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Entschleierte Geheimnisse der Stauferzeit

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Geheimversteck im Turm <strong>der</strong> Kirche zu Hohenkirchen.<br />

wie<strong>der</strong>gegebenen Geburt Friedrichs <strong>der</strong><br />

HERZGRAB-Kassette <strong>der</strong> 08.05.1120<br />

auf Schloss LOHRA!<br />

Der italienische Historiker Franco<br />

Cardini gibt Barbarossas Geburt ebenfalls<br />

mit 1120 an. Die umfangreichen Internetseiten<br />

zur <strong>Stauferzeit</strong> schil<strong>der</strong>n weitere<br />

wichtige Lebensab schnitte Barbarossas<br />

recht wi<strong>der</strong>sprüchlich. So wird dessen<br />

Frau aus 1. Ehe einmal mit AGNES,<br />

doch meist mit Adela (auch Adelheid)<br />

von Cham-Vohburg wie<strong>der</strong>gegeben; in<br />

<strong>der</strong> HERZGRAB-Kassette allerdings<br />

meist mit AGNES (s. o.) - doch auf <strong>der</strong><br />

Rückseite <strong>der</strong> Schlossplatte abschließend<br />

mit: AGNES ist ADELA - das Inkognito<br />

aufgelöst! Und bei dieser sowie einem auf<br />

und in <strong>der</strong> Truhe mehrmals symbolisch<br />

dargestellten Töch terchen, einer ISA-<br />

BELL, handelt es sich – entsprechend <strong>der</strong><br />

vorgefundenen und wie<strong>der</strong> entzifferten<br />

Symbolik mit Zeitangaben - offenbar<br />

um jenen Lebensabschnitt <strong>der</strong> „Dreiergruppe“<br />

(Vater - Mutter - Kind), <strong>der</strong> uns<br />

bisher „wie hinter einem Nebelschleier verborgen<br />

blieb“ (4). Versuchen wir, diesen<br />

einmal zu lüften!<br />

Bezeichnet Karl Lechner jene 1. Frau<br />

Friedrichs, des späteren Kaisers Friedrich<br />

I., als Tochter Markgraf Dietpolds II.<br />

von Cham-Vohburg (5); führt Franco<br />

Cardini selbige unter Adela von Vohburg-Cham-Nabburg<br />

(6) auf. Nennt<br />

Alheydis Plassmann diese nur Adela<br />

von Vohburg (7), so wird wohl Franz<br />

Tyrollers „Genealogie des altbayerischen<br />

Adels im Hochmittelalter“ den tatsächlichen<br />

Herkunftsnamen wie<strong>der</strong>gegeben<br />

haben? Dieser bezeichnet jene Adela als<br />

Tochter des Markgrafen Dietpold III.<br />

SYNESIS-Magazin Nr. 2/2012<br />

von Vohburg und Cham (1093-1146) aus<br />

dessen zweiter Ehe mit einer Kunigunde<br />

von Northeim. In <strong>der</strong> Er klärung zur<br />

Stammtafel Nr. 25 heißt es: „Adela kann<br />

nicht gut älter gewesen sein als ihr 1125/26<br />

geborener 1. Gatte ... Herzog Friedrich III.<br />

von Schwaben, <strong>der</strong> nachmalige Kaiser ...<br />

Ihr Name geht außerdem auf ihre Urgroßmutter<br />

Adela von Löwen zurück ...“ (8)<br />

Doch alle von uns zu dieser ersten Ehe in<br />

<strong>der</strong> Fachliteratur bisher vorgefundenen<br />

Aussagen für einen Trennungsgrund<br />

Friedrichs von seiner ersten Frau lassen<br />

ein zuvor genau geplantes inhumanes<br />

Vorgehen vermuten?<br />

So merkt Karl Lechner zu dem auf<br />

jenem Hoftag zu Konstanz vom März<br />

1153 ausgespro chenen Trennungsgrund<br />

wegen „fornicatio“ (Hurerei/Sinnlichkeit)<br />

an, dass dieser unbe gründet war!<br />

(9) Und Alheydis Plassmann schreibt<br />

hierzu in ihrer Dissertation von 1997:<br />

„Das Verhältnis <strong>der</strong> Markgrafen von Vohburg<br />

zu Barbarossa war sicher weniger<br />

herzlich, weil Barbarossa seine erste Frau<br />

Adela von Vohburg verstoßen hatte. Dennoch<br />

besuchten die Vohburger Barbarossa<br />

viermal (1152/1156/1166 und 1182) in<br />

Regensburg“. (10) Der Historiker Franco<br />

Cardini von <strong>der</strong> Universität Florenz<br />

