PreMedia World Edition deutsch Jänner–Februar 2024
Das neue PreMedia Magazin Jänner-Februar 2024 ist nun für Sie da.
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Internationales<br />
Media Magazin<br />
<strong>PreMedia</strong><br />
Print & Online & TV & Radio<br />
Consulting<br />
I N T E R N A T I O N A L E S M E D I A M A G A Z I N<br />
<strong>PreMedia</strong> Newsletter –<br />
über alle<br />
Medienkanäle hinweg:<br />
Print – Online<br />
www.premedianewsletter.de<br />
JANUAR/FEBRUAR <strong>2024</strong> AUSGABE 01/02 JAHRGANG 30<br />
Was die Branche<br />
<strong>2024</strong> erwartet
Freiraum Zukunft<br />
Prof. Ing. Karl Malik International<br />
Management Consulting for International Media<br />
<strong>World</strong>-Media-Report <strong>2024</strong><br />
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FÜR SIE<br />
INTERNATIONAL<br />
Prof. Ing. Karl Malik<br />
Internationale Unternehmensberatung für Medien – <strong>PreMedia</strong> Newsletter GmbH<br />
Seite 1 Deutschland – Großbritannien – EU – Russland – China<br />
28.02.<strong>2024</strong><br />
Dieser Report analysiert in<br />
übersichtlicher Form folgende<br />
Themen-Schwerpunkte:<br />
01. Die weltweite Datenexplosion und ihre Auswirkungen<br />
02. Zeitungen in Deutschland<br />
03. Medien-Trends<br />
04. Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Medienhaus<br />
05. Personalentwicklung – notwendige Antworten auf den<br />
Fachkräftemangel<br />
06. Werbung und Native Advertising<br />
07. Medienkonsum im weltweiten Wandel<br />
08. Umfrage zur täglichen Mediennutzung in der EU bis 2023<br />
09. Dänische Zeitungs-Medien<br />
10. Zeitungen in Österreich<br />
11. Zeitungen in Frankreich<br />
12. Zeitungsmedien in Italien<br />
13. Zeitungsmedien in Spanien<br />
Freiraum Zukunft<br />
14. Niederländische Zeitungsmedien<br />
15. Belgische Zeitungen<br />
16. Zeitungen Luxemburg nach Auflage<br />
17. Medien in der Schweiz<br />
18. Medien in Norwegen<br />
19. Medien in Schweden<br />
20. Medien in Finnland<br />
21. Medien in Großbritannien<br />
22. Medien in Polen<br />
23. Medien in Tschechien<br />
24. Medien in Portugal<br />
25. Medien in Slowenien<br />
26. Medien in Kroatien<br />
27. Medien in Ungarn<br />
28. Medien in Serbien<br />
29. Medien in USA<br />
30. Die Tageszeitung in der<br />
Prof. Ing. Karl Malik International<br />
Management Consulting for International Media<br />
Transformation<br />
31. Der Vertrieb wird immer mehr zur Kostenlast<br />
32. Erlösgenerierung durch Paywall-Konzepte für<br />
die Vermarktung digitaler Inhalte<br />
33. Entscheidungsfaktoren für den Investor bei der<br />
Ausschreibung von Multimedia-Software<br />
34. Anforderungen an Redaktions-/Content-<br />
Management-Systeme<br />
35. alfa Media Partner<br />
36. StiboDX<br />
37. Eidosmedia Deutschland GmbH<br />
38. PEIQ – by multicom | GOGOL<br />
39. ppi media<br />
40. Promocion Technologica y Commercial S.A.<br />
41. sabris AG<br />
42. Installationsbasis an Zeitungs-CtP-Systemen<br />
International<br />
43. Krause-Biagosch CtP-Lösungen<br />
44. Integrierte Zeitungs- und Semi-<br />
Commercial Druckmaschinen<br />
45. Koenig und Bauer AG<br />
46. manroland-Goss Integrierte<br />
Lösungen für den Zeitungsund<br />
Semicommercial-Druck<br />
und rotativem Flexodruck-<br />
Verpackungslösungen<br />
47. Integrierte Versandraumsysteme<br />
für den industriellen<br />
Zeitungsversand<br />
48. Ferag AG<br />
49. Müller Martini AG<br />
50. Management-Summary<br />
51.Trends in der Lieferindustrie<br />
Schlussbemerkung<br />
<strong>World</strong>-Media-Report <strong>2024</strong><br />
Fax-Hotline<br />
(0 62 23) 741 39<br />
e-Mail:<br />
karl.malik@premedianewsletter.de<br />
INTERNATIONAL<br />
¨<br />
Prof. Ing. Karl Malik<br />
Internationale Unternehmensberatung für Medien – <strong>PreMedia</strong> Newsletter GmbH<br />
Seite 1 Deutschland – Großbritannien – EU – Russland – China<br />
28.02.<strong>2024</strong><br />
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Email: ................................................................................................................................................<br />
Unterschrift<br />
<strong>PreMedia</strong> Newsletter GmbH – Prof. Ing. Karl Malik – Internationale Unternehmensberatung<br />
Adalbert-Seifriz-Strasse 53, D-69151 Neckargemünd, Telefon: +49(06223) 747 57, Telefax: +49(06223) 741 39<br />
UID-Nr.: DE 205824687, Volksbank Kurpfalz Heidelberg: IBAN: DE65 6709 2300 0034 0518 52 BIC: GENODE61WNM
EDITORIAL 03<br />
WAS DIE BRANCHE <strong>2024</strong> ERWARTET<br />
DIE STIMMUNG IN DER DEUTSCHSPRACHIGEN<br />
Medien-Branche ist verhalten. Und dies in einem drupa-Jahr.<br />
Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen werden durch die<br />
Gefahr einer weiteren Eskalation des Ukraine-Krieges weiterhin<br />
eingetrübt. Dazu kommt in Deutschland - der ehemals<br />
führende Wirtschaftsnation der EU und drittgrößte Volkswirtschaft<br />
weltweit- eine offen zu Tage tretende Regierungskrise<br />
einer in sich zerstrittenen Ampel-Koalition. Diese lähmt<br />
das Land. Obwohl: Zwei Drittel der Entscheider in Zeitungsund<br />
Digitalpublishing-Unternehmen beurteilen die kurzfristige<br />
Geschäftsentwicklung eher optimistisch; mittelfristig<br />
fallen die Erwartungen hingegen eher negativ aus. Wichtiger<br />
Treiber ist wie in den Vorjahren das Digitalgeschäft. Die<br />
Unternehmen erwarten eine Verdreifachung des digitalen<br />
Umsatzanteils binnen fünf Jahren. Die Priorität im laufenden<br />
Jahr <strong>2024</strong> liegt beim Wachstum durch Paid Content und der<br />
Digitalisierung bestehender Print-Abonnements; dabei wird<br />
bis 2030 eine deutliche Veränderung in der anteiligen Zusammensetzung<br />
der Abonnements über Print, E-Paper und<br />
Plus deutlich. Der BDZV stellte kürzlich die prägenden Trends für das Jahr <strong>2024</strong> vor.<br />
Der Einsatz von Machine-Learning- und KI-Tools wird zu einer Effizienzsteigerung<br />
durch Automatisierung führen: 52 Prozent der Befragten sehen den wichtigsten<br />
Hebel oder das größte Potenzial für effiziente Arbeit in der Automatisierung. Outsourcing<br />
(14%), reine Prozessoptimierung (14%) und Zentralisierung (10%) folgen<br />
weit abgeschlagen. Potenziale erwarten die Unternehmen im Kundenservice und in<br />
der Print-Seitenproduktion. Und: Während zwei Drittel der Befragten planen, KI zur<br />
Texterstellung einzusetzen, soll es keine Vollautomatisierung in größerem Umfang<br />
geben; die Verantwortung bleibt weiterhin bei der Redaktion. 35 Prozent lehnen den<br />
Einsatz von KI bei der Texterstellung ganz ab.<br />
Eine Neuausrichtung in den Redaktionen soll zur Qualitätssteigerung der<br />
journalistischen Inhalte beitragen: 88 Prozent der Befragten glauben, dass eine erhöhte<br />
redaktionelle Qualität zu einer stärkeren Leser- und Nutzerbindung beitragen<br />
