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Ausgabe 5 aus 08/2011 - bei braunschweig-online.com

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6 August/September <strong>2011</strong><br />

www.bibs<strong>2011</strong>.de<br />

...noch Wahlbereich 33 (Rat) Nördlicher Ring:<br />

Dr. Jörg Fischer<br />

ledig, aber nicht ungebunden, Gymnasiallehrer,<br />

aktiv in der BI Kralenriede<br />

gegen den Flughafen<strong>aus</strong>bau und im Ar<strong>bei</strong>tskreis<br />

zum Erhalt der Grundschule<br />

Schuntersiedlung, seit 2006 Bezirksrat<br />

für die BIBS. Listenplatz 4<br />

Ich stehe für sichere Schul- und Radwege<br />

sowie gesicherte Bahn- und Straßenübergänge<br />

im Wohnquartier.<br />

Michael Buchholtz<br />

Maschinenbaumeister, beschäftigt als<br />

technischer Angestellter in einer Forschungseinrichtung,<br />

59 Jahre alt, verheiratet,<br />

zwei erwachsene Kinder, ein<br />

Enkelkind, BI Waggum, Listenplatz 5<br />

Ich bin für mehr Bürgerbeteiligung an<br />

Politischen Entscheidungen nach dem<br />

Grundsatz „Gemeinwohl geht vor Parteienwohl“.<br />

Karl-Heinz Zöllkau<br />

Malermeister, BI Waggum,<br />

Listenplatz 11<br />

Die vor Ort anfallenden Probleme<br />

selbst mit in die Hand nehmen, damit<br />

die Kinder in unserem Stadtteil eine lebenswerte<br />

Zukunft haben.<br />

Dirk Bergmann<br />

Listenplatz 13<br />

Stadtbezirk Östliches Ringgebiet<br />

Hermann Szustak<br />

Student der Biologie an der TU Braunschweig.<br />

Listenplatz 5<br />

Ich bin in Braunschweig geboren und<br />

aufgewachsen, aber eigentlich kein<br />

„richtiger“ Deutscher, da meine Wurzeln<br />

<strong>bei</strong> polnischen Roma und ungarisch-österreichischen<br />

Zinto liegen.<br />

Daher setze ich mich ein für Menschen<br />

mit Migrationshintergrund.<br />

Michael Dürkopp<br />

53 Jahre, verheiratet, 1 Kind, Kfm. Angestellter,<br />

BI Waggum, Listenplatz 6<br />

Unsere Mitbürger müssen wieder gehört<br />

und einbezogen werden. Es muss<br />

ein Ende haben mit Politikern, die ihre<br />

Mitbürger ignorieren, sie nicht informieren,<br />

sie belügen und betrügen. Gerade<br />

im Norden der Stadt haben wir<br />

bittere Erfahrungen machen müssen.“<br />

Walter Kagelmann<br />

ehem. Betriebsrat VW, BI Waggum,<br />

Listenplatz 12<br />

Ich kandidiere damit die Interessen der<br />

Bürger besser als bisher vertreten werden<br />

- siehe Sperrung der Grasseler Str.,<br />

