TSV Aktuell 2005_04.pdf - TSV Rottweil

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Leichtathletik Zum Tode von Ernst Müller und Helmut Olbrich Ein Pionier der Rottweiler Leichtathletik hat uns verlassen. Im Jahre 1947 traf sich ein kleiner Kreis von Sportlern, unter ihnen auch Ernst (Ande) Müller, um sich in ihrer geliebten Sportart zu betätigen. In dieser Zeit nach dem Krieg entstand daraus eine Gruppe Leichtathleten, die später im TSV Rottweil weitergeführt wurde. Eigene leichtathletische Geräte gab es keine, so wurden kurzerhand aus der heutigen AMG-Halle, die streng unter Bewachung der Franzosen stand, von Ande Müller in einer Nacht- und Nebelaktion zwei Hochsprungständer und Kugeln organisiert. Die Geräte wurden zunächst im Hause Müller und ab 1950 in einer Hütte im Stadion aufbewahrt. In den Anfangsjahren wurde auf dem Kohlenhof von Familie Müller trainiert, und als Weitsprunggrube diente die Kohlengrube der Firma Kohlen-Müller. Bei den Landesmeisterschaften 1948 waren fünf Athleten am Start. Im Stabhochsprung wird Ande auf Anhieb zweiter, trotz des Bruches seines Stabhochsprungstabes. Im Jahre 1953 übernahm Ernst Müller die Abteilungsleitung neben seinem eigenen Stabhochsprungtraining her, das er mit viel Aufwand organisierte: zuerst mussten die Ständer ins Stadiongelände getragen und anschließend mit einer Hacke der Sand aufgelockert werden, denn zu diesem Zeitpunkt gab es noch keine Schaumgummimatten. Dies alles dauerte schon über 30 Minuten. Dafür konnte er dann im selbigen Jahr drei Württembergische Meistertitel erzielen. Höhepunkt seiner Athletenlaufbahn war für Ernst Müller der Landestitel bei den Süd- Württembergisch Hohenzollerischen Landesmeisterschaften im Stabhochsprung mit 3.38 m. Nach einer kurzen Zeit, in der er in Stuttgart tätig war, kam er im Jahre 1956 wieder zum TSV Rottweil zurück und war dann als Trainer bis zum Ende der 60er Jahre tätig. Viele junge Athleten kamen mit ihm zur Leichtathletik und konnten unter ihrem Trainer Ernst Müller beachtliche sportliche Erfolge erzielen. Am 3. Dezember verstarb Ande Müller, er wurde im Kreise seiner Familie und Freunde beigesetzt. Die Leichtathleten sagen Dankeschön. Er war da, wenn es etwas zu helfen gab Nach längerer Krankheit verstarb am 2. Dezember unser ehemaliger Abteilungsleiter Helmut Olbrich. Helmut übernahm im Jahre 1980 den Leitungsposten und führte die Abteilung zunächst bis Anfang 1982. In diese Zeit fallen das von den Jugendlichen organisierte Rockkonzert und das bei Grömnitz durchgeführte Ostseelager. Unter Helmuts Führung, die er von 1984 bis 1985 nochmals übernommen hatte, wurden 1984 die Württembergischen Waldlaufmeisterschaften in Rottweil durchgeführt. In seine zweite Amtszeit fiel auch die für die Leichtathleten bedeutende Entscheidung für den lange geforderten Umbau des Rottweiler Stadions. Und auch das in den heutigen Jahren wieder stattfindende Hallenspielfest hatte damals seinen Ursprung. 28
Leichtathletik Ein bedeutendes Erlebnis war es für Helmut, als er 1986 zusammen mit sechs weiteren Kampfrichtern des TSV bei den Europameisterschaften in Stuttgart mithelfen konnte und direkt mit bedeutenden internationalen Athleten in Kontakt kam. Seine Familie war ihm immer sehr wichtig, und so halfen sie auch immer zusammen, wenn in der Abteilung Hilfe nötig war. Viele werden ihn auch in Erinnerung behalten, wie er zusammen mit seiner Frau Christa und den Kindern bei verschiedenen Veranstaltungen im Rottweiler Stadion hinter der Theke stand, die Athleten und Gäste bewirtete und so unsere Abteilung kräftig unterstützte. Am 6. Dezember wurde er unter großer Anteilnahme auf dem Rottweiler Friedhof beerdigt, wir werden ihn in dankbarer Erinnerung behalten. Jedermanns Zehnkampf und Vereinsmeisterschaften Am letzten Septemberwochenende fanden im Stadion zwei Veranstaltungen der Leichtathleten statt: Am Samstag begann es mit den Jedermanns-Mehrkämpfen und Stadtmeisterschaften und am Sonntag ging es für die jüngeren zusätzlich bei den Vereinsmeisterschaften um Zeiten, Weiten und Punkte. Das Teilnehmerfeld 29
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