Ausgabe-1e
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2
Editorial<br />
Da ist es nun, unser erstes Spoon Fishing Magazine ist nach einigen Wochen harter Arbeit<br />
unserer Redaktion und unserer fleißigen Autoren erschienen.<br />
Doch wie kam es überhaupt dazu? Vorher sollte ich allerdings noch erzählen wer wir sind.<br />
Gehört sich ja auch so, dass man sich erstmal vorstellt.<br />
Also mein Name ist Sascha Kramer, bin 43 Jahre alt und arbeite als CEO für die deutsche<br />
Niederlassung der Adult Entertainment Group. Einer Marketingagentur mit dem<br />
Schwerpunkt Erotik. Das auch nackte Frauen und Männer als Arbeitsobjekt irgendwann<br />
einmal langweilig werden, ist für Viele nur schwer vorstellbar, aber es ist so. Wir wollten<br />
mal etwas Neues, vielleicht sogar etwas "Normales" machen.<br />
Weil einige unserer Mitarbeiter zufällig Angler sind, wurde man sich schnell über das<br />
Thema einig. Angeln sollte es sein!<br />
Nach der Lektüre von einigen Angelmagazinen aus Deutschland, Europa und Amerika, der<br />
neugewonnenen Liebe zum UL-Fischen des Herausgebers und nur zwei Brainstormings<br />
später war klar:<br />
Ein Mix aus News, Infos, Produkttests, Interviews, Gewässer-Checks, und vielem mehr.<br />
Gewürzt mit einem Hauch Erotik und abgerundet mit attraktiven Gewinnspielen, sowie<br />
ganz besonderen Vorteilen für unsere Abonennten.<br />
Achja, ich bin der Herausgeber vom Spoon Fishing Magazine, selbstverständlich auch<br />
leidenschaftlicher Ultraleicht Fischer, jedoch in der UL-Szene noch ein unbeschriebenes<br />
Blatt. Das soll sich aber im kommenden Jahr ändern.<br />
In den letzten Wochen hat mein Team und ich mit vielen UL-Fischern, Fachgeschäften,<br />
Händlern, Angelseebetreibern und Herstellern gesprochen. Jeder von ihnen hat ein wenig<br />
zu dem Endprodukt<br />
beigetragen. Fast alle waren sich einig<br />
darüber, dass ein Magazin für das UL-Fischen schon längst überfällig sei. Einige jedoch<br />
beschwerten sich über den erotischen Touch unseres Magazines. Denen sei an dieser<br />
Stelle noch mal versichert: Alle Inhalte im Spoon Fishing Magazine sind jugendfrei. Meist<br />
stehen unsere Abbildungen in einem künstlerischen, philosophischen oder humoristischen<br />
Aspekt. Manchmal sind sie aber auch einfach nur sexy anzuschauen und sollen den Leser<br />
erfreuen.<br />
Absolut im Vordergrund steht jedoch das Ultraleichen-Fischen auf Forelle, Barsch und Co.<br />
Vielen ist das Angeln mit Spoon, Miniwobbler und/oder Gummis noch unbekannt oder<br />
zumindest fremd. Das wollen wir ändern. Auch an unsere russischen Angelfreunde<br />
werden wir denken. Ab <strong>Ausgabe</strong> 2 gibt es jeweils eine Doppelseite in russischer Sprache<br />
von Raubfisch Champion Vadim Metzger. Für unsere Bachangler gibt es dann auch<br />
jeweils drei Seiten vom Barschguru Christoffer Neff. Dazu natürlich jede Menge geiler<br />
Berichte von namhaften, freien Autoren und Größen der noch jungen deutschsprachigen<br />
UL-Szene.<br />
Einen besonderen Augenmerk legen wir auch immer auf die Events der UL-Szene. Eine<br />
Szene die mich als Neuling bisher sehr freundlich aufnahm und in der ich mich jetzt schon<br />
wohlfühle.<br />
Viel Spaß beim lesen!<br />
3
UL am großen See<br />
Seite 6<br />
Seite 1 8<br />
SV Spoons im Test<br />
Seite 1 0<br />
No-Name Spoons im<br />
Test<br />
Seite 24<br />
Interview Sebastian<br />
Hiebsch<br />
Seite 1 2<br />
Inhalt<br />
4
Interview - Knut Strunk<br />
Seite 34<br />
Mit Spoons auf Hornhecht<br />
Seite 30<br />
Pimp my Spoon<br />
by Klaus Illmer<br />
Seite 40<br />
5
Der Plan<br />
Bisher war ich mit meiner UL-Rute und den<br />
gängigen Montagen an Forellenseen genauso<br />
erfolgreich unterwegs, wie an unserem Dortmund-<br />
Ems-Kanal in Münster und Umgebung.<br />
Aber wie sieht es an einem fremden, 39 Hektar<br />
großen Gewässer aus? Macht es Sinn mit<br />
ultraleichtem Gerät den See zu erkunden? Meine<br />
Antwort: Na Sicher!<br />
Gemeinsam mit Janik Robohm vom Team Herakles,<br />
machte ich mich vor einigen Wochen auf den Weg<br />
nach Alt Schwerin, zu meinem Freund Fred<br />
Kotowski, der in der Angelszene ja eher für dicke<br />
Hechtmuttis am Plauer See bekannt ist. Der Besuch<br />
war lange schon geplant.<br />
Als ich Fred erzählte, dass ich auch mein UL Gerät<br />
mitbringe, gab er mir den Tipp unbedingt den<br />
Tauchersee mit dem Ruderboot zu erkunden.<br />
Ruderboot? Jetzt wisst Ihr auch warum Janik<br />
unbedingt mit sollte, der Jungspund hat noch genug<br />
Power in den Mauken um 2 Tage zu rudern!<br />
Noch am ersten Abend checkten wir auf Google Earth<br />
und auf einer Gewässerkarte die Eigenschaften und<br />
Strukturen des Sees ab. Schnell waren einige<br />
vielversprechende Uferstellen und einige Krautfelder<br />
mit angrenzenden Tiefenkanten mitten auf dem See<br />
gefunden.<br />
6
Das Equipment<br />
Unser Angelgerät sollte aus folgendem Equipment bestehen:<br />
Eine Rute „Jinza Nerve Spin Rock 1 – 8gr. WG“ gepaart mit der „Jinza Mizzar 1 000“ und einer<br />
0,04mm geflochtenen „Colmic Weeper“ Schnur.<br />
Eine handgebaute UL Rute, die „Purple Bitch“, mit 0,5 – 7gr. WG von CaJo Angelsport &<br />
Rutenbau, kombiniert mit einer „Abu Garcia Revo MGX 20“, ebenfalls mit einer 0,04mm Weeper.<br />
Unsere Montagen bestanden aus Fluocarbon mit einem Microsnap, an dem wahlweise kleine<br />
Jigköpfe, Cheburaska-Bleie, Spoons oder blanke Offsethaken montiert wurden.<br />
Die Köder unseres Vertrauens waren der Ammer Spoon von Herakles, die Miminoki Gummis in<br />
6cm von Kelo Fishing, der Gum Tail von Jinza, sowie einige Aktion und No Aktion Shads von<br />
Jinza, Balzer und der neue 5cm Lieblingsköder.<br />
Der Plan stand, das Grillgut schmeckte und die Nacht war kurz, denn wir waren Heiß wie<br />
Frittenfett.<br />
Angeln, angeln, angeln<br />
Am nächsten Morgen, hörten wir die Vögel<br />
zwitschern, aber die Vögel hörten uns auch! "Pull,<br />
Pull, Janik gib Gas, das geht schneller, wie ruderst<br />
Du denn?" "Carsten, willst du selbst rudern?" "Och<br />
nö, du machst das schon ganz gut".<br />
Zuerst suchten wir ein mitten im See befindliches<br />
Krautfeld auf. Ca, 1 – 1 ,5m Tiefe, das Kraut<br />
erstreckte sich teilweise bis kurz unter der<br />
Wasseroberfläche. Rund herum ging es bis ca. 3<br />
Meter abwärts. Mehrere kleinere Fischschwärme<br />
standen direkt an der Oberfläche und es war zu erkennen, dass dort geraubt wurde. Die<br />
Montagen flogen ins Wasser und die ersten Barsche wurden gelandet. Jawohl, richtige<br />
Entscheidung! Unter den Fischschwärmen jagten wie vermutet die Barsche und wir konnten allein<br />
an diesem Spot gut 1 5 Stachelritter davon überzeugen uns kennen zu lernen.<br />
Doch auf einmal, wie aus dem nichts, Biss kein einziger Barsch mehr obwohl die Fischschwärme<br />
immer noch da waren. Janik, da steht bestimmt ein Hecht drunter, die Barsche haben sich<br />
verzogen mach mal was Längeres dran, rief ich meinem Rudergott zu.<br />
Diese Phallus Wolke brachte<br />
uns Kraft für weitere Würfe!<br />
7
Jannik montierte sofort einen<br />
unbebleibten Offset Haken, mit<br />
dem 9 cm Gum Tail und warf den<br />
Schwarm an. 2 x angejiggt und<br />
bääääm, da war die UL Rute<br />
krumm!<br />
Ja Mann, wie vermutet war es<br />
Meister Esox, der den Platz unter<br />
dem Schwarm eingenommen<br />
hatte.<br />
Leute, ihr hättet Janik sehen<br />
sollen! Ein Drill vom feinsten und<br />
Janik grinste vom Anbiss bis zur erfolgreichen Landung wie ein<br />
Honigkuchenpferd. Den Klang der Bremse wird er nicht mehr vergessen!<br />
Glücklich und zufrieden ruderten wir weiter zu einer Uferkannte, die sich durch<br />
ein ausgiebiges Krautfeld mit einer dahinterliegenden Tiefenkante von satten 7<br />
Metern auszeichnete.<br />
Wir fischten links vom Boot das<br />
Krautfeld ab und rechts vom Boot<br />
die Tiefenkante.<br />
