spuren - Klangspuren Schwaz
spuren - Klangspuren Schwaz
spuren - Klangspuren Schwaz
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
28 SPUREN SPUREN 29<br />
KUNSTPREIS FÜR KLANGSPUREN MOBIL BRASILIEN UND KUBA<br />
Wilibald Cernko (Vorstandsvorsitzender Bank Austria), Maria-Luise Mayr (Klang<strong>spuren</strong>), Caroline Filzer (Klang<strong>spuren</strong>)<br />
MAKING AND ART<br />
AUSSTELLUNG DER STADTGALERIE SCHWAZ<br />
Was ist das eigentlich, was KünstlerInnen<br />
machen? Im Diskurs der sozialen Rolle der<br />
Kunstproduktion stehen unterschiedliche<br />
Ansprüche im Raum. Es findet sich das quasi<br />
„vormoderne“ Kunstverständnis, das sich an<br />
handwerklicher Virtuosität orientiert, oder<br />
die Idee, dass eine „natürliche“ Sehnsucht<br />
des Menschen darin bestehe, in den Künsten<br />
sein Verhältnis zum „Absoluten“ auszudrücken,<br />
und auch die Erkenntnis, dass mit<br />
der Moderne nichts, was Kunst betrifft, mehr<br />
selbstverständlich ist, markiert eine Position<br />
im Diskurs. making and art zeigt bewusst<br />
Arbeiten von zeitgenössischen KünstlerInnen<br />
sowie ausgewählte historische Werke, welche<br />
sich alle reflexiv mit „Kunstmachen“ beschäftigen.<br />
John Baldessaris Video I am making art<br />
(1971), in dem der titelgebende Satz endlos<br />
wiederholt wird und der Künstler dabei seine<br />
Arme rhythmisch bewegt, ist wichtiger historischer<br />
Bezugspunkt der Ausstellung. Die<br />
Das „Heart of Noise“ Festival bringt bei seiner<br />
ersten Auflage einige der wichtigsten<br />
aktuellen VertreterInnen der Internatinalen<br />
Drone & Noise Musikzene am 17./18.06. nach<br />
Innsbruck. Drone ist eine Gegenstrategie gegen<br />
die geläufige allgegenwärtige Muzak der<br />
Stadtwüsten, die KonsumentInnen von der<br />
Wiege bis zur Bahre durch die Stätten des<br />
Produkterwerbs begleitet. Drone beendet<br />
den Rhythmus der Hast und der Gehetzten<br />
und fordert zum Innehalten auf, zum Beenden<br />
der Produktion von (Schein-) Harmonien,<br />
von Themen und Motiven und Lebensmelodieketten,<br />
zum Ende des Rhythmus und des<br />
Klingklangs, der uns unsere städtische Wirklichkeitswahrnehmung<br />
und unsere verselbstständigte<br />
Lebensraumproduktionen und<br />
unsere diskursproduzierende Konsumation<br />
partitioniert, dirigiert und fortschreibt. Der<br />
Ausstellung verweist auf eine Geschichte der<br />
Kunstreflexion, auf spezifische mit diesem<br />
Tun verknüpfte Handlungsformen, und, nicht<br />
zuletzt, auf eine Arbeit am Kunstbegriff selbst.<br />
Der Philosoph Arthur C. Danto hat hierzu den<br />
Begriff der „aboutness“ eingeführt. Für ihn<br />
haben Kunstwerke Inhalte erster und zweiter<br />
Ordnung, weil ihre Struktur die Metapher ist.<br />
Das heißt zentral ist nicht nur, dass Kunstwerke<br />
von etwas handeln, sondern immer<br />
auch, wie sie über dieses Etwas handeln.<br />
Besonders seit Beginn der Moderne und der<br />
damit verbundenen selbstkritischen Prüfung<br />
der Konstitutionsfaktoren bildender Kunst<br />
