Spargelhof Janßen - Stadt Geldern
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Walbeck, das Spargeldorf<br />
am Niederrhein<br />
Gewöhnlich baut niemand auf Sand. Die<br />
Walbecker taten es dennoch, als sie in den<br />
zwanziger Jahren dem Rufe des aus dem<br />
Weltkrieg heimgekehrten Majors Dr. Klein-<br />
Walbeck folgten und 1929 eine Spargelbaugenossenschaft<br />
gründeten.<br />
Jahrhundertelang hatten ihre Vorfahren<br />
vergeblich versucht, ihren mageren Sandböden<br />
lohnende Erträge abzurinnen. Nun<br />
hatte der „Spargel-Major“ auf seinen Feldern<br />
vor „Schloß Walbeck“, einem backsteinroten<br />
Rittersitz aus dem 15. Jahrhundert,<br />
ihnen bewiesen, dass ihre<br />
Walbecker Sandböden- Reste einer<br />
vor Millionen Jahren angeschwemmten<br />
Sanddüne - sich geradezu<br />
ideal zum Anbau von Spargel<br />
eigneten. Da griffen sie zu und<br />
merkten bald, dass ihr neues Produkt<br />
Spargel gleichermaßen für den<br />
Gaumen der Feinschmecker wie<br />
auch für ihren Geldbeutel eine<br />
besondere Kostbarkeit war.<br />
Bereits 1930 berichteten bekannte Tageszeitungen<br />
im Rheinland mit der Überschrift<br />
„Walbecker Spargel -der jüngste Zweig am<br />
Baume der niederrheinischen Landwirtschaft“<br />
über den idyllisch gelegenen Ort<br />
nahe der holländischen Grenze, der bis<br />
dahin lediglich die zweifelhafte Berühmtheit<br />
eines abgelegenen Schmugglerdorfes<br />
hatte. Schon bald erzielten die Anbauer des<br />
beliebten Frühlingsgemüses trotz der großen<br />
Konkurrenz aus den Spargelhochburgen<br />
Schwetzingen und Braunschweig<br />
dank einer besonderen Qualitätsauslese<br />
die höchsten Spargelpreise in Deutschland.<br />
Und schnell wurde das ehemalige stille<br />
Dorf in den Mittelpunkt des wirtschaftlichen<br />
und gastronomischen Interesses<br />
gerückt. Walbeck und Spargelkulinarische<br />
Köstlichkeiten und Bilderbuch-<br />
Idylle vor der Haustür des Reviers. Da<br />
machten sich die Feinschmecker auf<br />
den Weg - damals noch zumeist mit<br />
Bussen - um das Edelgemüse vor Ort<br />
frisch vom Feld zu genießen. Und der<br />
Name Walbeck war von den Produktbörsen,<br />
Großmärkten und Speisekarten nicht<br />
mehr wegzudenken.<br />
„No luxury for the Germans“ meinten die<br />
Engländer nach dem 2. Weltkrieg und verboten<br />
für einige Zeit den Anbau von Spargel.<br />
Doch mit dem Aufblühen des Wirtschaftswunders<br />
prägten auch bald wieder die<br />
Spargelfelder ringsum das charakteristische<br />
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