Bezugspreis: Jahresabo 15,– €, Einzelheft 1,90 € Folge 702, 14/03/12
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Velbert auch ein Schullandheim für die<br />
Schulen des Landkreises Düsseldorf-Mettmann,<br />
zu errichten. Das Haus sollte in natürlicher<br />
Umgebung liegen und in etwa<br />
einstündiger Fahrzeit zu erreichen sein. Auf<br />
der Suche nach einem geeigneten Standort<br />
bot die Stadt Bergneustadt im landschaftlich<br />
reizvollen Oberberg die deutlich<br />
besten Bedingungen.<br />
Bereits am 4. August 1954 beschloss der<br />
Verein daher, in Bergneustadt ein Schullandheim<br />
mit <strong>12</strong>0 Betten zu bauen. Da die<br />
Finanzmittel knapp waren, wurde zunächst<br />
aber nur ein Haus mit 70 Betten verwirklicht,<br />
das im Jahr 1956 eingeweiht wurde.<br />
Um dem großen Zuspruch Rechnung zu tragen,<br />
wurde die Erweiterung der<br />
Unterbringungsmöglichkeiten auf <strong>12</strong>0 Betten<br />
rasch notwendig. Dies wiederum zog<br />
den Bedarf an weiteren Aufenthalts- und<br />
Mehrzweckräumen und einer Aula nach<br />
sich, die ebenfalls geschaffen wurden. Eine<br />
Turnhalle wurde 1960 gebaut.<br />
Nach umfangreichen Renovierungsarbeiten in<br />
den <strong>90</strong>er Jahren, steht das Haus heute mit<br />
ca. 130 Betten, zumeist sechs-Bett-Zimmer<br />
<strong>–</strong> wobei Einzel- bzw. Doppelzimmer für die<br />
Lehrer bzw. Gruppenbetreuer bereit stehen,<br />
Schulklassen und Gruppen zur Verfügung.<br />
Mit seiner guten räumlichen Ausstattung und<br />
seinem großen Freigelände in waldnaher,<br />
verkehrsarmer Lage bietet das Haus vor allem<br />
Grundschulklassen einen ansprechenden<br />
Rahmen. Die Belegung des Hauses hat sich<br />
in den vergangenen Jahres jedoch erheblich<br />
geändert. An den Wochenenden besuchen<br />
kirchliche Gruppen und in besonderem Maße<br />
Chöre und Orchester für Musikproben das<br />
Haus und diese sind vor allem auch aus dem<br />
Bergneustädter Umfeld. Daneben bietet das<br />
Haus optimale Möglichkeiten für Tagungen,<br />
64<br />
Schulungswochenenden, Vereinsarbeit und<br />
auch für Feste und Feiern einschließlich der<br />
notwendigen Unterbringung.<br />
In den vergangenen Jahren verzeichnet das<br />
Haus ca. 9.000 bis 10.000 Übernachtungen<br />
jährlich. In den mehr als fünf Jahrzehnten seit<br />
Bestehen, wurden weit über 750.000 Übernachtungen<br />
im „Haus Veste Nyestadt“ gezählt.<br />
Für Besichtigungen bzw. Absprachen bei Veranstaltungen<br />
und Übernachtungen stehen der<br />
Geschäftsführer Thomas Wilke, Tel.: 02051/8<br />
43 16, E-Mail: thomaswilke@jugendfreundevelbert.de<br />
und die Heimleiterin Gabi Preuthen,<br />
Tel.: 02261/4 10 58, jederzeit zur Verfügung.<br />
Vielfalt im Austausch - Gymnasiasten<br />
nehmen Städtepartnerschaft<br />
mit Châtenay-<br />
Malabry wahr<br />
Im Februar besuchten zehn Schülerinnen und<br />
Schüler aus Bergneustadt und dem französischen<br />
Châtenay-Malabry ihre jeweilige Partnerstadt.<br />
Dabei nahmen sie ganz verschiedene<br />
Austauschangebote wahr. Der jüngste von<br />
ihnen, Roman Portier (<strong>12</strong>), bleibt bis zum Sommer<br />
im Oberbergischen und nimmt am Unterricht<br />
der 5. und 6. Klasse des Städtischen<br />
Wüllenweber-Gymnasiums teil. Drei Familien<br />
in <strong>Folge</strong> geben ihm die Möglichkeit, ihre Gewohnheiten<br />
und Interessen zu teilen, sowie<br />
die Besonderheiten der Region kennenzulernen.<br />
Romain nimmt mit seinem Gastbruder<br />
Gitarrenunterricht und kann ebenso seine<br />
sportliche Seite im Judokurs ausleben. Dass<br />
der tägliche Unterricht am Gymnasium etwas<br />
später beginnt als in Châtenay-Malabry, war<br />
eine angenehme Überraschung für ihn. Er<br />
kann sich bereits vorstellen, an einer dafür<br />
qualifizierten Schule das Abitur und die ent-<br />
sprechende französische Prüfung, das<br />
Baccalauréat, gleichzeitig abzulegen.<br />
Die <strong>15</strong>jährige Lina Raithel ist nach<br />
Châtenay-Malabry aufgebrochen. Ihr Ziel<br />
war es, im zweiwöchigen Schulpraktikum<br />
gleichzeitig ihre Französischkenntnisse<br />
zu vertiefen. Als Arbeitsort wählte sie die<br />
école maternelle, eine Vorschuleinrichtung<br />
für Kinder von 3 bis 6 Jahren.<br />
Sie lernte, dass die Kinder dort Inhalte<br />
nicht nur spielerisch erarbeiten, sondern<br />
schon früh an Arbeitsblätter herangeführt<br />
werden. Ihr Interesse an Pädagogik hat<br />
der Aufenthalt genauso gestärkt, wie ihr<br />
Selbstbewusstsein: ohne Probleme fand<br />
sie sich im französischsprachigen Alltag<br />
zurecht. Zwei Familien, bei denen sie untergebracht<br />
war, zeigten ihr die Attraktionen<br />
von Paris. Die für den Feiertag Mariä<br />
Lichtmess typischen Crêpes (Pfannkuchen)<br />
durfte sie ebenso wenig verpassen.<br />
Am Wüllenweber-Gymnasium organisiert<br />
die Oberstudienrätin Marietta Sokhanvar<br />
diese Austauschaktivitäten mit viel Begeisterung<br />
und vermittelt die Familienkontakte.<br />
Regelmäßig zeigt sie ihren Schülerinnen und<br />
Schülern Möglichkeiten auf, wie sie ihre<br />
Sprachkenntnisse in der Partnerstadt erproben<br />
können. Mitte Februar fuhr sie selbst<br />
mit acht Abituranwärtern für ein Wochenende<br />
nach Châtenay-Malabry und in die nah<br />
gelegene Hauptstadt. „Paris ist Abiturthema.“,<br />
erklärt sie. „Was wäre besser als<br />
sich die Architektur und Impressionisten vor<br />
Ort zu erschließen?“ Zu den deutsch-französischen<br />
Beziehungen konnten die<br />
Schülerinnen und Schüler den stellvertretenden<br />
Bürgermeister von Châtenay-<br />
Malabry und Beauftragten für die internationalen<br />
Beziehungen der Stadt, Jean-Paul<br />
Martinerie, persönlich befragen.