wurden Entstehungsmethoden, -bedingungen<br />
und -prozesse zum Thema. Allerdings werden<br />
seit den 1960ern die Konventionen und Ideale<br />
modernistischer selbstreflexiver Ansätze,<br />
welche auf Reinheit, Medienbezug, Innovation<br />
und Fortschritt setzten, auch wieder auf vielfältige<br />
Weise in Frage gestellt. Heute ist die<br />
Drone in seiner Eigenschaft als gleichzeitiger<br />
Verdoppler aber auch Rekodierer des Umgebungsklangs<br />
der Stadtlandschaft soll wie der<br />
Gesang des Muezzin von den auffälligsten<br />
topographischen Merkmalen der Stadtwüste<br />
aus erstrahlen und diese neu kodieren, neu<br />
vitalisieren und mit neuer ungeordneter Bedeutung<br />
füllen. Ein kurzer utopischer Augenblick,<br />
ein Blick auf was gewesen sein wird,<br />
oder immer schon nie sein hat können, ein Innehalten<br />
im postmodernen Nischenspringen.<br />
17.06., 20.00 Uhr, Cinematograph, Innsbruck:<br />
Fennesz; 22.00 Uhr, p.m.k., Innsbruck: Black<br />
to comm, Regolith, Maurizi a.k.a Brrtrkllr,<br />
Wolfram Reiter<br />
18.06. 20.00 Uhr, Cinematograph, Innsbruck:<br />
Lokai; 22.00 Uhr, p.m.k., Innsbruck: KTL (Steve<br />
O’Malley/Sunn O))) & Peter Rehberg), BJ<br />
Nilson, Kodiak, Chra. www.heartofnoise.at<br />
Bedeutung des reflexiven „Imperativs“ nicht<br />
mehr zu hintergehen. Der Kunsthistoriker<br />
Stefan Germer formulierte es fast apodiktisch:<br />
„Nicht aus der Neuheit, sondern allein<br />
aus dem Durchdenken der Geschichte, der<br />
Möglichkeiten und Bedingungen kann künstlerisches<br />
Schaffen heute gerechtfertigt werden.“<br />
(Germeriana, 1999) Das Untersuchen<br />
und Reflektieren der eigenen Geschichte, der<br />
Bedingungen, Normen, Funktionen und Institutionen<br />
ist ein wichtiger Bestandteil künstlerischer<br />
Arbeitsweise geworden. Dies kann<br />
auch in einem größeren Zusammenhang mit<br />
einer Entwicklung zur Wissens- und Informationsgesellschaft<br />
betrachtet werden.<br />
making and art thematisiert, inwieweit diese<br />
Selbstüberprüfungstendenzen im Kunstsystem,<br />
die mit einem auf Selbstoptimierung und<br />
Verbesserung ausgerichteten Gesamtsystem<br />
zusammenhängen, zu anderen Vorgehensweisen<br />
geführt haben. Angesichts der enga-<br />
Das Projekt KLANGSPUREN MOBIL hat den<br />
Bank Austria Kunstpreis 2010 in der Kategorie<br />
Kunstvermittlung erhalten, der Donnerstag,<br />
17.02.2011, im Rahmen einer großen<br />
Gala im Theater in der Josefstadt in Wien<br />
überreicht wurde. Für die KLANGSPUREN<br />
entgegen genommen haben ihn Maria-Luise<br />
Mayr (Geschäftsführerin der KLANGSPUREN)<br />
und Caroline Filzer (KLANGSPUREN Mobil).<br />
Für die Jury des dotierten Bank Austria<br />
Kunstpreises, der in vier verschiedenen Kategorien<br />
erstmals verliehen wurde, "eine<br />
simple Idee mit hoher Wirkung, die auf einem<br />
anerkannten musikpädagogischen Konzept<br />
aufbaut". Insgesamt gab es 328 Einsendungen.<br />
Die KLANGSPUREN <strong>Schwaz</strong> teilen sich<br />
