Studie - Agenturen der Zukunft
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46 Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
Neue Wachstumsmärkte liegen im Osten und Süden. Unternehmen finden<br />
in Europa und den USA vielfach stark gesättigte Märkte, geringe Wachstumsaussichten<br />
und sinkende Kaufkraft vor. Wachstum wird vor allem in einer Vielzahl von<br />
Emerging Markets erzielt. So ist China für Volkswagen schon heute das wichtigste<br />
Absatzland. Diese Entwicklung wird sich in den nächsten Jahren und Jahrzehnten<br />
weiter fortsetzen. McKinsey prognostizierte jüngst, dass bereits 2025 die Emerging<br />
Markets mit den entwickelten Märkten des Westens gleichziehen werden. Dies geht<br />
mit neuen, breiten Mittelschichten in diesen Län<strong>der</strong>n einher (McKinsey, Winning<br />
the $30 Trillion Decathlon, 2012). Der Wealth Report 2012 (Knight Frank / Citi<br />
Private Bank, 2012) geht davon aus, dass im Jahr 2050 neun <strong>der</strong> zehn reichsten<br />
Län<strong>der</strong> in Asien liegen. Einzig die USA sind dann noch unter den Top-10.<br />
Verschiebung von Budgets. Marketing-Budgets sind immer Investitionen<br />
in eine zukünftige Steigerung von Gewinn, Umsatz, Marktanteilen etc. Mit <strong>der</strong><br />
schwindenden Bedeutung europäischer Märkte werden Unternehmen Kommunikationsbudgets<br />
stärker in die Richtung neuer Wachstumsmärkte verschieben. Mittelfristig<br />
werden auch Firmenzentralen und Headquarters relokalisiert. Einen ersten<br />
Schritt hat Procter & Gamble bereits vollzogen. So wurde angekündigt, dass das<br />
Beauty-Segment global künftig von Singapur aus gesteuert werden soll. <strong>Agenturen</strong><br />
werden ihren Kunden in die neuen Wachstumsmärkten folgen und sich in Europa<br />
mit Schrumpfung beschäftigen müssen.<br />
Das Ende des europäischen Wachstums. Europa muss sich mit einem Szenario<br />
dauerhaft schwinden<strong>der</strong> Bedeutung und einer stagnierenden o<strong>der</strong> schrumpfenden<br />
Wirtschaft auseinan<strong>der</strong>setzen. Für begrenzte Zeit werden Unternehmen und<br />
<strong>Agenturen</strong> versuchen, schwindende Gewinne durch höhere Effizienz wettzumachen.<br />
Anschließend sind neue Wege jenseits von Wachstum und Effizienz- und Produktivitätssteigerungen<br />
gefragt. Neben <strong>der</strong> globalen Wirtschaft werden regionale Wirtschaften<br />
und Subsistenzleistungen wichtiger. Laut Prof. Dr. Niko Paech gewinnen<br />
statt immer stärkerem Konsum und Ressourcenausbeutung die gemeinschaftliche<br />
Nutzung von Produkten und Services, die Verlängerung von Produktlebenszyklen,<br />
eigene Herstellung und Tauschhandel an Bedeutung. Detroit und die massiv geschrumpften<br />
Gebiete in Ost-Deutschland werden die neuen Vorbil<strong>der</strong>.