institut für schallforschung - Acoustics Research Institute ...
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Das Institut <strong>für</strong> Schallforschung (ISF) betreibt anwendungsoffene<br />
Grundlagenforschung im Bereich der<br />
Akustik.<br />
Akustik, die „Wissenschaft vom Hören“, ist ein breitgefächertes,<br />
interdisziplinäres Forschungsgebiet, das<br />
die Anwendung von Erkenntnissen zahlreicher anderer<br />
Fachrichtungen, wie etwa der Physik, Psychologie,<br />
Phonetik, Physiologie, Nachrichtentechnik oder Mathematik<br />
in sich vereint.<br />
Am Institut befassen sich daher<br />
vier Arbeitsgruppen in enger<br />
Zusammenarbeit mit interdisziplinären<br />
Projekten zur Erarbeitung<br />
neuer Erkenntnisse<br />
mit dem Fokus auf Schall und<br />
dessen:<br />
•<br />
Entstehung und Erzeugung<br />
ÜBeR uns FoRschunG<br />
FoRschunG<br />
Messung des Lärms einer Zugvorbeifahrt<br />
mit einem 64 Kanal-Mikrofon-<br />
Array (links im Bild).<br />
• Ausbreitung, Beeinflussung<br />
und Analyse<br />
• Wahrnehmung und Wirkung auf Mensch und Tier<br />
Unsere Resultate werden in den renommierten Fachzeitschriften<br />
publiziert sowie in Softwaresystemen<br />
implementiert. Wir haben Kooperationen mit hochrangigen<br />
Partner(inne)n aus Wissenschaft und Industrie.<br />
Wissenschaftsnachwuchs kann bei uns Erfahrungen in<br />
der Arbeit am komplexen Gebiet der Akustik gewinnen.<br />
Computersimulation einer Lärmschutzwand: die 3 m hohe aber gebogene<br />
Wand (unten im Bild) bietet trotz niedrigerer Höhe vergleichbare Dämmwirkung<br />
wie die 4 m hohe gerade Wand (oben).<br />
Mathematik und Signalverarbeitung in der Akustik<br />
Wir forschen im Überschneidungsbereich der abstrakten<br />
Welt der Mathematik mit der realen Welt<br />
der angewandten Wissenschaften<br />
und leisten Beiträge<br />
zu beiden. Durch<br />
die Anwendung mathematischer<br />
Theorien (z.B. Operatortheorie)<br />
auf konkrete<br />
akustische und psychoakustische<br />
Fragestellungen (z.B.<br />
bei der Modellierung der<br />
akustischen Wahrnehmung)<br />
werden innovative Methoden<br />
zur Untersuchung von Schall<br />
entwickelt.<br />
Psychoakustik und experimentelle Audiologie<br />
Mit Hörexperimenten wird der Zusammenhang der<br />
Wahrnehmung von akustischen Signalen mit deren<br />
physikalischen Eigenschaften<br />
untersucht. Daraus leiten wir<br />
ab, wie unser Gehör akustische<br />
Information verarbeitet.<br />
Unser Schwerpunkt<br />
ist das räumliche Hören bei<br />
Normalhörenden, Schwerhörenden<br />
und Cochlea-<br />
Koordinatensystem <strong>für</strong> Schallquellen-<br />
Lokalisation beim Menschen.<br />
Gesang eines Vogels dargestellt mit<br />
unterschiedlichen mathematischen<br />
Methoden.<br />
implantatträgern.<br />
Zeit-Frequenzdarstellung einiger Vokale der österreichischen Standardsprache.<br />
Physikalische und numerische Akustik<br />
Um Hören besser verstehen zu können, simulieren<br />
wir Schallfelder. Wir entwickeln Computermodelle<br />
zur Schallausbreitung und Messmethoden<br />
zur Identifikation von Schallquellen<br />
(„Sichtbarmachen von Lärm“). Dies ermöglicht<br />
die kostensparende Entwicklung<br />
innovativer Produkte (z.B. Lärmschutzwänden<br />
oder Soundsystemen im<br />
Auto) und ein besseres Verständnis akustischer<br />
Vorgänge (z.B. der Sprachpro-<br />
duktion durch Vokaltraktsimulation).<br />
Akustische Phonetik<br />
Simulierter Schall<br />
am Ohr.<br />
Modelle des Vokal- und Nasaltrakts dienen zur Extraktion<br />
akustischer Parameter, mit deren Hilfe<br />
Sprachen und Dialekte akustisch-phonetisch und<br />
phonologisch beschrieben werden. Derartige Beschreibungen<br />
werden in der Sprachtechnologie (z.B.<br />
Sprach-Synthesizer, automatischer Sprachprobenvergleich),<br />
der klinischen Phonetik (z.B. Sprachwahrnehmung<br />
und -produktion bei Hörbehinderungen)<br />
oder der Sicherheitsforschung benötigt. Um derart<br />
große Datenmengen verarbeiten zu können, arbeiten<br />
wir mit eigenen Softwareentwicklungen.<br />
Software & Datenbank <strong>für</strong> Räumliches Hören<br />
Ein wichtiges Beispiel unserer Softwareentwicklung<br />
ist das Signalverarbeitungsprogramm S_TOOLS-STx.<br />
Es kann mühelos mit großen Dateien umgehen und<br />
bietet Mehrkanalbearbeitung von Audio-Signalen in<br />
Echtzeit.<br />
Weitere Entwicklungen sind ExpSuite (eine Software<br />
<strong>für</strong> Hörexperimente), die AMToolbox (zur Modellierung<br />
des Gehörs) oder LTFAT (Toolbox zur Zeit-Frequenz<br />
Analyse) sowie eine umfangreiche öffentlich<br />
zugängliche HRTF-Datenbank über die individuellen<br />
Eigenschaften menschlicher Ohren <strong>für</strong> das räumliche<br />
Hören.