Petition - Schweizerischer Friedensrat
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Recht auf Waffenbesitz abschaffen, klaren Bedürfnisnachweis einführen<br />
Das nicht in der Bundesverfassung, aber<br />
ins Waffengesetz geschriebene «Recht<br />
auf eine Waffe» soll in eine moderne Regelung<br />
umgekehrt werden: Nur wer einen<br />
zwingenden Nachweis erbringen<br />
kann, wieso er oder sie welche Waffe zu<br />
Das Gefahrenpotenzial wird verdrängt<br />
Der nahe liegende und bequeme Griff zur Heim-Waffe<br />
führte in den letzten Jahren immer wieder zu<br />
schweren Zwischenfällen und Tötungen mit Sturmgewehren<br />
und Pistolen an Frauen durch Männer, vor<br />
allem in so genannten Beziehungskonflikten, aber<br />
auch durch Selbstmorde. Statistiken werden darüber<br />
nicht geführt, doch Schusswaffen töten täglich. Auch<br />
wenn sie ‘nur’ als Drohung gegen andere oder als<br />
Erpressung gegen Frauen («ich bringe mich oder dich<br />
damit um») eingesetzt werden, entfalten sie ihre<br />
Gewaltwirkung.<br />
Die modernen Kleinwaffen haben zudem nicht mehr<br />
viel mit den früheren Flinten zu tun. Ihre ausgeklügelte<br />
Technik und ihre automatisierte Seriefeuerfunktion,<br />
wie sie etwa das neue Sturmgewehr 90,<br />
aufweist, lassen ihre Wirkung immer verheerender<br />
ausfallen. Der Zuger Attentäter Werner Leibacher hätte<br />
einen weitaus schlimmeres Blutbad angerichtet, wäre<br />
er im Besitz eines solchen Gewehres gewesen.<br />
Eine strengere Waffenkontrolle wird auch in Zukunft<br />
Amoktaten oder Morde an Frauen nicht völlig verhindern<br />
können. Die immer gefährlicheren Kleinwaffen<br />
werden aber nicht mehr massenhaft verfügbar und<br />
bequem zu greifen sein. Gerade in den häufigen<br />
Verzweiflungssituationen könnten dadurch tödliche<br />
Eskalationen entscheidend vermindert werden.<br />
Waffengesetz: Revision sofort umsetzen<br />
Die Teilrevision des Waffengesetzes ist<br />
ein erster Anfang für eine wirksamere<br />
Waffenkontrolle und ermöglicht erst europäische<br />
Standards in dieser Frage. Die<br />
verschiedenen Verbesserungen sind<br />
zwar unterschiedlich und gehen immer<br />
noch vom grundsätzlichen Recht auf Waffenbesitz<br />
aus, schliessen aber die krassesten<br />
Lücken und nehmen die largen<br />
welchem Zweck in welcher Form privat<br />
besitzen oder bei Bedarf tragen muss,<br />
und darüber gründlich und regelmässig<br />
geprüft wird, erhält eine Ausnahmebewilligung.<br />
Das gilt für Jäger, Angestellte<br />
von Sicherheitsfirmen, Angehörige be-<br />
stimmter Berufe etc. Der private Waffenbesitz<br />
wird so ähnlichen Restriktionen unterstellt,<br />
wie sie für den Umgang mit gefährlichen<br />
Explosivstoffen oder Chemikalien<br />
bestehen. Diese dürfen auch nicht<br />
frei gehandelt werden.<br />
Sturmgewehre gehören nicht ins Haus, sondern weggeschlossen<br />
Dass Hunderttausende von Sturmgewehren<br />
und Ordonnanzpistolen samt Munition<br />
in Schweizer Haushalten gelagert,<br />
beim Transport zum obligatorischen<br />
Schiessen in aller Öffentlichkeit verschoben<br />
und gar nach Dienstabschluss den<br />
Wehrmännern abgegeben werden, ist ein<br />
zunehmend gefährlicherer Anachronismus.<br />
Aus militärischen Gründen – kurze<br />
Vorwarnzeiten – kann diese weltweit einzigartige<br />
Praxis längst nicht mehr begründet<br />
werden. Auf diese angebliche Tradi-<br />
Überflüssige Waffen verschrotten<br />
Mit der Armeereform XXI und mit einer<br />
wirksamen Waffenkontrolle fallen Zehntausende<br />
von überschüssigen oder zurückgegebenen<br />
Waffen an, die auf kei-<br />
Waffen in Privatbesitz entsorgen<br />
Die unzähligen in privaten Händen angesammelten<br />
Waffen samt Munition sind<br />
während einer Übergangszeit unbürokratisch<br />
– mit einer staatlichen Rückgabe-<br />
Kantone und die grosszügigen Ausnahmen<br />
an die Kandare. Sie sollen deshalb<br />
möglichst rasch und unverwässert umgesetzt<br />
werden. Alles andere wäre eine<br />
Kapitulation vor der Waffenlobby mit unabsehbaren<br />
Folgen. Bis Ende Jahr läuft<br />
die Vernehmlassung, der Bundesrat wird<br />
dann im nächsten Frühling, sofern er die<br />
Revision nicht wieder auf die lange Bank<br />
tion (die erst vor gut 50 Jahren eingeführt<br />
wurde), sollte endlich verzichtet und<br />
das militärische Schiessmaterial in Zeughäusern<br />
sicher weggeschlossen werden.<br />
Die Munitionsabgabe kann sofort eingestellt<br />
werden. Unverständlicherweise haben<br />
die Räte in dieser September-Session<br />
entsprechende Vorstösse im Rahmen<br />
der Armee XXI abgelehnt, es liegt<br />
nun am Bundesrat, den nächsten Schritt<br />
zu tun.<br />
nen Fall in den weltweiten Kleinwaffenhandel<br />
gespeist gehören, sondern direkt<br />
verschrottet werden sollen.<br />
aktion – einzusammeln und dann zu entsorgen.<br />
Für historische Waffensammlungen<br />
können Ausnahmen erteilt werden.<br />
schiebt, eine Botschaft ans Parlament<br />
verfassen, das dann in der Pflicht wäre.<br />
Die <strong>Petition</strong> für ein wirksameres Waffengesetz<br />
wendet sich gegen die zu erwartenden<br />
Widerstandsmanöver der Waffenlobby<br />
und bekämpft jegliche Verwässerung<br />
der Revision.<br />
Weitere Infos und <strong>Petition</strong>sbogen<br />
Wer sammelt weitere Unterschriften? Bei Bekannten,<br />
am Arbeitsplatz, in Lokalen, an Ständen, bei andern<br />
Gelegenheiten?<br />
Zusätzliche <strong>Petition</strong>s-Unterschriftenbogen oder Informationsmaterialien<br />
sind bei der Kampagne gegen Kleinwaffen<br />
erhältlich oder herunterzuladen unter<br />
www.friedensrat.ch/kleinwaffen.petition