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Cluster Forst und Holz in Thüringen aus volkswirtschaftlicher Sicht

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Werte <strong>aus</strong> re<strong>in</strong> thür<strong>in</strong>gischer <strong>Sicht</strong> reduzie‑<br />

ren. Bezogen auf die E<strong>in</strong>schlagsmenge, erge‑<br />

ben sich somit tatsächlich durchschnittlich<br />

1,20 Arbeitsplätze für 100 Festmeter R<strong>und</strong>‑<br />

holz <strong>und</strong> e<strong>in</strong> bere<strong>in</strong>igtes Steueraufkommen<br />

<strong>in</strong> Höhe von 61,46 Euro für 1 Festmeter<br />

R<strong>und</strong>holz (vgl. Tabelle 2). Der Import über<br />

den <strong>Holz</strong>handel bleibt bei dieser Aussage<br />

außer Betracht.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der beschriebenen Kapazi‑<br />

tätsengpässe <strong>in</strong> der weiterverarbeitenden<br />

Industrie verbleiben nur knapp 60 Prozent<br />

der potenziell <strong>aus</strong> der E<strong>in</strong>schlagsmenge zu<br />

nutzenden Wertschöpfung tatsächlich <strong>in</strong><br />

Thür<strong>in</strong>gen. Die übrigen 40 Prozent werden<br />

<strong>in</strong> anderen B<strong>und</strong>esländern bzw. im Ausland<br />

genutzt. Könnte die gesamte E<strong>in</strong>schlags‑<br />

menge vollständig <strong>in</strong>nerhalb Thür<strong>in</strong>gens<br />

verarbeitet werden, so würden auf Basis der<br />

jetzigen Unternehmens‑ <strong>und</strong> Arbeitsplatz‑<br />

struktur theoretisch weitere 24.000 Arbeits‑<br />

plätze <strong>und</strong> e<strong>in</strong> bere<strong>in</strong>igtes Steueraufkom‑<br />

men <strong>in</strong> Höhe von 150 Millionen Euro im<br />

Freistaat geschaffen werden. Aus diesem<br />

Gr<strong>und</strong> ist e<strong>in</strong> möglichst hoher Verarbei‑<br />

tungsgrad der gesamten E<strong>in</strong>schlagsmenge<br />

<strong>in</strong>nerhalb Thür<strong>in</strong>gens anzustreben. E<strong>in</strong>e<br />

Stärkung der weiterverarbeitenden In‑<br />

dustrie ließe sich beispielsweise durch die<br />

Schaffung von Kle<strong>in</strong>‑ <strong>und</strong> Regionalclustern<br />

sowie durch e<strong>in</strong>e engere Vernetzung <strong>in</strong>sbe‑<br />

sondere kle<strong>in</strong>erer handwerklicher Betriebe<br />

erreichen. E<strong>in</strong> an der Hochschule für ange‑<br />

wandte Wissenschaft <strong>und</strong> Kunst <strong>in</strong> Gött<strong>in</strong>gen<br />

entwickeltes Konzept wird hierzu bereits <strong>in</strong><br />

Fachkreisen diskutiert.<br />

<strong>Holz</strong>markt<br />

Als Fazit lässt sich abschließend sagen,<br />

dass die Weiterverarbeitung des <strong>Holz</strong>es im<br />

<strong>Holz</strong>handwerk, <strong>in</strong> der Papier<strong>in</strong>dustrie <strong>und</strong><br />

im Bereich der <strong>Holz</strong>verarbeitung <strong>aus</strong> volks‑<br />

wirtschaftlicher <strong>Sicht</strong> die zentrale Rolle im<br />

<strong>Cluster</strong> <strong>Forst</strong> <strong>und</strong> <strong>Holz</strong> spielt. Dementspre‑<br />

chend sollten die Förderung <strong>und</strong> Stärkung<br />

dieser Wertschöpfungsschritte <strong>in</strong> den Mit‑<br />

telpunkt des politischen Handelns gerückt<br />

werden. Gleichzeitig dürfen die derzeitigen<br />

Bestrebungen e<strong>in</strong>er verstärkten <strong>Holz</strong>nut‑<br />

zung im Privat‑ <strong>und</strong> Kommunalwald aller‑<br />

d<strong>in</strong>gs nicht vernachlässigt werden. Gerade<br />

im H<strong>in</strong>blick auf e<strong>in</strong>e zunehmende energe‑<br />

tische Nutzung des Rohstoffes <strong>Holz</strong> <strong>und</strong> die<br />

nur schrittweise mögliche <strong>Holz</strong>mobilisie‑<br />

rung müssen diese beiden Bestrebungen<br />

Hand <strong>in</strong> Hand erfolgen. Nur auf diese Weise<br />

kann langfristig e<strong>in</strong>e Rohholzversorgung der<br />

Säge‑, Platten‑ <strong>und</strong> Zellstoff<strong>in</strong>dustrie sowie<br />

der weiterverarbeitenden Industrie gesi‑<br />

chert <strong>und</strong> e<strong>in</strong> weiteres Wachstum des Clus‑<br />

ters <strong>Forst</strong> <strong>und</strong> <strong>Holz</strong> <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen zukünftig<br />

ermöglicht werden.<br />

■<br />

Dipl. <strong>Forst</strong>- <strong>und</strong> Dipl. Wirtschafts<strong>in</strong>genieur (FH) Henn<strong>in</strong>g<br />

Steffens, ehemaliger Student an der HAWK, Fachhochschule<br />

Gött<strong>in</strong>gen, Fakultät Ressourcenmanagement, hat<br />

se<strong>in</strong>e Diplomarbeit zu diesem Thema verfasst.<br />

Prof. Dr. Friedbert Bombosch ist Dozent an der HAWK für<br />

die Fächer Betriebliches Management <strong>und</strong> Waldarbeit im<br />

Studiengang <strong>Forst</strong>wirtschaft.<br />

Fotos: KWF, Wilhelm Stölb, <strong>Holz</strong>absatzfonds,<br />

FVA <strong>und</strong> pixelio.de<br />

<strong>Forst</strong>pflanzen <strong>und</strong> <strong>Forst</strong>dienstleistungen<br />

september | 2008 : proWald 11

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