Nachdem ich mit dem 6 cm<br />
Miminoki mehrere Barsche im<br />
Krautfeld verhaften konnte,<br />
wechselte ich zu dem 9 cm Gum<br />
Tail an der Cheburaska-Montage<br />
und fische den Kantenbereich ab.<br />
Nach einigen Minuten und<br />
mehreren Würfen, vibrierten meine Finger und die „Purple Bitch“ war Kreis<br />
Rund. Wieder ein Hecht. Einfach Geil! Sagenhaft, was die Rute unter dieser<br />
Belastung für ein Rückrad offenbarte. Auch dieser Ü 60 Hecht, konnte sicher<br />
gelandet werden. Leute, was für ein Spaß!!!<br />
Glücklich und aufgeregt ruderten wir noch weitere vielversprechende Spots an.<br />
Überall konnten wir schöne Barsche fangen. Jede angewandte Montage<br />
brachte auch Fisch. Das langsame und intensive Köderspiel des Miminoki an<br />
der Cheburaska-Montage jedoch, war an Bissfrequenz an diesen beiden<br />
Tagen nicht zu toppen.<br />
8
Danke<br />
Zum Abschluss bedankten wir uns bei Fred für<br />
seinen Tipp, den Taucher See zu beangeln. Eine<br />
traumhafte Natur gepaart mit tollen Fängen erwartet<br />
Euch dort. Ein Erlebnis, das sich jeder UL<br />
begeisterte Angler einmal gönnen sollte. Unter<br />
www.plauersee-angeltouren.de, könnt Ihr Euch bei<br />
Fred Kotowski über den Tauchersee informieren.<br />
Mein Fazit<br />
UL Angeln an größeren und fremden Seen, macht<br />
auf jeden Fall Sinn und bringt viel Spaß. Beschäftigt<br />
Euch im Vorfeld mit dem Gewässer und es wird<br />
auch in Euren Ruten ordentlich knallen. Ich<br />
wünsche Euch allen eine geile Zeit am Wasser,<br />
Euer Carsten<br />
Der Autor:<br />
Carsten Bruns ist 43 Jahre Jung, leidenschaftlicher Angler und seit 9 Jahren mit<br />
dem Angelfachgeschäft „CaJo Angelsport & Rutenbau selbstständig. Vor einigen<br />
Jahren gründete er zusätzlich die Angelschule Münsterland. Zusätzlich ist er seit<br />
5 Jahren Teamangler bei dem Angelgerätehersteller „Grauvell“.<br />
Nachdem Carsten viele Jahre als Ansitzangler u.a. am Dortmund-Ems-Kanal den<br />
Aalen und Zandern nachstellte, wechselte er nach und nach in den Bereich des<br />
Spinnfischens auf Barsche, Zander und Hecht.<br />
Seit einigen Jahren ist er auch in der Forellenszene unterwegs und rief<br />
gemeinsam mit seinen Partnern die German Spoon Competition ins Leben.<br />
Seit 2004 lebt der Vollblutangler jedes Jahr auch eine weitere Leidenschaft, dem<br />
Hochseeangeln in Norwegen, aus.<br />
Die Größe der Fische, die er fängt, sind für ihn zweitrangig, bei Carsten steht das<br />
drum herum im Vordergrund und er Freut sich über schöne Fische mehr, als über<br />
Rekorde (obwohl der Drill eines kapitalen Fisches natürlich geil ist), so der<br />
AngelverrückteMünsterländer.<br />
9
Diesen Spoon habe ich Anfang des Jahres in meine<br />
Hände bekommen und ich war keine Sekunde<br />
skeptisch was die Fanggarantie dieses Köders angeht.<br />
Ich habe IRIS schon in Frankreich, der Schweiz und<br />
Deutschland getestet und bin noch nie ohne einen Biss<br />
geblieben.<br />
Der Spoon IRIS ist für den Fang<br />
vorsichtiger Fische bei hohem<br />
Angeldruck ausgelegt. Wie die<br />
Blütenblätter oder wie eine<br />
Motte, somit eine ungewöhnliche<br />
Körperform. Die vordere Seite ist<br />
breit, der Schwerpunkt ist<br />
versetzt, und die hintere Seite ist<br />
schmaler, dazu hat der Spoon<br />
eine Biegung in Form des<br />
lateinischen Buchstaben "S".<br />
Diese Proportionen führen zu<br />
einer phänomenalen Stabilität im<br />
Wasser und vor allem aktivem<br />
Köderspiel bei der langsamsten<br />
Führungsgeschwindigkeit. Der hintere Teil des Spoons IRIS wackelt stark von einer Seite zur<br />
Anderen und erzeugt starke Schwingungen, dass auf die Seitenlinie der Raubfische übertragen wird.<br />
Somit wird der Reizeffekt von erhöhter Aufmerksamkeit und Interesse des passiven Fisches auf den<br />
langsam vorbeiziehenden Spoon erreicht. Solche leichte und verführerische Beute kann selbst für<br />
den passiven Räuber nicht unerforscht bleiben und Fische werden Ihren Fressreflexen folgen.<br />
Außerdem hat der IRIS eine weitere Besonderheit. Bei vollem Bewegungsstopp im Wasser, beginnt<br />
der Köder auf natürliche Weise zu rieseln, buchstäblich zu zittern. Diese Eigenschaft macht den IRIS<br />
zu einer unentbehrlichen Waffe in den Händen jedes „Spooners“. Diese Methode ist besonders<br />
effektiv beim Fang passiver Forellen, Barsche, Döbel und Hechte.<br />
1 0
In der noch jungen UL-Szene ist Sebastian Hiebsch kein unbeschriebenes Blatt. Er war einer der Ersten<br />
der die bunten Gummis und Miniblinker in Deutschland testete. Wir haben Sebastian besucht und ihm im<br />
Interview ein paar Fragen für Euch gestellt.<br />
1 2<br />
Das war eigentlich eher ein Zufall. Ultraleicht bin<br />
ich schon seit etlichen Jahren unterwegs. Auf<br />
Barsch, Hecht und Co. An Flüssen und Bächen.<br />
Im Jahr 201 6 habe ich mit meinem Freund und<br />
Team Kollegen Klaus Illmer eine Angelmesse in<br />
Frankfurt (Oder) besucht. Im Laufe des Tages<br />
wurde ich vom Herakles Team Angler Thomas<br />
Rieger auf die neuen Ruten zum Ultraleicht-<br />
Fischen aufmerksam gemacht. Die passenden<br />
Köder wie Spoons und Softbaits waren nicht weit<br />
entfernt. Nach einigen Würfen im Testbecken und<br />
verschieden Ködern stand mein Resultat fest. Es<br />
muss doch möglich sein diese Art des Angelns in<br />
Deutschland an konventionellen Anlagen<br />
durchsetzen zu können. Nach einem Smalltalk mit<br />
Klaus Illmer erfuhr ich, dass er die Sache mit
skeptischen Augen sieht. Blechköder und Co an<br />
konventionellen Anlagen waren zu diesem<br />
Zeitpunkt in Deutschland mit einigen Ausnahmen<br />
weitestgehend verboten und wurden nicht gern<br />
gesehen. Ich habe es mir nicht nehmen lassen<br />
eine Veranstaltung, damals noch im Tremarella<br />
Bereich erfolgreich nur mit ultraleichten Ruten und<br />
Spoons zu bestreiten. Was darauf für Resonanzen<br />
kamen war unglaublich. Immer mehr<br />
Forellenteichbetreiber erlaubten nun das Angeln<br />
mit Spoons. Es entstand ein riesiger Hype im Laufe<br />
der letzten 2 Jahre und der Bereich wurde durch<br />
die Gemeinschaft immer weiter ausgebaut. Das<br />
Angeln mit Gummiködern kam in den letzten<br />
Jahren noch erfolgreich dazu. Niemand hätte<br />
gedacht, dass es mal regelrecht so explodieren<br />
wird. Viele bekannte Gesichter der Forellenangelei<br />
haben im Anschluss dazu beigetragen, auch das<br />
Ultraleichtfischen mit Hardbaits, Gummiködern und<br />
Spoons in Deutschland weiter nach vorne zu<br />
bringen. Das Resultat sehen wir heute.<br />
Ich kann sagen, ich bin ein wenig Stolz darauf ein<br />
Teil der Gemeinschaft zu sein, die in Deutschland<br />
einen neuen Trend gesetzt hat. Wie lange dieser<br />
Trend anhält kann man nicht sagen, aber was man<br />
sagen kann ist, dass diese Art des Angelns nicht<br />
neu ist. In Japan und Osteuropa ist es schon seit<br />
Jahren eine erfolgreiche Methode den Fischen<br />
nachzustellen. Auch in Deutschland wird das<br />
angeln mit ultraleichten Ködern schon ewig<br />
praktiziert. Allerdings mehr in der Street Fishing<br />
Szene.<br />
Ich denke das es in Deutschland ein Trend ist, wie<br />
vor Jahren das Tremarellafischen auch, was seine<br />
Wurzeln in Italien hat. Ich vermute das der Bereich<br />
in Deutschland noch über Jahre hinweg enormen<br />
Zuwachs bekommt. Zudem denke ich auch, dass<br />
wir noch lange nicht über alle Arten des UL<br />
Fischens Bescheid wissen. Wie man sieht kommen<br />
ja quasi wöchentlich neue Montagen, Methoden<br />
und Köder auf den Markt. Ich glaube aber, dass<br />
dies nur der Anfang ist und es sich noch vielseitig<br />
einsetzten lässt, so dass auch der<br />
Raubfischbereich - Zander, Barsch und Hecht<br />
immer mehr auf das UL-Fischen umsteigen wird.<br />
So wie es im Raum Hamburg schon einige Jahre<br />
der Fall ist. Das Schöne ist einfach - man hat wenig<br />
Tackle dabei, ist aber trotzdem enorm flexibel.<br />