wird, 50 Prozent setzen auf personalisierte Inhalte, die (hyper-)lokale Berichterstattung<br />
sehen 47 Prozent als essenziell. Zum Erfolg gehört nach Auffassung der<br />
Unternehmen die präzise Ansprache von Zielgruppen: Dies geschieht vor dem Hintergrund<br />
eines Bedeutungs- und Relevanzverlusts der klassischen Ressorts, vielmehr<br />
werden sich Redaktionen stärker als bisher entlang von Themen und Zielgruppen<br />
orientieren. Als zu erschließende Zielgruppen(-themen) werden identifiziert:<br />
Familien und Eltern, Sport- beziehungsweise Fußballfans, Gäste, Kultur und Freizeit,<br />
Studierende und Auszubildende. Um junge Zielgruppen zu erreichen, halten 82 Prozent<br />
der Unternehmen den gezielten Einsatz von Social Media für relevant, immerhin<br />
59 Prozent setzen auf Kooperationen mit Schulen und Bildungseinrichtungen.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Prof. Ing. Karl Malik<br />
Karl.Malik@premedianewsletter.de
04 INHALT<br />
EDITORIAL<br />
Was DIE BRANCHE <strong>2024</strong> ERWARTET 03<br />
DAS AKTUELLE<br />
MEDIENINTERVIEW<br />
TRENDS IN DER<br />
MEDIENINDUSTRIE<br />
Iran – noch Chancen für Menschenrechte? 06<br />
Jens Seidel baut HUP-Vertrieb aus 08<br />
DIE WELT und WELT am SONNTAG entscheiden sich für das Redaktionssystem InterRed 08<br />
Verlag J. Fleißig aus Coesfeld wird Teil der WMH 09<br />
Libri-Gruppe macht Print-on-Demand zu einem Kerngeschäftsfeld 10<br />
Axel Springer hat alle Anteile an Ringier verkauft 10<br />
„Deister- und Weserzeitung“: Wechsel in der Chefredaktion 11<br />
„Bild“ gleicht Print-Rückgänge durch Digitales aus und schickt Führungskräfte zum Coaching 11<br />
GoodJobs wird Teil der ZEIT Verlagsgruppe 12<br />
SAP setzt Modellprojekt für Väter-Elternzeit vorerst nicht um. 12<br />
Medienkonzentration in Sachsen 13<br />
Das Leben des Matthias Loïc 13<br />
Der Patriot setzt auf Innovation und Effizienz mit alfa ContentLine und Aptoma Print Automation 14<br />
European Voices: Neues, englischsprachiges Magazin zu EU-Themen 15<br />
NoPlagiat: Lingua Intellegens stellt neues Tool zur Erkennung<br />
KI-generierter Texte in <strong>deutsch</strong>er Sprache vor 15<br />
Onlineprinters startet Neuausrichtung mit neuer Führung 16<br />
IGFM macht in Pressekonferenz auf das Schicksal von<br />
inhaftierten Kurden aufmerksam und fordert deren sofortige Freilassung 17<br />
Bühler Group entscheidet sich für InterRed: Digital Asset Management, Automatisierungen und KI 19<br />
Tägliche Zustellung von Zeitungen gehört zwingend zur Grundversorgung 21<br />
Iran: 24-jähriger Mohammad Ghobadlou hingerichtet 22<br />
Meredith Whittaker erhält den Helmut-Schmidt-Zukunftspreis <strong>2024</strong> 22<br />
ZEIT WISSEN wächst in der harten Auflage 23<br />
Medienverband fordert geringere Mehrwertsteuer auf Zeitschriften 24<br />
RTL - Digital Duo 25<br />
„DER STAAT IST DAS PROBLEM“ 26<br />
Julia Nawalnaja fordert Putin heraus 29<br />
E-Paper-Auflagen der Zeitungen steigen um mehr als 7 Prozent 30<br />
Staatliche Mord-Maschinerie 31<br />
Karl Hans Arnold verlässt Aufsichtsrat von Funke 31<br />
Deutscher Werbemarkt dreht dank Mega-Dezember doch noch ins Plus 32<br />
Automatisches Print-Layout: General-Anzeiger Bonn setzt auf KI-Lösung InterRed 32<br />
„Bild.de“ im Januar mit weniger Abos, aber mehr Klicks 33<br />
Zeitungsmedien in den USA 34<br />
Medien in Österreich 35<br />
Russland: Putin entledigt sich weiter seiner Kritiker - Bekannter Bürgerrechtler<br />
wegen „Diskreditierung der Armee“ zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt 35<br />
NVIDIA im Börsen-Boom 36<br />
Pariser KI-Star macht OpenAI Konkurrenz 36<br />
MELDUNGEN AUS DER<br />
LIEFERINDUSTRIE<br />
Besucheransturm am Open House von Müller Martini in China 41
INHALT 05<br />
13<br />
Iran – noch Chancen für<br />
Menschenrechte?<br />
06<br />
Das Leben des<br />
Matthias Loïc<br />
24<br />
Medienverband fordert geringere<br />
Mehrwertsteuer<br />
auf Zeitschriften<br />
19<br />
Besucheransturm am Open House<br />
41 von Müller Martini in China<br />
Bühler Group entscheidet sich für<br />
InterRed: Digital Asset<br />
Management,<br />
Automatisierungen und KI
06 DAS AKTUELLE MEDIENINTERVIEW<br />
<strong>PreMedia</strong>:<br />
Frau Dr. Eskandari-Grünberg,<br />
Sie haben bei der jüngsten<br />
Sitzung bei der IGFM in<br />
Frankfurt sehr eindrücklich<br />
über Ihre persönlichen<br />
Erfahrungen in iranischen<br />
Gefängnissen für Frauen berichtet.<br />
Wollen Sie einen kurzen<br />
Einblick darüber geben?<br />
Frau Dr. Eskandari-Grünberg, Bürgermeisterin von Frankfurt<br />
© Stadt Frankfurt am Main, Foto: Katharina Dubno<br />
Iran – noch Chancen für<br />
Menschenrechte?<br />
Dr. Eskandari-Grünberg:<br />
Damals wurden alle Frauen<br />
von dem einen Tag auf den<br />
anderen entrechtet. Die Selbstbestimmung<br />
wurde uns weggenommen.<br />
Als junge Frau war<br />
ich damals sehr hoffnungsvoll.<br />
Mit dieser Hoffnung bin ich<br />
protestieren gegangen. Und<br />
wenn ich heute all die jungen<br />
Menschen im Iran auf der<br />
Straße sehe, macht mich das<br />
ganz stolz. Aber zu wissen, dass<br />
diese mutigen Menschen in den<br />
Gefängnissen sitzen, so wie ich<br />
einst im Evin-Gefängnis, ist<br />
sehr emotional für mich. Die<br />
Räume dort sind sehr beengend<br />
und wir hatten nur 1-2 Toiletten<br />
im Flur. Damals waren wir 70<br />
junge Frauen im Gefängnis.<br />
Das Durchschnittsalter lag bei<br />
18 Jahren. In diesem Gefängnis<br />
brachte ich meine Tochter<br />
damals auf die Welt.<br />
DAS<br />
AKTUELLE<br />
MEDIENINTERVIEW
DAS AKTUELLE MEDIENINTERVIEW 07<br />
<strong>PreMedia</strong>:<br />
Schon wieder stehen 2 politisch<br />
engagierte junge Menschen<br />
nach Todesurteil vor der Hinrichtung,<br />
also ohne Schuld<br />
vor der Ermordung durch ein<br />
muslimisches Terror-Regime.<br />
Mohammad Faramarzi und<br />
Bayan Azimi.<br />
Was kann für diese jungen<br />
Männer aus Deutschland heraus<br />
getan werden, um Sie freizubekommen?<br />
Dr. Eskandari-Grünberg:<br />
Die Ehemänner von Bayan<br />
Azimi und Maria Mahmoud,<br />
Pejman Fatehi und Mohammad<br />
Faramarzi konnten nicht gerettet<br />
werden und das erfüllt<br />
mich mit einer unendlichen<br />
Trauer. Der vierjährige Sohn<br />
von Frau Azimi muss ohne<br />
seinen Papa aufwachsen. Schon<br />
wieder wurden wir Zeugen der<br />
brutalen Menschenverbrechen<br />
des iranischen Regimes.<br />
Können Sie sich vorstellen, dass<br />
das Regime den vier Familien<br />
nicht einmal die Leichen ihrer<br />
Liebsten rausgegeben hat?<br />
Stattdessen wurden sie irgendwo<br />
an einem unbekannten Ort<br />
begraben. Eines Tages wird<br />
Frau Azimis Sohn, der ja vor<br />
2 Jahren mit seiner Mutter<br />
nach Deutschland geflohen<br />
ist, Fragen stellen und vieles<br />
begreifen. Und dann wird er<br />
vor allem eins feststellen: Das<br />
Schweigen und die Tatenlosigkeit<br />
