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Schule - Gemeinde Bürglen

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Edi und Lisbeth Betschart<br />

ren sehr liebgewonnen.» Auch die Schächentaler<br />

Begebenheiten hat man kennenund<br />

schätzen gelernt. «Schächentaler sind<br />

bescheidene, zufriedene und liebe Menschen»,<br />

sind sich die Eheleute einig. «Sie<br />

haben manchmal einen harten Schädel,<br />

aber meist einen butterweichen Kern.»<br />

Das Thema Loslassen beschäftigt die Eheleute<br />

nicht erst seit der bevorstehenden<br />

Pensionierung, sondern auch all die letzten<br />

Jahre, ist doch der Tod ein allgegenwärtiges<br />

Thema in einem Alters- und<br />

Pflegeheim. «Das lässt einen nie kalt,» bestätigt<br />

Lisbeth Betschart, die selber zwar an<br />

Neue Heimleitung<br />

ein Leben nach dem Tod glaubt, aber nicht<br />

weiss, in welcher Form man weiterexistiert.<br />

Beide beschreiben den Umgang mit dem<br />

Tod als «intensive Erlebnisse». Jeder Mitarbeitende<br />

habe dabei auch eine eigene<br />

Spiritualität, mit der er diesem Thema begegnet.<br />

Das sei wertvoll. Doch Edi Betschart<br />

sieht seine persönliche Aufgabe<br />

nicht darin, eine eigene Antwort zu finden,<br />

was nach dem Tod sein soll. Überhaupt<br />

sieht er es eher als Anmassung, im Angesicht<br />

eines sterbenden Mitmenschens über<br />

seine eigenen Glaubenssätze zu missionieren.<br />

«Sterbebegleitung ist eine zentrale<br />

Aufgabe von uns. Ich frage mich dabei<br />

nicht nach dem wie, wo und warum, sondern<br />

möchte meine ganze Energie dafür<br />

einsetzen, den sterbenden Menschen zu<br />

begleiten.» Es ist ihm ein Anliegen, dass<br />

dies in freier Atmosphäre geschehen darf.<br />

«Denn nur der sterbende Mensch allein<br />

weiss, woran er glaubt. Das soll er in Würde<br />

tun können und zwar bis zum letzten<br />

Atemzug.»<br />

Am eindrücklichsten gehen immer die Bewohner<br />

selbst mit dem Thema Tod um,<br />

meint Lisbeth Betschart. Sie reagieren mit<br />

viel Bedacht. Nach jedem Todesfall wird<br />

eine Andacht in der Heimkapelle abgehalten<br />

und das sogenannte «Gedenktischli»<br />

hergerichtet, mit einem Bild und persönlichen<br />

Sachen des Verstorbenen. Hat jemand<br />

gerne gejasst, werden Jasskarten<br />

aufgelegt oder eine Lismete, ein Buch oder<br />

auch ein Fläschli Schnaps. Solche und andere<br />

Rituale werden bei dieser Altersgeneration<br />

allgemein sehr geschätzt, beobachtet<br />

das Ehepaar. «Ob das Weihwasser am<br />

Der «Gosmergartä» ist ab April unter der Leitung von Elmar Reinhardt. Der 46-Jährige<br />

wohnt seit 24 Jahren in <strong>Bürglen</strong>, ist verheiratet und Vater von zwei Kindern. Elmar Reinhardt<br />

ist diplomierter Krankenpfleger und Erwachsenenbildner und absolvierte diverse<br />

Weiterbildungen. Er war unter anderem tätig im Kantonsspital Uri, bei der Spitex und im<br />

Kantonsspital Obwalden. Seine Freizeit verbringt er gerne mit seiner Familie in der Natur<br />

und in den Bergen oder beim Fliegenfischen.<br />

Erika Gisler-Gisler übernimmt die Leitung Pflegedienst. Die 43-jährige gebürtige Spirgnerin<br />

wohnt in <strong>Bürglen</strong>, ist verheiratet und Mutter von zwei Kindern. Erika Gisler-Gisler<br />

ist diplomierte Pflegefachfrau und arbeitet seit 15 Jahren im «Gosmergartä» als Stationsleitung<br />

und Stellvertretung der Pflegedienst- und Heimleitung. Ihre Hobbys sind Skifahren<br />

und Wandern.<br />

Der «Gosmergartä»<br />

in Zahlen<br />

Im Alters- und Pflegeheim «Gosmergartä»<br />

mit seinen Vertragsgemeinden Spiringen<br />

und Unterschächen gibt es insgesamt 70<br />

Betten, aufgeteilt in Einzel- und Doppelzimmer.<br />

Davon sind 36 Zimmer auf der<br />

Pflege- und Altersheimabteilung, 7 Zimmer<br />

in der geschützten Wohngruppe und<br />

4 betreute Wohnungen.<br />

Der «Gosmergartä» beschäftigt rund 85<br />

Mitarbeitende auf 64 Arbeitsstellen und<br />

bietet 12 Ausbildungsplätze für die Berufe<br />

Fachangestellte Gesundheit (FAGE) und<br />

Fachangestellte Hauswirtschaft sowie<br />

einen Praktikumsplatz.<br />

Abend, das Sonntagsgewand oder der<br />

Gang zur Kirche, solche Rituale geben den<br />

älteren Menschen Geborgenheit, weil sie<br />

damit aufgewachsen sind.»<br />

Und welche Pläne hat das Ehepaar für die<br />

Zeit nach der Pension? Für Lisbeth Betschart<br />

ist klar: «Zuerst mache ich einmal<br />

gar nichts!» Sie möchte vorerst nichts verplanen,<br />

ausser Zeit mit ihren fünf Grosskindern<br />

zu verbringen. Zudem fehle auch<br />

im Talkessel Schwyz das Fachpersonal, sie<br />

könnte jederzeit eine kleinere Aufgabe in<br />

der Pflege und Betreuung übernehmen.<br />

Bei Edi Betschart sieht das schon konkreter<br />

aus, will er doch für fünf Monate als<br />

Hüttengehilfe auf der SAC-Tierberglihütte<br />

mithelfen. «Ein jahrelanger Traum von<br />

mir», schmunzelt er.<br />

Hoffen und wünschen wir dem Ehepaar<br />

Betschart, dass sich nach der Pension noch<br />

so manches Träumli erfüllen wird …<br />

Ingrid Arnold<br />

9 x Neues aus <strong>Bürglen</strong>

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