Verwehrung des Tunnels, Zusammenlegung<br />

der Bezirksräte, drohende<br />

Schwimmbad-Schließung, unhaltbare<br />

Verkehrssituation rund um Waggum,<br />

Zerstörung des Waldes.<br />

Bernd Müller<br />

selbstständig, verheiratet,<br />

2 erwachsene Kinder, Listenplatz 1<br />

KOMMUNALWAHLEN 11.09.<strong>2011</strong> KANDIDATUREN<br />

Stadtbezirk 112 Wabe-Schunter-Beberbach<br />

Tatjana Jenzen<br />

verheiratet, 3 Kinder, Jahrgang 1968,<br />

Modedesignerin und Einzelhändlerin,<br />

Listenplatz 1<br />

Vertretung der Interessen der Bürgerinnen<br />

und Bürger vor Ort. Erhalt des<br />

Stadtteilbades!<br />

Christian Weber<br />

verheiratet, 3 Kinder, Jahrgang 1972,<br />

Ingenieur, BI Waggum, Listenplatz 7<br />

Für mich stehen die Sachthemen parteiunabhängig<br />

im Vordergrund. Im Bezirksrat<br />

möchte ich mit dafür sorgen,<br />

dass die Belange der Bürger wieder<br />

ernst genommen werden und dass die<br />

Politik und Entscheidungsfindung<br />

transparenter wird.<br />

Stadtb.Wenden-Thune-Harxb.<br />

Astrid Buchholz<br />

Anglistin, stellv. Vors. des Schulelternrates<br />

des Lessinggymnasiums, verheiratet,<br />

2 Kinder, Listenplatz 1<br />

Ich habe mich entschlossen, eine Alternative<br />

zu bieten. Ein Bezirksrat ist nicht<br />

das Feld für die „große“ Politik, aber es<br />

sind oft gerade die „kleinen“ Dinge, die<br />

das Leben und das Miteinander im Bezirk<br />

<strong>aus</strong>machen.<br />

Christian Schöne<br />

Projektmanager, ledig, Listenplatz 2<br />

Wir sind Menschen die sich in den letzten fünf Jahren in unterschiedlichen Bürgerinitiativen<br />

engagiert haben. Manche von uns haben sich gegen den Fernwärmeanschlusszwang<br />

engagiert – andere waren <strong>bei</strong> der Initiative gegen die Innenhofbebauung Nußbergstraße<br />

oder gegen die Straßen<strong>aus</strong>b<strong>aus</strong>atzung tätig. Die Schwierigkeit, einen Parkplatz<br />

zu finden ist in unserem Viertel für jeden spürbar. In den letzten zwei bis drei<br />

Jahren sind sicherlich über die Sanierung der verschiedenen Straßen inzwischen über<br />

100 Einstellplätze weggefallen. Die Parkplätze im Gebiet St. Leonhards Garten sind<br />

nicht <strong>aus</strong>reichend, dies ist den hier engagierten Mitbürgern bekannt. Die Bürger im<br />

Östlichen Ringgebiet brauchen eine Vertretung der Bürgerinitiativen im Bezirksrat,<br />

damit die bestehenden Parteien die Anliegen der Bürger vor Ort mehr Ernst nehmen.<br />

