Fussball regiert die Welt - Der WM Überblick - asta
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Barke-interview<br />
Die Stu<strong>die</strong>renden sind heute zu ruhig<br />
Im April wird der neue AStA vom<br />
Studentischen Rat gewählt. Diesmal<br />
ist <strong>die</strong> Beteiligung bei der so<br />
genannten AStA Findungsphase<br />
besonders hoch. Was halten Sie<br />
von studentischer Gremienarbeit<br />
und von hochschulpolitischem Engagement<br />
Stu<strong>die</strong>render?<br />
Ich finde es natürlich wichtig, dass<br />
sich Stu<strong>die</strong>rende in den Gremien der<br />
Hochschule engagieren. Die Hochschule<br />
ist ein komplexer Organismus<br />
aus verschiedensten Gruppen und <strong>die</strong><br />
Stu<strong>die</strong>renden sind letztlich <strong>die</strong> wichtigste<br />
Gruppe, denn ohne Stu<strong>die</strong>rende<br />
gäbe es keine Hochschule. Nein,<br />
ganz ernsthaft: Das Engagement ist<br />
wichtig. Dafür habe ich schon immer<br />
gestanden, ich selbst bin schon<br />
in meiner Schulzeit aktiv gewesen in<br />
Selbstverwaltungsorganen. Die Stu<strong>die</strong>renden<br />
müssen sich selbst vertreten<br />
und sie haben auch - der neue<br />
Hochschulgesetzentwurf hat das ja<br />
gerade wieder bestätigt - einen hochschulpolitischen<br />
Auftrag.<br />
Durch <strong>die</strong> Änderungen des NiedersächsischenHochschulgesetz<br />
wird <strong>die</strong> studentische Mitbestimmung<br />
stark eingeschränkt.<br />
Was halten Sie von <strong>die</strong>sen Änderungen?<br />
Zunächst einmal sehe ich, dass<br />
einige Paragraphen in der ursprünglichen<br />
Form wieder bestätigt worden<br />
sind. Das halte ich in den meisten Fällen<br />
für positiv.<br />
Sie sprechen den Punkt an, wo es<br />
um <strong>die</strong> Mehrheiten in Gremien geht,<br />
<strong>die</strong> Professoren bei Abstimmungen<br />
haben müssen. Es gibt einen Paragraphen<br />
nach dem, in Forschungs<br />
– und Berufungsangelegenheiten<br />
eine einfache Mehrheit nicht reicht,<br />
sondern zusätzlich eine Mehrheit der<br />
Präsident der Universität Hannover Erich Barke im Interview<br />
Professoren erforderlich ist. Das ist<br />
verfassungsrechtlich begründet worden.<br />
Ich kann es im Einzelnen nicht<br />
nachvollziehen. Es hat so etwas auch<br />
früher schon gegeben im letzten oder<br />
vorletzten Hochschulgesetz. In der<br />
Praxis hat sich aber dadurch nicht viel<br />
geändert. Wenn Sie mich ganz persönlich<br />
fragen, glaube ich nicht, dass<br />
wir das unbedingt brauchen.<br />
Aus Ihrem Lebenslauf haben wir<br />
entnommen, dass Sie 1968 angefangen<br />
haben zu stu<strong>die</strong>ren. Die<br />
68er Jahre und <strong>die</strong> Jahre darauf<br />
waren in Sachen studentischer Beteiligung<br />
an der Universität sehr<br />
prägende Jahre. Wo sehen sie <strong>die</strong><br />
Unterschiede der heutigen Stu<strong>die</strong>rendenschaft<br />
an der Universität<br />
Hannover zu Ihrer Stu<strong>die</strong>nzeit?<br />
Schwierige Frage! Ja, ich bin 68er.<br />
Ich bin allerdings auch Ingenieur und<br />
<strong>die</strong> Ingenieure waren damals ein sehr<br />
friedliches, aber auch sehr unpolitisches<br />
Volk. Im Vergleich zu anderen<br />
Universitäten in Deutschland, war<br />
auch Hannover relativ ruhig.<br />
Trotzdem war ungleich mehr los als<br />
heute. Die Aktionen der Stu<strong>die</strong>rendenschaft<br />
waren teilweise schon außerordentlich<br />
beeindruckend, gingen<br />
aber nach Meinung einiger über das<br />
erträgliche Maß hinaus, weil es nicht<br />
immer nur um Hochschulbelange<br />
ging. Im Vergleich zu damals würde<br />
ich sagen, dass <strong>die</strong> Stu<strong>die</strong>renden<br />
heute zu ruhig sind.<br />
Ich kann nur allen, <strong>die</strong> bereit sind,<br />
sich zu engagieren sagen: Tun Sie<br />
das! Vertreten Sie Ihre Interessen!<br />
Die Hochschulleitung ist sicherlich<br />
nicht immer Ihrer Meinung, aber das<br />
ist normal. Darüber kann man aber<br />
auch ins Gespräch kommen. Wichtig<br />
ist, dass man das auch tut und gegebenenfalls<br />
Kompromisse findet.<br />
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