unserer Bundesregierung.<br />
Das wird Narben hinterlassen.<br />
Es kann einiges getan werden.<br />
Wir müssen endlich aufhören<br />
zu Schweigen. Hören wir den<br />
Menschen im Iran zu und<br />
setzen wir ihre Forderungen<br />
endlich durch. Dazu gehört<br />
es, die diplomatischen Beziehungen<br />
mit dem Regime zu<br />
beenden, die Revolutionsgarde<br />
auf die Terrorliste zu setzen und<br />
die Abschiebungen in den Iran<br />
zu stoppen. Es muss endlich<br />
eingesehen werden, dass es mit<br />
dem iranischen Regime keinen<br />
Frieden geben wird.<br />
<strong>PreMedia</strong>:<br />
Nochmals nachgefragt, was<br />
haben wir zu wenig getan, um<br />
diese mutigen Frauen und<br />
Männer im Iran zu begleiten?<br />
Veränderungen für eine freie<br />
iranische Gesellschaft, auch<br />
ohne die Ächtung von Frauen,<br />
die eine so mutige Revolution<br />
der Frauen gestaltet haben,<br />
schrittweise zu begleiten?<br />
Dr. Eskandari-Grünberg:<br />
In der Iranpolitik der letzten<br />
Jahrzehnte wurde vieles versäumt.<br />
Man hat versucht, an<br />
einem Atomabkommen festzuhalten,<br />
dass von Beginn an<br />
zum Scheitern verurteilt war.<br />
Man hat gedacht, man könne<br />
mit dem Regime so umgehen,<br />
wie mit einem demokratischen<br />
Land. Aber wir müssen endlich<br />
begreifen, dass es keine<br />
Normalität geben kann, solange<br />
dieses Regime an der Macht ist.<br />
<strong>PreMedia</strong>:<br />
Was können die <strong>deutsch</strong>en und<br />
englischen Medien dafür tun?<br />
Dr. Eskandari-Grünberg:<br />
Hinhören. Hinhören, was die<br />
Menschen im Iran zu sagen<br />
haben. Hinhören, wenn Leute<br />
wie Frau Azimi und Mahmoud<br />
um Unterstützung bitten. Wir<br />
können nicht länger zusehen.<br />
Wir müssen alle aktiv werden.<br />
Hinzu kommt, dass das Regime<br />
Propaganda betreibt. Ich erwarte<br />
von der Medienlandschaft<br />
in demokratischen Ländern,<br />
dass sie diese Propaganda<br />
entlarven, dass sie die Stimme<br />
der Unterdrückten nach außen<br />
tragen und nicht die Lügen<br />
eines menschenverachtenden<br />
Regimes.<br />
<strong>PreMedia</strong>:<br />
Frau Dr. Eskandari-Grünberg,<br />
ich danke Ihnen sehr für Ihre<br />
aufrüttelnde, sehr wertvolle<br />
Einschätzung.<br />
Die Bürgermeisterin von Frankfurt, Frau Dr. Eskandari-Grünberg, kennt die Bedingungen für<br />
iranische politische Häftlinge aus eigener Erfahrung. Sie hat es selbst erleiden müssen. Bei der<br />
jüngsten Einladung der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGM) hat sie persönlich<br />
eindringliche Forderungen an die westlichen Demokratien postuliert. Sie ist mit sehr berührenden<br />
und eindringlichen Worten für Hilfe der demokratischen Gesellschaft für den Iran und der politische<br />
Verfolgten eingetreten.
08 TRENDS IN DER MEDIENINDUSTRIE<br />
DIE WELT und WELT am SONNTAG<br />
entscheiden sich für das<br />
Redaktionssystem InterRed<br />
Die Axel Springer SE hat sich<br />
erneut für das Redaktionssystem<br />
InterRed entschieden.<br />
Sowohl die Tageszeitung DIE<br />
WELT als auch die Wochenzeitung<br />
WELT am SONNTAG<br />
sollen zukünftig mit dem<br />
Redaktionssystem InterRed<br />
produziert werden. Für die<br />
Tageszeitung ist dabei eine Automatisierung<br />
von Produktionsprozessen<br />
mit der Lösung<br />
InterRed SmartPaper geplant.<br />
Redaktionssystem für Tageszeitung<br />
und Wochenzeitung<br />
Die renommierte Zeitung DIE<br />
WELT wurde bereits mehrfach<br />
mit dem European Newspaper<br />
Award ausgezeichnet und gehört<br />
zu den führenden Zeitungen<br />
in Europa. Die wichtigsten<br />
Themen aus Politik, Wirtschaft,<br />
Finanzen, Wissen, Gesellschaft,<br />
Kultur, Reise, Immobilien, Freizeit<br />
und Sport werden umfassend<br />
behandelt. Sie bietet<br />
Hintergründe, gibt Orientierung<br />
und ist meinungsstark. Zukünftig<br />
setzen DIE WELT und<br />
WELT am SONNTAG im Printbereich<br />
auf das Redaktionssystem<br />
InterRed Print. Die<br />
Tageszeitung DIE WELT soll<br />
dabei die KI-basierte Lösung<br />
InterRed SmartPaper zur Automatisierung<br />
von Produktionsprozessen<br />
nutzen. Gründe<br />
für die Einführung der neuen<br />
Lösung sind unter anderem die<br />
Konsolidierung der Systeme<br />
im Hause Springer sowie die<br />
Etablierung eines Digital First<br />
Workflows. Das gemeinsame<br />
Projekt zwischen der Welt-<br />
Gruppe und InterRed verspricht<br />
einen wegweisenden Fortschritt<br />
im Bereich des Printjournalismus.<br />
Samir Fadlallah, CIO Axel<br />
Springer SE l CTO News Media<br />
Germany: „Die Implementierung<br />
des InterRed Produktionssystems<br />
ebnet uns den Weg für<br />
eine zukunftsorientierte und<br />
automatisierte Produktionsumgebung,<br />
um den wachsenden<br />
Anforderungen an Qualität<br />
und Digitalisierung gerecht zu<br />
werden. Gleichzeitig schafft sie<br />
die Grundlage für eine nahtlose<br />
Integration zwischen unseren<br />
Print- und Digitalprozessen.“<br />
Als Multi Channel Publishing<br />
System eignet sich InterRed<br />
sowohl für Print- (Zeitungen,<br />
Zeitschriften), als auch für<br />
Digital-Kanäle (Websites, Apps,<br />
Social Media, E-Paper). Neben<br />
der Produktion der Printpublikationen<br />
BILD, BILD am<br />
SONNTAG, B.Z. und SPORT<br />
BILD setzt die Verlagsgruppe<br />
bereits seit 2007 auch bei einigen<br />
Onlineportalen auf das Web<br />
Content Management System<br />
InterRed, darunter computerbild.de<br />
und autobild.de.<br />
Samir Fadlallah, CIO<br />
Axel Springer SE l<br />
CTO News Media<br />
Germany. Bild:<br />
Christian Kielmann<br />
Jens Seidel baut HUP-Vertrieb aus<br />
Jens Seidel, zuvor Geschäftsführer bei Funkinform, wechselt ab sofort als Head of Sales zur HUP GmbH.<br />
Beim Braunschweiger Softwarehaus und Dienstleister für Medienhäuser wird er den Bereich Vertrieb weiterentwickeln<br />
– zusammen mit HUP-Geschäftsführer Dirk Westenberger und dem Sales- & Marketing-Team.<br />
Parallel dazu geht der Content-Bereich für Multichannel-Publishing mit einem eigenen Auftritt unter neuem<br />
Namen myContent und einer kompletten Redaktionssystem Publishing <strong>World</strong> von Online bis Print an den Start.<br />
„Die HUP und ich passen optimal<br />
zusammen und ich freue mich<br />
sehr, meine Verantwortung und<br />
Erfahrung proaktiv auf den Vertrieb<br />
konzentrieren zu können.<br />
Ich sehe große Potenziale
TRENDS IN DER MEDIENINDUSTRIE 09<br />
und echte Lösungen, die für<br />
moderne Medienhäuser wichtig<br />
sind – und möchte zudem bei<br />
der Internationalisierung des<br />
HUP-Vertriebs Akzente setzen”,<br />
so Jens Seidel (Foto), Jahrgang<br />
1970, zum Einstand. Vor<br />
seiner 2016 angetretenen Aufgabe<br />
als Chef der Funkinform<br />
Informations- und Datentechnik<br />
GmbH war der Dipl.-Wirt.-Ing.<br />
(FH) Prokurist und Leiter Vertrieb<br />
