Fassaden
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Massive Wandkonstruktionen<br />
Zur Verbesserung der Funktion des Gebäudes folgte die Öffnung<br />
der Wandkonstruktionen, um die Möglichkeit des Rauchabzugs<br />
vorzusehen (6). In einem weiteren Entwicklungsschritt wurden<br />
die Öffnungen vergrößert, um eine Belichtung zu ermöglichen.<br />
Als Lösung für die Problematik der Unterbrechung des Gefüges<br />
der massiven Wand wurden zuerst horizontale Balken als Sturz<br />
verwendet.<br />
In der Gotik wurden dann die bis dahin verwendeten massiven<br />
Wandkonstruktionen immer weiter reduziert. Es entstanden<br />
große verglaste Öffnungen mit einer bis heute bewundernswerten<br />
konstruktiven Kühnheit.<br />
6<br />
Auflösung der Wand im Kirchenbau<br />
Durch das Einfügen von großen Fenstern im<br />
Kirchenbau wird die Wand aufgelöst. Die Verglasungen<br />
werden durch Rahmen in kleinformatige<br />
Scheiben geteilt.<br />
16<br />
VON DER WAND ZUR FASSADE<br />
Mit dem Wunsch nach Entmaterialisierung des Raumes geht die<br />
Auflösung der massiven Wand einher (8). Aufbauend auf das<br />
konstruktive Wissen der Romanik werden mit den gotischen Kathedralen<br />
die bis dahin monolithischen Wände in eine Vorstufe<br />
der Skelette aufgelöst. Diese bestehen aus kreuzförmig unterstützten<br />
Schalenkonstruktionen, die ihre Lasten auf Pfeiler und<br />
aussteifende Wandflächen abtragen (7). Die vertikalen Kräfte<br />
werden so an vorgesehenen Stellen konzentriert und gebündelt<br />
nach unten abgeführt, um in den „kraftfreieren“ Flächen die Möglichkeit<br />
von großen Öffnungen zu erhalten. Da im System durch<br />
die Umleitung der Kräfte Horizontalkräfte entstehen, müssen diese<br />
durch geschickte Reihungen oder außen liegende Auflasten<br />
ebenfalls nach unten umgelenkt werden.