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PARKANLAGEN UND GARTENKULTUR in der Sonderburger ...

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<strong>PARKANLAGEN</strong> <strong>UND</strong><br />

<strong>GARTENKULTUR</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Son<strong>der</strong>burger Kommune<br />

Son<strong>der</strong>burg ist die Kommune mit den vier Fürstenschlössern.<br />

Das Schloss Son<strong>der</strong>burg und das Schloss Nordborg s<strong>in</strong>d<br />

königliche Schlösser aus dem Mittelalter, das Herzogschloss<br />

<strong>in</strong> Augustenburg wurde 1651 neu angelegt, und das Gut<br />

Gravenste<strong>in</strong> wurde 1725 Herzogschloss. Bei den Schlössern<br />

gibt es noch heute Reste von vornehmen Barockgärten und<br />

landschaftlichen Parkanlagen.<br />

Gråsten<br />

Nordborg<br />

Cathr<strong>in</strong>esm<strong>in</strong>de<br />

Die Gartenkultur auf Alsen, Sundewitt und <strong>in</strong> Angeln war sowohl<br />

von den Schlossgärtnern wie auch von <strong>der</strong> ersten Baumschule<br />

des dänischen Königreiches <strong>in</strong> Son<strong>der</strong>burg geprägt. Seltene<br />

Bäume und städtische Gartenkultur bestimmen immer noch<br />

die Bauerngärten <strong>der</strong> Region.<br />

Danfoss<br />

Søn<strong>der</strong>borg<br />

Augustenborg<br />

Bei dem Kle<strong>in</strong>bauernhof Møllebækvej<br />

4, Køb<strong>in</strong>gsmark, ist e<strong>in</strong> schöner<br />

Bauerngarten erhalten.<br />

DIE SCHLOSSPARKS<br />

Schloss Gravenste<strong>in</strong><br />

gehörte von ca.1550-1725 dem Adelsgeschlecht Ahlefeldt. Von 1725-1852<br />

sowie von 1866-1921gehörte es <strong>der</strong> Augustenburger Herzogsfamilie. 1921<br />

übernahm <strong>der</strong> dänische Staat das Schloss und stellte es 1935 Kronpr<strong>in</strong>z<br />

Fre<strong>der</strong>ik (König Fre<strong>der</strong>ik IX.) und Pr<strong>in</strong>zess<strong>in</strong> Ingrid von Schweden (König<strong>in</strong><br />

Ingrid) zur Verfügung. Seitdem ist Schloss Gravenste<strong>in</strong> Sommerresidenz <strong>der</strong><br />

dänischen Königsfamilie.<br />

E<strong>in</strong> älterer Barockgarten wurde<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Zeit von 1757-80 ersetzt<br />

durch e<strong>in</strong>en <strong>der</strong> ältesten „englischen“<br />

Landschaftsgärten<br />

Nordeuropas. Der Garten, von<br />

Seen und Inseln geprägt, die<br />

durch kle<strong>in</strong>e Brücken verbunden<br />

waren, wurde von<br />

dem deutschen Verfasser<br />

C.C.L. (Christian Cay<br />

Lorenz) Hirschfeld <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Werk „Theorie <strong>der</strong> Gartenkunst“ (1779-85)<br />

sehr gerühmt. Die verschiedenen Pavillons und <strong>der</strong> Tempel „Hjertehøj“<br />

(Herzenshügel) s<strong>in</strong>d heute nicht mehr vorhanden, aber <strong>der</strong> hübsche und weit<br />

ausgedehnte Park mit den großen Rasenflächen und den alten Bäumen ist<br />

immer noch bee<strong>in</strong>druckend.<br />

Nach 1935 ließ König<strong>in</strong> Ingrid die Gartenflächen rund um das Schloss<br />

umgestalten und viele hübsche Rosen- und Staudenbeete anlegen, <strong>in</strong>spiriert<br />

von englischen Gärten (Gertrude Jekylls Gärten, Bagshot Park) und von <strong>der</strong><br />

Gartenkultur <strong>der</strong> schwedischen Königsfamilie (Sofiero, Waldemarsudde).<br />

Ende des 17. Jahrhun<strong>der</strong>ts brachte Graf Fre<strong>der</strong>ik Ahlefeldt den berühmten<br />

Gravenste<strong>in</strong>er Apfel aus e<strong>in</strong>em Kloster<br />

<strong>in</strong> Savoyen mit nach Gravenste<strong>in</strong>. Um<br />

1750 züchtete Gärtner Petersen mehrere<br />

Sorten dieses Apfels, die <strong>in</strong> kurzer<br />

Zeit im Landesteil verbreitet wurden.<br />

Zu dem Park gehören e<strong>in</strong>ige alte Karpfenteiche,<br />

<strong>in</strong> denen noch heute Karpfen gezüchtet werden.<br />

Öffentlicher Zutritt 7.30-19.00 Uhr.<br />

Schloss Augustenburg<br />

Das ursprüngliche Augustenburger Schloss<br />

wurde 1651 erbaut, das heutige Schloss<br />

stammt jedoch aus <strong>der</strong> Zeit von 1770-76.<br />

Von dem ehemaligen Barockpark s<strong>in</strong>d zwei<br />

prächtige L<strong>in</strong>denalleen erhalten, die durch<br />

den Wald westlich des Schlosses führen.<br />

Früher befanden sich auch Gartenlauben<br />

und Tempel im Park. In <strong>der</strong> Zeit von 1796-<br />

98 wurde <strong>der</strong> Park <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Landschaftspark<br />

umgewandelt; hier ist u.a. die L<strong>in</strong>de des<br />

dänischen Märchendichters H.C. An<strong>der</strong>sen<br />

zu sehen. Auch Augustenburg wurde von<br />

Hirschfeld gerühmt – wegen <strong>der</strong> schönen<br />

Promenaden mit Ausblick auf die<br />

Augustenburger Förde.<br />

Öffentlicher Zutritt (Heil- und Pflegeanstalt für Geisteskranke). Schlosskoncerte.<br />

