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Download - Zisterzienserkloster Bochum-Stiepel

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Seite 18 Messdiener-wallfahrt <strong>Stiepel</strong>er - Kloster - Nachrichten<br />

tiges Verhalten geworden ist. Ich<br />

weiß: Es hat Dich und mich große<br />

Kraft gekostet, aber dass uns der Herr<br />

diese Kraft geschenkt hat, dessen woll<br />

en wi r d ankbar einged enk<br />

sein.“ (Nikolaus Groß; Abschiedsbrief)<br />

In einem Vortrag von Dr. F. Kloid<br />

1966 wird deutlich aufgezeigt, woran<br />

die Krypta erinnern soll: Der Xantener<br />

Dom ist eine Gedenkkirche der<br />

Märtyrer der jungen Kirche und der<br />

Märtyrer unserer Tage. Nach der<br />

Wiederherstellung des Doms wurden<br />

im September 1966 in der Krypta<br />

stellvertretend für die vielen Opfer<br />

der nationalsozialistischen Verfolgung<br />

drei Blutzeugen aus dem nordwestdeutschen<br />

Raum beigesetzt. Die<br />

Beisetzung dieser drei Blutzeugen hat<br />

stellvertretenden Sinn. Dies bekunden<br />

die drei Urnen mit den Aufschriften<br />

Auschwitz, Bergen–Belsen<br />

und Dachau. Mit der Beisetzung von<br />

Erde aus diesen drei Konzentrationslagern<br />

ist das satanische Vorhaben<br />

der totalen Vernichtung des Judentums<br />

und der christlichen Kirchen,<br />

sind die tausenden und abertausenden<br />

Opfer aus allen Völkern Europas<br />

in diese Gedenk- und Sühnestätte mit<br />

einbezogen. Die Urkunden, die den<br />

Urnen beigegeben sind, berichten<br />

unter anderem Folgendes: Die<br />

Aschenerde aus Auschwitz, stark<br />

durchsetzt mit Knochenteilen vergaster<br />

und anschließend verbrannter<br />

Leichen, wurde vom Erzbischof von<br />

Krakau, Kardinal Woityla, vermittelt,<br />

in dessen Diözese Auschwitz liegt.<br />

Eine vierte Urne links in der Betonwand<br />

und auch ein vierter Sarkophag<br />

unten sind leer. Die Grausamkeiten<br />

und der Hass der Verfolger gingen so<br />

weit, dass sie systematisch jegliche<br />

Spur der Ermordung zu verwischen<br />

suchten. Die beiden Gefäße werden<br />

daher wohl leer bleiben und so zum<br />

Symbol werden für viele, denen die<br />

Nachwelt nicht einmal ein christliches<br />

Grab bereiten kann.<br />

Starken Symbolwert hat auch das<br />

ewige Licht, das mit seinem einsamen<br />

Leuchten die Wand der Toten bescheint.<br />

Es ist dies die Grubenlampe<br />

des ehemaligen Bergmanns Nikolaus<br />

Groß, der als einer der führenden<br />

Kräfte der Katholischen Arbeiterbewegung<br />

im Widerstand gegen Hitler<br />

den Tod eines Zeugen Christi am<br />

Galgen in Plötzensee gestorben ist.<br />

Die Katholische Arbeiterbewegung<br />

hat in der Verteidigung christlicher<br />

Sozialordnung besonders intensiven<br />

Widerstand gegen das totalitäre Regime<br />

geleistet und diesen Widerstand<br />

mit einem hohen Blutzoll der führenden<br />

Männer der Bewegung bezahlen<br />

müssen. Auch von diesen Opfern<br />

sind uns weder Gebeine noch Asche<br />

verblieben. Das Licht der Grubenlampe<br />

von Nikolaus Groß lässt daher<br />

den Gedanken aufkommen, dass anstelle<br />

der leiblichen Hülle dieser<br />

Männer das lichte Abbild der Seele<br />

dieses Zeugen Christi stellvertretend<br />

für sie alle der Gedenkstätte eingefügt<br />

ist.<br />

Etliche Kinder und Jugendliche aus der Region besuchen<br />

unser Kloster, um eine für sie unbekannte Welt<br />

zu erkunden - hier eine große Kindergartengruppe

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