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Hightech für die Schöpfung – - Marienhospital Stuttgart

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4<br />

Medizin<br />

marien 1/2009<br />

Was tun gegen Schlafstörungen?<br />

Dr. Joachim Glockner beantwortete am 12. November Anruferfragen<br />

Dr. Joachim Glockner ist Oberarzt am Zentrum <strong>für</strong> Innere Medizin II. Am 12. November beantwortete<br />

der Spezialist <strong>für</strong> Schlafmedizin und Lungenheilkunde 90 Minuten lang am Telefon medizinische<br />

Fragen von marien-Lesern. Die meisten Anruferfragen drehten sich ums Thema Schlafstörungen.<br />

Ich kann nicht einschlafen<br />

Anrufer: Ich bin 72 Jahre alt und gehe<br />

meist gegen 22 Uhr ins Bett. Ich kann<br />

dann aber sehr häufig nicht einschlafen,<br />

wälze mich manchmal stundenlang im<br />

Bett herum. So komme ich vielleicht<br />

auf vier, fünf Stunden Schlaf und bin<br />

mittags schon wieder so müde, dass ich<br />

Mittagsschlaf halten muss. Was kann<br />

ich dagegen tun?<br />

Dr. Glockner: Wenn man abends<br />

nicht einschlafen kann, sollte man es<br />

nicht länger als zwanzig Minuten lang<br />

versuchen. Stehen Sie auf, gehen Sie<br />

ins Wohnzimmer und lesen Sie, oder<br />

tun Sie etwas anderes, was Sie beruhigt.<br />

Gehen Sie erst wieder ins Bett,<br />

wenn Sie richtig müde geworden sind.<br />

Versuchen Sie zudem, mittags nicht zu<br />

schlafen, auch nicht ein paar Minuten.<br />

Denn das verstärkt Ihr Problem nur,<br />

abends nicht einschlafen zu können.<br />

Außerdem sollten Sie spazierengehen<br />

oder Sport machen, damit Ihr Körper<br />

müde wird. Allerdings nicht erst kurz<br />

vorm Zubettgehen, denn der Körper<br />

benötigt vorm Einschlafen etwa drei<br />

Stunden, um langsam herunterzufahren<br />

und zur Ruhe zu kommen.<br />

Sechs Stunden Schlaf zu wenig?<br />

Anruferin: Ich bin 75 Jahre alt und<br />

schlafe meist nur fünf bis sechs Stunden.<br />

Danach fühle ich mich so wach,<br />

dass ich nicht weiterschlafen kann.<br />

Sind fünf bis sechs Stunden zu wenig,<br />

und kann ich davon auf Dauer krank<br />

werden?<br />

Dr. Glockner: Das Schlafbedürfnis<br />

der Menschen ist recht unterschiedlich.<br />

Im Alter lässt es generell nach. Sofern<br />

Sie sich nach fünf bis sechs Stunden<br />

Schlaf tagsüber wach und frisch fühlen<br />

und Ihren Alltag gut bewältigen<br />

können, müssen Sie sich wegen<br />

der kurzen Schlafdauer keine<br />

Sorgen machen.<br />

Nachts eine Atemmaske<br />

tragen?<br />

Anrufer: Ich bin 50 Jahre<br />

alt und tagsüber ständig<br />

müde. Meine Frau sagt,<br />

dass ich nachts schnarche<br />

und mein Atem sehr<br />

häufig teilweise <strong>für</strong> meh-<br />

rere Sekunden aussetzt. Mein Hausarzt<br />

meint, ich benötige eventuell nachts<br />

eine Atemmaske. Aber muss das sein?<br />

Dr. Glockner: Das Schlafapnoe-<br />

Syndrom, also nächtliche Atemaussetzer,<br />

muss ab einem bestimmten Grad<br />

behandelt werden. Durch eine Erschlaffung<br />

der Muskulatur fallen <strong>die</strong> Atemwege<br />

zusammen, und daher atmen Sie<br />

oft etliche Sekunden lang nicht. Der<br />

Körper reagiert darauf mit einer Weckreaktion,<br />

bei der er das Stresshormon<br />

Adrenalin ausschüttet; Sie werden halb<br />

wach und atmen wieder. Da sich das<br />

etliche Male pro Stunde wiederholen<br />

kann, leidet <strong>die</strong> Schlafqualität sehr,<br />

und Ihr Körper steht nachts ständig unter<br />

Stress. In der Folge kann es zu ungewolltem<br />

Einschlafen mitten am Tage<br />

kommen, aber auch zu Kopfschmerzen,<br />

Herzrasen, Bluthochdruck und in der<br />

Folge Schlaganfall oder Herzinfarkt.<br />

Gehen Sie zu einem niedergelassenen<br />

Schlafmediziner und lassen Sie<br />

von ihm ein Schlafscreening machen.<br />

Sie bekommen da<strong>für</strong> ein kleines elektronisches<br />

Kästchen mit nach Hause,<br />

das nachts wichtige Daten zu Ihrem<br />

Schlafverhalten aufzeichnet. Sollte sich<br />

dabei der Verdacht auf ein Schlafapnoe-<br />

Syndrom erhärten, kann der niedergelassene<br />

Kollege Sie ins <strong>Marienhospital</strong><br />

überweisen. Sie verbringen dann eine<br />

Nacht in unserem Schlaflabor, wo wir<br />

Ihren Schlaf und Ihre Atmung elektronisch<br />

dokumentieren.<br />

Die Schlafapnoe wird mit einer<br />

CPAP-Maske behandelt, <strong>die</strong> Sie nachts<br />

tragen müssen. Die Atemmaske erzeugt<br />

einen leichten Überdruck und sorgt so<br />

da<strong>für</strong>, dass Sie trotz der Erschlaffung<br />

Ihrer Atemwege problemlos Luft bekommen.<br />

Falls Sie Übergewicht haben, sollten<br />

Sie eine Diät machen. Manch-<br />

Beantwortete<br />

Anruferfragen:<br />

Dr. Joachim Glockner

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