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Prävention und Therapie des Fettmobilisierungssyndroms

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Seite 2<br />

ERBO SPRAYTEC AG CH-4922 BÜTZBERG<br />

Sprühen, Coating, Mikroverkapseln<br />

Produkte <strong>und</strong> Dienstleistungen<br />

www.erbo-spraytec.ch<br />

damit auch in der Leber. Die Verwertung <strong>und</strong> damit Entfernung der FFA aus der Leber kann<br />

gr<strong>und</strong>sätzlich über drei verschiedene Wege geschehen:<br />

Verbrennung in den Leber-eigenen Kraftwerken<br />

Die FFA werden durch β-Oxidation zu Acetyl-CoA (Aktivierte Essigsäure, ein Ketonkörper)<br />

abgebaut, welches anschliessend in den Citratzyklus eingeschleust <strong>und</strong> dort als Brennstoff<br />

zur Energiegewinnung dient.<br />

Problematik: Der Citratzyklus funktioniert nur richtig, wenn genügend Blutzucker, bzw. Glucose<br />

vorhanden ist. Treffen nun verstärkter Abbau von FFA in der Leber <strong>und</strong><br />

zu tiefer Blutzuckerspiegel zusammen – das ist in Energiemangelsituationen<br />

der Fall – häufen sich als Folge davon Ketonkörper an – die Ketose ist vorprogrammiert.<br />

Fazit: Die Nutzung der in der Leber anfallenden FFA als Brennstoff ist abhängig<br />

vom Energiestatus <strong>des</strong> Tieres (v.a. Blutzuckerspiegel), <strong>und</strong> führt paradoxerweise<br />

gerade in starken Energiemangelsituationen in eine Sackgasse.<br />

Export mittels VLDL<br />

Die FFA werden als Triglyceride in Transportvehikel, sogenannte VLDL (very low density<br />

lipoprotein, eine Cholesterin-Art), verpackt, <strong>und</strong> damit aus der Leber zu den peripheren Geweben<br />

geschafft.<br />

Problematik: Die Fähigkeiten der Kuh, FFA mittels VLDL aus der Leber zu schaffen, sind im<br />

Vergleich zu anderen Tierarten (z.B. Ratte, Geflügel) sehr gering.<br />

Fazit: Der Export mittels VLDL reicht bei einem verstärkten Anfall von FFA in der<br />

Leber – was in Energiemangelsituationen der Fall ist – bei weitem nicht, um<br />

die Leber von überschüssigen FFA zu befreien.<br />

Bildung von Ketonkörpern<br />

Im Hungerzustand (Glucosemangel) werden in der Leber Ketonkörper gebildet, welche in<br />

zahlreichen extrahepatischen Geweben verstoffwechselt werden können. Dadurch haben die<br />

Ketonkörper einen glucosesparenden Effekt, d.h. durch die Bildung von Ketonkörpern steht<br />

der Leber mehr Glucose für die Verbrennung von Fettsäuren zur Verfügung. Zudem entlastet<br />

die Bildung von Ketonkörpern den Abtransport von Fett aus der Leber mittels VLDL.<br />

Problematik: Übertrifft die Bildungsrate der Ketonkörper die Möglichkeiten der Verwertung<br />

in den extrahepatischen Geweben, steigt die Konzentration im Blut sehr stark<br />

an.<br />

Fazit: Die Bildung von Ketonkörpern ist zwar eine physiologisch sinnvolle Einrichtung<br />

zur Überbrückung von kurzfristigen Energiedefiziten, wird jedoch bei einer<br />

überschiessenden Fettmobilisation leicht zur (tödlichen) Falle.<br />

Sackgasse Leberverfettung<br />

Das Zusammentreffen von unkontrollierter <strong>und</strong> überschiessender Mobilisation von Fettgewebe<br />

mit der ausserordentlich hohen Aufnahmekapazität der Leber für FFA führt zu einer massiven<br />

Anhäufung von FFA in der Leber. Gerade in Energiemangelsituationen hat die Leber<br />

jedoch keine Chance, diese Mengen innert nützlicher Frist zu verstoffwechseln. Um den<br />

Stoffwechsel nicht ganz zum Erliegen zu bringen (Ketose) werden die FFA bevorzugt in<br />

Form von Triglyceriden in der Leber abgelagert, <strong>und</strong> führen zu einer hochgradigen Leberverfettung.

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