Oliver Büttner<br />

verheiratet, 3 Kinder, Jahrgang 1968,<br />

Ingenieur, BI Waggum, Listenplatz 2<br />

Für den Erhalt der Stadtteilbäder, ein<br />

Nachtflugverbot für den Forschungsflughafen,<br />

die Sanierung von Schulen<br />

und Kitas, einen höheren Stellenwert<br />

ökologischer Aspekten, für den Ausstieg<br />

<strong>aus</strong> der Atomenergie und den Ausbau<br />

dezentraler, regenerativer Energie.<br />

Cl<strong>aus</strong>-Dieter Laser<br />

verheiratet, 2 Kinder, Jahrgang 1952,<br />

Techn. Angestellter, Listenplatz 8<br />

Ich bin für mehr direkte Beteiligung der<br />

Bürger in der Kommunalpolitik, den<br />

Erhalt der Stadtteilbäder (hier besonders<br />

für das seit langer Zeit von den<br />

Bürgern gepflegte Waggumer Freibad)<br />

statt eines unnötigen Prestigeobjektes.<br />

Für eine 5. IGS<br />

Marion Himmler<br />

Bürokauffrau, Listenplatz 9<br />

Mir reicht´s mit der Klüngelwirtschaft<br />

im Rath<strong>aus</strong>.<br />

Wichtig ist mir der Schulstandort in<br />

Wenden.<br />

Stadtbezirk Schunter-Aue Stadtbez. Westl. Ring Stadtb. Stöckheim-Leiferde<br />

Sabine Knoblauch<br />

49 Jahre, chemisch-technische Assistentin,<br />

Listenplatz 4<br />

Ich möchte mich einsetzen für Naturschutz<br />

und Umweltschutz vor Ort. Ich<br />

engagiere mich in: NABU-Braunschweig,<br />

Anti-Atom-Braunschweig,<br />

Initiative Jazz Braunschweig, Waldführerin/Waldforum<br />

Braunschweig-<br />

Riddagsh<strong>aus</strong>en, Vertreterin in der<br />

Braunschweiger Baugenossenschaft.<br />

Silke Arning<br />

verheiratet, 2 Söhne, von Beruf<br />

Diplom-Geografin, beschäftigt als Angestellte<br />

im Bereich Umweltschutz,<br />

Listenplatz 3<br />

Aktiv in der BI Waggum für den Erhalt<br />

des Waldes und gegen die Kappung<br />

unserer Straßenverbindung.<br />

Ulrich Buchheister<br />

Industriekaufmann, Programmierer,<br />

Engagement in der Evangelischen Studentengemeinde,<br />

Bürgerinitiative für<br />

den Erhalt öffentlichen Eigentums, Listenplatz<br />

1<br />

Stadtbezirk Weststadt<br />

Heinz Stein<br />

Vorstand Nds. Landesverband Deutscher<br />

Sinti, Sprecher der Braunschweiger<br />

Sinti, Listenplatz 1<br />

Peter Laubinger<br />

Beruf, Listenplatz 2<br />

Heiner Waßmuß<br />

BIBS fordert eine lückenlose Informationspolitik und eine unparteiische Presse.<br />

BIBS wendet sich gegen Privatisierung und Monopolisierung auf Kosten der Bürger und zu Lasten der Lebensqualität.<br />

Bis <strong>2011</strong> hatte CDU/FDP mit OB Hoffmann die "Eine-Stimme-Mehrheit" im Rat. Ihre Stimme für BIBS kann dies ändern!<br />

55 Jahre alt, Vater und Großvater,<br />

selbständiger Buchhändler, Ortsheimatpfleger<br />

in Bevenrode, BI Waggum,<br />

Listenplatz 4<br />

Endlich ein Verkehrskonzept für<br />

Braunschweigs Norden - an Stelle<br />

von planlosem Verkehrschaos und<br />

persönlicher Willkür!<br />

Wolfgang Strahmann<br />

Kaufmann, Jahrgang 1960, nicht<br />

ledig, im Aussendienst, Waggumer<br />

seit 1969.<br />

Bin massiv enttäuscht von der CDU,<br />

SPD und FDP in BS. Flughafen<strong>aus</strong>bau<br />

ohne Einbeziehung der Bürger,<br />

Waldrodung (ehem. FFH Wald!), fehlende<br />

Ausweichstraßen, Verkauf von<br />

Öffentlichem Vermögen.<br />

Uwe Rumstedt<br />

Geb. 1948 in Altona, geschieden, 3<br />

Kinder, pädagogischer Mitar<strong>bei</strong>ter,<br />

Listenplatz 1<br />

Im Wahlbezirk zur Stadtgrenze Wolfenbüttel-Asse<br />

brauchen wir Mitsprache<br />

<strong>bei</strong> der Frage, wie es dort weitergehen<br />

soll. Ebenso muss der Wunsch<br />

der Eltern, ihre Kinder auf eine IGS<br />

zu schicken, verwirklicht werden!<br />

Stadtbezirk Nordstadt<br />

Holger Machenski<br />

Informatiker<br />

Karl-Rüdiger Busch<br />

Bauingenieur<br />

BILDUNG/SOZIALES www.<strong>braunschweig</strong>-<strong>online</strong>.<strong>com</strong><br />