Auch das Angeln auf Rotaugen und anderen<br />
zahnlosen Fischarten mit kleinen Gummiködern<br />
wurde ja vor Jahren schon mal vorgestellt. Ob es<br />
sich auch in diesen Bereichen ausweiten wird, wird<br />
die Zukunft zeigen. Eins vor ab, ja - auch das<br />
funktioniert und macht einen Riesenspaß.<br />
Ja, das stimmt die Wurzeln des Spoon-Fischens<br />
stammen aus Japan und aus Osteuropa.<br />
Es gibt durchaus viele Orte auf der Welt die<br />
erfolgreich mit Spoons und den Ultraleicht-Ruten<br />
umgehen. Wie z. B Italien, Rumänien und<br />
Russland, dort werden auch Meisterschaften und<br />
Wettbewerbe geangelt, die sich über viele Länder<br />
verteilen. Ich denke dass es noch sehr frisch ist in<br />
Deutschland, um die genauen Orte wo es überall<br />
betrieben wird fest zu machen. Wenn man die<br />
Sozialen Medien verfolgt merkt man, dass es noch<br />
viel in den Bereich zu entdecken gibt. Länder wie<br />
Russland, Italien und Japan etc. sind uns aber weit<br />
voraus.<br />
Ich fische teilweise bis zu 4 mal die Woche. Mal<br />
mehr mal weniger, je nach dem wie die Zeit es<br />
zulässt.<br />
Auch als Promoter oder Teamangler hat man
Familie und einen normalen Job den man ausüben<br />
muss. Man verdient kein Geld damit, wie die meisten es<br />
denken. Nein!!! Es ist einfach wie in allen anderen<br />
Sportarten auch. Wenn man sich viel mit etwas<br />
beschäftigt wird man besser und lernt dazu. Ansonsten<br />
geht es darum: Was gibt es neues auf dem Markt; was<br />
für ein Video mache ich als Nächstes; wie und wann<br />
bereite ich mich auf die nächsten Veranstaltungen vor;<br />
wann sind Messen und lässt es meine Zeit zu dort<br />
teilzunehmen. Oder man beschäftigt sich mit neuen<br />
Produkten, sucht neue Ideen. Das Wort Teamangler<br />
steht für mich einfach für einige ausgewählten Personen<br />
die das gleiche Hobby haben und es auch mit Herz und<br />
Seele ausüben. Eine kleine Gemeinschaft, die im<br />
Vertrauen zum Hersteller, in meinen Fall einen<br />
gemeinsamen Weg verfolgt.<br />
Auf der Event und Promotion Veranstaltungsreihe der<br />
German Spoon Championship ist jeder willkommen. Es<br />
ist eine riesen Gemeinschaft die immer mehr Zuwachs<br />
bekommt. Natürlich angeln dort nicht nur Profis und<br />
Teamangler (ja die sind aber auch dort vertreten),<br />
sondern viel mehr kommen Personen zu den<br />
Veranstaltungen die gerne was lernen möchten, die<br />
Spaß an der Gemeinschaft haben und auch mal die ein<br />
oder andere Ehrengabe mitnehmen können. Auf der<br />
Veranstaltung weiß man nie wer den Tag erfolgreich<br />
absolviert, da das Losglück ein wichtiger Faktor ist.<br />
Vielmehr steht die Gemeinschaft im Rampenlicht. Sowie<br />
das austauschen von Erlebnissen und der Tratsch vor,<br />
nach und während des Angelns. Das gemeinsame<br />
Beisammensein zwischen Essen und Trinken ist ein<br />
zusätzlicher Punkt bei dem man sich in aller Ruhe<br />
austauschen und fachsimpeln kann.<br />
Puuhhhh, schwierige Frage.<br />
Ich sag mal so, sicherlich kennen mich ein paar Leute,<br />
die eventuell auch mal das ein oder andere Video<br />
gesehen haben, an denen ich beteiligt war und bin. Es<br />
ist schwierig zu sagen wie man an Erfolg oder<br />
Anerkennung kommt, es ist definitiv nicht leicht, da man<br />
mit steigender Bekanntheit auch immer mehr in den<br />
Fokus rückt. Auch der Zuwachs von Personen die einen<br />
den Erfolg nicht gönnen nimmt ständig zu. Definitiv<br />
braucht man Personen die einen auch mal unter die<br />
Arme greifen und einen den Weg zeigen. Es ist nicht so<br />
wie die meisten es vermuten, dass man nur Vorteile<br />
hat. Es ist jeden Tag eine neue Aufgabe, sich Gedanken<br />
zu machen was man als nächstes in Angriff nimmt.<br />
Team-Angler bin ich durch mein Auftreten geworden und<br />
durch meinen Willen der mir geholfen hat meine Ziele zu<br />
verfolgen. Natürlich auch durch die Unterstützung von<br />
Klaus Illmer. In der Regel muss man sich das hart<br />
erarbeiten und immer präsent sein, was nicht immer<br />
einfach ist. Man hat natürlich auch noch ein Privatleben.<br />
Das Wort Team-Angler hört sich immer ein wenig<br />
arrogant an finde ich, daher betitele ich mich lieber als<br />
Promoter der Firma Herakles. Das Resultat ist ein Team<br />
was man um sich aufbaut. Wenn ich ehrlich bin würde<br />
ich es nicht noch einmal als Ziel verfolgen. Der Weg hat<br />
einem gezeigt, dass nicht alles Gold ist was glänzt. Für<br />
die Firma Herakles bzw. Colmic habe ich mich<br />
entschieden, weil ich voll und ganz mit Herzblut<br />
dahinterstehe und von den Produkten überzeugt bin.<br />
Was nicht heißen soll, dass andere Hersteller keine<br />
tollen Produkte haben. Colmic bzw. Herakles haben<br />
mich einfach mit deren hohen Qualität im Raubfisch-,<br />
Meeres- und Friedfisch-Bereich überzeugt.<br />
1 4
Ich fischte seit meinen 4 Lebensjahr ausschließlich auf<br />
Forellen an konventionellen Teichen. Mit den Jahren<br />
kamen dann andere Zielfische wie der Hecht, Barsch<br />
und Zander dazu. Natürlich darf in den Sommermonaten<br />
der Aal nicht fehlen. In heißen Sommermonaten nutzt<br />
man auch mal die Chance, Stör und Wels<br />
nachzustellen.<br />
Vor dem UL Angeln habe ich mit den herkömmlichen<br />
Methoden wie Pose, Blei und Powerbait gefischt.<br />
2008/2009 meine ich kam dann das Tremarellaangeln<br />
nach Deutschland was eine völlig neue Art des Angelns<br />
auf Forelle mit Pose und Solomontagen war. Grade in<br />
diesen Bereich zähle ich mich mit zu einigen<br />
Urgesteinen die ach diesen Hype damals begleitet<br />
haben. Dann kam der Tag X als ich Kontakt mit den UL<br />
Ködern hatte. Zudem konnte bzw. kann ich durch ein<br />
defektes Handgelenk das Tremarellaangeln nicht mehr<br />
ausüben, somit kam mir das UL-Angeln grade recht und<br />
es hat sich ja auch inzwischen bewährt.<br />
Einer meiner Top Köder (Spoon), den ich auch jeden<br />
ans Herz lege ist z. B der Hive in Lila Glow 2.4g von<br />
Herakles. Er ist einfach eine Waffe und einer meiner<br />
Favoriten zwischen zahlreichen Löffeln im Gepäck.<br />
Ich angele am liebsten in den Winter, Herbst und<br />
Frühjahrs-Monaten, da dort die Forellen am aktivsten<br />
sind. Im Sommer bilden sich meistens Schwärme in<br />
den Teichen, da der Sauerstoffgehalt durch das warme<br />
Wasser geringer wird und die Salmoniden dann nur<br />
träge unter der Oberfläche schwimmen. Sofern sie<br />
überhaupt besetzt werden. Deswegen geht’s für mich im<br />
Sommer immer auf Störe, Wels, Aal und Co. Eine<br />
genaue Jahreszeit kann ich leider nicht festlegen, ich bin<br />
leidenschaftlicher Angler und genieße jede freie Minute<br />
am Wasser. Im Winter beißen die Fische und im<br />
Sommer wird man braun und es ist warm. Ich Angel<br />
immer dann wann mich die Lust packt und die Zeit es<br />
zulässt.<br />
Meine Lieblingsrute ist die Herakles Elysium J und die<br />
Herakles Youth J.<br />
In Verbindung mit einer 0.04mm bzw. 0.05mm Weper<br />
X4 von Colmic sind die Ruten echte Weitwurf-Wunder.<br />
Auf die Rolle lege ich persönlich nicht so viel Wert. Zur<br />
Zeit fische ich noch eine Daiwa Ninja 1 500er. Sie ist<br />
recht schwer aber genügt meinen Ansprüchen.<br />
Ansonsten gibt es auch Rollen wie z. B die Stradic.<br />
Rollen die echte Fliegengewichte sind. Das bietet halt<br />
einen enormen Vorteil, da wir uns im UL Bereich<br />
befinden, sollte man auch das Gewicht in Betracht<br />
ziehen. Ich persönlich werde in Zukunft die neuen<br />
Spoon Rollen (Ever) der Firma Herakles fischen die in<br />
den nächsten Wochen erhältlich sein sollen.<br />
Es gibt zahlreiche Fische die man angeln möchte, aber<br />
ein persönlicher Traum von mir ist es mal einen Blue<br />
Marlin zu fangen. Ich denke das wird bald geschehen.<br />
Vorerst ist es einer meine Träume diese Art Fisch mal zu<br />
landen.
