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war auch bereits die zweite Managementebene einbezogen, um Integrationspläne für die beiden Unternehmen auszuarbeiten. Bei diesen operativen Vorbereitungen mussten wir dann feststellen, dass sich die unterschiedlichen Vertriebsmodelle nicht so ergänzen würden, wie wir anfangs erwartet hatten. So entschlossen wir uns am 2. März schweren Herzens und gemeinsam mit den Spyglass Aktionären und Vorständen, Gary Barber und Roger Birnbaum, die Fusionsbemühungen zu beenden. Um die Frage vorwegzunehmen: Diese gemeinsame Entscheidung hat unsere freundschaftliche Verbundenheit mit Spyglass nicht beeinträchtigt. Im Gegenteil: Derzeit stehen wir in konkreten Verhandlungen mit Spyglass über verschiedene Kooperationen im Film- und Fernsehbereich. Im vergangenen Jahr haben wir unsere eigenen Gewinnerwartungen nicht erfüllt. Leider konnten wir Sie darüber nicht früher als zu Anfang dieses Jahres informieren. Mehrere Ereignisse sind dabei zusammengefallen und haben zu den Auswirkungen dieser bedauerlichen Umstände geführt. Meine Damen und Herren, das abgelaufene Geschäftsjahr hat anders geendet als erwartet und 2002 hat nicht so begonnen, wie wir es uns gewünscht hätten. Lassen Sie mich den Ablauf der Ereignisse rekapitulieren, die zu der zweistufigen Gewinnwarnung dieses Jahres führten. Noch im Dezember 2001 gingen wir davon aus, dass wir unsere ehrgeizigen Ziele erreichen würden. Trotz Verzögerung stand die Auslieferung von zwei Filmen unmittelbar bevor. Ebenso war der Produktionsstart von zwei weiteren Filmen noch für das Jahresende vorgesehen, womit wir planmäßig zusätzliche Finanzierungserlöse hätten buchen können. Schließlich war im Rahmen der noch für Dezember 2001 geplanten Übernahme der Initial Entertainment Group (IEG) auch die Buchung der Umsätze eines IEG Filmes vorgesehen. Die Übernahme erfolgte wie geplant zum 27. Dezember 2001. Wie sich erst Anfang März 2002 – beim Abschluss der Prüfung unseres Jahresabschlusses – herausstellte, war die geplante Buchung der Umsätze aus dem IEG Film aber nicht möglich. Seite 2 von 10
Anfang Januar 2002 wurde auch klar, dass die Filme „K-19: The Widowmaker“ und „Adaptation“ nicht mehr als ausgeliefert angesehen werden konnten. Gemeinsam mit den US-Verleihern hatten wir uns entschieden, Szenen nachzudrehen und auch die Musik zum Film nochmals zu verändern. Die Kosten für diese Maßnahmen waren bereits in den Budgets der Filme enthalten. Als Folge dieser Nachbearbeitungen wurde der Kinostart von „K-19“ zweimal verschoben. Der Film kommt jetzt am 19. Juli, einem der begehrtesten Sommerstart-Termine, in Amerika in die Kinos. Darüber hinaus konnten wir dann doch nicht den Produktionsstart für die ausstehenden Filmprojekte freigeben. Hier machten sich die Auswirkungen vom 11. September 2001 negativ bemerkbar. Die filmfinanzierenden Banken haben Kreditanträge merklich schleppender bearbeitet, als wir es gewohnt waren. Dies hatten wir unterschätzt. Am 14. Januar 2002 gaben wir dann die Erwartung bekannt, dass wir Umsatz- und Ergebnisziel deutlich verfehlen würden. Wir gingen damals aber noch von rd. 280 bis 300 Mio. Euro Umsatz und 25 bis 30 Mio. Euro EBIT aus. Anfang März 2002 standen wir dann vor zwei gravierenden Entscheidungen. Nachdem wir den Prüfungsprozess mit unserem neuen Wirtschaftsprüfer PWC zu diesem Zeitpunkt in den wesentlichen Punkten abgeschlossen hatten, stellte sich heraus, dass 1. es sinnvoller ist, unseren großen Kinofilm „K-19“ auf Grund seiner spezifischen Vertriebsverträge nicht teilweise, sondern vollständig und erst bei Kinostart im Sommer 2002 zu buchen. Noch im Januar hatten wir eine teilweise Buchung im letzten Jahr geplant. 2. entschieden werden musste, den großen IEG Film „Ali“ erst bei Kinostart in den Territorien zu bilanzieren, für die IEG die Auswertungsrechte hält und nicht, wie von uns geplant, schon bei Kinostart in den USA. Diese gravierenden Entscheidungen fielen dann unglücklicherweise mit der Beendigung der Spyglass-Verhandlungen zusammen. Seite 3 von 10
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