7<br />

August/September <strong>2011</strong><br />

Kinderarmut<br />

unverändert hoch<br />

Im September 2007 hatte ein Einwohner<br />

während einer Ratssitzung<br />

beklagt, dass die Stadt Braunschweig<br />

<strong>bei</strong> der Kinderarmut einen<br />

Spitzenplatz in Niedersachsen einnimmt.<br />

Hämisches Gelächter und wegwerfende<br />

Handbewegungen <strong>bei</strong> den<br />

Mehrheitsfraktionen im Rat waren die<br />

Folge. Hat sich seitdem etwas getan?<br />

Ja, es hatte sich etwas getan. Drei Monate<br />

später baute die Braunschweiger<br />

Zeitung zur Weihnachtszeit einen<br />

Stand vor dem "Schloss" auf und organisierte<br />

eine Spendensammlung<br />

durch Prominente.<br />

Unter den Prominenten befand sich<br />

manches Ratsmitglied. "Es ist sicher<br />

eine Summe im vierstelligen Bereich<br />

zusammengekommen", freute sich Sozialdezernent<br />

Ulrich Markurth.<br />

Dann ging man wieder zur Tagesordnung<br />

über. Als sich der Rauch verzogen<br />

hatte, spendierte der Sport- und<br />

Hundert Veranstaltungen der Reihe<br />

„Wege zu einer Kultur des Friedens“.<br />

An jedem dritten Donnerstag im<br />

Monat, wenn die VHS nicht gerade<br />

Semesterferien hat, laden Friedenszentrum<br />

und Friedensbündnis zu einem<br />

Vortrag oder einer anderen Veranstaltung<br />

ohne Eintritt in den Speicher der<br />

Alten Waage ein.<br />

Die Themen der bisherigen 99 Veranstaltungen<br />

stammen <strong>aus</strong> allen nur<br />

denkbaren Bereichen des menschlichen<br />

Zusammenlebens: von der Politik<br />

und der Wirtschaft bis zur Pädagogik<br />

und zur Kultur.<br />

Grünflächen<strong>aus</strong>schuss mit den Stimmen<br />

der Mitglieder von CDU, SPD,<br />

Grüne und FDP nur vier Monate später<br />

dem offenbar notleidenden Golf-Klub<br />

Braunschweig e.V. - nun aber im fünfstelligen<br />

Bereich - 15.000 Euro für<br />

einen ansehnlichen Rasenmäher.<br />

So ist es kaum verwunderlich, dass das<br />

Bremer Institut für Ar<strong>bei</strong>tsmarktforschung<br />

und Jugendberufshilfe e.V.<br />

keine wesentliche Verbesserung im<br />

Bereich der Kinderarmut in Braunschweig<br />

feststellt.<br />

Im Juni 2006 gab es nach Angaben des<br />

Instituts in Braunschweig 6.587 nicht<br />

erwerbsfähige Hilfebedürftige (Sozialgeld-Empfänger/innen)<br />

im Alter von<br />

unter 15 Jahren. Im Juni 2010 waren<br />

es weiterhin 6.190 Hilfsbedürftige.<br />

Keine grundlegende Änderung also,<br />

dafür sind aber wie in der Vergangenheit<br />

Krokodilstränen und diesbezügliches<br />

Tamtam zur Weihnachtszeit <strong>2011</strong><br />

zu erwarten.<br />

Friedenszentrum<br />

Ein Schwerpunkt ist der Bereich Abrüstung.<br />

Jürgen Grässlin, Träger des<br />

diesjährigen Aachener Friedenspreises,<br />

war hier und legte dar, welches<br />

unendliche Leid durch deutschen Waffenexport<br />

in der Welt verbreitet wird.<br />

Aber auch soziale Themen wie Armut<br />

in Braunschweig spielten in letzter<br />

Zeit eine Rolle.<br />

Am 18. August findet die 100. Veranstaltung<br />

statt: Dr. Helmut Kramer, ehemaliger<br />

Richter am Landgericht<br />

Braunschweig, spricht über „Militärjustiz<br />

vor und nach 1945“.<br />

(Beginn <strong>aus</strong>nahmsweise schon um<br />

18 Uhr).<br />

Wer hat nichts für Schulen<br />

und Kindergärten übrig?<br />

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Braunschweig braucht mehr<br />

