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CARF-Models Yak 55 SP mit JR-Foliendesign - Flurer Modell ...

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MFI MOTORFLUG<br />

www.mfi-magazin.com<br />

Die zusätzliche Abstützung der Krümmer vor<br />

dem Überzug <strong>mit</strong> Gewebe.<br />

ging es an die finale Designauswahl für das<br />

Folienfinish. Schließlich wurden die Folienteile<br />

in Auftrag gegeben.<br />

Am Rumpf wurden vor dem Lackieren noch<br />

die Kühlluftöffnungen und die Auslässe der<br />

Resorohre freigelegt. Auch der Innenausbau<br />

wurde so weit wie möglich vorbereitet, die<br />

beiden Seitenruderservos BS 9632 <strong>mit</strong> speziellen<br />

Halterungen im Rumpf fixiert, die<br />

Durchbrüche für die Seitenruderseile angebracht<br />

und an den Austrittsöffnungen kleine<br />

Alu-Abdeckungen von 3W angeklebt,<br />

das Gasservo C4041 montiert.<br />

Nachdem die meisten Anlagen- und Antriebskomponenten<br />

probeweise eingesetzt<br />

waren, ging es an die Vorbereitung der Lackoberfläche.<br />

An den Flächen- und Leitwerkshälften<br />

mussten lediglich die Nähte leicht<br />

<strong>mit</strong> Füller bearbeitet werden. Am Rumpf wurde<br />

die Naht komplett <strong>mit</strong> Spachtelmasse abgezogen,<br />

geschliffen und gefüllert. Dann<br />

ging es erneut nach Thannhausen zu <strong>JR</strong>-<strong>Foliendesign</strong><br />