der parsionate GmbH / RS<br />
Media Group AG, Vertriebsleiter<br />
bei Meyle+Müller GmbH+Co.<br />
KG und Geschäftsführer bei<br />
der types GmbH. Ein Schwerpunkt<br />
des Vertriebsprofis und<br />
Prozessoptimierers liegt auf<br />
dem HUP-Bereich Content mit<br />
dem modernen, modularen<br />
headless CMS, dessen Markenname<br />
und -Auftritt von HUP<br />
parallel zum Start von Jens<br />
Seidel komplett überarbeitet<br />
worden ist. Unter der neuen<br />
Marke myContent mit der URL<br />
www.my-content.online bekommt<br />
der Bereich strategisch<br />
einen eigenständigen Auftritt<br />
und kann somit wesentlich gezielter<br />
als bisher Redaktionen<br />
und Verlage mit seinen einzigartigen<br />
Features begeistern. So<br />
positioniert sich HUP für die<br />
Zukunft neben Lösungen für<br />
den Werbe-, Lesermarkt und<br />
die Logistik auch klar für Transformation<br />
im Bereich Content.<br />
HUP COO Marko Oette, sein<br />
Leipziger Entwicklerteam und<br />
Jens Seidel arbeiten unter<br />
anderem bereits an weiteren<br />
KI- und Layout-Ausbaustufen<br />
für das vielseitige Redaktionssystem,<br />
das die Contentverbreitung<br />
auf allen Kanälen und<br />
Online-Content-Vermarktung<br />
effizient dynamisiert. Unter<br />
www.myContent.online ist mit<br />
myContent CMS, myContent<br />
PORTAL und myContent PRINT<br />
die komplette Publishing <strong>World</strong><br />
abgedeckt.<br />
Strategische Weichenstellung im West-Münsterland<br />
Verlag J. Fleißig aus Coesfeld wird<br />
Teil der WMH<br />
Die Unternehmensgruppe Aschendorff aus Münster hat über die Westfälische Medien Holding AG (WMH) mit<br />
Wirkung zum 1. Januar <strong>2024</strong> sämtliche Anteile des Verlag J. Fleißig in Coesfeld erworben. Die entsprechenden<br />
Verträge wurden am gestrigen Tag unterzeichnet. Das Vorhaben wurde heute beim Bundeskartellamt angemeldet.<br />
Der Vollzug steht unter dem Vorbehalt einer entsprechenden Zustimmung.<br />
Der Verlag J. Fleißig, der einer<br />
der Gründungsmitglieder<br />
der seit 1949 bestehenden<br />
„Zeitungsverlagsgesellschaft<br />
Nordwest<strong>deutsch</strong>land“ (ZENO)<br />
ist, bezieht bereits seit vielen<br />
Jahren den überregionalen<br />
Mantelteil der in Münster und<br />
Umgebung erscheinenden Westfälischen<br />
Nachrichten und wird<br />
im Aschendorff Druckzentrum<br />
produziert. Die drei Lokalausgaben<br />
„Allgemeine Zeitung“,<br />
„Billerbecker Anzeiger“ und<br />
„Gescherer Zeitung“ erscheinen<br />
in Coesfeld, Billerbeck, Gescher<br />
und Rosendahl. Sie verfügen<br />
zusammen über eine verkaufte<br />
Auflage von 14.896 Exemplaren<br />
(IVW 03/2023), davon 1.721<br />
ePaper. Auch im Werbemarkt<br />
gibt es seit vielen Jahren eine<br />
enge und erfolgreiche Kooperation.<br />
Nach dem Erwerb<br />
der Anteile durch die Unternehmensgruppe<br />
Aschendorff<br />
wird auch ein Wechsel in der<br />
Geschäftsführung des Verlages<br />
stattfinden. Die bisherige Geschäftsführerin<br />
Nina Ross und<br />
der Geschäftsführer Detlev Ross<br />
werden ausscheiden. Die beiden<br />
operativ verantwortlichen<br />
Vorstände der WMH, Dennis<br />
Hagen und Marc Zahlmann,<br />
werden als neue Geschäftsführer<br />
zusammen mit dem bestehenden<br />
Führungsteam um<br />
den Verlagsleiter Christoph<br />
Grote die Verantwortung für<br />
den Verlag Fleißig übernehmen,<br />
der rechtlich und wirtschaftlich<br />
eigenständig unter dem<br />
Dach der WMH fortgeführt<br />
wird. Die Übernahme des Ver-
10 TRENDS IN DER MEDIENINDUSTRIE<br />
lages J. Fleißig ist ein wichtiger<br />
Meilenstein in der weiteren<br />
Wachstumsstrategie der WMH.<br />
Die Akquisition festigt die<br />
Position als führendes Medienhaus<br />
in Westfalen und eröffnet<br />
neue Perspektiven für<br />
qualitativ hochwertige Inhalte.<br />
Die in der Region etablierten<br />
und erfolgreichen lokaljournalistischen<br />
Produkte und<br />
deren individuellen Charakter<br />
sollen erfolgreich unter dem<br />
Dach der WMH in die Zukunft<br />
geführt werden.<br />
Libri-Gruppe macht Print-on-Demand zu<br />
einem Kerngeschäftsfeld<br />
Print-on-Demand steht für die Zukunft des Buchhandels: Eine sofortige Verfügbarkeit von Millionen Titeln und<br />
eine gleichzeitig nachhaltige Buchproduktion und -logistik. Zum 1. April <strong>2024</strong> übernimmt die Libri-Gruppe am<br />
Standort Bad Hersfeld den vollständigen Betrieb der Print-on-Demand-Buchherstellung von seinem langjährigen<br />
Kooperationspartner Xerox.<br />
Die Libri-Gruppe mit Libri<br />
und BoD steht für Erfahrung<br />
und Kompetenz in der<br />
Buchlogistik. Seit 25 Jahren ist<br />
die Libri-Gruppe Vorreiter und<br />
europaweit führend in der Printon-Demand-Buchherstellung.<br />
Mit der noch unter dem Vorbehalt<br />
der kartellrechtlichen Freigabe<br />
stehenden Übernahme des<br />
Betriebs der Print-on-Demand-<br />
Buchherstellung vom langjährigen<br />
Druckpartner Xerox<br />
macht Libri Print-on-Demand<br />
für Verlage und Buchhandel zu<br />
einem Bestandteil seines Kerngeschäfts.<br />
Die eigenständige<br />
BoD GmbH konzentriert sich<br />
als führender <strong>deutsch</strong>er Anbieter<br />
zukünftig auf das Self-<br />
Publishing für Autor*innen.<br />
„Die hybride Lagerung aus<br />
physischer und digitaler Bevorratung<br />
eröffnet uns die<br />
Möglichkeit einer theoretisch<br />
unendlichen Vielfalt an<br />
sofort verfügbaren Büchern.<br />
Damit stärken wir die Wettbewerbs-<br />
und Zukunftsfähigkeit<br />
von Verlagen und des<br />
gesamten Buchhandels. Die<br />
vollständige Übernahme der<br />
Buchproduktion erlaubt uns<br />
die 100%ige Integration der<br />
innovativen Drucktechnik mit<br />
unserer klassischen Buchlogistik<br />
in Bad Hersfeld. Damit sind wir<br />
in der Lage, schneller auf neue<br />
Anforderungen zu reagieren<br />
und schneller zu wachsen”, berichtet<br />
Ulrich Vollmer, Libri Geschäftsführer.<br />
Xerox wird sich<br />
mit dieser Entscheidung auf<br />
die Optimierung der eigenen<br />
Go-to-Market-Aktivitäten und<br />
der Stärkung des eigenen Kerngeschäfts<br />
konzentrieren.<br />
Gemeinsam mit Xerox wurde das<br />
neue Druckzentrum am Standort<br />
in Bad Hersfeld erfolgreich<br />
aufgebaut. Nun erfolgt planmäßig<br />
die Übernahme des Betriebes<br />
durch die Libri-Gruppe.<br />
Sämtliche Arbeitsplätze bleiben<br />
im Zuge des Übergangs erhalten.<br />
Das Standortpersonal von Xerox<br />
wechselt für eine reibungslose<br />
Weiterführung des Betriebs<br />
vollständig in die Libri-Gruppe.<br />
Mit dieser Entscheidung investiert<br />
die Libri-Gruppe erneut<br />
substanziell in die Zukunft des<br />
Buchmarkts.<br />
Axel Springer hat alle Anteile an<br />
Ringier verkauft<br />
Nach Springers Ausstieg<br />
aus dem Schweizer Joint-<br />
Venture mit Ringier, verkündet<br />
das Unternehmen einen Stellenabbau.<br />
75 Arbeitsplätze sollen<br />
wegfallen. Es sei besser, „einmal<br />
