Dauermethode versus Intervalltraining in der ... - AGAKAR
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ausgeprägter als beim Ausdauertra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />
(Delta-EF: p < 0,05). Das Verhalten des<br />
endsystolischen bzw. enddiastolischen<br />
Volumens war dabei bei den herz<strong>in</strong>suffizienten<br />
Patienten <strong>in</strong> beiden Belastungsverfahren<br />
pr<strong>in</strong>zipiell gleich, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kontrollgruppe nahm<br />
das endsystolische Volumen während des<br />
<strong>Intervalltra<strong>in</strong><strong>in</strong>g</strong>s etwas stärker ab als<br />
während <strong>der</strong> Ausdauerbelastung. Dies könnte<br />
auf die höhere Belastungs<strong>in</strong>tensität mit<br />
höheren Katecholam<strong>in</strong>spiegeln und e<strong>in</strong>er ausgeprägteren<br />
myokardialen Kontraktilität<br />
zurückzuführen se<strong>in</strong>.<br />
Die übrigen Ergebnisse <strong>der</strong> klassischen<br />
kardiopulmonalen Messparameter und des<br />
Laktats entsprechen pr<strong>in</strong>zipiell dem Verhalten<br />
<strong>der</strong> <strong>in</strong> den beiden zuvor dargestellten Studien.<br />
Abb. 3: Verhalten <strong>der</strong> mittels Radionuklidventrikulographie<br />
bestimmten EF <strong>in</strong> Ruhe, während und<br />
nach Belastung beim <strong>Intervalltra<strong>in</strong><strong>in</strong>g</strong> (= IET) und<br />
beim Ausdauertra<strong>in</strong><strong>in</strong>g (= SSED).<br />
Bildabschnitt oben: Herz<strong>in</strong>suffiziente<br />
Patienten<br />
Bildabschnitt unten: Kontrollgruppe<br />
Schlussfolgerungen<br />
Sowohl Patienten nach aortokoronarer Bypassoperation,<br />
<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>s aber schwer<br />
Herz<strong>in</strong>suffiziente profitieren von e<strong>in</strong>em <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> beschriebenen Form durchgeführten<br />
<strong>Intervalltra<strong>in</strong><strong>in</strong>g</strong> und zwar beson<strong>der</strong>s dann,<br />
wenn durch Dekonditionierung e<strong>in</strong>e Muskel-<br />
26<br />
schwäche vorliegt. Dabei kommt es zu<br />
e<strong>in</strong>er <strong>der</strong> <strong>Dauermethode</strong> zum<strong>in</strong>dest gleichzusetzenden<br />
Verbesserung <strong>der</strong> maximalen<br />
Leistungsfähigkeit bzw. <strong>der</strong> Ausdauerleistungsfähigkeit<br />
aufgrund e<strong>in</strong>er Erhöhung<br />
<strong>der</strong> aeroben Kapazität. Bee<strong>in</strong>trächtigungen<br />
bzw. abnorme Reaktionsweisen <strong>der</strong> L<strong>in</strong>ksventrikelfunktion<br />
waren während des <strong>Intervalltra<strong>in</strong><strong>in</strong>g</strong>s<br />
nicht zu beobachten. Die durch<br />
das <strong>Intervalltra<strong>in</strong><strong>in</strong>g</strong> erzielten peripheren Leistungssteigerungen<br />
s<strong>in</strong>d mit e<strong>in</strong>em klassischen<br />
Ausdauertra<strong>in</strong><strong>in</strong>g <strong>in</strong>nerhalb von 3–4<br />
Wochen bei weitem nicht zu erreichen, da hier<br />
<strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie das kardiopulmonale System<br />
die Belastbarkeit limitiert und daher ke<strong>in</strong>e<br />
optimalen peripheren Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsreize gesetzt<br />
werden können. Da die VO2 max. durch das<br />
<strong>Intervalltra<strong>in</strong><strong>in</strong>g</strong> lediglich um 20 % und damit<br />
<strong>in</strong> Relation zur Zunahme <strong>der</strong> peripheren Leistungsfähigkeit<br />
wesentlich weniger ansteigt<br />
ist anzunehmen, dass die beträchtlichen Leistungserhöhungen<br />
zum<strong>in</strong>dest teilweise auf<br />
Anpassungen im System <strong>der</strong> energiereichen<br />
Phosphate zurückzuführen s<strong>in</strong>d, <strong>in</strong>duziert<br />
durch die kurzen hohen Intervallbelastungen<br />
auf die periphere Muskulatur.<br />
Es bleibt abzuwarten, ob sich das <strong>Intervalltra<strong>in</strong><strong>in</strong>g</strong><br />
auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> ambulanten Rehabilitation im<br />
Langzeitversuch bewährt, diesbezügliche<br />
Ergebnisse s<strong>in</strong>d ebenso wie Mitteilungen<br />
bezüglich <strong>der</strong> Bee<strong>in</strong>flussung kardiovaskulärer<br />
Risikofaktoren bzw. Morbidität und Mortalität<br />
zum momentanen Zeitpunkt noch ausständig.<br />
Anschrift des Verfassers:<br />
Prim. Univ. Prof. Dr. P. Schmid<br />
Rehabilitationszentrum „Austria“<br />
Stifterstraße 11<br />
4701 Bad Schallerbach<br />
LITERATUR<br />
1. Halhuber M.: Die Rehabilitation des Koronarkranke<br />
Perimed Fachbuch - Verlagsgesellschaft, Erlangen 1982<br />
2. Liesen H., Hollmann W.: Ausdauersport und<br />
Stoffwechsel Hofmann Verlag, Schorndorf 1981<br />
3. Berg A., Keul J.: Körperliche Aktivität bei Gesunden<br />
und Koronarkranken Verlag G. Witzstrock, Baden-Baden -<br />
Köln - New York 1980<br />
4. Oldridge N.B., Guyatt G.H., Fischer M.S., Rimm A.A.:<br />
Cardiac rehabilitation after myocardial <strong>in</strong>farction:<br />
comb<strong>in</strong><strong>in</strong>g data from randomized cl<strong>in</strong>ical trials JAMA<br />
260/945/1988