Gesamtschulen<br />

Wieder einmal musste eine Rekordzahl<br />

von Bewerber/innen für die<br />

vier Braunschweiger Gesamtschulen<br />

abgewiesen werden. Und wieder<br />

einmal wurde eine IGS als beste deutsche<br />

Schule mit dem Deutschen<br />

Schulpreis <strong>aus</strong>gezeichnet, nämlich die<br />

Lichtenberg-Gesamtschule in Göttingen.<br />

Scheinheilig sangen die Herren<br />

Wulff, McAllister und Althusmann das<br />

Loblied auf das Lernkonzept einer<br />

Schulform, die es schafft, Schüler zu<br />

motivieren und zu höheren Abschlüssen<br />

zu führen, die im dreigliedrigen<br />

Schulsystem längst „<strong>aus</strong>sortiert“ worden<br />

wären.<br />

Da<strong>bei</strong> haben alle drei nichts unterlassen,<br />

um die Gründung neuer Gesamtschulen<br />

zu erschweren: Sie wird nicht<br />

Ohne ihn hätte es den Auschwitz-Prozess vermutlich<br />

nie gegeben. Der fand dank seiner Hartnäckigkeit<br />

dann 1963-65 in Frankfurt am Main<br />

statt.<br />

Aber vorher, 1952, führte der Braunschweiger Generalstaatsanwalt<br />

Fritz Bauer vor dem hiesigen<br />

Oberlandesgericht den Remer-Prozess, der einem<br />

unverbesserlichen Nationalsozialisten galt, welcher<br />

die Widerstandskämpfer des 20. Juli 1944 als<br />

Hochverräter verunglimpft hatte.<br />

Fritz Bauer, der 1903 geborene Sohn jüdischer Eltern,<br />

der im skandinavischen Exil die NS-Zeit überlebt<br />

hatte, wollte den Weg frei machen für eine gerechtere<br />

Gesellschaft, wurde aber hart mit der<br />

durch Verdrängung und Verschweigen geprägten<br />

Gesellschaft der Adenauerjahre konfrontiert.<br />

1968 starb er unter ungeklärten Umständen. In<br />

Braunschweig erinnert nur eine Gedenktafel vor<br />

seinem ehemaligen Wohnh<strong>aus</strong> in der Jasperallee an<br />

einen der bedeutendsten Männer, die hier gelebt<br />

haben. Es wird Zeit, dass eine Straße, ein Platz oder<br />

eine Schule nach ihm benannt wird. Das Friedenszentrum<br />

fordert vom Land die Anbringung eines<br />

Gedenksteins am OLG, wo er wirkte.<br />

Migration<br />

Im Jahre 2030 wird mein Jahrgang<br />

(1963) das Rentenalter erreichen.<br />

Aufgrund von Analysen des Statistischen<br />

Bundesamtes wird unsere Bevölkerungspyramide<br />

(also die Verteilung<br />

von Menschen auf<br />

Jahrgänge) dann so <strong>aus</strong>sehen:<br />

Die grünen Flächen an den Flanken<br />

rechts und links sind die Menschen,<br />

die es nicht gibt. Es sind schlicht Menschen,<br />

die nie geboren wurden. Nehmen<br />

wir einmal an, dass für eine wirtschaftlich<br />

gesunde Gesellschaft eine<br />

<strong>aus</strong>geglichene Altersstruktur nützlich<br />

ist. Damit im Jahre 2030 die Altersstruktur<br />

<strong>aus</strong>geglichen wäre, müssten<br />

bis dahin 29 Millionen Menschen nach<br />

Deutschland zuwandern. Das sind<br />

circa 1,5 Millionen Menschen pro<br />

Jahr.<br />

Betrachten wir nur den Ar<strong>bei</strong>tsmarkt<br />

als Regelschule anerkannt und braucht<br />

Fünfzügigkeit (auf mehrere Jahre garantiert),<br />

um genehmigt zu werden.<br />

Althusmanns Lieblingskind, die so genannte<br />

„Oberschule“, wird dagegen<br />

gerade landesweit mit vielen Privilegien<br />

eingerichtet – notfalls sogar zweizügig(!).<br />

Auf dem falschen Fuß erwischt hat<br />

der Schulpreis auch die SPD und die<br />

Grünen auf Landesebene, die vor den<br />

Gymnasial-Eltern einknickten und<br />

neuerdings ein zweigliedriges Schulsystem<br />

fordern, statt wie bisher „Eine<br />

Schule für alle“.<br />

In Braunschweig ist angesichts der<br />

massiven Missachtung des Elternwillens<br />

jetzt die Politik an der Reihe.<br />

Das Schuldezernat hat die Errichtung<br />

Fritz Bauer und<br />

Braunschweig<br />