konstatierte zu dieser zwischen 1147/49<br />

geschlossenen und zu früh wie<strong>der</strong> beendeten<br />

1. Ehe Barbarossas u. a.: „Die<br />

Vohburger waren Anhänger des Hauses<br />

Schwaben, und Adela, die einige Jahre<br />

älter als Friedrich war, hatte als Mitgift<br />

das direkt vom König abhängige Egerland<br />

in die Ehe mitgebracht. Wie hinter einem<br />

Nebelschleier bleibt vor unseren Blicken die<br />

Gestalt dieser deutschen Dame verhüllt,<br />

Thema Geschichte<br />

die lange abseits stand, die bei <strong>der</strong> Thronbesteigung<br />

ihres Gemahls nicht mit ihm<br />

gekrönt wurde und die sich schließlich mit<br />

<strong>der</strong> Aufl ösung ihrer Ehe abfi nden musste ...<br />

Die Gerüchte über Adelas Untreue mögen<br />

allenfalls zu den Rechtferti gungsbelegen für<br />

die Annullierung des Ehebundes gehört haben,<br />

aber es ist kaum anzuneh men, dass sie<br />

vom Hof und schon gar nicht von Friedrich<br />

ausgegangen sind. Die Entwicklung <strong>der</strong><br />

ganzen Affäre veranlasst uns jedenfalls eher<br />

zu <strong>der</strong> Annahme, dass Friedrich <strong>der</strong> verlassenen<br />

Adela gegenüber Gefühle entfernter<br />

(= später) Reue, wenn auch vermischt mit<br />

Unduldsamkeit, hegte ...“ (11) Und beson<strong>der</strong>s<br />

hierzu berichten die ent schlüsselten<br />

hochbrisanten symbolischen Darstellungen<br />

auf – und in <strong>der</strong> wie<strong>der</strong> „zum Erzählen“<br />

erweckten HERZGRAB-Kassette<br />

für Friedrich Barbarossa; die Symbolik<br />

<strong>der</strong> Burg LOHRA ... und jene auf den<br />

vorliegenden Klingen!<br />

Bereits Prof. Cardini zweifelt in<br />

seiner Publikation von 1990 die fadenscheinigen<br />

Gründe an, die zur<br />

Trennung <strong>der</strong> ersten Ehe geführt haben<br />

sollen und konstatiert: „Lassen wir also<br />

ADELA hinter dem Nebelschleier, <strong>der</strong><br />

sie unseren Blicken entzieht, ohne sie<br />

eines Ehe bruchs zu bezichtigen, den zu<br />

begehen sie, selbst wenn sie gewollt hätte,<br />

wohl gar nicht Gelegenheit gehabt hätte;<br />

erweisen wir <strong>der</strong> Trauer einer Frau unsere<br />

Achtung ...“ (12)<br />

Und eben gerade zu dieser in <strong>der</strong> Literatur<br />

verschwiegenen Trauer <strong>der</strong> ADELA<br />

(AGNES) um ihre am 03. 10. 1150 auf<br />

LOHRA geborenen und dann zu ihrem<br />

7. Geburtstag am 03.10.1157 auf Schloss<br />

LOHRA getöteten Tochter ISABELL<br />

- sowie zur späten Reue und Wie<strong>der</strong>gutmachung<br />

durch den Vater Barbarossa,<br />

<strong>der</strong> die Nachricht vom Tode des Töchterchens<br />

erst „auf dem Weg nach Italien“<br />

erhielt, geben mehrere diesbezüglich<br />

symbolisch dargestellte Szenen auf und<br />

in <strong>der</strong> Kassette - doch beson<strong>der</strong>s auf beiden<br />

Flächen <strong>der</strong> Schlossplatte – höchst<br />

brisante Antworten. Ähnliches gilt für<br />

die von uns seit dem 25. April 2006 auf<br />

und unter <strong>der</strong> einstigen Stauferburg<br />

LOHRA entdeckten Symbolik.<br />

3. <strong>Entschleierte</strong> hochbrisante<br />

Symbolik <strong>der</strong> Schlossplatte<br />

<strong>der</strong> HERZGRAB-Kassette für<br />

Friedrich Barbarossa<br />

„Der Gerechte ist <strong>der</strong> Lüge feind; aber <strong>der</strong><br />

Gottlose handelt schimpfl ich und<br />

schändlich.“<br />

(Sprüche 13, 5)<br />

Wie bereits angemerkt, geht aus<br />

vielen Publikationen zum Leben des<br />

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