den Preis in der Kategorie Vermittlung mit<br />
dem interdisziplinären Kunstprojekt „Ganymed<br />
Boarding“ der Gruppe „wenn es soweit<br />
ist“ und erhalten jeweils 35.000 Euro.<br />
KLANGSPUREN MOBIL ist ein Kleinbus, vollgeladen<br />
mit Instrumenten eines Symphonieorchesters,<br />
der seit März 2010 unter dem Motto<br />
„Alles Angreifen, Alles Ausprobieren“ über<br />
7000 Kinder in Tiroler Schulen, Kindergärten<br />
und sozialen Einrichtungen besucht hat. Dank<br />
des Kunstpreises können die KLANGSPUREN<br />
das KLANGSPUREN MOBIL für Schulen und<br />
Kindergärten in diesem Schuljahr wieder unentgeltlich<br />
anbieten.<br />
HEART OF NOISE STEUDLTENN<br />
FESTIVAL IN DER P.M.K<br />
NEUE SPIELSTÄTTE FÜR DAS ZILLERTALER MOBILTHEATER<br />
Das Zillertaler mobilTheater, die Theatergruppe<br />
rund um Regisseur Hakon Hirzenberger,<br />
Bildhauer Gerhard Kainzner und Schauspielerin<br />
und Obfrau des Theaters Bernadette<br />
Abendstein, verbindet eines der ältesten<br />
Kommunikationsmedien: das Theater mit einem<br />
der berühmtesten Täler der Welt.<br />
Der Steudltenn in Uderns – mit Grundmauern<br />
aus dem 13. Jahrhundert – wird derzeit in ein<br />
Theater verwandelt und von Mai bis August<br />
Bühne für Theaterstücke für Kinder, Jugendliche<br />
und Erwachsene. Daneben gibt es ein<br />
Rahmenprogramm mit Lesung, Konzert, Vernissage<br />
und einer Aids-Charity Gala.<br />
„Kinder und Jugendliche für das Medium<br />
Theater zu begeistern, diese Publikumsschicht<br />
stärker an das Medium Theater zu<br />
binden und durch zeitgenössische sinnliche<br />
phantasievolle, altersgerechte Veranstaltun-<br />
Innsbruck entspannt<br />
UKW 95.5fi nd www.klassikradio.at<br />
us on<br />
gierten Überprüfungen durch kontext- und<br />
institutionskritische Praktiken in den 1960ern<br />
und 1990ern erscheinen Erschöpfung, Erzeugung<br />
von „Nebenprodukten“ und Verweigerung<br />
heute wie Strategien, die es KünstlerInnen<br />
ermöglichen, ihre Rolle in diesem<br />
Zusammenhang anders zu definieren.<br />
www.stadtgalerieschwaz.at<br />
Die Gruppenausstellung Making and<br />
Art wird kuratiert von Cosima Rainer<br />
mit Anna Artaker und Christoph Meier.<br />
Die Schau ist eine Kooperation mit den<br />
KLANGSPUREN <strong>Schwaz</strong> und wird am<br />
Samstag, 10.September 2011, 18.00 Uhr,<br />
in der Stadtgalerie <strong>Schwaz</strong> eröffnet und<br />
bis 26.10.2011 gezeigt. Öffnungszeiten<br />
Mi., 8.00-12.00 Uhr, Do. & Fr., 14.00-<br />
18.00 Uhr, Sa., 10.00 bis 15.00 Uhr<br />
gen zu gewinnen ist uns besonders wichtig.“<br />
Der Auftakt findet am 25.05.2011 mit „Nelson<br />
der Pinguin“ für Kinder ab 4 Jahren statt.<br />
Informationen unter Tel.: 0650/2727054<br />
PROGRAMM<br />
Nelson der Pinguin: 25.05.–28.05.2011,<br />
jeweils 9.00 und 11.00 Uhr<br />
Party, Party, der Traum vom Glück, oder<br />
hüte dich vor Manitu: 01.07.2011, 20.30 Uhr<br />
Über 40 – die Party ist zu Ende:<br />
07.07.-08.07.2011, 20.00 Uhr<br />
„Munde“ von und mit Felix Mitterer:<br />
29.07.2011<br />