einen klaren Schnitt zu tätigen,<br />
danach dann aber Ruhe einkehren<br />
zu lassen“, sagt Ringier-<br />
CEO Ladina Heimgartner.<br />
Servus und Adé! Axel Springer<br />
verkauft seine Anteile an
TRENDS IN DER MEDIENINDUSTRIE 11<br />
Ringier Axel Springer Schweiz in<br />
Höhe von 35 % an seinen Joint-<br />
Venture-Partner Ringier. Das<br />
Schweizer Medienunternehmen<br />
wird damit alleiniger Eigentümer<br />
des Portfolios mit 20 der<br />
reichweitenstärksten Magazine<br />
und Zeit-schriften im Nachbarland.<br />
Neue CEO der Ringier<br />
Medien Schweiz wird Ladina<br />
Heimgartner, bisher CEO der<br />
Blick-Gruppe. Der bisherige<br />
CEO von Ringier Axel Springer<br />
Schweiz, Alexander Theobald,<br />
übernimmt die Leitung von<br />
zwei Immobilienprojekten<br />
bei Ringier. Springer-Boss Dr.<br />
Mathias Döpfner begründet den<br />
Verkauf mit der Digitalstrategie<br />
des Verlags.<br />
In Polen bleibt die Partnerschaft<br />
mit Ringier bestehen.<br />
„Deister- und Weserzeitung“: Wechsel in<br />
der Chefredaktion<br />
Nicole Trodler<br />
Neue Aufgabe: Thomas Thimm,<br />
seit 40 Jahren journalistisch<br />
für die „Deister- und Weserzeitung“<br />
(„Dewezet“) in Hameln<br />
tätig, hat zum 1. Januar <strong>2024</strong><br />
die Chefredaktion der „Deisterund<br />
Weserzeitung“ und der<br />
„Pyrmonter Nachrichten“ übernommen.<br />
Er folgt auf Julia Niemeyer,<br />
Herausgeberin, Verlegerin<br />
und Geschäftsführerin der<br />
„Dewezet“, die bislang auch die<br />
Position der Chefredakteurin<br />
innehatte. Eine erste Neuerung,<br />
die Thomas Thimm an der<br />
Redaktionsspitze verantworten<br />
wird, ist die Einführung des<br />
Newsletters „Tacheles! Post aus<br />
der Chefredaktion“, der ab Mitte<br />
Februar jeden zweiten Sonntag<br />
im Monat erscheint und kostenfrei<br />
abonniert werden kann.<br />
In dem Newsletter wird er die<br />
wichtigsten Themen der Woche<br />
kommentieren, auf vergangene<br />
Geschehnisse zurückblicken,<br />
aber auch nach vorne schauen<br />
und die Leser an den Entscheidungen<br />
der Redaktion teilhaben<br />
lassen. Zudem möchte er<br />
die Zugriffe im Digitalgeschäft<br />
erhöhen, dabei aber Print nicht<br />
aus dem Blick verlieren.<br />
„Bild“ gleicht Print-Rückgänge durch Digitales<br />
aus und schickt Führungskräfte zum Coaching<br />
Klicks und Kultur: „Bild“ hat am Mittag zum Jahresauftakt<br />
in den Verlags-Neubau in Berlin geladen und<br />
von Rekord-reichweiten sowie einer neuen Führungskultur<br />
geschwärmt. So lässt Bild-CEO Claudius Senst<br />
wissen, dass die Marke seit Jahresbeginn mehr als 18<br />
Mio Online-User pro Tag und bei den Bezahl-Abos<br />
schon im November die 700.000 Abos geknackt habe.<br />
Auch geschäftlich läuft es anscheinend gut: 2023<br />
lägen die „Bild“-Erlöse im zweistelligen Mio-Bereich<br />
über dem Vorjahr und das Digital-Wachstum habe<br />
erstmals den Print-Rückgang ausgeglichen. Chefredakteurin<br />
Marion Horn und ihr Kollege Robert<br />
Schneider sprechen vor allem über Führungskultur,<br />
die Haltung von „Bild“ und die Zukunft von Bewegtbild.<br />
Der alte Slogan „‘Bild‘ dir deine Meinung“ gehört<br />
laut Schneider der Vergangenheit an. Marion Horn<br />
lässt wissen, dass „Bild“ keine Feindbilder pflege. Das<br />
gelte auch für die Grünen und Robert Habeck.
12 TRENDS IN DER MEDIENINDUSTRIE<br />
GoodJobs wird Teil der ZEIT Verlagsgruppe<br />
Die ZEIT Verlagsgruppe beteiligt<br />
sich mit Wirkung zum<br />
1. Januar <strong>2024</strong> mehrheitlich<br />
an dem Berliner Unternehmen<br />
GoodJobs GmbH – Deutschlands<br />
größte Plattform für nachhaltige<br />
und soziale Jobs. Mit der<br />
Übernahme von 68,4 Prozent<br />
der Anteile ist die ZEIT Verlagsgruppe<br />
Mehrheitseigner. Paul<br />
Berg hält als CEO von GoodJobs<br />
10 Prozent, 21,6 Prozent der Gesellschaftsanteile<br />
verbleiben bei<br />
Good Impact Ventures GmbH,<br />
vertreten durch Peter Endres.<br />
Paul Berg, der die Plattform<br />
2016 gemeinsam mit David<br />
Diallo gegründet hat, bleibt<br />
CEO und leitet das 50-köpfige<br />
Team in Berlin, gemeinsam mit<br />
Nikolas Uiker (CFO) und Mia<br />
Lücker (CMO).<br />
Paul Berg, Co-Gründer und CEO<br />
von GoodJobs: „Mit GoodJobs<br />
zeigen wir, dass es für jeden Job<br />
mindestens ein nachhaltiges<br />
Pendant gibt. Unsere Vision<br />
ist eine Arbeitswelt, in der die<br />
motiviertesten Menschen für<br />
Unternehmen arbeiten, für die<br />
Nachhaltigkeit und Purpose<br />
keine leeren Worthülsen sind.<br />
Wir bringen Talente und Arbeitgeber<br />
mit den gleichen Werten<br />
und Zielen zusammen. Dass<br />
wir unseren kontinuierlichen<br />
Wachstumskurs nun an der Seite<br />
eines so renommierten Players<br />
wie der ZEIT Verlagsgruppe<br />
fortsetzen können, macht uns<br />
stolz.“<br />
Die ZEIT Verlagsgruppe ist mit<br />
Stellenanzeigen in der ZEIT, auf<br />
ZEIT ONLINE, bei ZEIT Talent<br />
und über die Beteiligungen an<br />
academics und e-fellows erfolgreich.<br />
„Mit über 30 Millionen Euro<br />
Umsatz sind die Stellenmärkte<br />
ein wichtiges Geschäftsfeld<br />
für die ZEIT Verlagsgruppe.<br />
Die Attraktivität in den Bereichen<br />
HR und Recruiting<br />
nimmt durch den Fachkräftemangel<br />
weiter zu. Über unsere<br />
Kanäle erreichen Unternehmen<br />
Top-Kandidatinnen<br />
und -Kandidaten. Durch die<br />
Beteiligung an GoodJobs erweitern<br />
wir das Angebot um<br />
eine relevante Plattform, die den<br />
Fokus auf Nachhaltigkeit und<br />
Social Responsibility legt. Ein<br />
ebenso wichtiger wie attraktiver<br />
Markt, insbesondere für junge<br />
Zielgruppen“, sagt Dr. Rainer<br />
Esser, CEO der Verlagsgruppe,<br />
und ergänzt: „Wir freuen uns<br />
sehr auf die Zusammenarbeit<br />
mit den neuen Kolleginnen und<br />
Kollegen von GoodJobs – auf<br />
ihre Kreativität und Agilität.<br />
Allen voran danke ich Paul Berg<br />
für sein Vertrauen in unsere<br />
neue Zusammenarbeit.“<br />
SAP setzt Modellprojekt für Väter-Elternzeit<br />
vorerst nicht um<br />
Vaterkomplex: Softwarekonzern<br />
SAP legt ein Projekt für bezahlten<br />
Vaterschaftsurlaub wieder auf<br />
Eis. Im Herbst 2023 hatte der<br />
Walldorfer Konzern verkündet,<br />
ab <strong>2024</strong> Väter und andere<br />
Partnerinnen nach der Geburt<br />
eines Kindes sechs Wochen lang<br />
bezahlt freizustellen. Dass dies<br />
nun nicht zustande kommt,<br />
begründet ein SAP-Sprecher<br />
mit den geplatzten Plänen der<br />
Bundesregierung, einen zweiwöchigen<br />
Vaterschaftsurlaub<br />
einzuführen. Bundesfamilienministerin<br />
Lisa Paus wollte die<br />
„Familienstartzeit“ ursprünglich<br />
<strong>2024</strong> einführen, noch steckt<br />
der Gesetzes-entwurf allerdings<br />
in der Beratung. Das SAP-<br />
Programm hätte aus den zwei<br />
Wochen der Regierung und vier<br />
weiteren Wochen bezahltem<br />
Sonderurlaub bestanden.
