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Bildung Förderung Teilhabe alles inklusive - Antoniushaus Hochheim

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Barrierefreiheit in den Köpfen<br />

Inklusive Gedanken zum 100. 4<br />

100 Jahre <strong>Antoniushaus</strong> in <strong>Hochheim</strong>.<br />

Das muss man erst einmal schaffen.<br />

Wie das Motto zu unserem Geburtstag<br />

zeigt „100 Jahre <strong>Antoniushaus</strong> – Fortschritt<br />

<strong>inklusive</strong>“, wäre das ohne Fortschritt<br />

nicht möglich gewesen. Unser<br />

Motto zeigt aber auch, dass sich das<br />

<strong>Antoniushaus</strong> dem gesellschaftlichen<br />

Thema Inklusion stellt. Der <strong>inklusive</strong><br />

Gedanke ist für die Zukunftsfähigkeit<br />

unserer Gesellschaft sehr wichtig. Hier<br />

im <strong>Antoniushaus</strong> in <strong>Hochheim</strong> wird das<br />

schon gelebt.<br />

Inklusion, was ist das? An die Stelle<br />

des Begriffes „Integration“ ist im Zuge<br />

der Umsetzung der UN-Konvention<br />

über die Rechte von Menschen mit Behinderungen<br />

der Begriff „Inklusion“ getreten.<br />

Der Begriff stammt vom lateinischen<br />

Verb „includere“, was soviel wie<br />

„einschließen“ bedeutet. Das klingt zunächst<br />

erschreckend. Denn wer möchte<br />

schon jemanden einschließen oder<br />

gar eingeschlossen werden?<br />

In der etwas freieren Interpretation<br />

bedeutet Inklusion eine Weiterentwicklung<br />

des Integrationsbegriffes. „Integration“<br />

wird in der Fachsprache mit<br />

„Eingliederung“ übersetzt. Eine <strong>inklusive</strong><br />

Gesellschaft hingegen braucht keine<br />

Eingliederung, weil niemand außen<br />

steht. Menschen mit und ohne Behinderung<br />

sind selbstverständlich Teil der<br />

Gesellschaft. Das ist ein Ziel, das auch<br />

wir im <strong>Antoniushaus</strong> anstreben und unterstützen<br />

– seit 100 Jahren.<br />

Schon heute erfüllen unsere Schulen<br />

<strong>inklusive</strong> Kriterien. So lernen beeinträchtigte<br />

und nicht-beeinträchtige<br />

Schülerinnen und Schüler gemeinsam.<br />

Es engagieren sich Internatsschülerinnen-<br />

und schüler für eine <strong>inklusive</strong>re<br />

Gesellschaft, verknüpfen sich unsere<br />

Lehrerinnen und Lehrer in lokalen und<br />

überregionalen Netzwerken zur <strong>Förderung</strong><br />

der Inklusion.<br />

Das <strong>Antoniushaus</strong> ist durch seine<br />

Vielfältigkeit ein fester Bestandteil<br />

des Lebens der Stadt <strong>Hochheim</strong>. Die<br />

Cafeteria steht allen offen, Kindertagesstätten<br />

und Grundschule der<br />

Nachbarschaft nutzen das Angebot<br />

zum täglichen Mittagessen. Mit ihnen<br />

kommen auch viele <strong>Hochheim</strong>er zum<br />

Essen oder für ein Stück Kuchen und<br />

Kaffee zu uns. Als Veranstalter und Veranstaltungsort<br />

wird das <strong>Antoniushaus</strong><br />

von breiten Teilen der <strong>Hochheim</strong>er Gesellschaft<br />

genutzt. Gemeinsame Gottesdienste<br />

und Andachten aller Kirchengemeinden<br />

finden in der Kapelle<br />

statt. Auch die Therapieabteilung und<br />

das Schwimmbad werden von vielen<br />

genutzt. Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

des <strong>Antoniushaus</strong>es leben in<br />

<strong>Hochheim</strong> und engagieren sich in den<br />

zahlreichen Vereinen und Verbänden<br />

der Stadt.<br />

Nun ist es an der Zeit, verstärkt<br />

in die Öffentlichkeit zu gehen – als<br />

anwaltschaftlicher Vertreter, sozialer<br />

Dienstleister und Kompetenzträger in<br />

Barrierefreiheit in den Köpfen<br />

5 Inklusive Gedanken zum 100.<br />

Sachen Inklusion und als Spezialist<br />

zum Thema motorische und körperliche<br />

Behinderungen.<br />

Infrastrukturelle Veränderungen allein<br />

gewährleisten keine vollständige<br />

<strong>Teilhabe</strong>. Ein gesellschaftliches Umdenken<br />

und eine Barrierefreiheit in den<br />

Köpfen gegenüber allen Gesellschaftsteilen<br />

sind von großer Bedeutung für<br />

den nachhaltigen Erfolg <strong>inklusive</strong>r Initiativen.<br />

Dabei darf die Einzigartigkeit<br />

des Individuums nicht in der Masse<br />

untergehen.<br />

Wir müssen achtsam sein, dass<br />

<strong>inklusive</strong> Themen nicht für politische<br />

Zwecke ausgenutzt werden. Diskussionen<br />

über Inklusion sollen im Interesse<br />

und mit Einbindung der Betroffenen<br />

geführt werden. Inklusion ist eine<br />

gesellschaftliche Chance für alle und<br />

nicht ein Thema, mit dem mögliche<br />

Einsparpotenziale ausgelotet werden<br />

können. Damit nicht für den Einzelnen<br />

– ob alt oder jung, mit oder ohne Migrationshintergrund,<br />

Mann oder Frau,<br />

mit oder ohne Beeinträchtigung –<br />

weniger individuelle und zielgerichtete<br />

<strong>Förderung</strong> übrig bleibt.<br />

Unser Anliegen ist es, Jede und Jeden,<br />

die unsere Dienstleistungen nutzen,<br />

individuell zu fördern und zu fordern,<br />

damit alle Kinder, Jugendlichen<br />

und Erwachsenen im <strong>Antoniushaus</strong> befähigt<br />

werden, Verantwortung für sich<br />

selbst zu übernehmen und ein selbstbestimmtes<br />

Leben zu führen.<br />

In diesem Sinne wünsche ich uns<br />

allen unterhaltsame, fröhliche und verbindende<br />

Festtage auf dem Campus<br />

des <strong>Antoniushaus</strong>es und Gottes Segen<br />

für die anstehenden Herausforderungen<br />

der Zukunft!<br />

Ihr<br />

Markus Schmahl<br />

Geschäftsführer <strong>Antoniushaus</strong> gGmbH

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