Liebesgschichten und Heiratssachen:<br />
04.-06.08., 11.08.-13.08.2011<br />
Aids Gala mit Alfons Haider: 16.08.2011<br />
Mein Freund Kurt: 18.08.-20.08. und<br />
25.08.-27.08.2011<br />
FELDKIRCH FESTIVAL VON 25.05. BIS 05.06.2011<br />
Alexander Swete<br />
MUSIK IM RIESEN<br />
BREGENZER FESTSPIELE<br />
Unter der Motto „Schöpfung – Nothing is<br />
New“ feiert die Reihe Kunst aus der Zeit in<br />
diesem Jahr ihr zehnjähriges Bestehen. Das<br />
Programm präsentiert drei nagelneue Werke,<br />
zwei davon von den gefeierten österreichischen<br />
Komponisten Bernhard Gander und<br />
Bernhard Lang. Der Programmkern besteht<br />
aus drei Werken auf der Werkstattbühne, die<br />
sich alle direkt mit dem Begriff des „kreativen<br />
Schaffens“ auseinandersetzen. Hier einige<br />
Highlights.<br />
Werkstattbühne: Oft liegen banalen Tätigkeiten<br />
– Einen Kuchen backen, ein mechanisches<br />
Spielzeug zusammenbauen, sich für<br />
eine Verabredung zurechtmachen – ganz andere<br />
Motivationen zugrunde, geheime Wünsche<br />
und Begierden. Das steht im Zentrum<br />
von Home Work von François Sarhan. Home<br />
Work entsteht in Zusammenarbeit mit dem<br />
belgischen Ensemble Ictus. Ictus wird auch<br />
das Projekt The Wayward spielen, eine Bearbeitung<br />
eines Werkes des amerikanischen<br />
Beim Feldkirch Festival 2011 stehen Temperament,<br />
Rhythmus und Gefühle im Mittelpunkt.<br />
So vielfältig und positiv unsere Assoziationen<br />
zu Brasilien und Kuba sind – so<br />
facettenreich hält das diesjährige Festivalprogramm<br />
für jeden Geschmack ein Erlebnis<br />
bereit. Orchester-, Kammer-, Gitarrenkonzerte,<br />
feinster Jazz, die von Philippe Arlaud<br />
inszenierte Oper Pedro Malazarte von Mozart<br />
Camargo Guarnieri sowie ein ausgefeiltes<br />
Programm für Kinder und Familien laden<br />
dazu ein, lateinamerikanische Lebensfreude<br />
mit allen Sinnen zu genießen.<br />
Indigene, afrikanische und internationale<br />
Einflüsse führen im 20. und 21. Jahrhundert<br />
zu einer farbigen Vielseitigkeit lateinamerikanischer<br />
Musik. Sie prägen die Werke<br />
etwa von Heitor Villa-Lobos, Marlos Nobre,<br />
Mozart Camargo Guarnieri, Alejandro García<br />
Carturla oder Leo Brouwer und regen dazu<br />
an, die Welt wie im Spiegel zu betrachten:<br />
Spiegelung der Einflüsse aus Europa und<br />
Afrika, Spiegelung der Sehnsüchte und Hoffnungen<br />
der Menschen. Mit dem Szenischen<br />
Musik für Streichquartett und Kammermusik<br />
von Franz Schubert aus seinen letzten Lebensjahren<br />
sind die beiden Schwerpunkte von Musik<br />
im Riesen 2011. Bei den sechs Konzerten,<br />
die von 17. bis 22. Mai 2011 in den Swarovski<br />
Kristallwelten stattfinden, sind unter anderen<br />
das Hagen Quartett, das Belcea Quartet und<br />
der Tenor Mark Padmore zu Gast. In seiner<br />
achten Ausgabe würdigt das Festival Musik<br />
im Riesen die Gattung des Streichquartetts,<br />
das in seiner unvergleichlich konzentrierten<br />
Form oft exemplarisch für die Kammermusik<br />