TRENDS IN DER MEDIENINDUSTRIE 13<br />
Das Leben des Matthias Loïc<br />
António de Sousa<br />
Aufgewachsen ohne seinen Vater, der am Tag seiner<br />
Geburt auf tragische Weise stirbt, begibt sich<br />
Matthias Loïc auf Spurensuche in seiner Vergangenheit.<br />
Er versucht, seine eigene Geschichte und die<br />
seiner Familie zu rekonstruieren und zu verstehen.<br />
Dank seines Interesses an Geschichte taucht er in<br />
unterschiedliche Länder und Kulturen ein. So sucht er<br />
in der Vergangenheit nach Erklärungen für das Heute<br />
in seinem Leben und erlebt dabei eine Reise, die ihn<br />
durch Deutschland und die Welt schickt. Sein Leben<br />
und seine Begegnungen führen ihn nach Tübingen,<br />
Kassel, Portugal und Schottland. Seine Jugendliebe<br />
Kim, der Einfluss eines Priesters, den er auf einer<br />
Reise nach Portugal zu seiner Familie väterlicherseits<br />
kennenlernt, Begegnungen mit alten Weggefährten<br />
seines verstorbenen Vaters, das Leben in der Gesellschaft<br />
der Kleinstadt mit seinen Schicksalsschlägen<br />
und Höhepunkten münden in einen ungewöhnlichen<br />
Heiratsantrag. Bei der Hochzeitsfeier wird Matthias<br />
schließlich mit unerwarteten Gästen konfrontiert,<br />
die das Finale einleiten und den Leser überrascht<br />
zurücklassen.<br />
novum – Verlag für Neuautoren<br />
370 Seiten, Hardcover Format 13,5 x 21,5 cm<br />
ISBN: 978-3-99130-344-2 EUR (AT) 27,90<br />
EUR (DE) 27,10 CHF 38,50<br />
Medienkonzentration in Sachsen<br />
Die Mediengruppe Madsack übernimmt nicht<br />
nur die Sächsische Zeitung, sondern den<br />
gesamten DDV-Verlag von Bertelsmann. Die<br />
Funke-Gruppe geht offenbar leer aus.<br />
Die Schlagzeile Hannover kauft Dresden spiegelt<br />
die Skepsis darüber wider, wenn west<strong>deutsch</strong>e<br />
Unternehmen im Osten aktiv werden. Die Übernahme<br />
des DDV-Verlags und damit der Sächsischen
14 TRENDS IN DER MEDIENINDUSTRIE<br />
Zeitung durch Madsack weckt Befürchtungen vor<br />
einem lokalen Monopol in Dresden und Sachsen.<br />
Ver.di warnt vor einer Marktkonzentration, der<br />
DJV sieht die Medienvielfalt in Gefahr. Madsack-<br />
Geschäftsführer Thomas Düffert hingegen betont<br />
die sinnvolle Ergänzung der Medienmarken.<br />
Die Mediengruppe sieht das Ganze als Teil eines<br />
Konsolidierungs- und Wachstumskurses.<br />
Die geplante Übernahme wirft die Frage auf, ob sie<br />
kartellrechtlich genehmigt wird. DJV-Vorsitzender<br />
Mika Beuster mahnt, die mittelständisch geprägte<br />
Zeitungslandschaft in den neuen Bundesländern<br />
zu erhalten. »Die Konzentration der Tagespresse<br />
schlägt sich durch titelübergreifende Berichterstattung<br />
in vereinheitlichten Angeboten nieder«,<br />
stellt Medienforscher Horst Röper fest und warnt<br />
vor einer zunehmenden Dominanz weniger großer<br />
Medienkonzerne. Er betont die Notwendigkeit<br />
eines ausgewogenen Kompromisses für eine<br />
lebendige Medienwirtschaft. Die weitere Entwicklung<br />
werde nicht nur kartellrechtlich, sondern<br />
auch publizistisch aufmerksam beobachtet.<br />
Der Patriot setzt auf Innovation und Effizienz<br />
mit alfa ContentLine und Aptoma Print<br />
Automation<br />
Die traditionsreiche Regionalzeitung „Der Patriot“ aus Lippstadt läutet eine neue Ära der digitalen Transformation<br />
ein. Als langjähriger Kunde von alfa Media entschied sich das Medienhaus, mit dem Umstieg auf den<br />
alfa EditorialOrganiser die Weichen für eine zukunftsorientierte Redaktionsarbeit zu stellen. Durch den abgeschlossenen<br />
Kauf Ende 2023 wird „Der Patriot“ das bestehende alfa NewsSuite und alfa MediaSuite System<br />
durch die innovative Lösung in Kombination mit der Print Automation von Aptoma ersetzen.<br />
Diese Umstellung bedeutet<br />
nicht nur eine Weiterentwicklung<br />
in der digitalen<br />
Ausrichtung von „Der Patriot“,<br />
sondern auch eine Premiere<br />
in der Branche: „Der Patriot“<br />
wird somit zu unserem ersten<br />
Aptoma-Kunden, dessen Printproduktion<br />
komplett über<br />
diesen Service abgewickelt wird,<br />
mit einem vollautomatisierten<br />
Printlayout-Prozess. Das Zusammenspiel<br />
der Lösungen von<br />
alfa Media und Aptoma verspricht<br />
einen erheblichen Mehrwert<br />
für die Produktion und den<br />
redaktionellen Alltag.<br />
Ein Kick-off-Treffen hat bereits<br />
im Dezember stattgefunden, gefolgt<br />
von Workshops vor Ort im<br />
Februar und kontinuierlichen<br />
Teams-Workshops. Der Go-Live<br />
der neuen Redaktionssysteme<br />
ist für den Herbst <strong>2024</strong> geplant<br />
und wird die Arbeitsweise an<br />
25 Redaktionsarbeitsplätzen<br />
revolutionieren.<br />
„alfamedia weiß um unsere<br />
Stärke: die Konzentration<br />
aufs Lokale. Mit dem<br />
EditorialOrganiser und Aptoma<br />
wollen wir diese Stärke auch<br />
digital noch besser ausspielen<br />
– ohne Print dabei zu vernachlässigen“,<br />
so Dominik<br />
Friedrich, Chefredakteur von<br />
„Der Patriot“.<br />
„Wir sind hocherfreut, gemeinsam<br />
mit ‚Der Patriot‘ als<br />
erstem Aptoma-Kunden ein<br />
neues Kapitel in der Automatisierung<br />
von Printlayouts<br />
aufzuschlagen. Das Zusammenspiel<br />
unserer innovativen<br />
ContentLine-Lösung mit den<br />
Aptoma-Diensten ermöglicht es<br />
dem Redaktionsteam von ‚Der<br />
Patriot‘, nicht nur ihre Effizienz<br />
zu steigern, sondern auch ihre<br />
journalistische Qualität weiter<br />
zu schärfen. Wir sehen in dieser<br />
Umstellung eine Bestätigung<br />
dafür, dass unsere Technologien<br />
die Medienbranche positiv<br />
verändern und die Art und<br />
Weise, wie Inhalte produziert<br />
und präsentiert werden,<br />
revolutionieren können“, äußert<br />
sich Stefan Bethge, Projektleiter<br />
bei alfa Media.<br />
Der Wechsel auf die alfa<br />
ContentLine und die Einführung<br />
der Print Automation von<br />
Aptoma ist ein klares Bekenntnis<br />
zu innovativem Medienmanagement<br />
und stellt eine<br />
signifikante Investition in die<br />
Qualität und Zukunftssicherheit<br />
journalistischer Inhalte dar.
