OBDACHLOSE UND IHR LEBEN IN KÖLN - Jördis Heizmann
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andere Designer, Verpackungshersteller<br />
und Hilfsorganisationen um ihre Mithilfe.<br />
Ich erhielt sofortige Resonanz. Viele<br />
der Antworten kamen von Studenten,<br />
die einfach nur helfen wollten, einige<br />
von österreichischen Verpackungs-<br />
unternehmen, die an einer Mitarbeit<br />
interessiert waren, sowie mehrere Rückmeldungen<br />
von Designern und Architekten.<br />
Hier konnte ich mich gleichzeitig<br />
gut fühlen und dabei noch gut<br />
aussehen: der soziale Designer.<br />
Unter all den positiven Rückmeldungen<br />
gab es auch eine äußerst negative. Der<br />
Verfasser einer E-Mail stellte fest, dass es<br />
sich hierbei um eine der schlechtesten<br />
Ideen handelte, die er jemals in diesem<br />
Kontext gesehen hat – ein Fall von<br />
Ausgestaltung der Armut, schlichtweg<br />
ignorant und dumm. Ich fing an nervös<br />
zu werden, da ich einfach nicht daran<br />
gewöhnt war, dass meine Arbeit so<br />
gehasst wird. Wahrscheinlich wäre es<br />
besser gewesen, bei der Gestaltung von<br />
CD-Covern zu bleiben. Ich nahm sofortigen<br />
Kontakt zu Hilfsorganisationen auf<br />
und sprach mit dem Leiter der Notfallbereitschaft<br />
von CARE, dem größten aller<br />
Verbände. Es stellte sich heraus, dass<br />
CARE in Notsituationen das Essen vor<br />
Ort in großen Mengen einkauft: Auf diese<br />
Weise wird kein Verpackungsmaterial<br />
benötigt, es entsteht weniger Abfall,<br />
Transportprobleme werden vermieden<br />
und das Essen stimmt mit dem regionalen<br />
Geschmack überein. Eine ähnliche<br />
Denkweise gilt auch für den Bau<br />
der Notunterkünfte: es ist für jedermann<br />
von Vorteil, so viel lokales Baumaterial<br />
wie möglich zu verwenden. CARE stellt<br />
lediglich zusätzliche Hilfsmittel wie Plastikrollen<br />
oder Wellblech zur Verfügung<br />
und macht sich den Einfallsreichtum der<br />
Bevölkerung zu Nutze.<br />
Esse nsausga be am Appellhofplatz – I nne nstadt<br />
Dies führt zu stabileren und besser gebauten<br />
Unterkünften. Es stellte sich<br />
heraus, dass der Autor der E-Mail Recht<br />
hatte: Dies war tatsächlich eine dumme<br />
Idee. Ergo: Man muss Teil einer Organisation<br />
oder Teil eines Problems sein, um<br />
mit einer wirklich brauchbaren Lösung<br />
aufwarten zu können. Gutmenscheln<br />
aus der Ferne, als eine Art Tourist, bringt<br />
nichts.<br />
Good Design + Good Cause = Good<br />
Ein Großteil des zeitgenössischen Grafik-Designs<br />
wird für Werbe- oder Verkaufszwecke<br />
genutzt – was völlig in<br />
Ordnung ist – doch Design kann noch<br />
so viel mehr … !<br />
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