einer ganzen Epoche steht. Mit Werken vom<br />
Barock bis zur Jetztzeit zeichnen vier der außergewöhnlichsten<br />
Streichquartette zurzeit<br />
die Geschichte der Gattung nach: das Jerusalem<br />
Quartet, das Belcea Quartet, das Quatuor<br />
Diotima und nicht zuletzt das Hagen Quartett,<br />
das 2011 sein 30-jähriges Bestehen feiert.<br />
Jedes dieser vier Quartette richtet den Fokus<br />
in seinem Konzert auf eine bestimmte<br />
Epoche oder zeigt in der Programmierung<br />
von Werken aus verschiedenen Zeiten Entwicklungen<br />
und Verbindungslinien innerhalb<br />
der Gattung auf. Das Hagen Quartett stellt<br />
am 18. Mai 2011 Bachs „Die Kunst der Fuge“<br />
Kult-Komponisten Harry Partch, das letztes<br />
Jahr in Darmstadt für Furore gesorgt hat.<br />
Konzerte: Marino Formenti wird mit seinem<br />
Performance-Projekt Nowhere in der Bregenzer<br />
Galerie K12 auftreten. Acht Tage lang<br />
sitzt der virtuose Künstler am Klavier, spielt,<br />
lebt, atmet, isst, schläft zuweilen in einem<br />
erbarmungslos öffentlichen und zugleich privaten<br />
Raum. Mit seinem Spiel überschreitet<br />
er die Trennung zwischen Bühne und Leben,<br />
Tag und Nacht, lässt übliche Konzertkonventionen<br />
von Zeit, Programm, Ort hinter sich<br />
und erprobt seine eigenen Grenzen. Die befreundeten<br />
Komponisten Bernhard Gander<br />
und Bernhard Lang teilen ein leidenschaftliches<br />
Interesse an der U-Musik: Rock, Metal<br />
und Rap. „Ich hab sicher sehr viel mehr<br />
Heavy Metal im Kopf als klassische Musik“,<br />
sagt Gander. Im Auftrag von Kunst aus der<br />
Zeit hat Bernhard Gander eine neue Komposition<br />
geschaffen, die von Menschenschicksalen<br />
handelt: Die Texte in „Weg Da“ stammen<br />
aus Zeitungsinterviews zum Thema<br />
Asylpolitik. Das Werk steht zusammen mit<br />
Stücken von Bernhard Lang und Enno Poppe<br />
auf dem Programm eines Konzertes des<br />
oenm . österreichisches ensemble für neue<br />
musik unter der Leitung von Titus Engel mit<br />
der Solistin Ruth Rosenfeld. Zum ersten Mal<br />
seit fast zehn Jahren kommt das Klangforum<br />
Hauptwerk Pedro Malazarte von Mozart C.<br />
Guarnieri, einem herausragenden brasilianischen<br />
Komponisten des 20. Jahrhunderts,<br />
gestaltet das Feldkirch Festival eine Europa-<br />
Premiere. Pedro Malazarte, der in Europa<br />
Till Eulenspiegel entspricht, ist DIE zentrale<br />
Figur der brasilianischen Folklore. Rhythmik<br />
und national-folkloristische Einflüsse prägen<br />
die Musik des einaktigen Werkes. In Kombination<br />
mit konzertanten Werken erwartet das<br />
Publikum ein humorvoller Abend. Die Inszenierung<br />
gestaltet der künstlerische Leiter<br />
des Festivals, Philippe Arlaud, gemeinsam<br />
mit dem jungen venezolanischen Dirigenten<br />
Domingo Hindoyan. Als Solisten konnten<br />
Maria Weiss, Homero Velho und Eric Herrero<br />
gewonnen werden. Vor der historischen<br />
Kulisse der Altstadt Feldkirch wird die Musik<br />
des 20. und 21. Jahrhunderts durch ein<br />
