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38<br />

Rezensionen <strong>Bauwelt</strong> 25 | 2008<br />

mentalen Umwälzungen in der Produktion und dem<br />

Verbrauch von Gas, mit den Insellösungen, welche –<br />

immer auf den möglichen Störfall ausgerichtet – insbesondere<br />

in Sachen Elektrizität für West-Berlin<br />

jahrzehntelang zu entwickeln waren, oder mit einem<br />

Entwässerungssystem. Das blieb über alle Dekaden<br />

hinweg im Großen und Ganzen ungeteilt. Und in öffentlicher<br />

Hand, bis nach der Wiedervereinigung,<br />

dem neoliberalen Zeitgeist folgend, auch in Berlin<br />

die Stadttechniksysteme weitgehend verscherbelt<br />

wurden – mit den mittlerweile allgemein bekannten<br />

Konsequenzen für die Verbraucher. Quasi als Epilog<br />

richtet der Autor seinen Blick auf den Alexanderplatz<br />

und dessen Umgebung, wo im Rahmen der Neugestaltung<br />

um 1970 nicht nur für Ost-Berliner Verhältnisse<br />

ungewöhnlich umfangreiche Umbaumaßnahmen<br />

auch unterirdisch vorgenommen wurden – bis<br />

hin zur Aufgabe von Hobrechts Prinzip der „Einheit<br />

von Straße und Kanal“, die sich im Nachhinein als<br />

kostspieliger Planungsfehler herausstellen sollte.<br />

Die Berliner Entwicklung weist einige Besonderheiten<br />

auf, dürfte aber in mancher Hinsicht auch<br />

auf andere Städte übertragbar sein. So ist der mit<br />

Zeittafeln, Karten, Diagrammen und meist historischen<br />

Photographien versehene Band nicht nur für<br />

Lokalhistoriker von Interesse. Jan Gympel<br />

Stadttechnik im Städtebau Berlins | 20. Jahrhundert<br />

| Von Heinrich Tepasse | 240 Seiten<br />

mit zahlreichen Abbildungen, 59 Euro | Gebr.<br />

Mann Verlag, Berlin 2007 | ▸ ISBN 978-3-<br />

7861-2432-0<br />

DENKMALSCHUTZ<br />

Verkehrsdenkmale in Berlin | Die Bahnhöfe<br />

der Berliner Hoch- und Untergrundbahn<br />

1902 eröffnet, stellt die Berliner U-Bahn ein einzigartiges<br />

Baudenkmal in Deutsch land dar. Vergleich -<br />

bar alt ist nur die Hamburger Hochbahn, die jedoch<br />

über ein deutlich kleineres Netz verfügt, welches<br />

zudem größtenteils oberirdisch verläuft. Jugend stil,<br />

beginnende Moderne und frühe Ingenieurarchitektur,<br />

Nachklänge des Historismus, Meisterwerke der<br />

klassischen Moderne, bemerkenswerte Schöpfungen<br />

der Nachkriegsarchitektur und bizarrste Blüten der<br />

Postmoderne – das findet man in diesem Umfang<br />

und dieser Bandbreite bei keinem anderen deutschen<br />

Verkehrssystem, vielleicht gar bei keiner anderen<br />

U-Bahn weltweit.<br />

Besser sollte man sagen: Das fand man. Erst<br />

1980 wurde, gegen erheblichen Widerstand der Berliner<br />

Verkehrsbetriebe BVG, mit dem Empfangsgebäude<br />

auf dem Wittenbergplatz das erste Element<br />

des Berliner U-Bahn-Netzes unter Denkmalschutz gestellt.<br />

Weitere Objekte folgten, anders als bis zum<br />

Mauerfall im Ostteil der Stadt, nur langsam. Denkmalpflege<br />

wurde offenkundig als lästig empfunden,<br />

Pflegeleichtigkeit, kurzfristige Kosten-„Optimierung“<br />

und das Verharren in festgefahrenen Denkmustern<br />

rangierten auch bei der – in öffentlicher Hand befindlichen<br />

– BVG vor den Chancen, welche dieser architektonische<br />

Schatz bieten konnte. Ein Höhepunkt<br />

des rücksichtslosen Umgangs mit dem baulichen Erbe<br />

war 1996 erreicht, als einer der beiden letzten noch<br />

erhaltenen Abschnitte der ältesten Hochbahnviadukte<br />

kurzerhand abgerissen und durch eine grobschlächtige<br />