von „Oberschulen“ bisher klugerweise<br />

vermieden. Angesichts kränkelnder<br />

Haupt- und Realschulen müssen jedoch<br />

zu Beginn des nächsten Schuljahres<br />

Nägel mit Köpfen gemacht werden.<br />

Dass da<strong>bei</strong> ein Schulentwicklungsplan<br />

unentbehrlich ist, hat jetzt auch die<br />

Verwaltung akzeptiert, nachdem die<br />

CDU/FDP jahrelang Schulpolitik nach<br />

Gutsherrenart betrieb (man erinnert<br />

sich an das Debakel der Schule in der<br />

Schunteraue, das erst mit tatkräftiger<br />

Unterstützung der BIBS wieder „repariert“<br />

werden konnte).<br />

Nun fehlt nur noch die richtige Mehrheit<br />

im Rat für eine fünfte und sechste<br />

Gesamtschule in Braunschweig!<br />

Ingeborg Gerlach<br />

Im Jahre 2009 wurde eine 29jährige Mutter mit ihren zwei kleinen<br />

Kindern <strong>aus</strong> Braunschweig nach Russland zurückgeschickt, weil sie<br />

nicht deutsch genug war, um hier zu bleiben.<br />

und ziehen wir 3 Millionen Ar<strong>bei</strong>tslose<br />

(Stand <strong>2011</strong>) ab, kommen wir auf 26<br />

Millionen. Nehmen wir an die Produktivität<br />

des einzelnen Ar<strong>bei</strong>tnehmers<br />

würde sich in den nächsten 20 Jahren<br />

verdoppeln. Dann wäre es gut, wenn<br />

bis zum Jahre 2030 nur 13 Millionen<br />

einwanderten. Aber wenn weniger einwandern,<br />

wird es eng für unseren<br />

Wohlstand.<br />

Nun nehmen wir mal an, die Deutschen<br />

akzeptieren, dass die Zuwanderer<br />

ein Teil Deutschlands sind. Dann<br />

müssten die Menschen, die heute noch<br />

in anderen Ländern leben, nur noch<br />

den Wunsch verspüren, zu uns zu<br />

kommen – und schon wäre unser Problem<br />

gelöst.<br />

Ich leite eine Handwerksfirma in Wendeburg,<br />

die in allen H<strong>aus</strong>technik- und<br />

Innen<strong>aus</strong>baugewerken tätig ist. Zu Beginn<br />

der EU-Osterweiterung hatte das<br />

Handwerk große Angst, dass jetzt „die<br />

Polen kommen.“ Das passierte aber<br />

dann doch nicht, jedenfalls nicht in<br />

allzu großem Umfang. Da mein Bruder<br />

zu der Zeit als Migrant in Wassenaar<br />

<strong>bei</strong> Den Haag lebte, weiß ich<br />

auch ein bisschen, warum. Die Polen<br />

waren zu der Zeit eher in Holland als<br />

in Deutschland. Vermutlich weil man<br />

sie dort angemessen bezahlt und behandelt.<br />

Krankenschwestern <strong>aus</strong> Osteuropa<br />

gehen eher nach Skandinavien oder<br />

England als nach Deutschland. Das<br />

liegt zum Teil daran, dass sie <strong>bei</strong> bis<br />

vor kurzem nur illegal ar<strong>bei</strong>ten durften.<br />

Aber ein bisschen liegt es auch<br />

daran, dass sie in Skandinaviern oder<br />

England angemessen behandelt und<br />

bezahlt werden.<br />

Wissen Sie, an welcher Stelle diese<br />

Überlegung spannend wird? Deutsche<br />

Ärzte und Krankenschwestern gehen<br />

immer öfter in die Schweiz. Und wissen<br />

Sie, auch, warum? Ich vermute,<br />

dass man sie dort angemessen bezahlt<br />

und behandelt. Mein persönliches<br />

Glück in späteren Jahren hängt davon<br />

ab, dass bis zu meiner Rente genug<br />

junge Menschen nach Deutschland<br />

einwandern dürfen (Gesetze) und Sie<br />

- wir alle – sind dafür verantwortlich,<br />

dass die dann überhaupt wollen (Umgang<br />

miteinander).<br />

Wenn wir ein Land werden wollen, in<br />

das die Menschen gern einwandern,<br />

dann müssen wir Gastgeber noch eine<br />

Menge lernen. Unsere Gäste von früher<br />

sind längst Nachbarn geworden. –<br />

aber unser Bundesinnenminister sagt<br />

immer noch, dass sie nicht dazugehören.<br />

Was sind wir nur für ein Land!<br />

Kl<strong>aus</strong> Marwede

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