SANKT PETRUS
Pfarrbrief Oktober-November 2012.pdf - st-petrus-berlin.de
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JAHR DES GLAUBENS 7<br />
3. Dass der Glaube keine reine intellektuelle<br />
Angelegenheit ist, wird deutlich, wenn<br />
der Papst die tiefe Einheit zwischen dem<br />
Glaubensakt und den Inhalten beschreibt.<br />
Dazu zitiert er Apostelgeschichte 16,14, in<br />
der berichtet wird, wie Paulus in Philippi einigen<br />
Frauen das Evangelium verkündete.<br />
Unter ihnen war Lydia, von der berichtet<br />
wird, dass der Herr ihr das Herz öffnete, so<br />
dass sie den Worten des Paulus aufmerksam<br />
lauschte. Die Zustimmung des Herzens<br />
und die Gemeinschaft der Gläubigen<br />
sind also wichtige weitere Elemente, die in<br />
diesem Jahr zu berücksichtigen sind.<br />
Dritter Impuls: Die Freude am Glauben<br />
bewahren.<br />
Während sich der Papst in den ersten drei<br />
Punkten an die Gläubigen selbst wendet,<br />
setzt er im Weiteren deutlich evangelisierende<br />
Akzente:<br />
4. „Andererseits dürfen wir nicht vergessen,<br />
dass in unserem kulturellen Kontext<br />
viele Menschen zwar die Gabe des Glaubens<br />
selbst nicht kennen, doch ernstlich<br />
auf der Suche nach dem letzten Sinn und<br />
der endgültigen Wahrheit über ihr Leben<br />
und über die Welt sind.“ Diese Suche bezeichnet<br />
der Papst als ein authentisches<br />
„Vorspiel“ zum Glauben, weil es Menschen<br />
auf den Weg bewegt, der zum Geheimnis<br />
Gottes führt. Die Vernunft des Menschen<br />
trägt selbst das Bedürfnis nach dem „immer<br />
Gültigen und Bleibenden“ in sich.<br />
Vierter Impuls: Ein offenes Ohr für Suchende<br />
haben.<br />
5. Der Glaube wird mehr als in der Vergangenheit<br />
einer Reihe von Fragen unterzogen,<br />
die aus einer veränderten Mentalität<br />
herrühren. Die rationalen Gewissheiten<br />
werden heute gerne auf wissenschaftliche<br />
und technologische Errungenschaften<br />
reduziert. Zwischen Glaube und Wissenschaft<br />
muss nicht zwangsläufig ein<br />
Konflikt bestehen, wenn man kein eingeschränktes<br />
Wissenschaftsbild hat. Eine<br />
offene Glaubenskommunikation mit Hilfe<br />
der Vernunft wird deshalb das empirisch<br />
phänomenologische Denken übersteigen.<br />
Fünfter Impuls: Den Dialog mit Nichtglaubenden<br />
fördern.<br />
6. Das bevorstehende Jahr ist auch eine<br />
günstige Gelegenheit, das Zeugnis der<br />
Liebe zu verstärken. Der Papst zitiert den<br />
Apostel Jakobus: „Meine Brüder, was nützt<br />
es, wenn einer sagt, er habe Glauben, aber<br />
es fehlen die Werke?“ (Jak 2,14). „Der Glaube<br />
ohne die Liebe bringt keine Frucht, und<br />
die Liebe ohne den Glauben wäre ein Gefühl,<br />
das ständig dem Zweifel ausgesetzt<br />
ist.“<br />
Sechster Impuls: Die Caritas als starkes<br />
Zeichen des Glaubens leben.<br />
Das „Jahr des Glaubens“ zielt darauf ab,<br />
dass wir selbst unseren Glauben erneuern,<br />
ihn tiefer verstehen und so zu glaubwürdigen<br />
Zeugen werden. Der Katechismus für<br />
die Katholische Kirche, für die jungen Leute<br />
der Youcat, und die Konzilstexte sollen<br />
uns dabei helfen, unser Glaubenswissen in<br />
einer Zeit zu stärken, in der das christliche<br />
Erbe in gesellschaftlichem Bewusstsein<br />
immer weniger gekannt wird.<br />
„Die Tür des Glaubens steht uns offen“,<br />
sagte der Heilige Vater. „Durch diese Tür zu<br />
gehen bedeutet, einen Weg zu gehen, der<br />
das ganze Leben fortdauert.“