Neurodermitis - Dr. Peter Voitl
Neurodermitis - Dr. Peter Voitl
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• Ichthyol<br />
Ichthyol besteht aus Schwefelsalzen und<br />
wird aus Schieferöl gewonnen. Es wirkt<br />
sowohl juckreizstillend als auch entzündungshemmend,<br />
riecht aber nach Teer.<br />
• Tacrolimus<br />
Tacrolimus (Protopic ® ) ist eine Substanz,<br />
die vom Pilz Streptomyces produziert<br />
wird und seit Kurzem für die Behandlung<br />
erhältlich ist. Beim Auftragen brennt die<br />
Haut kurz, danach verschwindet jedoch<br />
der Juckreiz.<br />
Erste europäische Studien zeigen, dass<br />
bei Patienten mit mittlerer bis schwerer<br />
<strong>Neurodermitis</strong> bereits innerhalb von drei<br />
Tagen signifi kante Verbesserungen zu<br />
verzeichnen sind. Am Ende einer dreiwöchigen<br />
Behandlung konnte im Mittel eine<br />
Verbesserung der Hautzustände um bis<br />
zu 83% erreicht werden. Tacrolimus war<br />
gut verträglich und vor allem ist ein cortisonsparender<br />
Effekt zu erwarten.<br />
4. Stufe<br />
Cortisonsalben (z.B. Advantan ® ) bei akuten<br />
Entzündungen, sie sollte gering dosiert<br />
und so kurz wie möglich eingesetzt<br />
werden. Cortison ist im akuten Stadium<br />
der Erkrankung ein wichtiges Therapeutikum,<br />
da es rasch die Entzündung hemmt,<br />
allerdings sind die eventuellen Nebenwirkungen<br />
zu beachten. Cortison kann<br />
nur die ablaufende Entzündungsreaktion<br />
beeinfl ussen, nicht aber den Auslöser<br />
bekämpfen, wie zum Beispiel eine allergische<br />
Reaktion oder psychischen Stress.<br />
Nebenwirkungen (vor allem älterer Präparate)<br />
sind: Eine Verdünnung der Haut,<br />
eine Erweiterung der kleinen Blutgefäße,<br />
eine Verstärkung des Haarwachstums,<br />
eine Veränderung der Verteilung des<br />
Fettgewebes und erhöhte Infektionsanfälligkeit.<br />
Die neuen Salben sind aber gut verträglich.<br />
Studien haben ergeben, dass etwa<br />
100 Gramm cortisonhaltige Salbe (Klasse<br />
1) im Jahr unbedenklich aufgetragen werden<br />
können. Wenn Sie zeitweise Cortisonsalben<br />
verwenden müssen, sollten Sie<br />
einen Kalender über die Häufi gkeit der<br />
Anwendung führen.<br />
Juckreizstillende Medikamente<br />
Vor allem abends kann die Verwendung<br />
von Antihistaminika als Tropfen (z.B. Fenistil<br />
® ) den Juckreiz lindern.<br />
Phytotherapie<br />
Bei der Phytotherapie werden pfl anzliche<br />
Ne u r o d e r m i t i s<br />
Extrakte als Medikament,<br />
Umschlag,<br />
Tee oder Diät angewendet.<br />
• Nachtkerzen-<br />
und Borretschsamenöl<br />
Natürliche Gamma-Linolensäure<br />
ist in hohen Konzentrationen<br />
zum<br />
Beispiel in Nachtkerzen-<br />
oder Borretschsamenölenthalten.<br />
Besonders<br />
im frühen Kindesalter<br />
spielt es<br />
in der Hautpfl ege<br />
eine große Rolle.<br />
Gamma-Linolensäure<br />
kann auch<br />
in Form von Kapseln<br />
eingenommen<br />
werden.<br />
• Eichen- und<br />
Buchenrinde<br />
Die Extrakte der<br />
Rinde von Eiche<br />
und Buche hemmenEntzündungen<br />
und lindern<br />
den Juckreiz. Außerdem<br />
werden<br />
Infektionen mit<br />
Hautbakterien<br />
besser vermieden.<br />
• Ringelblume<br />
Die Blüten von<br />
R i n g e l b l u m e n<br />
wirken entzündungshemmend,<br />
allerdings kommt<br />
es nicht selten zu<br />
allergischen Reaktionen.<br />
• Schwarzer Tee<br />
Schwarzer Tee<br />
enthält Gerbstoffe,<br />
kann das Eindringen<br />
von Bakterien<br />
in die Haut vermindern<br />
und hilft<br />
auch bei Juckreiz<br />
gut (kalt!).<br />
• Teer<br />
Teer ist eine sehr<br />
komplexe Natursubstanz<br />
und ein<br />
3/2011<br />
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