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hallo: wie gehts? 18 - hwg herten home

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Beim Richtfest der Häuser Schulstraße 1/3/5 gab es<br />

dann eine besondere Leckerei „vom Bau“: Eier in Kalk.<br />

„Das hat man früher öfter gemacht, war aber in den 80er<br />

Jahren schon völlig vergessen“, erinnert sich der langjährige<br />

Bauleiter der <strong>hwg</strong>, Hubert Böing. Früher, als noch mit<br />

Ziegeln gemauert wurde, da war Zement am Bau erstens<br />

teuer und zweitens unpraktisch, weil es damit mehr Risse<br />

gab als mit Kalkmörtel. „Der war weicher und passte sich<br />

der Wärmeausdehnung der Ziegel besser an. Aber der<br />

Kalk wurde in großen Brocken angeliefert und musste<br />

erst noch auf der Baustelle gelöscht werden“, beschreibt<br />

Böing. Dazu kam der Kalk in eine Metallwanne und eine<br />

genau vorgeschriebene Menge Wasser wurde drauf geschüttet.<br />

„Dann kochte das Gemisch richtig auf, und früher<br />

hat es da viele Verletzungen vor allem der Augen mit<br />

dem ätzenden Kalk gegeben. Das wird heiß und spritzt<br />

richtig hoch. Man muss wissen, <strong>wie</strong> viel Wasser man<br />

draufschütten muss. Nimmt man zu wenig, wird der Kalk<br />

nicht komplett gelöscht, nimmt man zu viel, kann man<br />

mit der Pampe nicht mauern.“ Bauleiter Böing hat das<br />

alles noch als Maurerlehrling kennen gelernt. Und nun<br />

sollte das als kleiner Höhepunkt beim Richtfest <strong>wie</strong>derbelebt<br />

werden. „Wir haben die Eier in ein großes Plastiknetz<br />

gelegt und mit einem langen Schüppenstiel vorsichtig in<br />

den blubbernden Kalk abgesenkt. Keiner wusste mehr so<br />

ganz genau, <strong>wie</strong> lange die drin bleiben müssen. Und so<br />

war das Kochergebnis unterschiedlich: Die Eier, die außen<br />

am Netz gelegen haben, waren steinhart, die inneren total<br />

weich. Aber auf so einem zünftigen Richtfest gibt es<br />

ja immer genügend Flüssigkeiten zum Nachspülen“, grinst<br />

Dierk Volkenand.<br />

Die 80er Jahre waren auch das Jahrzehnt, in dem das<br />

Privatfernsehen auf Sendung ging. RTL war die erste TV-<br />

Anstalt, die eine Lizenz in NRW bekam. Doch <strong>wie</strong> sollte<br />

die <strong>hwg</strong> den Mitgliedern und Mietern das neue Programm<br />

zugänglich machen? „Wir wollten das, wussten aber nicht<br />

<strong>wie</strong>! Die Post hat damals nicht klar gesagt, <strong>wie</strong> das technisch<br />

gehen sollte. Es wurde von Kabel, aber auch von Antenne<br />

als Empfangsmöglichkeit geredet. Wir hätten leicht<br />

viel Geld für die falsche Technik ausgeben können“, erklärt<br />

Dierk Volkenand die damaligen Probleme. „Wir haben dann<br />

die Antennen einfach gedreht, wo das problemlos ging.<br />

Aber bei größeren Häusern wären neue Verstärker und Verteiler<br />

nötig geworden. Und da mussten wir die Bewohner<br />

erst fragen, <strong>wie</strong> und ob sie sich an den Kosten beteiligen<br />

wollen.“<br />

Das Jahr 1988 brachte schließlich noch einen kleinen<br />

Rekord für die <strong>hwg</strong>: Die Grenze von 1000 Wohnungen<br />

wurde überschritten und eine kuriose Entdeckung machte<br />

der Waltroper Hans Engler, als er Ende Januar 1988 die<br />

alte Tür eines Hauses am Ostring zu Brennholz verarbeiten<br />

wollte: Aus einem sorgfältig mit einem Holzstopfen<br />

verschlossenen Astloch fielen ihm zwei Münzen entgegen.<br />

Sie waren dort gut versteckt und mit mehreren Schichten<br />

Farbe überdeckt. Offenbar hatten die Münzen dort schon<br />

eine gute Weile gelegen, denn das Haus war 1929 fertig<br />

gestellt worden – damals für den Bauverein Waltrop. Diesen<br />

ebenfalls gemeinnützigen Wohnungsbauverein hatte<br />

die <strong>hwg</strong> 1973 mit seinen 52 Wohnungen übernommen.<br />

Aus einem der Häuser stammte also die Tür mit den offenbar<br />

schwedischen Münzen: „Med Folket För Fosterlandet“<br />

ist auf beide Geldstücke geprägt, ein Zwei-Öre-Stück<br />

von 1925 und ein Ein-Öre-Stück von 1912 berichtete die<br />

Recklinghäuser Zeitung von dem Fund. „Akten darüber,<br />

wer Ende der 20er Jahre die Türen eingebaut hat, gibt es<br />

nicht mehr“ sagte Josef Rademacher von der <strong>hwg</strong> damals<br />

der Zeitung. Ob die Münzen also von Schwedischen Zimmerleuten<br />

auf Wanderschaft in der Tür versteckt wurden<br />

oder die Türen vielleicht sogar in Schweden hergestellt<br />

worden sind?<br />

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