Die Livestock Revolution – eine Chance für arme ... - InfoResources

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Inhalt InfoResources Focus No 1/07 Übersicht Nutztiere – Lebensgrundlage und Konsumgut 3 Rahmenbedingungen Das Umfeld der armen Nutztierhalter 5 Herausforderungen Die Situation der armen Nutztierhalter 8 Der Weg nach vorn Massnahmen zugunsten armer Nutztierhalter 11 Referenzen Empfohlene Lektüre 13 Eine Nutzniesserin eines IFAD-Projektes in der Nähe von Natrampalayam (Indien) füttert ihre Kühe, welche sie mit einem Kredit des Projektes gekauft hat. (Foto: IFAD / A. Hossain) InfoResources Focus wird drei Mal jährlich in Englisch, Französisch und Spanisch publiziert. Diese Ausgabe erscheint ausnahmsweise auch in Deutsch. Die Publikation ist kostenlos und kann im PDF-Format oder in gedruckter Form bei der unten stehenden Adresse bestellt werden. InfoResources besteht aus drei Informationsdiensten: Inforest/Intercooperation, Infoservice CDE und InfoAgrar. InfoResources ist ein Netzwerk, das Informationen über natürliche Ressourcen und Entwicklungszusammenarbeit zur Verfügung stellt und verbreitet. Redaktionsteam: Rosmarie Sommer, Ruth Wenger, Susanne Wymann von Dach. InfoResources Focus No 1/07 wurde geschrieben von Sabine Reist, Felix Hintermann und Rosmarie Sommer. Gerne erteilen wir zusätzliche Informationen per E-Mail. Layout: Ana María Hintermann-Villamil, webhint.ch Druck: Schlaefli & Maurer AG Kontakt: InfoResources Länggasse 85, 3052 Zollikofen, Schweiz Tel: +41 31 910 21 91 Fax: +41 31 910 21 54 info@inforesources.ch www.inforesources.ch InfoResources wird finanziert durch: Die Produktion der deutschen Version wurde vom Bundesamt für Landwirtschaft finanziert. © 2007 InfoResources
Nutztiere – Lebensgrundlage und Konsumgut Die armen Nutztierhalter Trotz den Millennium Development Goals, welche sich die Weltgemeinschaft bis 2015 gesetzt hat, ist Armut in vielen Gegenden dieser Welt nach wie vor allgegenwärtig. Rund 75 Prozent der Armen leben in ländlichen Gebieten. Für die Mehrheit dieser Menschen bilden Nutztiere einen wichtigen Teil ihrer Lebensgrundlage. Die Tiere erfüllen verschiedenste Funktionen: Sie produzieren wichtige Nahrungsbestandteile und Dünger, sind Einkommensquelle und dienen als Arbeitskraft, Bank und Versicherung in einem. Insbesondere die Haltung von Kleinvieh verlangt von den armen Nutztierhaltern geringe Investitionen. Es kann um das Haus herum oder auf Gemeinschaftsland gehalten werden, und zur Fütterung dienen «Abfallprodukte» aus dem Ackerbau. Andererseits widmen sich verschiedene nomadisierende Gesellschaften ausschliesslich der Tierhaltung, welche ein integraler Bestandteil ihrer Kultur und Traditionen darstellt. Sobald eine Bäuerin oder ein Bauer die Nutztierproduktion nicht nur für den Eigenbedarf betreibt, sondern damit auch ein Einkommen generieren will, stellt sich die Frage des Marktzugangs und der Marktbedingungen. Da Tierprodukte rasch verderblich sind und gerade Kleinbauern keine Risiken eingehen können, sind sie auf verlässliche Transportwege, Preisinformationen und Abnehmer angewiesen. Oft bevorteilt der Staat aber eher die Grossproduzenten: Diese erhalten vergünstigte Steuer- und Zollsätze, sie werden unterstützt beim Zugang zu Krediten, und über die Missachtung von Umweltbestimmungen wird grosszügig hinweggesehen. Schliesslich sind die restriktiven sanitarischen Bestimmungen, welche für den Export gelten, von Kleinbauern kaum erfüllbar. Livestock Revolution Der internationale und regionale Nutztiermarkt ist für viele Kleinbauern schwer zugänglich und seit einigen Jahren einem globalen Umbruch unterworfen. In vielen Entwicklungsländern steigt die Nachfrage nach tierischen Nahrungsmitteln stark an, was