LEBENSWEGE, HELDENTATEN
LEBENSWEGE, HELDENTATEN
LEBENSWEGE, HELDENTATEN
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Am 3. Juni 1944 kam die sowjetische Armee nach Minsk. Mit der<br />
Armee kam auch der Bruder von meiner leiblicher Mutter. Über<br />
ihn erfuhr meine Mutter, dass ich gesund bin und bei einer<br />
Familie wohne. Der Onkel schickte ihr nun ein Telegramm.<br />
Als es dann aber an der Tür klopft, und ich meinen Onkel mit<br />
einer „unbekannten“ Frau davor stehen sah, wusste ich nicht, was<br />
los war. Ich erkannte meine Mutter nicht. Die Mutter stand<br />
einfach nur da, gab keinen Ton von sich und starrte mich an. Da<br />
entdeckte ich meinen Vater im Hintergrund und erkannte ihn<br />
sofort. Zuerst war ich völlig verwirrt und überrascht gewesen,<br />
doch dann herrschte bei allen große Freude. Nur meine „zweite<br />
Mutter“ war sehr traurig, da sie sich nun von mir trennen musste.<br />
Tatjana Wseliubskaja und ihre zweite Mama im Jahre 1950