zum Aufbringen der Grundfarbe<br />

auf Fläche und Rumpf. Für den Rumpf wurde<br />

ein fließender Übergang von Cremeweiß<br />

im vorderen Bereich auf eine selbstgemischte<br />

Farbe in Braun/Aubergine im hinteren Bereich<br />

vereinbart. Die Flächen sollten ebenfalls<br />

in Braun/Aubergine gehalten werden.<br />

Blick auf den<br />

Innenausbau.<br />

Der Zwischenboden<br />

für die Resos<br />

muss verlängert<br />

werden. Dafür muss<br />

das schwarz eingefärbte<br />

GfK-Teil entfernt<br />

werden.<br />

Nachdem der Lackauftrag durchgehärtet<br />

war, ging es an das Aufbringen der Folie. Die<br />

Designarbeiten beginnen an den Flächen. Bereits<br />

zu Beginn der Folienarbeiten hatte ich<br />

Bedenken bezüglich der Haltbarkeit der Folie<br />

am Elastoflap der Querruder. Durch einen<br />

Test <strong>mit</strong> einem Stück aufgeklebter Folie am<br />

Scharnier wurden meine Zweifel bestätigt,<br />

die Folie stellte sich nach einigen Bewegungen<br />

am Ruder auf. Es half nichts, der Bereich<br />

des Elastoflaps musste nach dem Aufbringen<br />

der Folie freigeschnitten werden.<br />

Zunächst aber galt es, die nur rund 40/1.000<br />

mm dicke Folie faltenfrei auf den Flügel aufzubringen.<br />

Hierfür wird die Fläche komplett<br />

<strong>mit</strong> Prilwasser benetzt, die Folie anschließend<br />

aufgelegt und dann <strong>mit</strong> einem weichen<br />

Rakel das Wasser unter der Folie hervor<br />

gearbeitet. Sieht man, wie faltig die Folie<br />

zu Beginn aufliegt, kann man kaum<br />

glauben, dass hier später eine glatte Oberfläche<br />

entstehen soll. Kritische Bereiche am<br />

Flügel sind der Randbogen sowie die stark<br />

ausgeprägte Rumpfanformung. Durch die<br />

dünne Folie ist aber auch dies kein Problem.<br />

Mit behutsamem Einsatz eines Föns kann<br />

die Folie auch um enge Radien gezogen<br />

werden. Wie gut sich die Folie verarbeiten<br />

lässt, sieht man insbesondere am Seitenruder.<br />

Selbst in den engen Radien lässt sich die<br />

Folie perfekt »um die Kurve ziehen«.<br />

Nach dem alle Teile der <strong>Yak</strong> soweit beklebt<br />

waren, ging es erneut zu Jörg Redls Lackierer,<br />

um die ganze Maschine <strong>mit</strong> einem seidenmatten<br />

Klarlacküberzug vor Witterungsund<br />

Spriteinflüssen zu schützen. Am nächsten<br />

Tag war die Vorfreude groß, die Enttäuschung<br />

bei der ersten Inaugenscheinnahme<br />

aber noch größer. Durch den seidenmatten<br />

Überzug hatte das Design jegliche Tiefe verloren,<br />

alles wirkte stumpf und wenig begeisternd.<br />

Nach kurzer Beratung wurde ein erneuter<br />

Überzug <strong>mit</strong> glänzendem Klarlack beschlossen<br />

– ein Entschluss, den wir später<br />

bereut haben. Bei der erneuten Lackierung<br />

wurde die Oberfläche leicht grieselig, anscheinend<br />

haben sich die beiden Lackschichten<br />

nicht vertragen… Die Motivation war am<br />

Tiefpunkt angekommen.<br />

Nach ein paar Tagen wurden die Teile nochmals<br />

in aller Ruhe begutachtet und der Entschluss<br />

gefasst, die ganze Sache von vorne<br />

zu beginnen. Die anschließenden Nassschleiforgien<br />

füllten Abende, das Ergebnis<br />

konnte sich aber sehen lassen und stellte eine<br />

gute Basis für den zweiten Versuch dar.<br />

Das Auftragen der Folie erfolgte in bekannter<br />

Manier, professionell und schnell waren<br />

die <strong>Modell</strong>teile wieder beklebt. Diesmal gingen<br />

die Teile zu einem Bekannten, der den<br />

Klarlacküberzug übernahm. Dann stand die<br />

<strong>Yak</strong> funkelnd im Sonnenlicht, und die vielen<br />

Stunden Schleifarbeit waren vergessen. Zusammen<br />

<strong>mit</strong> der Maschine habe ich auch die<br />

geairbrushte Pilotenpuppe bekommen –ein<br />

Meisterstück für sich.<br />

Die dem Bausatz beiliegende Kabinenhaube<br />

wurde gegen ein Exemplar aus Rauchglas<br />

ausgetauscht, was die elegante Linienführung<br />

der Maschine noch unterstreicht. Das<br />

Aufkleben der Haube ist eine echte Fummelarbeit.<br />

Mit speziellem Kunststoff-Sekundenkleber<br />

und 5-min-Epoxy gelang die Geschichte<br />

dann doch, und das Ergebnis kann<br />

sich sehen lassen. Alle Servos wanderten erneut<br />

an ihren Platz und wurden <strong>mit</strong> Gestängen<br />

versehen. Als Akkuweichen/Empfängereinheit<br />

kommt die Royal Spektrum<br />

von PowerBox Systems zum Einsatz; für die<br />

30 <strong>Modell</strong>flug international 12/2010<br />

Stromversorgung sind zwei 1.500-mAh-<br />

Akkus ebenfalls von PowerBox im vorderen<br />

Bereich des Motordoms eingebaut. Ein weiterer<br />

Akku auf dem Dom übernimmt die<br />

Stromversorgung der Zündung. Als Zündungsschalter<br />

kommt ein EM 50 von Engel<br />

<strong>Modell</strong>bau zum Einsatz. Die 750-ml-Tanks<br />

für Smoke und Sprit finden Halt in selbst angefertigten<br />

Halbschalen aus Kohlefaser und<br />

einer zusätzlichen Abstützung in Form eines<br />

Sperrholz-Halbspants. Die beiden Tankventile<br />

stammen von Graupner (Nr. 1666.1), die<br />

Smokepumpe von PowerBox Systems. Mit<br />

der Montage des 110-mm-GfK-Spinners<br />

