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hallo-muenster_07-10-2015

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Foto: dpa/Warner Bros. GmbH<br />

HM <strong>10</strong> Kino ·Film<br />

Mittwoch, 7. Oktober <strong>2015</strong><br />

Kampf um<br />

Ackerland<br />

„Landraub“<br />

Z uckerrohrplantagen in<br />

Kambodscha, Weizenfelder<br />

in Rumänien oder Palmölbäume<br />

in Indonesien: Auf<br />

den ersten Blick wirken diese<br />

endlosen Monokulturanbauten<br />

befremdlich – aber<br />

erst auf den zweiten Blick<br />

wird deutlich, was wirklich<br />

dahinter steckt. Es geht um<br />

Landvertreibung, teilweise<br />

sogar durch EU-Fördermittel<br />

indirekt begünstigt. Darunter<br />

leiden Hunderttausende<br />

Kleinbauern, die teils<br />

brutal von ihrem Land vertrieben<br />

worden sind.<br />

Hintergrund des Problems<br />

ist die Überbevölkerung<br />

unseres Planeten. Zu<br />

Wort kommen in dem Film<br />

sowohl die Opfer als auch<br />

die Gewinner. Soschwärmt<br />

ein Holländer von dem Gemüse,<br />

das er in Äthiopien<br />

anbauen und für teures Geld<br />

nachDubai verkaufen kann.<br />

Gleichzeitig beschwert sich<br />

eine seiner Arbeiterinnen,<br />

weil sie so wenig verdient,<br />

dass sie nicht alle ihre Kinder<br />

damit durchbringen<br />

kann. Vondem Gemüse, das<br />

sie in den Gewächshäusern<br />

des Holländers anbaut, darf<br />

sie selbst nichts essen oder<br />

gar mit nach Hause nehmen.<br />

„Landraub“ ist – trotz einigen<br />

Schwächen bei Bildern,<br />

Schnitt und Untertiteln<br />

–ein beeindruckender<br />

und traurig machender<br />

Film, der noch lange nachwirkt.<br />

(dpa)<br />

Fazit:<br />

<br />

Reise nach<br />

Neverland<br />

Es gibt Märchen, die wurden<br />

schon unzählige Male erzählt.<br />

Im Buch, imFilm, im<br />

Theater.Soauch„PeterPan“,<br />

dieErzählungüber einen Jungen,<br />

der auf der Insel Neverland<br />

lebt und nie erwachsen<br />

wird.<br />

mso größer die Heraus-<br />

daraus etwas<br />

Uforderung,<br />

Neues zu schaffen. Drehbuchschreiber<br />

Jason Fuchs<br />

und Regisseur Joe Wright ist<br />

dieses Kunststückgelungen.<br />

In „Pan“ erzählen sie die<br />

Vorgeschichte des altbekannten<br />

Märchens: wie ein<br />

Waisenjunge ins sagenhafte<br />

Neverland kommt, wie er<br />

seine Flugkünste entdeckt<br />

„Pan“: Opulentes Abenteuer<br />

und seine Ängste überwindet,<br />

damit er zum berühmten<br />

Peter Pan werden kann.<br />

Der 3D-Film lässt einen<br />

eintauchen in eine farbenprächtige,<br />

magische Welt,<br />

die es zu verteidigen gilt, mit<br />

Mut, Entschlossenheit und<br />

Verstand. So ist „Pan“ ein<br />

unterhaltsamer Film für große<br />

und kleine Zuschauer.<br />

Anfangs fristet Peter sein<br />

Dasein in einem Londoner<br />

Waisenhaus. Eines Nachts<br />

wird der Zwölfjährige mit<br />

anderen Kinder entführt –<br />

von Piraten in einem Himmelsschiff.<br />

Aufder Insel Neverland<br />

sollen die Gefangenen<br />

dem diabolisch-selbstverliebten<br />

Piraten Blackbeard<br />

dienen. Peter revoltiert<br />

und wird hart bestraft. Im<br />

Gefängnis landet er neben<br />

dem opportunistischen<br />

James Hook, der später in<br />

J.M. Barries Geschichten zu<br />

PetersFeind wird. Dochhier<br />

sind sie nochGefährten. Gemeinsam<br />

fliehen sie aus<br />

dem Gefängnis und treffen<br />

im Dschungel die unerschrockene<br />

Tiger Lily. Sie<br />

bringt die Eindringlinge ins<br />

Dorf der Ureinwohner. Was<br />

sie nicht wissen: Blackbeard<br />

ist ihnen dicht auf den Fersen<br />

und will die Ureinwohner<br />

und alle Feen vernichten.<br />

Ein aufregendes, aber<br />

auch sehr gefährliches<br />

Abenteuer beginnt.<br />

Sehenswert ist vor allem<br />

Hugh Jackman als finsterer<br />

Blackbeard. Ein Mann, der<br />

für sein Wohlergehen alles<br />

opfernwürde. Wieein eitler<br />

Pfau stolziert er zwischen<br />

den abgerissenen Minenarbeitern<br />

umher und lässt<br />

seinen Goldzahn aufblitzen,<br />

wenn ihm ein böses Lächeln<br />

über die Lippen kommt. Zu<br />

den besten Szenen im Film<br />

gehört der Moment, in dem<br />

er von der Kaperfahrt nach<br />

London mit Peter heimkehrt,<br />

während ihm die<br />

Massen zu Nirvanas „Smells<br />

Like Teen Spirit“ hymnisch<br />

zusingen: „Hello,hello, hello,<br />

how low!“<br />

Fazit:<br />

(dpa)<br />

<br />

Foto: dpa/Twentieth Century Fox<br />

ALLEIN AUFDEM MARS:<br />

US-Astronauten forschen auf einer NASA-<br />

Basisstation auf dem Planeten. Wegen<br />

eines Sandsturms müssen die Männer und Frauen den Mars plötzlich verlassen –zurück<br />

bleibt ihr tot geglaubter Kollege Mark. Doch der lebt und setzt in „Der Marsianer“ alles<br />

daran, dass das so bleibt:Erverwandelt Wasserstoff in Wasser undzieht Kartoffeln. Nachdem<br />

er den Kontakt zur Erde herstellen konnte, wirddortalles daran gesetzt, ihn zu retten.<br />

Außerdem NEU imKino<br />

„Er ist wieder da“<br />

SATIRE. Rasend bösartiger Film nach der Bestsellervorlage,<br />

in der Adolf Hitler 70 Jahre nach seinem Tod<br />

Deutschland zurückerobern will. Fazit: <br />

„The Program -Umjeden Preis“<br />

BIOGRAFIE. Unterhaltsames und spannendes Drama<br />

über Lance Armstrong, Siebenfachgewinner der Tour de<br />

France und Dopingsünder. Der Film klärt den Skandal auf<br />

und dürfte vor allem ein Vergnügen für alle ambitionierten<br />

Pedaltreter sein.<br />

Fazit: <br />

„Wochenenden in der Normandie“<br />

DRAMÖDIE. Ein ehemaliger Slumbewohner wird von<br />

traumatischen Erinnerungen an die portugiesische Nelkenrevolution<br />

geplagt. Ein fragmentarischer Kinotrip zwischen<br />

Realem und Halluziniertem. Fazit:

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