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Berlin-Brandenburgisches Handwerk 6 I <strong>2018</strong> Editorial I 3<br />

Karriere im<br />

Doppelpack<br />

Von Ulrich Wiegand, Geschäftsführer der Handwerkskammer Berlin<br />

Berufsausbildung oder Studium? Vor dieser Frage stehen jedes Jahr Hunderttausende junger Menschen<br />

und ihre Eltern. Um leistungsstarken Jugendlichen eine attraktive Alternative im Handwerk zu bieten,<br />

startet das BerufsAbitur im kommenden Schuljahr in Berlin.<br />

Foto: Sarkandy<br />

»<br />

Es darf nicht als<br />

Makel empfunden<br />

werden, wenn ein<br />

Kind aus einer<br />

Akademikerfamilien<br />

einen guten<br />

Beruf erlernt. «<br />

Damit werden jungen Menschen neue<br />

chancenreiche berufliche Bildungsund<br />

Karrierewege im Handwerk eröffnet.<br />

Aber auch Betriebe profitieren von der<br />

Doppelqualifizierung ihrer Auszubildenden,<br />

denn sie gewinnen mit den motivierten<br />

und leistungsbereiten Schülerinnen<br />

und Schülern eine neue Zielgruppe.<br />

Dies steigert auch die Attraktivität des<br />

Betriebes.<br />

Betriebliche Kosten für eine langfristige<br />

Personalplanung und -bindung können<br />

reduziert werden und Nachfolger/-innen<br />

und passgenaue Fach- und Führungskräfte<br />

haben genügend Zeit, um „in<br />

den Betrieb hineinzuwachsen“, denn<br />

das BerufsAbitur ist ein vierjähriger<br />

Bildungsgang, der zwei Abschlüsse, den<br />

Gesellenbrief und das Abitur, miteinander<br />

verbindet.<br />

Hier erhält die Definition des Wortes<br />

Bildungsgerechtigkeit eine neue Attitüde,<br />

die Bundespräsident Frank-Walter<br />

Steinmeier kürzlich bei seinem Besuch<br />

im Bildungs- und Technologiezentrum<br />

der Handwerkskammer Berlin auf den<br />

Punkt gebracht hat: „Echte Bildungsgerechtigkeit<br />

ist nicht erreicht, wenn mehr<br />

Arbeiterkinder studieren, sondern die<br />

haben wir erst dann, wenn es nicht mehr<br />

als Makel empfunden wird, wenn ein<br />

Kind aus einer Akademikerfamilie einen<br />

guten Beruf erlernt”.<br />

Das BerufsAbitur dürfte damit gerade<br />

den Bildungs- und Karrierevorstellungen<br />

der Eltern im bürgerlich-akademisch<br />

geprägten Spektrum entgegenkommen.<br />

Das BerufsAbitur ist Teil des Aktionsprogramms<br />

Handwerk <strong>2018</strong>–2020, das die<br />

Handwerkskammer Berlin mit Innungen<br />

und dem Senat gemeinsam erarbeitet<br />

hat. Das Programm umfasst 33 Maßnahmen,<br />

um die Branche zukunftsfähig<br />

zu machen, beispielsweise durch eine<br />

bedarfsgerechte Digitalisierung, Fachkräftesicherung<br />

oder durch eine gezielte<br />

Berufsorientierung.<br />

Dem dualen Lernen in Betrieb und<br />

Schule kommt dabei eine wichtige Rolle<br />

zu. Betriebspraktika als integraler Bestandteil<br />

einer erfolgreichen Berufs- und<br />

Studienorientierung wird eine wachsende<br />

Bedeutung zukommen. Hierüber bestand<br />

Konsens in der Sonderkommission Ausbildungssituation<br />

und Fachkräftesicherung<br />

am 16. Mai <strong>2018</strong> beim Regierenden<br />

Bürgermeister von Berlin, Michael Müller.<br />

Karriere im Doppelpack – das ist gut fürs<br />

Handwerk und für den Bildungsstandort<br />

Berlins.

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