abwechslungsreiches Rahmenprogramm,<br />
Werkeinführungen und Künstler- und Podiumsgespräche<br />
ergänzt und ermöglicht ein<br />
zweiwöchiges Eintauchen in die Kultur Brasiliens<br />
und Kubas. www.feldkirch.at/festival<br />
HOCHKARÄTIGES MUSIKFESTIVAL IN DEN SWAROVSKI KRISTALLWELTEN VON 17.05. BIS 22.05.2011<br />
Quatuor Diotima<br />
KUNST AUS DER ZEIT VON 20.07. BIS 21.08.2011<br />
"As if Stranger" von Richard Siegal<br />
Beethovens monumentalen Streichquartett<br />
B-Dur op.130 mit Großer Fuge B-Dur op.<br />
133 gegenüber. Das Belcea Quartet setzt am<br />
21. Mai 2011 nicht nur Streichquartette von<br />
Beethoven und Schubert aus derselben Entstehungszeit,<br />
sondern auch den rund achtzig<br />
Jahre später komponierten „Langsamen Satz<br />
für Streichquartett“ von Anton von Webern<br />
in Beziehung zueinander. Johannes Brahms,<br />
der sich in vielem an seinem großen Vorbild<br />
Beethoven orientierte, ist im Konzert des Jerusalem<br />
Quartet am 17. Mai 2011 mit einem<br />
seiner ersten veröffentlichten Streichquartette<br />
vertreten. Bei der Aufführung eines<br />
späten Werks von Johannes Brahms, dem<br />
Streichquintett G-Dur op. 111, musiziert der<br />
britische Bratschist Lawrence Power an der<br />
Seite des Jerusalem Quartet. Das Abschlusskonzert<br />
am 22. Mai 2011 bestreitet schließlich<br />
das junge französische Quatuor Diotima, das<br />
sich auf die Musik des 20. und 21. Jahrhunderts<br />
spezialisiert hat: Werke des „späten<br />
Wilden“ Leoš Janáček treffen dabei auf zwei<br />
zeitgenössische Streichquartette von Thomas<br />
Larcher und Aureliano Cattaneo. Mehr Infos<br />
unter www.kristallwelten.com<br />
Wien nach Bregenz und präsentiert unter der<br />
Leitung von Emilio Pomàrico ein neues Werk<br />
von Bernhard Lang und alte Klassiker: Modelle<br />
aus dem Jahr 1973 von Hans Zender. As<br />
if Stranger ist eine multimediale Tanzperformance,<br />
eine Studie von Wahrnehmung und<br />
Wahrnehmungsmustern in dieser Welt multipler<br />
Realitäten, in der wir heute leben. Gemeinsam<br />
mit dem Cellisten Wolfgang Zamistil<br />
kreiert der Ex-Forsythe-Tänzer Richard<br />
Siegal imaginäre Landschaften, in denen sich<br />
Video-, Audio und Textströme mit dynamischen<br />
Tanzsequenzen zu einem vielfältigen<br />
Ganzen verbinden. Für die Zeit vor dem ersten<br />
Dokument hat sie von der Adoptionsvermittlungsstelle<br />
nur die mythische Information:<br />
„Du wurdest in Südkorea 1977 in einer<br />
Schachtel gefunden, umhüllt von Zeitungspapier.“<br />
Die Produktion vom preisgekrönten<br />
Regieteam Rimini Protokoll Black Tie kreist<br />
um das schwarze Loch der Herkunft, um die<br />
befremdlich-beredte Hilfsindustrie der jungen<br />
Humangenetik und das Befremden zwischen<br />
Umwelt und Identität: in Osnabrück<br />
hineinzuwachsen in einen Körper, der koreanisch<br />
wirkt, der ein ganzes Land, einen Krieg,<br />
eine andere Kultur wie in einer verschlossenen<br />
Kapsel mit sich herumträgt, unbekannt,<br />
sprachlos.<br />
www.bregenzerfestspiele.com