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Geschichte und Gegenwart<br />
Portrait Markt Wendelstein<br />
Geschichte Wendelsteins<br />
Urkundlich erwähnt wurde Wendelstein erstmals<br />
1259, als dem ortsansässigen Arnold von Wendelstein<br />
Besitzrechte eingeräumt werden. Allerdings reichen<br />
die Anfänge der Besiedelung bis in die späte Bronzezeit<br />
zurück. Dies belegen Gräberfunde, die bei<br />
Bauarbeiten 1984 freigelegt wurden. Im frühen Mittelalter<br />
entstanden Königshöfe an strategisch wichtigen<br />
Stellen, wie z.B. an der Schwarzachüberquerung<br />
in Wendelstein. Dort siedelten sich nach und<br />
nach Bauern und Handwerker an, Mühlen und<br />
Hammerwerke entstanden, ein blühender Handel<br />
und Handwerk konnte sich entwickeln.<br />
Bis heute ist nicht endgültig geklärt, woher<br />
Wendelstein seinen Namen hat. Die plausibelste<br />
Erklärung dafür ist die Schwarzach, die sich in einer<br />
Schleife um die St. Georgskirche wendet. Allgegenwärtig<br />
ist der Erklärungsversuch am Schönen<br />
Brunnen im Altort:<br />
Wendenbrunnen mit Inschrift<br />
Den Schönen Brunnen ziert das „Wendenmännchen“,<br />
das Wahrzeichen Wendelsteins. Es findet<br />
sich auch im Wappen wieder, welches die Gemeinde<br />
seit 1830 führt. Abgebildet ist ein Steinhauer, Vertreter<br />
eines typischen Gewerbes in Wendelstein, als<br />
in den umliegenden Quarzsandsteinbrüchen noch<br />
Sandstein abgebaut wurde. Heute bilden die längst<br />
überwucherten Steinbrüche wie das Wernloch ein<br />
Refugium für seltene Tier- und Pflanzenarten und<br />
ein bei Wanderern beliebtes Ausflugsziel.<br />
Wappen der Gemeinde<br />
Wendelstein:<br />
Das „Wendenmännchen“<br />
Prägend für den Ort waren nicht nur<br />
die Steinbrüche, sondern auch die<br />
günstige Lage an der Schwarzach.<br />
Schon früh entstanden Papiermühlen<br />
und Hammerwerke. Messerer und Klingenschmiede<br />
waren seit dem 15. Jahrhundert in<br />
Wendelstein ansässig. Ab dem 19. Jahrhundert<br />
konnte sich die Metalldrückerei und die Holzdrechslerei<br />
etablieren.<br />
Heute informiert das Metalldrücker- und Drechslermuseum<br />
im ehemaligen Wasserwerk an der Schwabacher<br />
Straße ausführlich über das alte Handwerk.<br />
Es gibt sogar noch einen Wendelsteiner, der das<br />
alte Handwerk des Metalldrückens beherrscht und<br />
in seiner Werkstatt ab und zu tätig wird.<br />
Im 19. und 20. Jahrhundert gab es in Wendelstein<br />
nicht nur einen Bahnhof mit einer Eisenbahnverbindung<br />
nach Feucht, sondern sogar einen Kanalhafen.<br />
König Ludwig ließ im Jahr 1836 den Bau des<br />
Ludwig- Donau-Main-Kanals beginnen. Wendelstein<br />
profitierte durch seine Lage an der künst lichen<br />
Wasserstraße erheblich. Das erste Schiff von Nürnberg<br />
legte 1843 im Wendelsteiner Hafenbecken an.<br />
Heute bietet die ehemalige Wasserstraße ein<br />
romantisches Idyll für zahlreiche Wanderer und<br />
Radler.<br />
Historische Postkarte mit dem früheren Kurhotel<br />
und heutigen Neuen Rathaus<br />
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