Konsulent Hans Baumgartner hat im Heimatbuch von Peilstein darüber ausführlich diese Verwandtschaftsverhältnisse geschildert. Es ist sein Verdienst, eine interessante Episode aus dem Leben des Diktators im Zusammenhang mit Peilstein entdeckt und niedergeschrieben zu haben. In der NS-Zeit erzählten sich bei uns die Alten hinter vorgehaltener Hand, dass Adolf Hitler eine Halbschwester hatte, die sich während des Ersten Weltkrieges mit ihren beiden Kindern zwei Jahre in Peilstein aufhielt. Sie hieß Angela Hitler und war mit einem Wiener Namens Raubal verheiratet, der früh starb. Die beiden Kinder, die Tochter Geli und der Sohn Leo besuchten die Volksschule Peilstein. Die verwitwete Mutter der beiden Kinder fand während der Notzeit in Peilstein keine Beschäftigung und kehrte nach Wien zurück. Bis dahin blieben ihre beiden Kinder bei der Tante, zumal diese als Lehrerin über ein geregeltes Einkommen verfügte und die Kinder ernähren konnte. Die Kinder besuchten bis 1917 die Volksschule Peilstein. Heute lebt niemand mehr, der sich an die beiden Kinder als Mitschüler erinnern könnte. Adolf Hitler soll in diesen Notzeiten in Peilstein Zuflucht gesucht haben und auch in Vordernebelberg gewesen sein. Als er übersiedelte, bat er seine verwitwete, in Österreich lebende Halbschwester, ihm den Haushalt zu führen. Sie willigte ein, verließ Wien und zog mit ihren beiden Kindern zu Hitler. Das Kind Geli, seine Nichte, wuchs zu einem bildschönen Mädchen heran. Dem damals nicht mehr jungen Hitler gefiel die blutjunge Geli. Aus beiderseitiger Zuneigung entwickelte sich eine leidenschaftliche Beziehung zwischen ihnen. Man schrieb das Jahr 1923, dem Jahr des großen NS- Putschversuches mit dem „Marsch der Aus unserer Heimat Das Mosaiksteinchen einer Tragödie von Prof. Fritz Winkler Seit dem Untergang des „Dritten Reiches“ und der Befreiung Österreichs aus der Nazi-Diktatur, liefen viele Filme über Hitler. Darin kam stets auch der Name Geli Raubal vor, einer Freundin aber auch Verwandten des Diktators. Wenig bekannt ist jedoch, dass die Frau als Kind in Peilstein zur Schule ging, weil ihre Tante dort Lehrerin war. braunen Formationen auf die Feldherrnhalle“ in München am 9. November. Der Nazi-Demonstrationszug wurde bei der Feldherrnhalle von der Polizei angehalten. Es kam zu einem blutigen Gefecht. Fünfzehn NS-Anhänger und vier Polizisten wurden getötet. Hitler wurde der Prozess wegen Anstiftung der Revolte gemacht, eingesperrt, aber im Jahr darauf schon wieder aus der Haft entlassen. Die frühe Haftentlassung erfolgte deswegen, weil der bayerische Staat Hitler nach Österreich abzuschieben gedachte, um den Anführer der bereits sehr einflussreichen und terrorbereiten NS-Bewegung los zu werden. Der damalige österreichische Bundeskanzler Prälat Seipl weigerte sich erfolgreich, Hitler in Österreich aufzunehmen. Seine Begründung bestand darin, dass Hitler wegen seines Dienstes beim deutschen Militär während des Ersten Weltkrieges die österreichische Staatsbürgerschaft verloren habe. Hitler besaß aber auch nicht die deutsche Staatsbürgerschaft und war somit staatenlos. Die siebzehnjährige Geli begann ein Liebesverhältnis zu ihrem Verwandten, das Hitler über den Tod des Mädchens hinaus nie vergessen haben soll, sagte man damals. Geli nahm sich am 18. September 1931 in Hitlers Abwesenheit in der gemeinsamen Wohnung auf dem Prinzregentenplatz in München das Leben. Hitler verfügte damals bereits über ein großes Vermögen, denn er ließ die Tote auf Wunsch ihrer Mutter nach Wien überführen und auf dem Zentralfriedhof beerdigen. Als Hitler am 26. September 1931 ihr Grab besuchen wollte, verweigerten ihm anfangs die österreichischen Behörden die Einreise, ehe sie dann einem eintägigen Besuch zustimmten. Die Staatspolizei begleitete ihn von der Einreise bis zur Ausreise, die noch am gleichen Tag stattfinden musste. Über diese <strong>Dezember</strong> <strong>2009</strong> Geli Raubal, Hitlers Nichte und Geliebte Tatsachen berichtete die Historikerin A.M. Siegmund in der Presse unter dem Titel „Hitlers Ringen um die deutsche Staatsbürgerschaft“. Weil ihm Österreich Staatsbürgerschaft und Einreise verweigerte, bemühte er sich intensiv um die Erlangung der deutschen. Diese wurde ihm sehr spät, nämlich erst ein Jahr vor seiner Wahl zum deutschen Reichskanzler zuteil. In der NS-Zeit durfte von Hitlers Verhältnissen in Peilstein kein Gebrauch gemacht werden, sehr zum Leidwesen der NS-Parteibonzen, die das Nahverhältnis zu Hitler gern für ihre Propaganda in Peilstein ausgeschlachtet hätten. Konsulent Baumgartner hat Informationen einer seiner Verwandten in Wien, die des öfteren Gräber auf dem Zentralfriedhof besuchte. Dabei kam sie stets am Grab von Geli Raubal vorbei. In der NS- Zeit stellte sie fest, dass nicht nur das Grab gepflegt war, sondern auch einen Blumenschmuck trug. Das Elterngrab Hitlers in Leonding bei Linz befindet sich auch heute noch in einem gepflegten Zustand. Impressum: Offenlegung nach § 24 des Mediengesetzes: Medieninhaber, Herausgeber und Verleger: ÖVP-Kollerschlag, Gemeindeparteiobmann Franz Saxinger, 4154 Kollerschlag, Leitenweg 6. Medienmitarbeiter: Franz Saxinger, Heinz Reischl, Heinz Lorenz, Alfred Höll und Erika Neubauer. Gestaltung: Ignaz Märzinger. Vervielfältigung: Oberösterreichische Volkspartei, Linz, Auflage 680. Seite 34 Kollerschlag aktuell
<strong>Dezember</strong> <strong>2009</strong> Aus unserer Wirtschaft Kollerschlag aktuell Seite 35