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2 FINIT Beratung DEFINITIO DEFINITION In der Firma GICON werden zurzeit mehrere Projekte zur Einführung von Stoff- und Energiestrommanagementsystemen in verschiedenen und zum Teil recht unterschiedlichen Branchen, z. B. Chemische Industrie, Oberflächenveredlung und Keramische Industrie bearbeitet. Diese Projekte werden mit Geldern aus dem Förderprogramm „Vorhaben des Immissions- und Klimaschutzes ein- EFINITION NITI Planung Gutachten Projektsteuerung Stoff- und Energiestrommanagement Betriebswirtschaftlich betrach- schließlich der Nutzung erneu- � Projektvorbereitung tet ist jeder unnötige (nicht pro- erbarer Energien in Sachsen“ zessnotwendige) Einsatz von (Programmteil A6 „Förderung Aufnahme der Betriebsstruktur, Erschließung der Zugänge zu vorhandenen Da- Energie oder Rohstoffen Geldver- von Maßnahmen zur Erhöhung ten, Aufstellung eines Rahmenzeitplans schwendung. Aus Umweltschutzder Energieeffizienz“ – Einfühsicht hingegen sind Stoff- und Enerrung eines betrieblichen Ener- � Datenerfassung gieverluste in der Regel Emissionen gie- und Stoffstrommanage- Systematische Erfassung aller relevanten bzw. Abfälle. Das ist nicht gewollt. In ments) verwirklicht. So konn- Daten (Stoffmengen, Energieeinsatz, rele- der Praxis ist es jedoch für die Unter- ten und können diese Projekte vante Zeiträume) mit Aufschlüsselung nehmen oft schwierig, bei ständig ergenutzt werden, um grundle- auf die einzelnen Produktionsabschnitte forderlichen Anpassungen der Progende Methoden zu entwickeln Aufbau eines fortschreibungsfähigen Erduktionsprozesse an die Marktbedinund für verschiedene Anwenfassungssystems wichtiger Parame- gungen auch das Produktionsumfeld dungsfälle einzusetzen, die es ter/Kennzahlenoptimal zu gestalten. erlauben, effektiv die anstehen- � Bilanzierung/Zuordnung Auf diese Probleme zielt das In- den Fragestellungen zu bear- (Abbildung 2) strumentarium Stoff- und Energiebeiten. Der Ablauf eines sol- Zuordnung der eingekauften Stoff- und strommanagement. Da vielen Unterchen Projektes ist in Abbildung Energieströme zu einzelnen Verbraunehmen Personalkapazität zum Auf- 1 dargestellt. chern/Prozessen/Produkten bau eines solchen Instrumentariums In der Abbildung 3 sind � Bewertung fehlt, hat GICON dafür ein Dienstlei- zwei derzeitige Projekte kurz in stungsangebot entwickelt. Auf diese Stichpunkten vorgestellt. Wäh- Kostenmäßige und ökologische Betrach- Weise können in Unternehmen er- rend beim ersten Projekt bei tung der Einzelprozesse auf der Basis der vorgenommenen Zuordnung hebliche Kosten eingespart werden, einem mittelständischen Chewobei sich der Aufwand für die Bera- mieunternehmen hauptsäch- � Schwachstellenanalyse tung in relativ kurzer Zeit amortisiert. lich technisch-ökonomische � Erarbeitung von Lösungsvorschlägen Nicht zu vergessen ist der dabei ent- Aspekte den Schwerpunkt bilstehende positive Effekt für die Umden, liegt im zweiten Projekt � Kosten/Nutzen-Analyse welt. bei einem Unternehmen der � Einführung (Umsetzung von Maß- Oberflächenbehandlung der nahmen) Betriebliches Stoff- und Hauptansatzpunkt in der Emis- Energiestrommanagement Betriebliches Stoff- und Energiestrommanagement dient als systematische Vorgehensweise dazu, Stoffsionsminderung bei Lösemitteln aufgrund neuer gesetzlicher Anforderungen. Abbildung 1: Ablauf der Einführung eines Stoff- und Energiestrommanagements und Energieströme im Unternehmen Ressourcenverbrauch zu analysieren sowie schrittweise oder laufend zu optimieren. Stoff- und Energiestrommanagement gilt dabei als Rohstoffe Wasser, Luft, Energieträger ... umfassende Betrachtungsweise, die sowohl ökonomische Ziele in Form einer verbesserten Material- oder Ener- Lagerung Roh-, Hilfsstoffe, Energieträger Betriebsbilanzgieeffizienz als auch ökologische Zielsetzungen in Form verringerter Umweltauswirkungen im Blick hat. [1] Prozess 1 Prozess 2 Verwaltung Prozessbilanz Prozess 3 Prozess 4 Lagerung Produkte Abfälle, Abwasser, Abgas, Lärm ... Infrastruktur,Nebenprozesse Produkte Stoff- und Energieeinträge in die Umwelt Abbildung 2: Basis des Stoff- und Energiestrommanagements ist in der Regel eine detaillierte Betriebsbilanz Produktbilanz
