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Conrad von Rappard

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Familie <strong>von</strong> <strong>Rappard</strong><br />

tätig. Seine letzte juristische Station war Altlandsberg 7 , wo er vom 01. Januar 1838 bis 1842 als<br />

Land- und Stadtrichter arbeitete 8<br />

Das Jahr 1838 brachte für ihn aus mehreren Gründen grundlegende Veränderungen. Dem<br />

vielseitig interessierten und gebildeten Mann eröffnete sich eine stille Liebe zur Literatur, die ihn<br />

am 28. Januar 1838 zur Mitgliedschaft in die Dichtervereinigung "Der Tunnel über der Spree" 9<br />

bewog, und in der er unter dem Künstlernamen "Robert Burns" aktiv am Vereinsleben teilnahm.<br />

Im selben Jahr, am 19. August 1838, heiratete er Franziska Richter (* Mauche b. Alt-Kloster, Kr.<br />

Bomst, Posen, 07. November 1819, † Berlin 21. April 1874) 10 , und im selben Zeitraum<br />

entwickelre er zusammen mit drei Altlandsberger Bürgern, dem Kammergerichts-Assessor Paul<br />

Pfotenhauer, dem Arzt Dr. Runde und dem Domänenamts-Aktuar Carl Kohnheim ein neues<br />

Konzept für den Braunkohleabbau bei Frankfurt / Oder. 11<br />

Offenkundig waren hierbei die familiären Beziehungen zum Bergbau ausschlaggebend, wohl<br />

aber auch die Unterstützung seiner Mitstreiter und nicht zuletzt die Forschungsarbeit des ihm<br />

persönlich verbundenen Direktors der Gewerbeschule in Berlin, Karl Friedrich Klöden (* Berlin<br />

21. 05.1786, † ebd. 09. 01. 1856). 12 Ausserdem wurde er durch den ihm aus Westfalen<br />

bekannten späteren Oberberg-Hauptmann Ernst Heinrich Karl <strong>von</strong> Dechen (* Berlin 25.03. 1800,<br />

† Bonn 15.02. 1889) für seine Unternehmung bestärkt. Interessant ist hierbei, dass schon 1756<br />

unweit Frankfurt / Oder bei Petershagen / Kreis Lebus Steinkohleflöze entdeckt worden waren.<br />

Die sich bis Templin, Sieversdorf und Bossen erstreckenden Lager wurden bis zum Siebenjährigen<br />

Krieg (1756-1763) ausgebeutet, sind dann aber infolge Wassereinbruchs aufgegeben<br />

worden. 13 Die Tatsache, dass Steinkohle in Brandenburg vorhanden war und dass Klöden bereits<br />

1829 auch auf abbauwiirdige Vorkommen <strong>von</strong> Braunkohle in den Rauener Bergen 14 ,<br />

vornehmlich im Schlangengrund und im Teufelsseegebiet, verwiesen hatte, bestärkten <strong>Conrad</strong><br />

<strong>von</strong> <strong>Rappard</strong>, Schürfungen vorzunehmen.<br />

Seit 1840 mit dem Hütten-Inspektor Franz Noggerath in den märkischen Kreisen Sternberg,<br />

Lebus, Oberbarnim, Beeskow-Storkow und Niederbarnim auf der Suche nach abbauwürdigen<br />

Lagerstätten, gelang es <strong>Rappard</strong> nach Entdeckung der Lager, Unternehmer und Geschäftsleute<br />

für den Abbau der Braunkohle zu gewinnen, so dass die Schürfungen 1841 beginnen konnten.<br />

Allerdings waren sie nicht die ersten, denn der erste Schürfversuch war durch den Maurermeister<br />

F. Schilling betrieben worden, der am 26. April 1841 beim Kgl. Bergamt in Rudersdorf einen<br />

7<br />

heute Landkreis Märkisch-Oderland<br />

8<br />

J. K. Gähde: Geschichte der Stadt Altlandsberg, S. 192. Halle 1857<br />

9<br />

gegründet 1828 in der Wohnung des Schriftstellers und Satirikers Moritz Gottlieb (eigentl. Moses) Saphir (*<br />

Ungarn 08.02.1795) in Berlin, Friedrichstrasse 164, als "Berliner Sonntagsverein", dann 1829 in "Tunnel über der<br />

Spree" umbenannt. Treffpunkt <strong>von</strong> kunstinteressierten Ärzten, Offizieren, Schauspielern und Schriftstellern zum<br />

Meinungsaustausch und kritische Diskussionen. (s. Karl Voss: Reiseführer für Literaturfreunde - Berlin, S. 61 u.<br />

114. Frankfurt/M., Berlin, Wien 1980)<br />

10<br />

persönliche Mitteilung van Herrn RA Peter Bettler, Interlaken / Schweiz, Oktober 2003<br />

11<br />

N.N.Niebur : <strong>Conrad</strong> <strong>von</strong> rappard – der Begründer des märkischen Braunkohle Bergbaus. In: Monatsblatt für<br />

Heimatkunde der Provinz Brandenburg „Brandenburgia“ , Berlin 1915, Bd. 23, S. 45.- 55<br />

12<br />

Eheschliessung: Berlin 1809 mit Johanna Heyl (* 1784, † Berlin 17. 04.1857); geadelt 1853<br />

13<br />

F. W. A. Bratring: Statistisch-topographische Beschreibung der gesamten Mark Brandenburg, S. 120, Berlin 1968<br />

14<br />

heute Landkreis Oder-Spree<br />

Axel <strong>von</strong> <strong>Rappard</strong> Seite 4 <strong>von</strong> 13 12/2/2006

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