und des Delro-Props 28x12,5 sind die Montagearbeiten<br />

so weit beendet.<br />

Da der Schwerpunkt bereits beim Bau mehrfach<br />

kontrolliert wurde, kam es beim finalen<br />

Einstellen zu keinen bösen Überraschungen.<br />

Für den Erstflug wurde der Schwerpunkt<br />

gemäß Anleitung eingestellt, wofür<br />

nochmals ca. 50 Gramm in der Motorhaube<br />

landeten. Wie es sich für ein Kunstflugmodell<br />

gehört, wurde die <strong>Yak</strong> auch um die<br />

Längsachse ausgewogen. Vor dem Erstflug<br />

erfolgte der obligatorische Gang zur Waage:<br />

14,3 kg sind aufgrund des großen Flächeninhalts<br />

kein Anlass zur Unruhe – wobei<br />

sich die umfangreichen Lackierarbeiten natürlich<br />

beim Endgewicht bemerkbar machen.<br />

Für den Erstflug wurden die Einstellwerte<br />

aus der Anleitung übernommen. Der<br />

neue 3W bekam vor dem ersten Flug noch<br />

zwei Tankfüllungen als Einlaufphase verpasst,<br />

dann musste er in der Luft zeigen,<br />

was er kann.<br />

Beim Fliegen nichts Neues<br />

Die Flugeigenschaften der »dunklen <strong>Yak</strong>«<br />

sind <strong>mit</strong> denen der Serienmaschine vergleichbar.<br />

Das höhere Gewicht ist im Flug<br />

<strong>Modell</strong>flug international 12/2010<br />

fast nicht zu bemerken. Alle Ruder sprechen<br />

direkt an, ohne dabei giftig zu sein. Die Maschine<br />

fliegt für ein <strong>Modell</strong> dieser Größe erstaunlich<br />

neutral. Insbesondere Snap-Figuren<br />

kommen knackig und lassen sich präzise<br />

ein- und ausleiten. Durch das dicke Profil<br />

und den enormen Luftwiderstand der Sternmotorhaube<br />

bleibt die Fluggeschwindigkeit<br />

auch senkrecht abwärts in leicht beherrschbaren<br />

Grenzen, Constant-Speed-Flug lässt<br />

sich <strong>mit</strong> der Maschine sauber zelebrieren.<br />

Der 3W-Motor hat <strong>mit</strong> dem <strong>Modell</strong> leichtes<br />

Spiel, endlose senkrechte Rollen sind trotz<br />

des Gewichts kein Problem. Die Kombination<br />

<strong>mit</strong> den Krumscheid-Rohren und dem<br />

Delro-Prop hält das Geräuschniveau in angenehmen<br />

Grenzen; der integrierte Einbau<br />

der Resos macht sich hier deutlich bemerkbar.<br />

Von den Flugeigenschaften her gehört<br />

die <strong>CARF</strong>-<strong>Yak</strong> wohl <strong>mit</strong> zum Besten im 2,6-<br />

Meter-Kunstflugbereich.<br />

Fazit<br />

»Wir versuchen, Ihr <strong>Modell</strong> zur Perfektion<br />

reifen zu lassen!« Mit dieser Botschaft wirbt<br />

<strong>JR</strong>-<strong>Foliendesign</strong> auf seiner Homepage. Die<br />

<strong>Yak</strong> ist wirklich perfekt geworden – der Weg<br />

dahin war allerdings <strong>mit</strong>unter steinig. Trotz<br />

des Patzers bei der Lackierung und des entstandenen<br />

Mehraufwands kann das Gesamtprojekt<br />

als voller Erfolg gewertet werden.<br />

Von Ideenfindung über Entwurf bis hin<br />

zur Umsetzung auf dem <strong>Modell</strong> erlebte ich<br />

durch <strong>JR</strong>-<strong>Foliendesign</strong> eine ganzheitliche<br />

Beratung und Betreuung während des gesamten<br />

Projekts. Auf vielen Veranstaltungen<br />

rätseln Zuschauer und Piloten, ob es sich um<br />

ein »echtes« Airbrush-<strong>Modell</strong> oder um ein<br />

Folienfinish handelt – dies spricht sicher für<br />

die Qualität der Arbeit. Über die Flugeigenschaften<br />

der Maschine selbst braucht man<br />

nichts weiter zu schreiben, das extrem neutrale<br />

Flugverhalten der <strong>CARF</strong>-<strong>Yak</strong> dürfte<br />

<strong>mit</strong>tlerweile bekannt sein.<br />

Dass ein solches Design nicht billig sein kann,<br />

sollte klar sein. Die Kosten für das <strong>Foliendesign</strong><br />

betragen jedoch nur einen Bruchteil des<br />

Preises einer echten Airbrush- Lackierung.<br />

Zusammenfassend kann gesagt werden,<br />

dass wir <strong>mit</strong> der Erstellung der »Dark Side<br />

<strong>Yak</strong>« teilweise Neuland betreten haben,<br />

das Resultat aber die vielen Arbeitsstunden<br />

schnell vergessen lässt. Die <strong>Yak</strong> hat allenfalls<br />

in Sachen Farbgebung eine dunkle Seite<br />

– ansonsten ist sie ein absolutes Glanzlicht<br />

geworden!<br />

Was nun – Jak oder <strong>Yak</strong>?<br />

DIE KRUX MIT DEM KYRILLISCHEN<br />

Bei der Bezeichnung der Flugzeugtypen sind zwei<br />

verschiedene Schreibweisen geläufig: »Jak« und<br />

»<strong>Yak</strong>«. Ausgehend von der direkten Transkription<br />

(der »Übersetzung«) des kyrillischen Alphabets in<br />

die deutsche Sprache ist die Übersetzung von<br />

»Як« in »Jak« korrekt. »<strong>Yak</strong>« hingegen entspricht<br />

der Transkription ins Englische. Ebenso unterscheidet<br />

sich die deutsche Schreibweise des<br />

Konstrukteurs (Alexander Sergejewitsch Jakowlew)<br />

von der englischen (Alexander Sergeyevich<br />

<strong>Yak</strong>ovlev).<br />

Wenn wir in diesem Beitrag ausnahmsweise von<br />

der deutschen Schreibweise abweichen, dann<br />

deshalb, weil sich hier eben alles um »The Dark<br />

Side of the <strong>Yak</strong>« dreht!<br />

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