Es ist wichtig die Bremse immer weit<br />
aufzumachen da man den Fisch über<br />
die Bremse drillt, um die Zahl<br />
der aussteigenden Fische zu<br />
minimieren. So ist<br />
gewährleistet man, dass die<br />
fluchtartigen Bewegungen im Drill<br />
abgefangen werden. Außerdem sollte<br />
man die Rute immer nach unten in<br />
Richtung Wasseroberfläche halten.<br />
Damit versucht man den Fisch nicht<br />
zum springen zu verleiten und um<br />
immer den konstanten Druck<br />
zwischen Fisch und Rute<br />
beizuhalten, damit der Fisch<br />
ebenfalls nicht ausschlitzt. Ansonsten<br />
ist es eine Übungssache und man<br />
muss nicht zu Uni gehen um<br />
erfolgreich was zu fangen. Was ich<br />
damit sagen will ist, dass es<br />
eigentlich relativ simpel ist, aber<br />
einen riesen Spaß macht.<br />
Einfach regelmäßig das Spoon Fishing Magazine<br />
lesen und üben, üben, üben. Probiert es einfach aus!<br />
Petri Heil<br />
Sebastian Hiebsch<br />
1 6
News und Termine<br />
02.09.1 8<br />
German Spoon Competition 5/7<br />
Eschede<br />
21 .Oktober<br />
German Spoon Competition 6/7<br />
Bargfeld Stegen<br />
1 8.11 .1 8<br />
German Spoon Competition 7/7<br />
Dülmen
Für viele UL Fischer war es eines der besten<br />
Events des Jahres. Am Sonntag, dem<br />
1 3.Mai 201 8 fand die 3.<br />
Qualifizierungsrunde zur German Spoon<br />
Competition in Dülmen/NRW statt.<br />
Schon bei der Ankunft konnte man merken<br />
das ziemlich viel los war. Parkplätze waren<br />
Mangelware und der Inhaber des<br />
Forellenhofs Münsterland musste zum<br />
Parkanweiser werden, um dem Chaos Herr<br />
zu werden. Doch mit seiner gelassenen Art<br />
gelang das im Nu.<br />
Nach einem Kaffee zum wachwerden, nach<br />
der für vielen durchaus langen Anreise oder<br />
der durchzechten Nacht beim Warm-Up zur<br />
GSC, begann die Verlosung der ersten<br />
Standplätze.<br />
Anschließend erklärte der Organisator<br />
Carsten Bruns allen Teilnehmern noch<br />
einmal das Regelwerk und die Variante des<br />
Duo-Teamangelns. Auch der waidgerechte<br />
Umgang mit den Fischen wurde noch einmal<br />
zur Sprache gebracht und betont das jeder<br />
Verstoß zur sofortigen Disqualifizierung<br />
führen würde.<br />
An dieser Stelle sei erwähnt, dass alle<br />
Teilnehmer vorbildlich gehandelt haben und<br />
Keiner disqualifiziert wurde. Schnell wurden<br />
noch ein paar Gruppenfotos Fotos gemacht<br />
und dem Start stand nichts mehr im Wege.<br />
1 8
Die Vorbereitungen waren trotz der hohen<br />
Teilnehmerzahl rasch abgeschlossen.<br />
Auslosung, Regelverkündung und Einweisung.<br />
Schnell noch ein Gruppenfoto dann konnte es<br />
losgehen!
Um kurz nach 8:00 Uhr ging der Kampf um die<br />
begehrten GSC Dülmen Finaltickets endlich los. Die<br />
Teilnehmer nahmen ihre ausgelosten (Erst-<br />
)Positionen ein und warteten auf das<br />
Startsignal. Eine Runde dauerte immer 8<br />
Minuten, danach wurde der Standplatz<br />
gewechselt und ein neuer Durchgang begann.<br />
Insgesamt wurde über 1 4 Runden gefischt.<br />
Nach jeder Runde wurden die gefangenen<br />
Fische gezählt. Dabei hatten später<br />
gefangene Forellen immer einen höheren<br />
Multiplikator als die, die am Anfang des Events<br />
gefangen wurden.<br />
Kaum war das Startsignal ertönt, flogen im<br />
hohen Bogen die Schnüre. Für die vielen<br />
Zuschauer bestimmt ein beeindruckendes<br />
Bild. Nach wenigen Sekunden hatten in den<br />
prall gefüllten Teichen, einige bereits ihren<br />
ersten Biss. Trotz des Zeitdrucks mussten die<br />
Angler darauf achten, in der Hektik den Biss<br />
zu verwerten und den Fisch dann waidgerecht<br />
mit dem Kescher zu landen. Schon während<br />
der ersten Minute hatten einige Wenige<br />
bereits die zweite Forelle sicher gelandet. So<br />
ging es schlag auf Schlag. Insgesamt wurden<br />
von den 88.Teilnehmern in den ersten 6<br />
Runden bis zum ersten „Coffee break“ bereits<br />
71 8 Forellen auf die Schuppen gelegt.<br />
Bis zur Mittagspause nach Runde 1 2. wurden<br />
insgesamt 833 Fische gefangen. Man sieht<br />
schon an der geringeren Steigung der<br />
Fangmenge, im Vergleich zur ersten Runde,<br />
dass es gar nicht so leicht war in den<br />
späteren Durchgängen noch etwas zu<br />
fangen.<br />
Die Organisatoren der GSC mit Sponsoren<br />
20
GSC Dülmen<br />
Zum Lunchbreak gab es lecker gegrillte Steaks,<br />
Würstchen und kalte Getränke, die von den<br />
Teilnehmern gerne angenommen wurden. 4<br />
Stunden hochkonzentriertes Sportfischen<br />
machen schon hungrig!<br />
Nach der Pause ging es mit vollem Elan<br />
weiter. Zwar war die Frequenz der beißenden<br />
Fische naturgemäß nicht mehr so hoch wie<br />
noch am Morgen, doch dafür stand der<br />
Multiplikator nun sehr hoch. In den letzten<br />
Runden konnten für einige Teilnehmer nur 1 -<br />
2 Fische den Gesamtsieg ausmachen. Es<br />
blieb also bis zum Schluss spannend! Am<br />
Ende konnte nur ein Team gewinnen. Und<br />
das waren Sebastian Heinrich und Tim<br />
Heitmann vom TeamHerakles.