Beratung Planung Gutachten (Dr.-Ing. Hagen Hilse, Dipl.-Ing. Falk Rebbe, Dipl.-Ing. Gottfried Bormann) Unternehmen der Oberflächenbehandlung Schwerpunkte in der Bearbeitung � Reduzierung der Lösemittelemission − Messungen/Bilanzierung Lösemittelströme und Abluftströme − Aufschlüsselung auf einzelne Verbrauchsgruppen � betrieblicher Elektroenergieverbrauch − Messungen einzelner Verbraucher − Aufschlüsselung für Prozesse (Hilfs-, Produktionsprozesse) Ansatzpunkte für Effizienzsteigerung � Reduzierung von Abluftmengen (Kapselung, Kreislaufführung) � Substitution von problematischen Einsatzstoffen � Bedarfsgerechte Bereitstellung von Hilfsenergie (Druckluft) � Einführung eines Lastmanagementsystems (Strom) � Optimierung der Energielieferverträge und Abnahmeverhältnisse Bei beiden Projekten ist die Optimierung des betrieblichen Elektroenergieverbrauchs ein wesentlicher Bestandteil. Eine Einsparung von Elektroenergie ist – wie auch die Optimierung der betrieblichen Wärmenutzung – neben der Einsparung von Ressourcen mit einer adäquaten Vermeidung von CO2-Emissio- nen verbunden, wodurch ein relevanter Beitrag zum Klimaschutz geleistet wird. Im Ergebnis der Untersuchungen soll eine Variantenbetrachtung über Lösungen zur Emissionsminderung und zur Einsparung von Energie im Unternehmen stehen. Dabei werden die möglichen Kosteneinsparungen und die damit verbundenen positiven ökologischen Effekte dem erforderlichen Aufwand für die durchzuführenden Maßnahmen gegenübergestellt und die Realisierungszeiträume abgeschätzt. Somit soll dem Unternehmen eine konkrete Grundlage für Entscheidungen über zukünftige Investitionsvorhaben, aber auch für einzelne Vorort-Entscheidungen gegeben werden. Literatur [1] Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg (Hrsg.): Betriebliche Energie- und Stoffstrommanagementsysteme. Methoden, Praxiserfahrungen, Software – eine Marktanalyse, 1. Auflage, Karlsruhe 2000 [2] Heck/Bemmann (Hrsg.): Praxishandbuch Stoffstrommanagement 2002/2003, Deutscher Wirtschaftsdienst, 2002 [3] Wanke/Trenz: Energiemanagement für mittelständische Unternehmen, Rationeller Energieeinsatz in der Praxis, Deutscher Wirtschaftsdienst, 2001 Projektsteuerung Unternehmen der chemischen Industrie Abbildung 3: Beispiele aus zurzeit bei GICON bearbeiteten Projekten Abbildung 4: Tageslastprofil Elektroenergie bei einem Unternehmen der chemischen Industrie Abbildung 5: Gestaltung von Stromkosten über Optimierung des Abnahmeverhaltens 3 Schwerpunkte in der Bearbeitung � betriebliche Wärmenutzung − Erstellung Rohrleitungsschema des Dampfverteilungssystems und Messungen von abgenommenen Wärmemengen einzelner Verbraucher − Aufschlüsselung auf einzelne Verbrauchsgruppen (z. B. Lagerräume, Produktionsprozess A, B usw.) und Vergleich mit Referenzwerten für vergleichbare Anlagen � betrieblicher Elektroenergieverbrauch − Messungen einzelner Verbraucher − Aufschlüsselung auf Prozesse (Hilfs- und Produktionsprozesse) und Produktsortimente (Abbildung 4) Ansatzpunkte für Effizienzsteigerung � Zentralisierung von beheizten Lagern � Einführung eines Lastmanagementsystems (Strom und Gas) � Optimierung der Energielieferverträge u. Abnahmeverhältnisse � Einsatz von Kraft-Wärme-Kopplung � Management der elektrischen Anschlussauslegung (Anmeldeleistung) Leistung in kW Strommenge in kWh/Jahr 250 200 150 100 50 Tageslastprofil Unternehmen Chemieindustrie Lastprofilaufzeichnung vom 29.11.2002 Energiemenge Hilfsprozesse Energiemenge Produkt A 0 Energiemenge Produkt B 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 Stunde 330.000 325.000 320.000 315.000 310.000 305.000 300.000 Gestaltung von Stromkosten über Optimierung des Abnahmeverhaltens Ist - Zustand Bestabrechnung 9,21 Ct / kWh mit 97,4 kW 8,47 Ct / kWh mit 88,1 kW Tagesspitze 09:00 Lastgang ges. Lastgang E01 Lastgang E02 Tagesmittel Grundfrequenz 30.500 € 30.000 € 29.500 € 29.000 € 28.500 € 28.000 € 27.500 € 27.000 € 26.500 € 26.000 € Stromentgelt/Jahr
Seite 1: GICONCRET GICONCRET I / 03 Inhalt N

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