Brosmete - Techumania San Gallensis

18
Umbruch 2004
Bestechung und Korruption
Es vergeht keine Woche, in
der nicht von einem Fall von
Bestechung und Korruption in
den Medien berichtet wird.
Namhafte internationale
Firmen werden mit Sünden
aus der Vergangenheit konfrontiert.
Erst etliche Jahre
nach einem solchen Vorfall
wird der Verstoss entdeckt –
„die Bombe platzt!“ Es beginnt
die öffentliche Untersuchung,
das Unternehmen und die
Mitarbeiter werden im Rahmen
des Strafverfahrens befragt
und vor Gericht gebracht. Bis
ein solcher Verstoss definitiv
erledigt ist, kann es ohne weiteres über 10
Jahre dauern. Dass in dieser Zeit das
Unternehmen immer wieder mit negativen
Meldungen in den Medien auftaucht, beeinträchtigt
das Ansehen und auch die
Geschäftstätigkeit massiv.
Wurde Bestechung in der Vergangenheit
noch als Gentleman-Vergehen toleriert, ist
seit Oktober 2003 jedes Unternehmen
verantwortlich für die geschäftliche
Verrichtung und kann für solche Verbrechen
und Vergehen mit bis zu 5 Millionen
Franken bestraft werden (StGB, Art.
100 quarter ).
Für ein Unternehmen ist das Einhalten
dieser Regeln (Compliance, Corporate
Governance) nicht nur wichtig, um Buss-
die interessante Seite
gelder zu vermeiden, sondern auch um die
Reputation der Firma sicher zu stellen.
Für viel im Ausland tätige Schweizer Unternehmen
ist Korruption ein echtes Problem.
Sie stehen im internationalen Markt unter
enormem Druck: Die Kalkulation ist knapp,
die Konkurrenz gross, die Auftragslage
gespannt; Rechtslage und politische Verhältnisse
in einem fremden Land sind
manchmal nur schwer fassbar. Für ein
Unternehmen kann viel davon abhängen,
ob eine bestimmte Ausschreibung gewonnen,
ob eine Bewilligung erhalten oder
ob ein Produkt rechtzeitig vermarktet