TRENDS IN DER MEDIENINDUSTRIE 15<br />
Medien in Österreich<br />
European Voices: Neues, englischsprachiges<br />
Magazin zu EU-Themen<br />
Am 15. Februar ist „European Voices“ erstmals erschienen.<br />
Die englischsprachige Magazin, das von<br />
der Tageszeitung „Die Presse“ gemeinsam mit der<br />
Österreichischen Gesellschaft für Außenpolitik<br />
und die Vereinten Nationen (ÖGAVN) publiziert<br />
wird, soll sich vierteljährlich EU-relevanten Fragen<br />
widmen. Die Chefredaktion bilden Martyna<br />
Czarnowska und Thomas Seifert. Beide waren<br />
zuletzt für die „Wiener Zeitung“ tätig: Seifert<br />
war Chefredakteur, Czarnowska langjährige<br />
Korrespondentin in Brüssel sowie Expertin für<br />
Mittelosteuropa.<br />
NoPlagiat: Lingua Intellegens stellt neues<br />
Tool zur Erkennung KI-generierter Texte in<br />
<strong>deutsch</strong>er Sprache vor<br />
Lingua Intellegens, ein Entwickler<br />
von KI-basierten<br />
Textlösungen mit Hauptsitz in<br />
Litauen, hat ihr KI-basiertes Tool<br />
NoPlagiat für den <strong>deutsch</strong>en<br />
Markt in <strong>deutsch</strong>er Sprache gelauncht.<br />
NoPlagiat nutzt eigens<br />
entwickelte KI-Algorithmen, um<br />
KI-generierte Texte zu identifizieren<br />
und eine probabilistische<br />
Schätzung der Wahrscheinlichkeit<br />
anzugeben, zu der ein Text<br />
von einer KI erstellt wurde.<br />
Das Tool wurde zunächst für<br />
den litauischen Markt und die<br />
litauische Sprache entwickelt<br />
und für fünf weitere europäische<br />
Märkte und Sprachen angepasst,<br />
darunter spanisch,<br />
italienisch, französisch, englisch<br />
und <strong>deutsch</strong>.<br />
Das Tool verfügt über eine<br />
einfach zu verwendende und<br />
intuitive Benutzeroberfläche<br />
und liefert eindeutige Ergebnisse:<br />
Nachdem Nutzer:innen<br />
den zu prüfenden Text in die<br />
Benutzeroberfläche eingegeben<br />
oder in Dokumentform hochgeladen<br />
haben (bis zu einer<br />
Million Zeichen sind gleichzeitig<br />
möglich), analysiert NoPlagiat<br />
den Text auf Basis morphologischer<br />
Sprachinformationen.<br />
Potenziell KI-generierter Text<br />
wird dann farblich hervorgehoben.<br />
Je heller die Farbe,<br />
desto größer ist die Wahrscheinlichkeit,<br />
dass eine Textstelle<br />
KI-generiert ist. Dabei gilt die<br />
Faustregel: Stellt das Tool eine<br />
Wahrscheinlichkeit von mehr<br />
als 50 Prozent fest, ist davon<br />
auszugehen, dass der Text KIgeneriert<br />
ist.<br />
101 verschiedene linguistische<br />
Kriterien für eine verlässliche<br />
Erkennung KI-generierter Texte<br />
Für die <strong>deutsch</strong>e Version des<br />
Tools wurden 101 verschiedene<br />
linguistische Kriterien für<br />
das Training des Algorithmus<br />
verwendet, beispielsweise<br />
typische Wortdistribution in<br />
Sätzen, Grammatik, Syntax<br />
und Zeichensetzung, aber auch<br />
statistische Informationen wie<br />
durchschnittliche Satz- und<br />
Wortlänge sowie die Häufig-
16 TRENDS IN DER MEDIENINDUSTRIE<br />
keit der genutzten Wörter im<br />
typischen Sprachgebrauch. Die<br />
Analyse des Textes erfolgt Satz<br />
für Satz, so dass auch einzelne<br />
KI-generierte Sätze oder Textteile<br />
in ansonsten einwandfreien<br />
Texten erkannt werden können.<br />
Dabei erstellt das Tool eine Bewertung<br />
der KI-Wahrscheinlichkeit<br />
sowohl für den Gesamttext<br />
als auch für die einzelnen Sätze.<br />
„Wenn KI-Algorithmen überzeugende<br />
Artikel, E-Mails<br />
und Werbeanzeigen schreiben<br />
können, überrascht es nicht, dass<br />
auch immer mehr Schüler:innen<br />
und Student:innen diese Tools<br />
für Aufsätze oder Hausarbeiten<br />
nutzen. Dies wird dann zum<br />
Problem, wenn diese Tools<br />
falsche oder irreführende<br />
Informationen verbreiten und<br />
die tatsächliche Kompetenz der<br />
Nutzer:innen in der Erstellung<br />
von Texten sinkt“, sagt Horst<br />
Klaus, Mitgründer von Lingua<br />
Intellegens. „Aus diesem Grund<br />
wird es für eine Vielzahl von<br />
Sektoren, allen voran für das<br />
Bildungswesen immer wichtiger,<br />
ein Werkzeug an der Hand zu<br />
haben, das KI-generierte Texte<br />
in verschiedenen Kontexten zuverlässig<br />
erkennen kann. Dieses<br />
Tool möchten wir mit NoPlagiat<br />
für den <strong>deutsch</strong>en Markt bereitstellen.“<br />
Das Tool ist cloudbasiert<br />
und damit schnell und<br />
einfach für verschiedene Anwendungsfälle<br />
skalierbar, beispielsweise<br />
in Institutionen im<br />
Bildungswesen oder in kleinen<br />
und großen Redaktionen. Unter<br />
anderem wird NoPlagiat bereits<br />
an der Freien Universität Berlin<br />
genutzt und Lingua Intellegens<br />
ist bereits im Gespräch mit zwei<br />
weiteren Hochschulen.<br />
Preis und Verfügbarkeit<br />
NoPlagiat kann hier heruntergeladen<br />
werden. Nichtregistrierte<br />
Nutzer können<br />
insgesamt bis zu sieben Texte<br />
prüfen lassen, registrierte<br />
Nutzer bis zu drei Texte am Tag.<br />
Ein Premium-Zugang ist für<br />
EUR 9,95 pro Monat erhältlich<br />
und beinhaltet eine unbegrenzte<br />
Menge an Prüfungen.<br />
Onlineprinters startet Neuausrichtung mit<br />
neuer Führung<br />
Sascha Krines folgt als CEO der Onlineprinters Gruppe auf Roland Keppler / Tobias Volgmann übernimmt als<br />
neuer CFO den Finanz-Bereich der Onlineprinters Gruppe, einer der größten Onlinedruckereien Europas /<br />
Strategische Neuausrichtung mit Fokus auf Customer Centricity<br />
Sascha Krines ist ab 15.<br />
Januar <strong>2024</strong> neuer CEO der<br />
Onlineprinters Gruppe, einer<br />
der größten Onlinedruckereien<br />
Europas. Als Vorsitzender<br />
der Geschäftsführung wird<br />
er vor allem die strategische<br />
Neuausrichtung der Gruppe<br />
vorantreiben. „Vor mir liegen<br />
spannende, aber auch herausfordernde<br />
Aufgaben, auf die ich<br />
mich schon sehr freue“, betont<br />
Krines. Der 51-Jährige ist seit<br />
Februar 2023 CFO der Onlineprinters<br />
Gruppe und folgt auf<br />
Roland Keppler, der das Unternehmen<br />
auf eigenen Wunsch<br />
Ende März verlässt. Bis 31. März<br />
<strong>2024</strong> werden Roland Keppler<br />
und Sascha Krines die Gruppe<br />
gemeinsam leiten, um den Übergang<br />
möglichst reibungslos zu<br />
gestalten.<br />
Tobias Volgmann neuer CFO<br />
Die Position des CFO der Onlineprinters<br />
Gruppe übernimmt<br />
ab sofort Tobias Volgmann.<br />
Der 43-jährige Finanzexperte<br />
Volgmann bringt umfangreiche<br />
Erfahrung für seine Position<br />
mit. Er genießt aufgrund seiner<br />
vorherigen Tätigkeiten als CFO<br />
bei Unternehmen wie Görtz und<br />
Hussel einen ausgezeichneten<br />
Ruf als Finanzexperte. „Mit<br />
Tobias Volgmann konnten wir<br />
einen Spezialisten mit breitem<br />
Fachwissen für uns gewinnen,<br />
der insbesondere auch kulturell<br />
hervorragend in das neue<br />
Führungsteam passt“, freut sich<br />
Krines. „Wir sind überzeugt,<br />
dass er genau der richtige für<br />
diese Position ist.“<br />
Strategische Neuausrichtung<br />
Mit dem Wechsel in der Geschäftsleitung<br />
geht auch eine<br />
strategische Neuausrichtung der<br />
Onlineprinters Gruppe einher.