Ergebnisse vom GSC 201 8 in Dülmen<br />
GSC Dülmen<br />
22
Werbung GSC
Sicherlich hat sie jeder von uns schon mal bei Ebay<br />
oder Wish gesehen. China Spoons kosten meist nur<br />
einen Bruchteil von dem wie Marken-Spoons zu Buche<br />
schlagen. Doch lohnt sich die Anschaffung der farbigen<br />
Metallblättchen überhaupt? Wir haben es in einem<br />
aufwendigen Test überprüft.<br />
Für einen Markenspoon aus dem Angelladen kommt<br />
man in der Regel nicht unter 5-6 € davon. Die<br />
chinesischen Plagiate oder Noname Spoons kosten<br />
hingegen oft weniger als 0,50 €. Da kommt man schnell<br />
mal ins grübeln, ob man nicht die lange Wartezeit<br />
hinnehmen soll. Denn die kann schon mal 6-1 2 Wochen<br />
betragen. Das kann sehr lange sein, wenn man bedenkt<br />
wieviele Fische man in 3 Monaten fangen kann.<br />
Für unseren Test bestellten wir auf verschiedenen<br />
Plattformen Spoons von unterschiedlichen Anbietern,<br />
um ein möglichst weites Spektrum zu erfassen, doch<br />
von 30 bestellten Modellen, sind bis zum<br />
Redaktionsschluss dieser <strong>Ausgabe</strong>, nur 24<br />
verschiedene Spoons bei uns eingetroffen, sechs waren<br />
nicht lieferbar oder wurden falsch geliefert. Vor dem Test<br />
wurden alle Widerhaken beigepetzt, damit wir die<br />
Forellen nicht verletzten und das abhaken leichter<br />
vonstatten geht.<br />
Um eine möglichst objektive Wertung geben zu können,<br />
testen wir an unserem privaten C&R Hausteich in den<br />
24
Niederlanden. Dieser ist dauerhaft mit 250kg (Portions-)<br />
Regenbogenforellen besetzt. Und das bei gerade<br />
einmal 0,5ha Fläche. Glück spielt hier eine<br />
untergeordnete Rolle. Die Frage ist hier nicht ob man<br />
einen Fisch fängt, sondern Wieviele!<br />
Gefischt wurde von drei Redaktionsmitgliedern. Jeweils<br />
sowohl mit China-Spoons, als auch mit<br />
Markenlöffelchen. Wir achteten darauf zu jedem China-<br />
Spoon ein ähnliches Modell in Farbe, Form und Gewicht<br />
von einem Markenhersteller zu bekommen.<br />
Der Test dauerte 8 Stunden, alle 30 Minuten wurde<br />
zwischen Marke und Noname gewechselt. So konnten<br />
wir ausschließen, dass die Qualitäten der einzelnen<br />
Angler den Test beeinflussen. Jeder Testkandidat hatte<br />
die gleichen Bedingungen.<br />
Bei sommerlichen Temperaturen um die 26°C, leichter<br />
Bewölkung und Wingeschwindigkeiten um die 11 km/h,<br />
herrschten am Testtag nicht gerade ideale<br />
Angelbedingungen. Doch zumindest waren die Tester<br />
guter Laune und voller Tatendrang an diesem Junitag in<br />
Holland.<br />
Alle Tester waren mit der Herakles Youth J. ausgestattet.<br />
Die 0,08mm Daiwa J-Braid X8 Schnur lief von einer<br />
sahen zwar teilweise toll aus, sind preislich<br />
unschlagbar, doch die Laufeigenschaften und vor allem<br />
die Fängigkeit ließen stark zu wünschen übrig. Erst<br />
später stellten sich die ersten sichtbaren Erfolge der<br />
asiatischen Herausforderer ein (siehe Tabelle unten.)<br />
Doch am Ende blieb es mit nur 2 von 1 6 gewonnenen<br />
Testrunden im direkten Vergleich mit Markenspoons aus<br />
dem Hause SV-Fishing, Kelo, Paladin, TroutBait,<br />
Herakles und Rapture eine traurige Bilanz für die Asia-<br />
Blinkerchen.<br />
Insgesamt wurden nur 24 Forellen mit den Importen aus<br />
Fernost an Land gezogen, wo hingegen 89 ReFo's den<br />
Markenspoons den Vorzug gaben. So einen extremen<br />
Unterschied hätten wir nicht erwartet. Lediglich ein<br />
einziger Billig-Spoon konnte die Tester überzeugen. Bei<br />
Einem brach beim Abhaken der Haken, ein Weiterer<br />
verlor nach nur 30 Minuten fischen seine Farbe und<br />
einem der Herausforderer platzte während des ersten<br />
Angeltages bereits der Lack ab. Die Sprengringe waren<br />
teilweise so weit geöffnet, dass man sie ohne spezielle<br />
Zange, ganz einfach entfernen konnte. Von den falschen<br />
Gewichtsangaben brauchen wir gar nicht zu schreiben.<br />
Wirklich glücklich wird mit den billigen Spoons der<br />
China-Importeure vermutlich kaum jemand. Wer nach<br />
wochenlanger Warterei auf die Lieferung endlich mit<br />
seinen Miniblinkern ans Wasser kann, wird herbe<br />
enttäuscht. Die Verabeitungsqualität und die<br />
In Rot die Versuche mit den China-Spoons. Die Zahlen sprechen klare Worte. Am Ende siegt die Qualität vor der Billigware!<br />
Shimano Sienna 1 000 FE. Der letzte Meter vor dem<br />
Snap bestand aus einem 0,1 6mm Balzer Shirasu<br />
Fluorocarbon Leine. Hinzu kam eine Feinwaage zum<br />
bestimmen des Gewichts, denn auf den Import Spoons<br />
standen keine Angaben.<br />
Schon nach den ersten zwei Stunden war es klar zu<br />
erkennen. Die ersten sechs getesteten China-Spoons<br />
Laufeigenschaften sind weit entfernt von denen der<br />
Markenspoons. Es ist nicht verwunderlich, dass zu<br />
diesem Preis keinerlei Forschung und Entwicklung in<br />
diese Produkte fließen kann. Real betrachtet sind sogar<br />
0,50 Euro für ein Stück minderwertig lackiertes Metall<br />
mit Haken und Sprengringen schon zuviel.
Gewässertest:<br />
Eine der schönsten Angelanlagen Deutschlands<br />
Die Teichanlage Bläser in Oberelbert im Westerwald<br />
Wer Entspannung sucht wird hier welche finden! In<br />
einem kleinen unscheinbaren Ort im Westerwald,<br />
befindet sich in der Nähe von Montabaur einer der<br />
schönsten Angelanlagen Deutschlands. Mit<br />
insgesamt ca. 3,5 ha Fläche, findet sich genug Platz<br />
am Wasser. Neben dem Hausteich mit<br />
Portionsforellen und Karpfen und dem Inselteich mit<br />
kleineren Lachsforellen, ReFos, Karpfen, Schleien<br />
und Weißfischen, gibt es als besonderes<br />
Schmankerln den Raubfischteich, mit riesigen<br />
Lachsforellen, Hechten, Zandern, Waller, Karpfen und<br />
Weißfischen.<br />
Als Köder sind alle Formen von Naturköder (z.B. Maden<br />
und Würmer) erlaubt. Hinzu kommen Blinker und<br />
künstliche Fliegen. Hingegen ist zum Schutze der<br />
Wasserqualität das Anfüttern und jegliche Form von Teig<br />
nicht gestattet.<br />
Hier tummelt sich so mancher kapitale Fisch im klaren Wasser.<br />
26
Die durch einen Mittelgebirgsbach gespeißten Teiche<br />
haben eine hervorragende Wasserqualität, das<br />
schmeckt man auch bei den Fischen. Was jedem<br />
sofort ins Auge fällt, ist die Sauberkeit und die<br />
offensichtliche Pflege der Teichanlage. Die Anlage ist<br />
bei UL-Fischern sehr beliebt. Alle gängigen UL-Baits<br />
sind hier erlaubt. Spoonangler sind fast immer<br />
anzutreffen. Grade am Raubfischteich zum Preis von<br />
€30,- ist das wechseln der Angelspots in der Regel<br />
kein Problem. Auch die anderen Teiche (Hausteich -<br />
€1 7,- / Inselteich €25,-) sind preislich moderat. An<br />
Wochenenden lohnt es sich sehr früh anzureisen,<br />
wenn man einen guten Platz bekommen möchte. Die<br />
Öffnungszeiten sind Montag, Donnerstag, Freitag,<br />
Samstag und Sonntag von 7:00 bis 1 6:00 Uhr. Das<br />
gleiche gilt auch für Feiertage. Ab Oktober jeweils 30<br />
Minuten später. Von November bis März ist die<br />
Anlage geschlossen.<br />
Ein Besuch der Teichanlage Bläser sollte jeder UL-<br />
Fischer mal in näheren Betracht ziehen. Es lohnt<br />
sich!<br />
Infos unter www.teichanlage-blaeser
Bericht Uwe Bocklage - UL auf Hornhecht<br />
von Uwe Bocklage<br />
Sommerurlaub 201 8, es sollte nicht in erster Linie ein<br />
Angelurlaub werden, sondern eher ein Familienurlaub<br />
mit etwas Angeln. Wir machten uns zu viert auf nach<br />
Thorsminde in Dänemark.<br />
Vier das sind, meine liebe Frau, meine Tochter, mein<br />
Schwiegersohn und meine Wenigkeit.<br />
Da ich in dieser Gegend eigentlich mindestens zweimal<br />
im Jahr mit meinem Team Herakles NRW zum fischen<br />
bin, kenn ich mich schon etwas aus.<br />
Mein erstes Ziel war direkt unsere Lieblingsanlage Loch<br />
Nees. Hier konnte ich sofort einige schöne Goldforellen<br />
fangen und war mit dem Auftakt eigentlich zufrieden.<br />
Doch nur zum Forellenfischen war ich nicht da und<br />
wollte natürlich auch den einen oder anderen<br />