Neukonstruktion ersetzt wurde.<br />

So feierte man allseits die Grundsatzvereinbarung,<br />

die Landesdenkmalamt und BVG im Frühjahr<br />

2001 schlossen: Sie listete als denkmalwert befundene<br />

Stationen, eingeordnet in mehrere Kategorien<br />

von „Schutzgutdichte“, auf und legte in Grundzügen<br />

fest, wie Verkehrsbetrieb und Denkmalpflege künftig<br />

bei solchen Anlagen zusammenarbeiten wollten. Das<br />

nun vorliegende Buch stellt erklärtermaßen das „Gattungsinventar“<br />

dazu dar.<br />

Insofern ist verständlich, dass es sich auf eine<br />

reine Beschreibung des Vorhandenen und auf aus<br />

denkmalpflegerischer Sicht Bedeutsames konzentriert<br />

und Veränderungen, Verluste, Entstellungen<br />

oder nur anscheinend Altes oft nicht erwähnt. Allerdings<br />

bleiben bestimmte Elemente nahezu vollständig<br />

aus ge spart: So zum Beispiel die Beleuchtung,<br />

die Handläufe, die Gestaltung des Stationsnamens<br />

an den Wänden der Bahnsteighallen, die Problematik<br />

unpassender nachträglicher Einbauten oder generell<br />

das ursprüng liche Konzept der Raumgestaltung<br />

und wie viel bzw. wie wenig davon übrig ist. Auf<br />

diese Weise wird – nach einer Einführung des Landeskonservators<br />

Jörg Haspel, einer knappen Schilderung<br />

der Baugeschichte des Netzes wie der Entstehung<br />

der einzelnen heutigen Linien – jede Station<br />

mit „Schutzgut“ vorgestellt, insgesamt rund achtzig<br />

an der Zahl.<br />

Dabei ist auch manch rätselhafte Lücke zu entdecken:<br />

Man versteht ja, wenn U-Bahnhöfe wie Lichtenberg<br />

oder Friedrichsfelde erst gar nicht in die<br />

Liste aufgenommen wurden – die Planungen zu ihrer<br />

vollständigen Umgestaltung waren 2001 vermutlich<br />

schon abgeschlossen gewesen. Den 1929 eröffneten<br />

U-Bahnhof Tempelhof scheint man schlicht vergessen<br />

zu haben. Weshalb steht die ausgedehnte Anlage<br />

unter dem Alexanderplatz unter Schutz, wo kaum<br />

noch etwas original ist und das Nachgebastelte dem<br />

Originalen bestenfalls vage ähnelt, allen voran die<br />

für die Berliner U-Bahn-Architektur so bedeutenden<br />

Fliesenverkleidungen?<br />

Die letzten knapp fünfzig Jahre der Berliner<br />

U-Bahn scheinen die Denkmalpflege nicht zu kümmern,<br />

in ihren Augen Sixties und Seventies noch<br />

keine „abgeschlossene Gestaltungsperiode“ zu sein.<br />

Auch die drei von Werner Düttmann entworfenen,<br />

1963 eröffneten U-Bahnhöfe im Umfeld der Hufeisensiedlung,<br />

für Berliner Verhältnisse eher ungewöhn -<br />

lich mit oberirdischen Zugangspavillons ausgestattet,<br />

sind damit zum Abschuss freigegeben.<br />

Alles nicht Aufgelistete so zu betrachten, das<br />

weist die BVG zwar von sich, doch selbst offiziell geschützte<br />

Stationen sind noch immer nicht davor gefeit,<br />

zur Karikatur ihrer selbst zu werden, auch nach<br />

Unterzeichnung der Grundsatzvereinbarung wurde<br />

noch munter „Schutzgut“ beseitigt. Und während man<br />

mancherorts emsig pseudohistorische Eingangs portale<br />

nachbastelt, wie sie an der betreffenden Stelle<br />

nie standen, verschwinden andernorts die originalen<br />

Zugänge.<br />

Welche „Konflikte“ es zwischen BVG und Denkmalpflege<br />

noch immer gibt, wird in diesem Buch nur<br />

an wenigen Stellen angedeutet. Man erfährt darüber<br />

fast so wenig wie über die Auswahlkriterien der<br />

Denkmalpflege. Dafür strotzt der, immerhin hübsch<br />

bebilderte, Band vor ungelenken und missverständlichen<br />

Formulierungen, teils haarsträubenden Ungenauigkeiten,<br />