eine markante Umstellung der gesamten landwirtschaftlichen Produktion zur Folge hat. Experten bezeichnen diesen Trend als Livestock Revolution (siehe Randspalte). Verursacht wird er durch eine wachsende städtische Mittelklasse, welche ihre Ernährung zunehmend mit Fleischprodukten ergänzt. Vorderhand konzentriert sich der Trend auf Schwellenländer und einzelne Entwicklungsländer, allen voran China und Indien. In ärmeren Regionen – insbesondere in Afrika südlich der Sahara – ist er noch wenig spürbar. Um die grosse Nachfrage befriedigen zu können, wird die Tier- und Futtermittelproduktion in vielen Schwellen- und Entwicklungsländern stark ausgebaut. Nicht selten fördert der Staat den Aufbau von industriellen Grossbetrieben in der Nähe von städtischen Ballungszentren. Die grössten Produzenten sind zurzeit China, Indien und Brasilien. Vor allem Geflügel und Schweinefleisch wird industriell und geografisch konzentriert produziert. In anderen Bereichen, beispielsweise bei der Milchproduktion in Indien, dominiert eine dezentrale Struktur von Familienbetrieben. «Ich war geschieden, hatte weniger als 0.1 Hektaren Land und war ziemlich hoffnungslos, als ich durch das ‹Heifer-in-Trust› Projekt eine Kuh erhalten habe. Diese Kuh fütterte ich mit Futter von frei zugänglichem Land und Ernteresten. In sieben Jahren wuchs die Herde auf sieben Tiere an. Ich gab ein Rind einem anderen Bauern, reinvestierte den Gewinn durch den Verkauf eines Nachkommen aus dem Projekt und verkaufte ein anderes Tier für TZS 200,000 (rund US$ 200), um das Schulgeld zu bezahlen. Als Nächstes werde ich noch eine Kuh verkaufen, damit ich einen Hof kaufen und mein eigenes Futter produzieren kann. Meine zwei Milchkühe geben 15 Liter pro Tag. Dies ist genug für meinen Haushalt und für den Verkauf. Der Mist düngt meinen kleinen Gemüsegarten und die Papayabäume, deren Früchte wir meist selber essen, aber gelegentlich auch verkaufen. Ich verkaufe manchmal den Dünger oder gebe ihn den Nachbarn umsonst. In Seminaren und von anderen Bauern habe ich gelernt, dass man mit Mist Brenngas zum Kochen machen kann, aber dies braucht eine Investition. In Zukunft werde ich eine kleine Anlage haben, um Gas zum Kochen und für die Beleuchtung herzustellen. Die Kuh, die ich 1996 erhalten habe, hat mein Leben grundlegend verändert. Sie gibt mir zu essen, ein Einkommen und eine Beschäftigung. Diese Kuh bedeutet mir alles.» Ms Batisheba Enock, Gezaulole, Dar es Salaam, Tanzania, in: Livestock and Wealth Creation (S.13) Livestock to 2020. The Next Food Revolution ftp://ftp.fao.org/docrep/nonfao/ lead/x6155e/x6155e00.pdf Übersicht 7 Charakteristika der Livestock Revolution Produktion und Konsum von Tierprodukten nimmt global rasch zu Entwicklungsländer vergrössern ihren Anteil an Produktion und Konsum rasch Tierproduktion entwickelt sich von multifunktionaler, marktunabhängiger Aktivität zu Futter- und Nahrungsmittelproduktion in global integrierten Märkten In der menschlichen Ernährung ersetzen Fleischprodukte zunehmend Getreideprodukte Immer mehr wird auf Getreide basierendes Tierfutter verwendet Weideland wird immer stärker beansprucht und Produktion in Stadtnähe intensiviert Industrielle Produktion/Verarbeitung ist raschem technologischen Wandel unterworfen In der Randspalte erwähnte Dokumente sind in der Liste der Referenzen kommentiert. 3 InfoResources Focus No 1/07
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Seite 5 und 6: Das Umfeld der armen Nutztierhalter
Seite 7 und 8: Staatliche Unterstützung Die natio
Seite 9 und 10: Weidefläche und Wasser. Die Kontro
Seite 11 und 12: Massnahmen zugunsten armer Nutztier
Seite 13 und 14: Empfohlene Lektüre Die folgende Li
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