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Download als PDF - Berliner MieterGemeinschaft eV

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„Unverkäuflich“<br />

Bürgerbündnis gegen Privatisierung wird aktiv<br />

Hermann Werle<br />

In der Abschlussresolution der Konferenz „Privatisierung in Berlin“, die nahezu<br />

einstimmig von den über 200 anwesenden Teilnehmer/innen unterstützt wurde,<br />

wird der SPD/Linkspartei.PDS-Senat aufgefordert, keine weiteren Verkäufe<br />

öffentlichen Vermögens zu tätigen. Des Weiteren sprach sich die Konferenz gegen<br />

„Öffentlich private Partnerschaften“ (ÖPP) aus und forderte die Rekommunalisierung<br />

der <strong>Berliner</strong> Wasserbetriebe sowie den Erhalt der öffentlichen Kliniken von<br />

Vivantes und der Charité.<br />

Um diesen Forderungen Nachdruck zu verleihen,<br />

gründete sich auf Grundlage der Resolution<br />

(nachzulesen im MieterEcho Nr. 315<br />

oder unter www.bmgev.de/privatisierung) Anfang<br />

März 2006 das Bürgerbündnis gegen<br />

Privatisierung. Seither treffen sich in regelmäßigen<br />

Abständen Aktivist/innen von attac,<br />

diversen Initiativen, Gewerkschaften, Parteien,<br />

der <strong>Berliner</strong> <strong>MieterGemeinschaft</strong> und<br />

Privatpersonen, um gemeinsame Aktivitäten<br />

gegen den weiteren Ausverkauf gesellschaftlichen<br />

Eigentums und die negativen<br />

Folgen zu entwickeln. Unter dem Logo „Unverkäuflich“<br />

reicht das Feld der bearbeiteten<br />

Themen vom geplanten Börsengang der<br />

Deutschen Bahn bis zur Zukunft der städtischen<br />

Wohnungsbaugesellschaften.<br />

Pläne liegen bereit!<br />

Wie nötig eine organisierte Gegenwehr ist,<br />

zeigen die Pläne, die entweder schon in<br />

Schubladen bereitliegen oder – von der<br />

Öffentlichkeit kaum zur Kenntnis genommen<br />

– von den zuständigen Senatsverwaltungen<br />

vorangetrieben werden. Zu letzteren gehört<br />

die von Wirtschaftssenator Harald Wolf<br />

(Linkspartei.PDS) favorisierte Neuordnung der<br />

Wassergebühren, die den privaten Haushalten<br />

zwangsläufig höhere Gebühren bescheren<br />

wird, während Industrieunternehmen durch<br />

Mengenrabatte entlastet werden sollen – ganz<br />

so, wie es die Wirtschaft seit einiger Zeit<br />

wünscht (siehe Beitrag auf S. 4). Eine weitere<br />

Planung betrifft den Verkauf der städtischen<br />

Krankenhäuser. Auch dieses Vorhaben wird<br />

von der Wirtschaft gefordert und es gibt<br />

keinerlei Hinweise darauf, dass der <strong>Berliner</strong><br />

Senat nicht auch hier den Interessen der<br />

privaten Konzerne nachgeben wird. Nach den<br />

Vorstellungen der <strong>Berliner</strong> Industrie- und<br />

Handelskammer solle die Vivantes GmbH mit<br />

ihren neun Kliniken ganz oder teilweise verkauft<br />

werden, schließlich sei die Zusammenführung<br />

der Kliniken unter die Gesellschaftsform<br />

der GmbH aus diesem Grund gewählt<br />

worden. Nun solle auch die Charité in eine<br />

andere Gesellschaftsform überführt werden,<br />

um die Kliniken insgesamt unter dem Dach<br />

einer Holding an die Börse zu bringen.<br />

Kräfte bündeln und aktiv werden<br />

Wie sich diese Planungen bereits im Vorfeld<br />

der konkreten Entscheidungen niederschlagen,<br />

wurde bei den letzten Treffen des<br />

Bürgerbündnisses am Beispiel der Charité<br />

besonders deutlich. Obwohl die Charité 2005<br />

Überschüsse erwirtschaftete, sollen noch mehr<br />

Stellen abgebaut und die Löhne abgesenkt<br />

werden. Der Warnstreik der Charité Beschäftigten<br />

am 28.04.2006 wurde deshalb in<br />

Zusammenarbeit mit der Initiative „Gesunde<br />

Charité“ von dem Bürgerbündnis unterstützt.<br />

Dies sei sehr wichtig, wie Beschäftigte bei<br />

PRIVATISIERUNG<br />

einem Treffen der Initiative betonten, da viele<br />

Angestellte der Kliniken verunsichert seien, ob<br />

Streikmaßnahmen auf die Akzeptanz in der<br />

Öffentlichkeit stoßen würden.<br />

Aktiv ist das Bürgerbündnis außerdem bei dem<br />

im Mai gegründeten „Wassertisch“. Nachdem<br />

Ende April bei einer von annähernd 200 Leuten<br />

besuchten Veranstaltung die Hintergründe<br />

und negativen Folgen der Wasserprivatisierungen<br />

in London und Berlin dargestellt worden<br />

waren, trafen sich auf Einladung von attac-<br />

Berlin am 23.05.2006 40 Vertreter/innen<br />

verschiedener Initiativen, um Perspektiven der<br />

Rekommunalisierung der <strong>Berliner</strong> Wasserbetriebe<br />

zu debattieren.<br />

Wer Interesse an aktiver Mitarbeit im<br />

„Bürgerbündnis gegen Privatisierung“ hat oder<br />

die Resolution unterstützen möchte, kann sich<br />

auf der Website der <strong>Berliner</strong> <strong>MieterGemeinschaft</strong><br />

in eine Mailingliste eintragen:<br />

http://www.bmgev.de/privatisierung<br />

Informationen erhalten Sie auch unter der<br />

Telefonnummer: 030 – 21 00 25 84<br />

Warnstreik der Charité-Beschäftigten am 28.04.2006.<br />

ME 316/2006 11<br />

Fotos: Hermann Werle

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