lückenhaften Beschreibungen, einem eigenwilligen<br />

Umgang mit Bindestrichen, Detail- und<br />

Flüchtigkeitsfehlern. Im Landesdenkmalamt scheint<br />

man noch nicht einmal zu wissen, dass in den letzten<br />

sechzig Jahren sämtliche neuen<br />

U-Bahn-Strecken in (West-)Berlin von der Senatsbauverwaltung<br />

errichtet und auch unter ihrer Ägide<br />

architektonisch ausgestaltet wurden, nicht von der<br />

BVG. Jan Gympel<br />

Verkehrsdenkmale in Berlin | Die Bahnhöfe der<br />

Berliner Hoch- und Untergrundbahn | Von Biagia<br />

Bongiomo | Beiträge zur Denkmalpflege in<br />

Berlin, Bd. 25 | 198 Seiten mit zahlreichen Abbildungen,<br />

24,95 Euro | Michael Imhof Verlag,<br />

Petersberg 2007 | ▸ ISBN 978-3-86568-292-5<br />

<strong>Bauwelt</strong> 25 | 2008 Anzeigen 39<br />

WETTBEWERBE<br />

Städtebaulicher und freiraumplanerischer Wettbewerb<br />

Kernbereich Bethel in Bielefeld<br />

Wettbewerbsbekanntmachung<br />

Auslober: Stadt Bielefeld, Der Oberbürgermeister, Dez. IV v. Bodelschwinghsche Anstalten Bethel<br />

August-Bebel-Straße 92 Königsweg 1<br />

33602 Bielefeld 33617 Bielefeld<br />

Wettbewerbsart: Begrenzter städtebaulicher und freiraumplanerischer Wettbewerb im kooperativen Verfahren<br />

(Austausch der Teilnehmer mit dem Preisgericht in Kolloquien) nach RAW 2004 mit 8 Teilnehmern, von<br />

denen 3 von den Auslobern hinzugeladen und 5 in einem Auswahlverfahren ausgewählt werden.<br />

Zulassungsbereich: Europäischer Wirtschaftsraum (EWR) und Mitgliedsstaaten des WTO-Dienstleistungsabkommmens.<br />

Die Wettbewerbssprache ist deutsch.<br />

Wettbewerbsgegenstand: Gegenstand des Wettbewerbs ist die Erarbeitung von Lösungsansätzen und<br />

Entwürfen zur strukturellen Einbindung, funktionalen Umstrukturierung, städtebaulichen Neuordnung und<br />

gestalterischen Aufwertung eines zentralen Bereiches (ca. 10 ha) im Ortsteil Bethel in Bielefeld. Es ist eine<br />

weitere Beauftragung von einem oder mehreren der Preisträger mit einer städtebaulichen Zielplanung und<br />

einer freiraumplanerischen Objektplanung vorgesehen.<br />

Wettbewerbssumme und Preise: Es steht eine Wettbewerbssume von 55.000 Euro zzgl. MwSt. für 3 Preise<br />

und 1 Anerkennung zur Verfügung.<br />

Wettbewerbsteilnehmer: Die Teilnahme ist einem besonderen Berufsstand vorbehalten. Für alle Wettbewerbsteilnehmer<br />

ist die Bildung einer Arbeitsgemeinschaft aus den beiden Fachdisziplinen Architekt/Stadtplaner<br />

und Landschaftsarchitekt zwingend vorgeschrieben. Teilnahmeberechtigt sind im Zulassungsbereich<br />

ansässige natürliche Personen, die nach den in ihrem Heimatstaat geltenden Rechtsvorschriften zur Führung<br />

der Berufsbezeichnung Architekt, Landschaftsarchitekt oder Stadtplaner befugt sind sowie juristische<br />

Personen, sofern deren satzungsmäßiger Geschäftszweck auf Planungsleistungen ausgerichtet ist, die der<br />

Wettbewerbsaufgabe entsprechen. Jedes Mitglied der Arbeitsgemeinschaft muss teilnahmeberechtigt sein.<br />

Auswahl der Teilnehmer: Die Bewerber haben in einem Bewerbungsformular nachzuweisen, dass sie<br />

informelle städtebauliche Planungen und freiräumliche Objektplanungen in vergleichbarer Größenordnung<br />

und Aufgabenstellung verantwortlich geplant haben. Die Auswahl der Bewerber erfolgt durch ein Auswahlgremium,<br />

das sich aus einem Architekten/Stadtplaner, einem Landschaftsarchitekten und Vertretern der Auslober<br />

zusammensetzt. Werden mehr als 5 Teilnehmer als geeignet eingestuft, entscheidet das Los.<br />

