Wenn Gott ins Spiel kommt - Barmherzige Brüder von Maria-Hilf

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10 | Ewige Profess und Professjubiläum März 2012 Segensgebet: „Blicke nun, o Gott, auf unseren Bruder Antonius … Sende auf ihn herab den Geist der Heiligkeit, damit er mit deiner Hilfe in Treue vollbringt, was er mit deiner Gnade versprochen hat …“ Wenn Gott ins Spiel kommt – La part de Dieu Am 10. März 2012 hat während der Eucharistiefeier, welcher der Pallottiner-Pater Arthur Pfeifer aus Vallendar vorstand, Bruder Antonius Joos (38) seine Ewige Profess abgelegt und Bruder Peter Berg (48) sein silbernes Professjubiläum begangen. Schlussgebet der Eucharistiefeier Wir danken dir treuer Gott für diese heilige Feier. Nun bitten wir: Dein Heiliger Geist sei uns Windstoß in der Flaute. Dein Eros gebe uns Leidenschaft für die Botschaft Jesu. Schenke uns die Fähigkeit zur Begegnung. Blase unsere Bequemlichkeit und Langeweile in alle Wolken und lass uns nicht in Selbstgenügsamkeit ersticken. Fahr‘ uns in die Glieder, gib uns Zunder. Lass uns die Lust entdecken zum Mitwirken an deinem Reich. Bring uns aus dem Häuschen unserer routinierten Frömmigkeit. Führe uns aus der Enge oft biederer Gemütlichkeit. Sende deinen Atem aus, damit wir leben können. Gib uns deinen schöpferischen langen Atem, damit wir durchstehen und durchsetzen, was deinem Reich dient. Schenke uns deine Lebensströmung, die uns in Fahrt bringt. Darum bitten wir dich, durch unseren Bruder Jesus Christus im Heiligen Geist. Amen. Arthur Pfeifer
Nachdem er zuvor durch „Kloster auf Zeit“ das Leben der Brüder kennenlernen konnte, trat der gelernte Krankenpfleger im November 2004 in unsere Gemeinschaft ein und begann im Frühjahr 2005 als Bruder Antonius sein Noviziat. Dieses beendete er zwei Jahre später mit der Ablegung der ersten Profess. Nach fünf Jahren zeitlicher Profess legte er nun am 10. März seine Ewige Profess in die Hände seines Generaloberen Bruder Peter ab. Dieser feierte am selben Tag sein 25-jähriges Professjubiläum. Er trat 1984 in unsere Gemeinschaft ein und legte am 8. März 1987 seine erste zeitliche Profess ab. Seit November 2007 ist er Generaloberer der Gemeinschaft und Vorsitzender des Barmherzige Brüder Trier e. V. In seiner Predigt ging Pater Pfeifer auf die Ausführungen des großen Geigers Yehudi Menuhin über die Interpretation eines Musikstückes ein: „Im Idealfall muss es so sein, dass der Spieler gleichmäßig seine Partitur vorträgt und Bruder Peter: „Aus Anlass meines Professjubiläums möchte ich die Weihe an Gott, an die Kirche und an unsere Kongregation bekräftigen.“ Im Konzert der Welt habe dieser Part Gottes einen Namen: Jesus. so viel Unregelmäßigkeit zulässt, dass ein Element von Bewegung durchkommt, von dem das Ganze lebt, ein Spielraum eröffnet wird: C‘est la part de Dieu – das ist der Part Gottes. Davon bekommt jede Musik ihre Strahlkraft.“ Es gelte, die Noten und die Partitur in ihrer Bedeutung so exakt wie möglich zu spielen, aber darüber hinaus jenen Spielraum zu lassen, der mit allen Noten und Zeichen und mit allen Instrumenten nicht zu machen sei, der aber erst Musik zum Strahlen bringe: La part de Dieu – Gottes Part. Erst in diesem Freiraum der Gestaltung entfalte sich etwas, was in die Seele sinke. Im Konzert der Welt habe dieser Part Gottes einen Namen: Jesus. Er spiele den Part Gottes wie keiner sonst. Und mit ihm sei uns der Freiraum Gottes geschenkt, seine Lebensqualität, schlussfolgerte Pfeifer. Ewige Profess und Professjubiläum März 2012 | 11 Bruder Peter und Bruder Antonius nach der Eucharistiefeier. Auch bleibe der „Spielmann Gottes“ nicht allein. Von Anfang an rufe er Menschen, die seinen Part mitspielten. Alle seien sie unterschiedlich, Schablonen seien keine gefragt. Die verschiedenen Stimmen sollten jedoch hörbar werden und als gemeinsamer Chor in der Welt erklingen. Es werde deutlich, dass der, welcher von Jesus in seine Gemeinschaft gerufen werde, anderes lassen müsse. Er könne nicht mehr auf allen möglichen Hochzeiten tanzen und müsse absagen. Was bisher vielleicht wichtig gewesen sei, träte in den Hintergrund. Und so entstehe neuer Spielraum, in dem Gott vernehmbar werde: La part de Dieu. Bruder Antonius und Bruder Peter hätten sich für eine Lebensform entschieden, von der sie überzeugt seien, dass darin der Part Gottes, der Spielraum Gottes seinen Raum habe. Zum Schluss richtete der Prediger das Wort an alle Anwesenden: Es gehe in der Beziehung zu Gott eben nicht um trockene Vorschriften Bruder Peter bei seiner Ansprache im Festsaal. und Verbote, die einem das Leben vermiesen wollten, sondern um die Fähigkeit zu lieben. Die Liebe Gottes zu uns und unsere Liebe zu Gott mache Beziehungen tragfähig und der Part Gottes würde darin erlebbar. Er schaffe innere Balance, Gewissheit, Ausgeglichenheit, Freude – im Hier und Jetzt. Diese innere Freude an der je eigenen Berufung wünschte Pater Pfeifer sowohl Bruder Antonius und Bruder Peter als auch allen Anwesenden. Er ermutigte alle dazu, ihre Partitur, ihre Lebensmelodie gleichmäßig vorzutragen und so viel Unregelmäßigkeit zuzulassen, dass ein Element von Bewegung durchkomme, von dem das Ganze lebe und durch das ein Spielraum eröffnet werde für Gott. Bruder Benedikt
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