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Seltene Boleten im Rhienland und in der Eifel

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s Blasshütiger Purpurröhrl<strong>in</strong>g Boletus rhodoxanthus d Glattstieliger Hexenröhrl<strong>in</strong>g Boletus queletii<br />

Ohne Zweifel, <strong>der</strong> Star <strong>der</strong> Rhe<strong>in</strong>ischen <strong>Boleten</strong>flora<br />

ist Boletus luteocupreus, <strong>der</strong> Gelbhütige Purpurröhrl<strong>in</strong>g<br />

(S. 6). Der fränkische Röhrl<strong>in</strong>gskenner<br />

Jürgen Schre<strong>in</strong>er publizierte 1997 den Erstnachweis<br />

für Deutschland. Me<strong>in</strong> F<strong>und</strong> wäre damit <strong>der</strong><br />

zweite dokumentierte Nachweis für Deutschland.<br />

Wenn man allerd<strong>in</strong>gs die große Ähnlichkeit dieser<br />

Boletusart mit Boletus rhodopurpureus var.<br />

gallicus berücksichtigt, stellt sich mir die Frage <strong>in</strong>wieweit<br />

Boletus luteocupreus mit Boletus rhodopurpureus<br />

var. gallicus synonymisiert werden<br />

muss. Die Beantwortung dieser Frage überlasse<br />

ich aber lieber den Gattungsmonographen. Me<strong>in</strong>e<br />

F<strong>und</strong>stelle, die <strong>in</strong> <strong>der</strong> Nähe von Meckenhe<strong>im</strong><br />

liegt (MTB 5308/3), ist e<strong>in</strong>e ausgesprochen sonnige<br />

warme Waldrandlage unter Eiche auf kalkhaltigem<br />

Löss. Der Pilz fruktifizierte dort <strong>in</strong> den Jahren<br />

1998, 2000 <strong>und</strong> 2001 <strong>im</strong>mer <strong>im</strong> August, lei<strong>der</strong><br />

aber nur E<strong>in</strong>zelfruchtkörper.<br />

Von Boletus rhodoxanthus, dem Blasshütigen<br />

Purpurröhrl<strong>in</strong>g, kenne ich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kalkeifel nur e<strong>in</strong><br />

Vorkommen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Orchideen-Buchenwald<br />

bei Tondorf. In diesem Kalk-Buchenwald s<strong>in</strong>d mir<br />

allerd<strong>in</strong>gs acht Mycelfel<strong>der</strong> dieses w<strong>und</strong>erschönen<br />

Röhrl<strong>in</strong>gs bekant, wo er oft jahrelang ausbleibend,<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> ersten Augusthälfte fruktifiziert.<br />

Über Boletus satanas, den Satanspilz, berichtete<br />

ich ja schon <strong>im</strong> T<strong>in</strong>tl<strong>in</strong>g 1/2002, dennoch möch-<br />

Der T<strong>in</strong>tl<strong>in</strong>g 2 (2002) Seite 9<br />

te ich es nicht versäumen, über ihn noch e<strong>in</strong>ige<br />

Zeilen zu schreiben. Dieser <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kalkeifel zerstreut<br />

vorkommende kalk- <strong>und</strong> wärmeliebende<br />

Röhrl<strong>in</strong>g besiedelt dort vornehmlich Orchideen-<br />

Buchenwäl<strong>der</strong>, <strong>in</strong> denen er <strong>in</strong> manchen Jahren<br />

zahlreich ersche<strong>in</strong>t. Aber auch unter Solitärbäumen<br />

<strong>in</strong> Halbtrockenrasen, <strong>und</strong> an sonnigen<br />

Waldrän<strong>der</strong>n unter Buchen <strong>und</strong> Eichen ist er zu<br />

f<strong>in</strong>den. Se<strong>in</strong>e Ersche<strong>in</strong>ungszeit beg<strong>in</strong>nt Ende August<br />

<strong>und</strong> endet meist um Mitte September, selten<br />

auch erst Anfang Oktober. Zum Schluss möchte<br />

ich e<strong>in</strong>igen Pilzfre<strong>und</strong>en me<strong>in</strong>en Dank aussprechen.<br />

Bernhard Oertel <strong>und</strong> Horst Straßfeld für<br />

wertvolle H<strong>in</strong>weise zu <strong>in</strong>teressanten Röhrl<strong>in</strong>gsbiotopen<br />

sowie Jürgen Schre<strong>in</strong>er für die fruchtbaren<br />

Diskussionen über Boletus luteocupreus.<br />

Literatur:<br />

BOLLMANN, A., GMINDER, A. & REIL, P. (1996): Abbildungsverzeichnis<br />

mitteleuropäischer Großpilze.<br />

ENGEL, H. et al (1983): Dickröhrl<strong>in</strong>ge<br />

GALLI, R. (1996): I Boleti<br />

KALLENBAcH, F. (1926- 1943): Die Röhrl<strong>in</strong>ge. Pilze<br />

Mitteleuropas, Band 1.<br />

ScHREINER, J. (1997): Boletus luteocupreus Bertea &<br />

Estades, Gelbhütiger Purpurröhrl<strong>in</strong>g, Erstnachweis<br />

für Deutschland. Mycologia Bavarica, Bd 2.<br />

SINGER, R. (1967): Die Röhrl<strong>in</strong>ge, Teil 2.

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