantwortungsvoller, politischer Mensch, Georg Friedrich Haas ist heute e<strong>in</strong>er der führenden Künstler <strong>in</strong> Europa.<br />
Peter Michael Hamel wurde 1947 <strong>in</strong> München geboren. Er studierte nach privatem Kompositionsunterricht bei Fritz Büchtger Komposition<br />
bei Günter Bialas. Zeitgleich beschäftigte er sich mit Free Jazz, politischem Kabarett, Musique Concrète und schrieb Schauspiel- und<br />
Fernsehspielmusik. Zwischen 1969 und 1974 arbeitete Hamel mit amerikanischen Komponisten wie John Cage, Morton Feldman und Terry<br />
Riley zusammen. Als Stipendiat der Villa Massimo <strong>in</strong> Rom schrieb Hamel 1979/80 se<strong>in</strong> erstes abendfüllendes Bühnenwerk E<strong>in</strong><br />
Menschentraum, 1981 am Staatstheater Kassel uraufgeführt. Zum 100. Geburtstag der Münchner Philharmoniker 1995 entstand Missa, es<br />
folgten oratorische Werke wie Passion und Menschenrechte. Se<strong>in</strong> vielleicht radikalstes <strong>Musik</strong>theaterprojekt Shoah, auch als<br />
Radiokomposition (BR/WDR), setzt sich mit dem Holocaust ause<strong>in</strong>ander (1996). Seit 1997 hat er <strong>in</strong> der Nachfolge von György Ligeti e<strong>in</strong>e<br />
Professur für Komposition und <strong>Musik</strong>theorie an der Hamburger <strong>Musik</strong>hochschule.<br />
Der 1939 <strong>in</strong> Mittelengland geborene Komponist Jonathan Harvey studierte auf Anraten von Benjam<strong>in</strong> Britten bei Erw<strong>in</strong> Ste<strong>in</strong> und Hans<br />
Keller. Se<strong>in</strong>e frühen Kompositionen s<strong>in</strong>d von Komponisten wie Schönberg , Berg , Messiaen und Britten geprägt. Er gew<strong>in</strong>nt dadurch e<strong>in</strong>e<br />
frühe Bekanntschaft mit der Schule von Schönberg. Auf E<strong>in</strong>ladung von Pierre Boulez arbeitete er <strong>in</strong> den frühen 1980er Jahren am IRCAM<br />
(Institut de Recherche et Coord<strong>in</strong>ation Acoustique/Musique) <strong>in</strong> Paris. Se<strong>in</strong>e <strong>Musik</strong> wird regelmäßig bei allen großen <strong>in</strong>ternationalen<br />
Festivals für <strong>Neue</strong> <strong>Musik</strong> aufgeführt. Er ist Professor an der Stanford University, USA, und Honorarprofessor an der Universität Sussex.