Meeresbewohner zum Essen einladen.<br />
Als eingefleischter UL Angler lag die Idee nicht fern<br />
dieses mit dem Ultralight Tackle zu erledigen.<br />
In Thorsminde ist es bekannt, dass sich vor den<br />
Sperrtoren zum Nissum Fjord, Heringe - Hornhechte<br />
und bei warmen Temperaturen, Makrelen in großer Zahl<br />
versammeln. Nach Beobachtungen konnte ich<br />
feststellen, dass die Angler mit Posenruten und<br />
Heringsfetzen sehr erfolgreich den Hornhechten<br />
nachstellten. Also war klar man konnte eine große Zahl<br />
an Fischen fangen und ich versuchte, mit Spoonrute und<br />
Spoon bewaffnet, mein Glück.<br />
30
Bericht Uwe Bocklage - UL auf Hornhecht
Für das sichere Haken der Hornhechte ist ein kleiner<br />
Umbau der Spoons nötig. An ca.8 cm Fluorocarbon wird ein<br />
Drilling an den Sprengring des Spoons geknotet.<br />
32<br />
Die ersten Versuche mit Spoon und Einzelhaken<br />
brachten außer Fehlbissen keinen Erfolg. Also in die<br />
Trickkiste gegriffen und an Stelle des Hakens wurden<br />
Seidenfäden montiert. Einige Würfe später war klar,<br />
dass auch dieses nicht den gewünschten Erfolg brachte.<br />
Es hagelte zwar Bisse, aber kein Fisch blieb richtig<br />
hängen. Nun gut, dann kramen wir halt tiefer in der<br />
Trickkiste. Die nächste Montage bestand aus einem<br />
Spoon und einem kleinen Drilling der mit einem ca. 8 cm<br />
Stück Fluocarbon verbunden wurde. Und siehe da jetzt<br />
hingen die Fische und einige wanderten in die<br />
Kühltasche. Es war aber immer noch nicht der wirkliche<br />
Kracher und etwas tüfteln sollte die Montage noch<br />
verbessern. Die Verbindung zwischen Spoon und Haken<br />
aus 0,24 er Colmic Secol wurde gegen eine ca. 8 cm<br />
lange Schlaufe aus dem gleichen Material ersetzt. Durch<br />
das doppelte Material des „Stringer“ wurde dieser um<br />
einiges steifer und die Fehlbissrate wurde deutlich
Sehr lecker - Hornhecht Löckchen<br />
Auch Schwiegersohn Daniel<br />
war erfolgreich<br />
minimiert. Auch in der Köderführung musste ich einiges<br />
hinzulernen. Eine deutlich schnellere Führung war<br />
erfolgreicher. Ganz wichtig war auch bei den Bissen<br />
keinen Anschlag zu setzen und einfach durch<br />
schnelleres weiterkurbeln zu ersetzen.<br />
Sicherlich hätten wir so noch viele viele Fische mehr<br />
fangen können, doch haben wir uns auf die Anzahl die<br />
wir verwerten könnten beschränkt.<br />
Unser Schwiegersohn der Daniel machte seine ersten<br />
Erfahrungen mit der Angelei und ins Besondere mit der<br />
UL Geschichte und war sofort begeistert und bestimmt<br />
nicht das letzte Mal mit am Wasser. An dieser Stelle:<br />
Übrigens Daniel, du bist ein Naturtalent.<br />
Wenn ihr mal die Möglichkeit habt, auf Hornhechte und<br />
andere Meeresfische, mit UL-Tackle zu fischen dann<br />
macht das denn das ist ein RIESEN Spaß.<br />
Euer Bocky<br />
Team Herakles NRW
I<br />
MIt Knut Strunk haben wir vermutlich einen der<br />
erfahrensten Wettkampfangler auf Forellen in<br />
Deutschland interviewt. Viele kennen ihn schon von<br />
dem ein oder anderen UL-Event. Ein ziemlich ruhiger<br />
Zeitgenosse mit dem Blick auf das wesentliche. Den<br />
Presserummel mag der bescheidene Knut gar nicht so<br />
sehr. Für unsere Leser war er dennoch zu einem<br />
Interview bereit.<br />
Ich bin aus Arzheim am Rhein. Immer als ich im<br />
Kindesalter am Rheinufer spazieren ging, sah ich<br />
gespannt den Anglern bei Ihrem Hobby zu. Das<br />
imponierte mir irgendwie. Dennoch begann ich erst im<br />
Alter von 21 Jahren mit dem aktiven fischen. Damals<br />
beantragte ich meinen Fischereischein und kaufte mir<br />
eine Tageskarte für die Lahn. Eine Prüfung brauchte<br />
man damals noch nicht. Meine ersten Gehversuche<br />
machte ich beim stippen auf Friedfische. Das<br />
Stippfischen mit Kopfrute übe ich auch heute noch<br />
gelegentlich aus und ist ein toller Ausgleich zum aktiven<br />
Forellenangeln.<br />
Lange bevor ich meine jetzige Frau kennenlernte, traf<br />
ich auf einem Campingplatz ein sehr hübsches<br />
Mädchen. Sie war auch Anglerin. Schnell war mir klar,<br />
dass ich sie erobern wollte. Doch mit normalen<br />
Methoden war nicht an sie heran zu kommen. Einige<br />
Tage später sprachen wir über das Angeln auf Aal. Sie<br />
war fest der Meinung Aale könne man nur nachts<br />
fangen. Ich wettete mit ihr um einen Kuss, dass mir das<br />
auch am helllichten Tage gelingen würde und forderte<br />
mein Glück heraus. Wenige Stunden später, gegen<br />
Nachmittag zappelte tatsächlich ein Aal an meiner<br />
Schnur, den ich auch sicher landen konnte. Es folgte ein<br />
langersehnter Kuss. Den Rest überlasse ich der<br />
Fantasie der Leser.<br />
Bei der letzten Serie der CTT (Colmic Trout Trophy) in<br />
Luckenbach wurden dort Spoons und UL-Ruten von<br />
Herakles vorgestellt. Zuerst war ich als eingefleischter<br />
Tremarella-Fischer nicht so begeistert von den kleinen<br />
bunten Blinkerchen und den kurzen, sehr feinen Ruten.<br />
Als Sieger dieser CTT wurde ich zum Finale nach<br />
Goesfeld eingeladen. Dort wurde während den Pausen<br />
von Klaus Illmer und seinen Kollegen mit den Spoons<br />
gefischt. Es schien tatsächlich gut zu funktionieren.<br />
34
Nach dem letzten Durchgang, als mit der Tremarella-<br />
Methode schon lange nichts mehr gefangen wurde,<br />
probierte ich auch mal mein Glück mit einem Miniblinker.<br />
Schon nach 1 0-1 5 Würfen hatte ich den Dreh so<br />
halbwegs raus und fing meine erste Forelle auf Spoon.<br />
Seitdem bin ich mit dem UL-Virus infiziert und nehme<br />
regelmäßig an UL-Events in Deutschland und den<br />
Niederlanden teil.<br />
Der Schwerste war ein 1 4,5kg Karpfen. Mit UL-Geschirr<br />
gelang es mir eine 5,4kg Lachsforelle zu landen.
Das UL-Fischen wird in den kommenden Jahren noch<br />
mehr an Bedeutung gewinnen. An den Angelseen die ich<br />
besuche, sehe ich in letzter Zeit immer mehr Angler mit<br />
dem mit dem feinen Geschirr und künstlichen Ködern.<br />
Auch werde ich oft von interessierten Angelkollegen<br />
angesprochen, wie das mit den Spoons funktioniert.<br />
Durch das leichte Tackle werden auch immer mehr<br />
Frauen Begeisterung für diese Art des Angelns<br />
entwickeln.<br />
Auch ein Teamangler muss in erster Linie sein Brot<br />
verdienen, eine Bezahlung gibt es für das Teamangeln<br />
nicht, sondern lediglich Vergünstigungen auf unsere<br />
Ausrüstung. Allerdings habe ich mein Hobby auch zum<br />
Beruf gemacht. Ich arbeite in einem Angelcenter als<br />
Fachberater. Wenn es möglich ist bin ich mindestes<br />
zweimal in der Woche am Wasser, meistens aber öfter.<br />
Dort werden neue Methoden, neues Tackle und neue<br />
Ködervariationen getestet.<br />
Knut mit zwei seiner Teamkollegen<br />
Ich würde Catch & Release einführen, so wie es bei<br />
vielen unserer Nachbarländer der Fall ist. Außerdem<br />
würde ich aufgrund der schlechten Bestände, temporär<br />
ein generelles Aal-Fangverbot erlassen.<br />
Selbstverständlich müssten dann auch alle Schleusen,<br />
Wehre und sonstige Barrieren für die Fische passierbar<br />
gemacht werden, damit die Laichwanderung der Aale<br />
und auch der Lachse in den Flüssen stattfinden kann.<br />
Man sollte bei möglichst vielen Events teilnehmen und<br />
bestenfalls gut fischen. Es gilt die Devise: Positiv<br />
auffallen um jeden Preis. Nach einiger Zeit und<br />
idealerweise einigen guten Platzierungen, kann man<br />
dann die Teams ansprechen, sofern man nicht schon<br />
selbst angesprochen wurde. Der beste Weg dorthin führt<br />
über stetiges Training. Nur so bekommt man auch die<br />
nötige Erfahrung.<br />
Im Forellen-Bereich meist mit der Tremarella-Methode.<br />
Ansonsten fische ich auch immer noch gern mit der<br />
Stipprute auf Wettkampfbasis.<br />
Lucky John ??<br />
Shimano Stradic 2500 (großer Spulenkopf =<br />
weitere Würfe)<br />
Stroft GTM 0,1 2 Monofil<br />
Alle möglichen Spoons, besonders meine selbst<br />
entwickelten. Derzeit habe ich über 200 Stück zur<br />
Auswahl.