Schloss Norburg<br />

stammt aus dem Mittelalter. Das<br />

heutige Schloss wurde <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zeit<br />

von 1676-78 erbaut und 1909 umgebaut.<br />

Aus dem 18. Jahrhun<strong>der</strong>t s<strong>in</strong>d<br />

e<strong>in</strong>e hübsche L<strong>in</strong>denallee auf <strong>der</strong><br />

Schloss<strong>in</strong>sel und die L<strong>in</strong>den um<br />

Ridepladsen im Ort erhalten.<br />

Privat (Nachschule).<br />

Reitplatz<br />

Gutsparkanlagen s<strong>in</strong>d u.a. auf Sandbjerg bei Son<strong>der</strong>burg und auf Ballegård<br />

bei Snogbæk zu sehen. In Hørup und Notmark auf Alsen gibt es schöne alte<br />

Pfarrhausgärten.<br />

Öffentlicher Zutritt zum Park von Sandbjerg (Eigentum <strong>der</strong> Universität Århus).<br />

DÄNEMARKS ERSTE PFLANZENSCHULE<br />

Von dem Renaissance-Garten des Son<strong>der</strong>burger Schlosses ist nichts<br />

mehr erhalten. Um 1620 bauten die Son<strong>der</strong>burger Herzöge e<strong>in</strong> Palais<br />

an <strong>der</strong> Hauptstrasse, <strong>der</strong> Perlegade. Um 1650 wurde das Palais von dem<br />

Augustenburger Herzog Ernst Günther übernommen.<br />

Zu „Ernst Günthers Palais“ gehörte e<strong>in</strong> Gemüsegarten, die sogenannte<br />

Pflanzbeete, die zwischen Perlegade und Mariegade (früher Plantebed-<br />

Gade) lag. Der Ziergarten des Palais’ lag westlich <strong>der</strong> Perlegade, <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Nähe von Østergade/Kastanie Allé. 1689 wurde Gärtner Peter<br />

Vothmann für die Pflege des Gartens angestellt. 1726 kaufte er den<br />

Garten, <strong>der</strong> zur ersten Baumschule des dänischen Königreiches wurde.<br />

Aus dem Vothmannschen Garten wurden grosse Mengen von Obst- und<br />

Zierbäumen verkauft, im 19. Jahrhun<strong>der</strong>t u.a. e<strong>in</strong>e Menge Kastanien,<br />

L<strong>in</strong>den für Alleen und Ziernadelbäume. 1821 g<strong>in</strong>g die Pflanzenschule an<br />

die Familie Thomsen über, und um 1910 wurde <strong>der</strong> Betrieb stillgelegt.<br />

An Vothmanns Baumschule er<strong>in</strong>nern nur noch die Bäume <strong>der</strong> Grünanlage h<strong>in</strong>ter <strong>der</strong><br />

Löwenapotheke, Perlegade 4, und die Strassennamen Kastanie Allé und Gartnervænget,<br />

Son<strong>der</strong>burg. Ernst Günthers Palais wurde 1864 von preussischen Bomben zerstört, aber die<br />

Gartenmauer <strong>der</strong> „Pflanzbeete“ mit <strong>der</strong> Gartenlaube zur Mariegade, Son<strong>der</strong>burg, ist noch<br />

erhalten.<br />

Die Gärten <strong>der</strong> ländlichen Bevölkerung auf Alsen, Sundeved und <strong>in</strong><br />

Angeln waren seit dem 18. Jahrhun<strong>der</strong>t von den Schlossgärtnern und den<br />

Pflanzenschulen <strong>der</strong> Region geprägt. Seltene Bäume wurden hier 100-150<br />

Jahre früher heimisch als im restlichen Dänemark: Kastanie, Traueresche,<br />

Blutbuche, Walnuss, Maulbeere, Tulpenbaum, „Affenschwanzbaum“, Tanne<br />

und Kiefer sowie die heute selten gewordene Mispel (Mespilus germanica).<br />

Aus den Obstgärten wurden Äpfel nach Schweden und Russland verkauft.<br />

Heute gibt es die alten Obstgärten kaum noch, aber<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Apfelmosterei „Ryesm<strong>in</strong>de“ <strong>in</strong> M<strong>in</strong>tebjerg,<br />

Alsen, kann man e<strong>in</strong>en erlesenen Apfelmost aus<br />

Gravenste<strong>in</strong>er Äpfeln <strong>der</strong> Region kaufen.<br />

nE<strong>in</strong>e hübsche Mispel ist auf e<strong>in</strong>em Hof <strong>in</strong> R<strong>in</strong>kenæs Ne<strong>der</strong>by<br />

(Ne<strong>der</strong>byvej 97-99) direkt am Weg zu sehen. Privat.

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