Zuladungen: Levin Monsigny, Berlin; Lohaus Carl, Hannover; Herbstreit Landschaftsarchitekten, Bochum<br />

Bewerbung: Das Bewerbungsformular kann formlos unter der E-Mail Adresse wtb-bethel@urbaneprojekte.de<br />

@ p j<br />

oder der Postadresse Büro für urbane Projekte, Gottschedstraße 12, 04109 Leipzig, angefordert werden. Die<br />

ausgefüllten Bewerbungsunterlagen sind bis zum 4.8.2008 (Datum des Eingangs!) in Papierform an das Büro<br />

für urbane Projekte, Gottschedstraße 12, 04109 Leipzig, zu senden.<br />

Termine: Bewerbungsfrist 4.8.2008 (Posteingang!)<br />

Ausgabe der Auslobungsunterlagen 11.8.2008<br />

Auftaktkolloquium 22.8.2008 (Teilnahmepflicht)<br />

Zwischenkolloquium 15.9.2008 (Teilnahmepflicht)<br />

Abschlusskolloquium, Preisgericht 6.11.2008 (Teilnahmepflicht)<br />

Preisgericht: Prof. Christiane Thalgott, München; Prof. Rolf Egon Westerheide, Aachen; Prof. Thomas Sieverts,<br />

Berlin; Prof. Hinnerk Wehberg, Hamburg; Prof. Ariane Röntz, Berlin; Reinhard Drees, Bielefeld; Thomas<br />

Oelkers, v. BA Bethel; Pastor Bernward Wolf, v. BA Bethel; Eberhard David, OBM Stadt Bielefeld; Hans-Georg<br />

Fortmeier, UStA Stadt Bielefeld; Barbara Schneider, Bezirksvertr. Gadderbaum.<br />

Anzeigenschluss,<br />

Erscheinungstermin für die Ausgaben<br />

28 11.7.2008<br />

25.7.2008<br />

29-30 24.7.2008<br />

8.8.2008<br />

31 1.8.2008<br />

15.8.2008<br />

32 8.8.2008<br />

22.8.2008<br />

33 15.8.2008<br />

29.8.2008<br />

STELLENANGEBOTE<br />

Wettbewerbsart<br />

Begrenzter landschaftsplanerisch-architektonischer Wettbewerb nach RAW 2004 mit<br />

zugeladenen Teilnehmern und vorgeschaltetem Auswahlverfahren nach VOF.<br />

Teilnehmer<br />

Arbeitsgemeinschaften aus Landschaftsarchitekten und Architekten<br />

Wettbewerbsaufgabe<br />

Im Rahmen der Regionale 2010 wurde die Gesamtperspektive_Königswinter-Drachenfels<br />

als Zukunftsaussicht und rahmensetzendes räumliches Gesamtkonzept für die Stadt<br />

Königswinter entwickelt. Dabei ist die Neuordnung und Gestaltung des Drachenfelsplateaus<br />

und der Burgruine der zentrale Baustein des Gesamtprojektes.<br />

Folgende wesentliche Planungsziele sollen in ein gestalterisches Gesamtkonzept für das<br />

Drachenfelsplateau mit dem 70er Jahre Restaurantbau und dem Gebäude aus den 30er<br />

Jahren sowie der Drachenfelsspitze mit der Burgruine umgesetzt werden:<br />

• Neudefinition und –gestaltung des öffentlichen Raumes auf dem Drachenfelsplateau<br />

• Entwicklung hochbaulicher Konzepte für die künftige touristische und gastronomische<br />

Nutzung<br />

• Denkmalgerechte Inwertsetzung des 30er Jahre Gebäudes und Integration in<br />

das räumlich funktionale Gesamtkonzept<br />

• Bauliche und gestalterische Aufwertung der Zuwegung zur Burgruine<br />

• Realisierung einer dem Ort angemessenen, herausragenden Qualität in Architektur<br />

und Freiraum<br />

• Inszenierung des Rheinblicks und Landschaftserlebnisses<br />

Bewerbung<br />

Bewerbungsunterlagen erhalten Sie unter: www.rha-architekten.de<br />

regıonale2010<br />

:Wettbewerb<br />

Königswinter:Drachenfelsplateau/Burgruine<br />

WWG

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