Ein Gespräch mit Jochen Veith, JV-Acoustics, über den Umbau der ...
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so nicht die gewünschte Verbesserung<br />
gebracht. So<strong>mit</strong> war klar, dass die Studios<br />
vom Bo<strong>den</strong> entkoppelt wer<strong>den</strong> müssen<br />
und zwar <strong>mit</strong> geringstmöglichem finanziellem<br />
Aufwand. Also wurde entschie<strong>den</strong>,<br />
nur eine Halle vom Bo<strong>den</strong> zu<br />
entkoppeln, und zwar das Studio 2. Das<br />
Problem war nur, dass wir das Studio 2<br />
erhalten wollten. Wie will man ein komplettes<br />
Studio entkoppeln, das schon<br />
vorhan<strong>den</strong> ist? Es blieb also nichts an<strong>der</strong>es<br />
übrig, als eine Strategie zu entwickeln,<br />
die gesamte innere, riesige Schale<br />
des Aufnahmeraums <strong>mit</strong> allem Drum und<br />
Dran hochzuheben. Die Hauptstützen <strong>der</strong><br />
Konstruktion wur<strong>den</strong> <strong>mit</strong> Pressluft angehoben,<br />
<strong>mit</strong> Hilfe einer Stahlschellenkonstruktion<br />
vor<strong>über</strong>gehend auf das Streifenfundament<br />
gestellt und da<strong>mit</strong> die Last<br />
<strong>der</strong> Bo<strong>den</strong>platte genommen. Im Bereich<br />
<strong>der</strong> Stützen wurde ausgegraben und es<br />
wur<strong>den</strong> neue Punktfundamente gegos-<br />
sen, auf die <strong>mit</strong> Elastomer entkoppelt die<br />
Hauptstützen später wie<strong>der</strong> aufgesetzt<br />
wur<strong>den</strong>. Dann erst konnte die Bo<strong>den</strong>platte<br />
vollständig entfernt wer<strong>den</strong>, wobei zusätzlich<br />
kubikmeterweise Sand herausgeschaufelt<br />
wurde, um mehr Tiefe für <strong>den</strong><br />
neuen Aufbau zu gewinnen. Anschließend<br />
wurde eine neue primäre Bo<strong>den</strong>platte<br />
gesetzt und dann darauf ein speziell<br />
gelagerter schwimmen<strong>der</strong> Bo<strong>den</strong>. Übrigens:<br />
Ich habe einmal nachgerechnet,<br />
dass bei dem gesamten Wisseloord-Projekt<br />
<strong>über</strong> 1,3 Megatonnen Material bewegt<br />
wur<strong>den</strong>. Dass wir diesen Weg gehen<br />
mussten, war natürlich ein riesengroßer<br />
Schock für alle. Wir hätten uns sicher alle<br />
gewünscht, dass das Problem <strong>mit</strong> <strong>der</strong><br />
Entfernung eines Abwasserrohres erledigt<br />
gewesen wäre. Aber was will man<br />
machen? Es blieb nichts an<strong>der</strong>es übrig,<br />
<strong>den</strong>n sonst hätten die Studios nicht parallel<br />
genutzt wer<strong>den</strong> können.<br />
Fritz Fey: Wenn man zwei Studios nicht<br />
frei buchen kann, braucht man nur<br />
eines…<br />
<strong>Jochen</strong> <strong>Veith</strong>: Genau so ist es… und ich<br />
bin im Nachhinein extrem froh, dass ich<br />
nicht lockergelassen habe. Wir liegen<br />
heute <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Schalldämmung zwischen<br />
<strong>den</strong> Hallen in einem Bereich um die 95<br />
dB. Paul (Reynolds. Die Red.) frotzelte daraufhin<br />
immer und sagte ‚wenn <strong>der</strong> <strong>Jochen</strong><br />
kommt, wird es teuer‘ (lacht). Aber<br />
das war natürlich unfair, <strong>den</strong>n wir hatten<br />
alles geklärt und alle Maßnahmen genau<br />
beziffert, bevor wir <strong>mit</strong> dem Bauen<br />
angefangen haben. So fiel die Entscheidung<br />
für diese Maßnahme auch unter<br />
Kenntnis des Aufwandes und <strong>der</strong> Kosten.<br />
Man hätte das Projekt immer noch stoppen<br />
können, bevor ein Stein bewegt wor<strong>den</strong><br />
wäre. Beson<strong>der</strong>s deshalb muss ich<br />
dem Wisseloord Team ein großes Kom-