Der Herbst und das Frühjahr, da sind weniger Leute am<br />
Wasser und die Forellen sind aktiver. Da kämpfen sie<br />
einfach besser als Sommer bei der Hitze.<br />
jeder mag die gleiche Rute, welche die Richtige ist, muss<br />
man herausfinden. Im Internet kauft man hingegen die<br />
Katze im Sack.<br />
3. Nicht immer nach der gleichen 08/1 5 Methode<br />
fischen, sondern immer neue Hard- und Softbaits<br />
ausprobieren und sich flexibel dem Beissverhalten der<br />
Fische anpassen.<br />
Ja klar, einen kapitalen Heilbutt möchte ich mal fangen.<br />
Dazu fahre ich fast jedes Jahr nach Norwegen. Doch<br />
bisher ist es mir noch nicht gelungen einen zu fangen.<br />
Die Meeresangelei ist halt doch was Anderes als das<br />
Fischen im Süßwasser.<br />
1 . Immer so fein wie möglich fischen<br />
2. Eine Rute sollte man immer im Fachgeschäft<br />
kaufen, denn nur dort kann man das Gewicht die<br />
Handlichkeit, die Blank-Aktion und andere individuelle<br />
Faktoren fühlen und mit anderen vergleichen. Nicht
Regelmäßig ab <strong>Ausgabe</strong> 2<br />
UL im Bach - Serie<br />
BaFo, Döbel,<br />
Barsche, Hechte,<br />
Zander und<br />
Weißfisch. Mit<br />
UL-Tackle am<br />
Back geht mehr<br />
als man denkt.<br />
Chris zeigt Euch<br />
worauf es<br />
ankommt!<br />
38
UL im Bach - Serie
Ultraleichtes Fischen mit Spoons ist in aller<br />
Munde.<br />
Faszination an leichtestem Geschirr und<br />
unvergessliche Drill-Erlebnisse.<br />
Das ultraleichte Angeln (auch UL für ultra-light<br />
bezeichnet) hat seinen Ursprung in Japan.<br />
Dort finden seit vielen Jahren Wettkämpfe statt<br />
und diese Art des Angelns besitzt dort den<br />
Charakter eines Volkssports. Auch unsere<br />
Nachbarn aus den ehemaligen GUS-Staaten<br />
haben das ultraleichte Angeln perfektioniert. So<br />
ist es kaum verwunderlich, dass auch aus<br />
diesen Ländern die Mehrzahl der Spoons<br />
stammt. Hierbei handelt es sich teilweise um<br />
wahre Kunstwerke, die unter Anglern eine echte<br />
Sammler-Leidenschaft ausgelöst haben.<br />
Deutschland hinkt, wie so oft, viele Jahre<br />
hinterher. Aber nun hat der UL- Hype auch<br />
dieses Land erfasst und ich persönlich bekenne:<br />
Ich bin infiziert!<br />
Die Szene bewegt sich vom Forellen-Spezi,<br />
über den versierten Spinnangler bis hin zum<br />
Street Fisher.<br />
Der große Vorteil bei dieser Art des Angelns liegt<br />
sicher darin, dass wir nur wenig Tackle mit uns<br />
herumschleppen müssen, dabei aber dank einer<br />
schier unendlichen Ködervielfalt sehr flexibel<br />
und darüber hinaus extrem mobil sind.<br />
Auch die großen Fische in kommerziellen<br />
Forellenteichen, die jeden Köder schon zigmal<br />
an sich vorbeiziehen gesehen haben und ihre<br />
Nahrungsaufnahme dahingehend geändert<br />
habe, sich von der Fischbrut zu ernähren und für<br />
den "normalen" Bienenmaden- oder Pasten<br />
Angler nicht zu fangen sind, fallen auf einen<br />
verführerisch angebotenen Blechköder, der den<br />
Lauf seiner Beutefische perfekt imitieren kann,<br />
doch noch herein.<br />
P<br />
Ein mit künstlicher Bienenmade gepimpter Spoon<br />
Tiger-, Bach- und Seeforellen sowie Saiblinge leben räuberischer und sind<br />
aggressiver als ihre Verwandten, die Gold- und Regenbogenforellen.<br />
Demzufolge fahren diese Salmonidenarten voll auf Kunstköder ab.<br />
Jeder hat natürlich die Erfahrung gemacht, dass das Beißverhalten im Laufe<br />
40
Pimp my Spoon<br />
des Tages immer mehr nachlässt und sich die Fische mit<br />
steigendem Angeldruck immer weiter zurückziehen. Mit<br />
jedem Fisch im Drill werden Stresshormone ausgeschüttet<br />
und irgendwann geht das Maul der Forellen nicht mehr auf.<br />
Aggressiv geführte Köder führen jetzt nicht mehr zum<br />
gewünschten Erfolg und wir müssen die Trickkiste<br />
aufmachen. Oft verfolgt die Forelle unseren Spoon, dreht<br />
dann schlussendlich aber doch noch ab. Ein am Haken<br />
zusätzlich befestigter Silikonköder, wird jetzt den einen oder<br />
anderen Bonus- Fisch bescheren.<br />
Wichtig in diesem Zusammenhang ist, dass der Lauf des<br />
Spoons durch den Gummiköder nicht wesentlich verändert<br />
imp my Spoon<br />
wird. Damit die „Softies“ ihr ganzes Potential zeigen<br />
können, benötigen wir Spoons, die extrem langsam sinken<br />
und die wir in Zeitlupentempo durchs Wasser führen<br />
können.<br />
Zudem müssen wir darauf achten, dass der Gummiköder in<br />
der Abstimmung zum Spoon nicht zu voluminös ist.<br />
Nicht alle Gummiköder sind für diese Art des Fischens<br />
geeignet. Die meisten Softbaits fischen wir entweder am<br />
Jig- Kopf, oder am Einzelhaken mit Tungsten- Kopf, am<br />
Splitshot- Rig oder an einer Cheburashka.
