Fußball aktuell Nr. 3 2014/15
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Hier spricht der Trainer<br />
Die Wafflers gegen die Waffler-Elf…<br />
Nach einer Niederlage und einem Sieg ging es zum Aufsteiger nach Egenhausen. Dass deren Trainer<br />
der Vater unserer Twins „Al“ und „Charly“ ist und uns als Zuschauer sehr häufig gesehen hatte, brachte<br />
natürlich schon eine ordentliche Brise Brisanz in die Partie. Das die Waffler-Truppe ohnehin ein<br />
unbequemer Gegner werden würde, war auch klar. Die extrem defensiv eingestellte Heimelf war von<br />
Beginn an hauptsächlich darauf aus, im Zentrum dicht und tief zu stehen und mit langen Bällen ihre<br />
beiden schnellen Stürmer in Aktion zu bringen. Dieses einfache Mittel erwies sich dann auch als effektiv.<br />
Meine Mannschaft versuchte zu Beginn mit schnellen Passspiel den gegnerischen Abwehrblock zu<br />
knacken und hatte dabei auch gute Ansätze über die linke Seite. Shaun und Al kombinierten gefällig und<br />
kamen auch zu Abschlüssen, bei denen aber die Genauigkeit fehlte. Die Heimelf zog ihr maximales<br />
Verteidigungsspiel konsequent durch und setzte vorne den Befreiungsschlägen mit viel Einsatz nach.<br />
Mitte der ersten Halbzeit sorgte der erste „Aussetzer“ in unserer Defensive für die erste Torschuss-<br />
Option der Heimelf. Ein absoluter Anfänger-Fehler von Bolle, der einen dieser langen Bälle statt nach<br />
Außen ins Zentrum klärt und damit den gegnerischen Stürmer mustergültig bedient, der kurz annimmt<br />
und aus naher Distanz einen Tunnel gegen Rony setzt. Wieder haben wir den finalen Ball selbst dem<br />
Gegner in die Füße gespielt. Meine Elf versuchte trotzdem weiter ihr Spiel zu machen und Charly hatte<br />
nach einer guten Kombination die wohl dickste Ausgleichschance, als er aus 2mtr. den Keeper<br />
anschießt. Auf der anderen Seite hatte die Heimelf dann sogar die große Chance zum 2:0, als wir auf<br />
der rechten Abwehrseite überlaufen wurden und Rony gerade noch die Flanke ablenken konnte. Der<br />
Spielverlauf änderte sich nicht – mein Team versuchte <strong>Fußball</strong> zu spielen, die Heimelf beschränkte sich<br />
aufs Zerstören und fünf Minuten vor der Halbzeit setzte es bei einem meiner zuverlässigsten Spieler<br />
aus. Mit einem einfachen Schlenzer lässt sich Banjo im Zentrum überlupfen und wieder steht der<br />
Heimstürmer allein vor Rony und netzt zum 2:0 ein. Dies ist gegen ein aufopferungsvoll kämpfendes<br />
Egenhäuser Team nicht unbedingt die beste Option für die zweite Halbzeit. In der Pause sagte ich dem<br />
Team auch, dass wir nun eine „Mammutaufgabe“ vor uns haben und dem Gegner genau in die Karten<br />
gespielt haben. Optimal verlief dann der Auftakt, denn mit der ersten Aktion erzielte Bolle den<br />
Anschlusstreffer. Die Heimelf hielt an ihrem Konzept fest ging vor allem im Abwehrzentrum<br />
kompromisslos zur Sache. Meine Mannschaft versuchte weiterhin die Aufgabe fußballerisch zu lösen,<br />
vergaß dabei aber sowohl Rhythmus, wie auch das Strickmuster zu variieren. Vor allem die finalen Bälle<br />
waren zu durchsichtig. Auch Redze kam im Zentrum zu überhaupt keinen Stich. Eine mögliche Variante<br />
packte dann Seppo mit einem Distanzkracher aus, der jedoch an der Latte landete. So ab der 60. Minute<br />
stellte sich die Frage, ob die Heimelf ihren Verteidigungsriegel über das ganze Spiel aufrecht halten<br />
kann. Und nach dem gefühlten 100sten Angriff schlug die Heimelf wieder einmal einen Ball nach vorne<br />
auf deren rechte Außenbahn, aus dem sich ein Laufduell zwischen Banjo und dem gegnerischen<br />
Angreifer Julian Weis entwickelte. Banjo war eigentlich schon vorher am Ball, ließ sich dann aber viel zu<br />
einfach „abkochen“, so dass plötzlich der Gegner den Ball am Fuß hatte und mustergültig quer vors Tor<br />
passte und der mitgelaufene Mitspieler nur noch aus kurzer Distanz einschieben brauchte. Es waren 70<br />
Minuten gespielt und damit das Match vorentschieden. Die letzten 20 Minuten waren dann von<br />
permanenten Unterbrechungen und Verzögerungen unterbrochen. Mein Team gab sich zwar nicht auf,<br />
doch merkte man, dass jetzt kein Glaube mehr da war. Sehr ärgerliche und schmerzliche Niederlage, die<br />
man sich aufgrund der eigenen Fehlerverkettungen- und Häufungen selbst eingebrockt hat. Viel<br />
läufersicher Aufwand, ein paar gut gespielte Kombinationen, sehr hoher Ballbesitz, aber drei kapitale<br />
Fehler.<br />
Daraus ergibt sich eine deutliche Auswärtsniederlage und schließlich ein misslungener Saisonstart.<br />
Es bleibt keine Zeit, diese Niederlage und deren Umstände detailliert aufzuarbeiten, steht doch bereits in<br />
zwei Tagen das Heimderby gegen die „Bercher“ an. Auch hier heißt es wieder, das Team umzubauen,<br />
da urlaubs- und verletzungsbedingt wieder drei Ausfälle kompensiert werden müssen.