Über all diese Methoden werde ich in den weiteren<br />
<strong>Ausgabe</strong>n ausführlich berichten, aber dieses Mal<br />
konzentrieren wir uns auf gepimpte Spoons und da<br />
eignen sich ausschließlich Gummis, die über geringes<br />
Volumen verfügen und extrem weich sind.<br />
Die Fische beißen beim Kontakt dann eben nicht direkt<br />
auf Metall, sondern auf weiche Softbaits, die in ihrer<br />
Konsistenz einem lebendigen Köder ähneln und im<br />
Idealfall, wie es bei vielen der nachfolgend erwähnten<br />
Fabrikate der Fall ist, sogar geflavourt sind und / oder<br />
über geschmackliche Aromen verfügen.<br />
Für das Pimpen (Tunen) der Spoons eignen sich<br />
Gummis in einer Länge von 2,5 bis 4,5 cm. Oft werden<br />
diese Köder, wie bereits oben erwähnt, in für Fische<br />
verführerisch- aromatische Duftöle eingelegt. Besonders<br />
Knoblauch-, Käse- und Fischaromen sind hier recht<br />
häufig vertreten.<br />
Die Köder- Formen sind recht unterschiedlich und<br />
reichen von Wurm-Imitaten über Creature- Baits<br />
(Steinfliege, Nymphe) bis hin zu ausgefallenen<br />
Phantasie- Gebilden.<br />
Ich berichte, im Gegensatz zu anderen Kollegen der<br />
Branche, gern unabhängig und stelle aus diesem Grund<br />
frei von Hersteller- Zwängen einige Köder vor, die<br />
äußerst beliebt sind und in keiner Köderbox fehlen<br />
sollten:<br />
- Der KelO Miminoki in 4 cm: Dieser Sofbait ist<br />
zwar kein Stinker wie viele seiner Artgenossen, aber<br />
überzeugt durch ein sensationelles Spiel. Durch seine<br />
vielen Rippen bewegt er sich extrem eigentümlich und<br />
unvorhersehbar. Der Miminoki ist der eigentliche<br />
Klassiker der Pimp- Köder.<br />
- Der FishUp Pupa macht nicht nur am<br />
Einzelhaken geführt eine gute Figur, auch am<br />
Spoonhaken vollführt er, wenn er im leichten Winkel<br />
aufgezogen wurde, einen sehr attraktiven Lauf.<br />
Erhältlich ist er mit Käse- Aroma. Wichtig ist, dass beim<br />
Aufziehen des Pupa nicht das vom Tremarella- Angeln<br />
bekannte „L“ erreicht wird, sondern eher ein 45 – 60<br />
Grad- Winkel entsteht. Der Köder soll taumeln, nicht<br />
rotieren. Bei einem Rotationsköder würdet Ihr zwingend<br />
einen Dreifach- Premiumwirbel vorschalten müssen, da<br />
ansonsten ein gnadenlos verdralltes Vorfach<br />
vorprogrammiert ist.<br />
- Der FishUp Tanta 1 .5 wird ebenfalls mit Käse-<br />
Aroma angeboten. Hierbei handelt es sich um einen<br />
klassischen Pintail, der hinten schmal zusammenläuft.<br />
Selbst, wenn man diesen Köder stationär im Wasser<br />
hält, wedelt das dünne Schwänzchen sehr verführerisch<br />
im Wasser. Mit diesem Köder können und sollten wir<br />
auch unsere Montage im Zeitlupentempo durch das<br />
Wasser bewegen, damit der Tanta hier seine Stärken<br />
entfalten kann.<br />
- Die Larva 1 .6 von Fanatik Baits ist das Imitat<br />
einer Libellenlarve. In der freien Natur die<br />
Lieblingsspeise vieler Räuber. Ihre beweglichen Gummi-<br />
Beine verführen auch die passivste Forelle zum Biss.<br />
Der hohe Salzgehalt dieses Köders sorgt auch<br />
geschmacklich für Wohlgefühl und aromatisiert, womit<br />
auch immer, ist die Larva auch.<br />
- Der Turbo Bait Ballpin spielt seine große Stärke<br />
am Spoon aus: Wenn man vorsichtig in der Einkerbung<br />
den Kopf abtrennt, kann er mit dem ganzen Korpus auf<br />
den Einzelhaken des Spoons gezogen werden. Durch<br />
sein kugelförmiges Schwanzende ist der Bait ständig in<br />
Bewegung egal, ob er absinkt, oder eingeholt wird.<br />
Diese Köder stellen lediglich eine kleine Auswahl in der<br />
unglaublich großen Produktpalette der Softbaits dar. Sie<br />
sind jedoch besonders geeignet für das Pimpen von<br />
Spoons und wird Euch gewiss den einen oder anderen<br />
Zusatzfisch bescheren, den ihr ohne sie nicht fangen<br />
würdet. Mir haben sie bereits große Dienste erwiesen.<br />
Alle genannten Köder erhaltet Ihr beim Händler Eures<br />
Vertrauens.<br />
Ich wünsche Euch viel Spaß beim Ausprobieren und<br />
all times- tight lines<br />
Euer Klaus<br />
42
Shopvorstellung - Dickfisch Limburg<br />
Die Farbe der<br />
Brut<br />
Bei Temperaturen von gut 30 Grad habe ich die<br />
Abendstunden an der Lippe genossen. Bei super<br />
klarem Wasser konnte man die vielen Brutfische in der<br />
Lippe/NRW sehen. Diese kleinen Fische waren das<br />
Signal für mich die UL Rute rauszuholen. Nicht um die<br />
Brutfische zu fangen, sondern die Räuber, die der Brut<br />
das Leben schwer macht. Ich entschied mich für die<br />
Herakles Eylsium J 1 .5g bis 5g in der Länge von<br />
1 95cm. Das klare Wasser und die Brut von ca. 3cm bis<br />
5cm Größe, haben mir die richtige Köderwahl<br />
erleichtert, der Herakles Ziggy in dunkelbraun mit Gold<br />
Glitter sollte es sein. Und diese Entscheidung war<br />
goldrichtig. - Nicht nur einmal ging der Tock zum Stock.<br />
Die 2.8mm Tungstenperle mit ihrer orangenen Farbe,<br />
am 6er Haken montiert, leitet mir die Bisse perfekt<br />
über mein Geflecht (Weper 0.04mm) hin zum Blank<br />
der Rute. Es waren zwar keine Giganten am Seil aber<br />
eine hohe Barschfrequenz machte mit den UL Ruten<br />
doppelt so viel Fun. Auch die Döbel wollten dem Ziggy<br />
mehrmals sein tristes Softbait-Leben nehmen.<br />
TIPP: Mit Gummis auf Raubfisch immer auf die Farbe und Größe der Brut achten und diese versuchen zu imitieren<br />
44
Shopvorstellung - Nightfish.de<br />
Fange den Fisch Deines Lebens!<br />
Wer schon immer mal von einem<br />
Norwegen Urlaub zum Angeln<br />
geträumt hat, sollte diese Chance<br />
nutzen, von einem erfahrenen Guide<br />
die besten Spots gezeigt zu<br />
bekommen. In kleinen Gruppen wirst<br />
Du alle Tricks und Kniffe für das<br />
Hochseefischen in Norwegens Fjorden<br />
schnell lernen. 1 4 Tage Angeln mit<br />
komfortabler Unterkunft + 2 Tage<br />
Anreise im Dickfisch-Mobil + Hänger<br />
(mit großer Kühltruhe zum sicheren<br />
Rücktransport der gefangenen Fische).<br />
Es stehen zwei Boote mit Fishfinder<br />
zur Verfügung, doch selbst vom Ufer<br />
kann man z.B. mit Spoons tolle Fische<br />
fangen. In der Nähe befindet sich auch<br />
ein tolles Salmonidengewässer. Start<br />
der Reise ist in Limburg/Hessen und<br />
geht nach Sandvoll in Norwegen. Wer<br />
möchte kann nach Absprache<br />
zusteigen.<br />
Für unsere Angelreise im September<br />
sind noch Plätze frei!<br />
Spoon-Fishing-Magazine<br />
Abonnenten erhalten 50,- €<br />
Rabatt
46
Diesmal zu gewinnen, das<br />
und<br />
mit<br />
Spezialhaken<br />
1 . Schlangenartiger Fisch<br />
2. Leichter Metallblinker<br />
3. Verbindung zwischen Schnur und UL-<br />
Köder<br />
4. Eines der UL-Ursprungsländer<br />
5. Ital. Tackle Hersteller<br />
6. Deutscher Tacklehersteller<br />
7. Beliebte UL-Schnur von Herakles<br />
8. Jap. Angelhaken Hersteller<br />
9. Stachelritter<br />
1 0. Meister Esox<br />
11 . engl. Forelle<br />
1 2. zittriges Angeln mit Glas<br />
1 3. Umgsp. für kommerz. Angelsee<br />
1 4. Technik beim Spinnfischen<br />
1 5. ital. Forelle<br />
1 6. Russischer Softbait Hersteller<br />
1 7. engl. Barsch<br />
1 8. Angelgeräte Hersteller aus<br />
Deutschland<br />
1 9. Gibts nur noch in der Donau<br />
20. weibl. Fisch<br />
21 . Hilfsgerät zum Angeln<br />
22. engl. Hecht<br />
23. Niederländ. Angelschein<br />
24. Deutsche UL Veranstaltung (Abk.)<br />
25. Salmoniden mögen keine ....<br />
Das Lösungswort bitte mit Namen und Adresse<br />
per Email an:<br />
spoonfishingmagazine@gmail.com<br />
48
Daniel und Michael gingen nahe der alten Brücke<br />
am Rhein fischen. Plötzlich fuhr ein Leichenwagen<br />
langsam über die Brücke. Michael hob ehrsam<br />
seinen Hut bis der Leichenwagen nicht mehr zu<br />
sehen war.<br />
Daniel sagte: "Ich wusste gar nicht das Du<br />
abergläubig bist."<br />
Michael antwortete: "Bin ich gar nicht, aber es ist<br />
das mindestes was ich tun konnte. Schliesslich<br />
waren wir 30 Jahre verheiratet.<br />
Kevin soll in der Schule ein Gedicht aufsagen:<br />
"Ein Fischer stand am Elbestrand,<br />
und hielt die Angel in der Hand,<br />
er wollte fangen einen Barsch,<br />
das Wasser ging ihm bis zum Knie."<br />
"Aber Kevin, das reimt sich ja gar nicht", bemerkte<br />
der Lehrer.<br />
"Na dann warten Sie mal ab bis die Flut kommt!"<br />
Bei der Angelprüfung wird der Prüfling gefragt:<br />
Kannst du mir mal sieben Raubfische nennen?<br />
Darauf der Prüfling:<br />
Impressum<br />
Adult-Entertainment Europe<br />
Rudolf-Dietz-Str. 26, 65582 Diez<br />
: spoonfishingmagazine@gmail.com<br />
+49 6432 341 9368<br />
Sascha Kramer (V.i.S.d.P.)<br />
Mathias Stoppe<br />
Klaus Illmer, Carsten Bruns, Sebastian Hiebsch,<br />
Knut Strunk, Christoffer Neff, Uwe Bocklage<br />
Cover by miljko<br />
Felji Rashdi<br />
Felji Rashdi, Natalie Lang<br />
Brian Hoehle<br />
Stock-Fotografie ID: 507311 025<br />
Vector illustration credit: www.vecteezy.com<br />
Das Spoon Fishing Magazin erscheint<br />
jeden zweiten Monat - 6 mal pro Jahr!<br />
"Fünf Hechte und zwei Zander!"
www.mmsfishing.de