TRENDS IN DER MEDIENINDUSTRIE 17<br />
„<strong>2024</strong> legen wir unseren Fokus<br />
ganz klar auf die Transformation<br />
des Geschäftsmodells hin zu<br />
einem eindeutig datenbasierten<br />
und Customer Centricityfokussierten<br />
Unternehmen“, erläutert<br />
Krines. „Wir wollen den<br />
Kunden genau das anbieten, was<br />
sie brauchen: Qualitativ hochwertige<br />
Produkte und Lösungen,<br />
die exakt auf ihre Bedürfnisse<br />
zugeschnitten sind“. Um dieses<br />
Ziel zu erreichen, setzt Onlineprinters<br />
künftig noch stärker auf<br />
die Nutzung effektiver Datenanalysen<br />
und Technologien.<br />
Onlineprinters ist schon heute<br />
durch ihre Töchter Lasertryk<br />
und Solopress in sechs<br />
europäischen Ländern mit<br />
eigenen Druckereien präsent.<br />
Ziel der strategischen Neuausrichtung<br />
wird auch sein,<br />
Ressourcen und Know-how<br />
innerhalb der Gruppe optimal<br />
zu nutzen mit dem Ziel, erfolgreiche<br />
Konzepte und Strategien<br />
in allen Märkten auszurollen.<br />
Die Onlineprinters Gruppe<br />
möchte an dieser Stelle Roland<br />
Keppler, der nach fünf Jahren<br />
als CEO das Unternehmen<br />
auf eigenen Wunsch zum 31.<br />
März <strong>2024</strong> verlassen wird,<br />
großen Dank aussprechen.<br />
Roland Keppler hat während<br />
seiner Amtszeit entscheidende<br />
Weichen für den Erfolg und das<br />
Wachstum von Onlineprinters<br />
gestellt und maßgeblich dazu<br />
beigetragen, die Gruppe sicher<br />
durch die Corona-Krise zu<br />
navigieren. Er wird der Branche<br />
auch nach seinem Ausscheiden<br />
bei Onlineprinters weiter durch<br />
sein Engagement als Vorstand<br />
bei der Initiative Online Print<br />
erhalten bleiben.<br />
Iran: Vier politischen Gefangenen droht baldige Hinrichtung<br />
IGFM macht in Pressekonferenz auf das<br />
Schicksal von inhaftierten Kurden aufmerksam<br />
und fordert deren sofortige Freilassung<br />
Keine Zeit zu verlieren: Nach der Hinrichtung der politischen Gefangenen Mohammad Ghobadlou und Farhad<br />
Salimi am 23. Januar <strong>2024</strong> im Iran ist die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) alarmiert<br />
und fürchtet um das Leben vier kurdischer Gefangener. Mohsen Mazloum, Mohammad (Hajir) Faramarzi, Vafa<br />
Azarbar und Pejman Fatehi wurden der „Kollaboration mit Israel“ beschuldigt und zum Tode verurteilt. In einer<br />
Pressekonferenz machte die in Frankfurt ansässige Menschenrechtsorganisation heute auf deren Schicksal aufmerksam.<br />
„Frankfurt steht fest an der Seite<br />
von Frau Azimi, Frau Mahmoudi<br />
und Sabah, und wir werden alles<br />
tun, um sie zu unterstützen.<br />
Zudem fordere ich die Bundesregierung<br />
auf, sich dafür einzusetzen,<br />
dass die Hinrichtungen<br />
der vier kurdischen Dissidenten<br />
verhindert werden und Pejman<br />
und Mohammad mit ihren<br />
Familien in Deutschland zusammengeführt<br />
werden. Es ist<br />
höchste Zeit, dass Deutschland<br />
Verantwortung übernimmt<br />
und sich solidarisch an die<br />
Seite der Freiheitsbewegung im<br />
Iran stellt“, fordert Dr. Nargess<br />
Eskandari-Grünberg, Bürgermeisterin<br />
von Frankfurt am<br />
Main (Foto rechts).<br />
Willkürlich festgenommen und<br />
zum Tod verurteilt<br />
Mohsen Mazloum, Mohammad<br />
(Hajir) Faramarzi, Vafa Azarbar<br />
und Pejman Fatehi wurden am<br />
20. Juli 2022 in Urmia, Provinz<br />
© Stadt Frankfurt am<br />
Main, Foto: Katharina<br />
Dubno
18 TRENDS IN DER MEDIENINDUSTRIE<br />
Maria Mahmoudi,<br />
Ehefrau von<br />
Mohammad<br />
Faramarzi:<br />
Hinrichtung ihres<br />
Ehemannes droht<br />
täglich.<br />
Bayan Azimi, Ehefrau<br />
von Pejman<br />
Fathi und Mutter<br />
des fünfjährigen<br />
Sohnes Sabah Fathi<br />
West-Aserbaidschan, von Sicherheitskräften<br />
des Geheimdienstes<br />
willkürlich festgenommen,<br />
der „Kollaboration mit Israel“<br />
angeklagt und zum Tode verurteilt.<br />
Der Oberste Gerichtshof<br />
bestätigte dieses Urteil. Seitdem<br />
wurden mehrmals die unter<br />
Folter erzwungenen Geständnisse<br />
der Männer im iranischen<br />
Staatsfernsehen ausgestrahlt.<br />
In diesem Propagandavideo<br />
gaben die Männer zu, nach Anweisungen<br />
des israelischen<br />
Geheimdienstes ein Bombenattentat<br />
in der Nähe Isfahans<br />
geplant zu haben.<br />
Kein Kontakt zu Familie<br />
gestattet<br />
Bisher wird den Familien der<br />
Kontakt zu ihren Angehörigen<br />
verwehrt. Die Angeklagten erhalten<br />
kein faires Verfahren<br />
und haben kein Recht auf<br />
einen unabhängigen Anwalt.<br />
Ihre Familien werden bedroht,<br />
verhört und eingeschüchtert.<br />
Inzwischen ist die Frau von<br />
Pejman Fathi, Bayan Azimi, mit<br />
ihrem fünfjährigen Sohn nach<br />
Deutschland geflohen. Auch<br />
die Ehefrau von Mohammad<br />
Faramarzi, Maria Mahmoudi<br />
ist seit wenigen Monaten hier<br />
in Sicherheit und hat sich seit<br />
gestern mit einem Hungerstreik<br />
mit den 61 im Iran inhaftierten<br />
Frauen solidarisiert um gegen<br />
die Todesstrafe allgemein zu<br />
demonstrieren.<br />
Innerhalb weniger Minuten<br />
wurden die Männer vom Gericht<br />
zum Tode verurteilt, denn<br />
in der Islamischen Republik Iran<br />
existiert weder ein fairer Prozess<br />
noch ein Rechtsstaat. Ihre Hinrichtung<br />
könnte jederzeit vollstreckt<br />
werden. Zusammen mit<br />
den Ehefrauen von Pejman Fathi<br />
und Mohammad Faramarzi, der<br />
Bürgermeisterin Frankfurts, Dr.<br />
Nargess Eskandari-Grünberg,<br />
und Behrouz Asadi appelliert die<br />
IGFM an die <strong>deutsch</strong>e Bundesregierung,<br />
sich für die Rettung<br />
der unschuldigen Gefangenen<br />
einzusetzen.<br />
Auch der politische Pate von<br />
Mohammad Faramarzi wandte<br />
sich in einer Videobotschaft an<br />
die Familie des politischen Gefangenen<br />
und kündigte seine<br />
weitere Unterstützung für das<br />
Leben und die Freiheit des Gefangenen<br />
an.<br />
- - -<br />
Weitere Statements:<br />
Behrouz Asadi, Leiter Haus<br />
der Kulturen und interkulturelle<br />
Zusammenarbeit und<br />
Kommunikation (Malteser)<br />
Wenn man die Bilanz für das<br />
Regime im letzten Jahr zieht,<br />
dann lässt sich feststellen, dass<br />
von ihm über 800 Menschen<br />
ermordet wurden und noch<br />
immer über 20.000 Menschen<br />
auf Grund von falschen Beschuldigungen,<br />
Verleumdung<br />
und aus Angst vor den eigenen<br />
Bürgern in Gefängnissen eingesperrt<br />
sind. Das Regime versucht<br />
die Vergangenheit zu<br />
erhalten und schlägt mit aller<br />
Brutalität die Proteste nieder.
TRENDS IN DER MEDIENINDUSTRIE 19<br />
Urteile fällen die von der<br />
Regierung kontrollierten Gerichte<br />
auf Grund von unter Folter<br />
erpressten Geständnissen. Die<br />
jungen Menschen, die in den Gefängnissen<br />
misshandelt werden,<br />
erleiden dort schwere psychische<br />
und physische Langzeitschäden<br />
und durch die Länge der Haftstrafen<br />
werden ihre Moral und<br />
ihre Seele beschädigt.<br />
Der Iran betreibt eine Außenpolitik,<br />
die darauf abzielt Unruhe<br />
in der Welt zu stiften und<br />
eine Innenpolitik, die jeden Gedanken<br />
an Freiheit, Demokratie,<br />
Menschenrechte und Frauenrechte<br />
in Keim erstickt.<br />
Vor zwei Tagen sind zwei junge<br />
Menschen hingerichtet worden.<br />
Viele weitere sehen sich mit<br />
diesem Schicksal konfrontiert.<br />
Die Frage ist, wie steht es um<br />
die Glaubwürdigkeit der Weltgemeinschaft,<br />
wenn sie sich für<br />
die Bewahrung der Menschenrechte<br />
einsetzen will, dies<br />
aber nur Lippenbekenntnisse<br />
bleiben. Es muss Konsequenzen<br />
geben, die dieses Regime auch<br />
spüren kann. Seit 40 Jahren gibt<br />
es die Islamische Republik und<br />
während dieser Zeit ist es zu<br />
Tausenden von Morden durch<br />
den Staat und die Justiz gekommen.<br />
Die Weltgemeinschaft<br />
hat dies gesehen aber nur mit<br />
leisen Worten verurteilt. Dies<br />
reicht nicht aus. Es war noch<br />
nie so sehr an der Zeit, dass<br />
dieses Regime für jeden neuen<br />
Mord zur Rechenschaft gezogen<br />
wird. Es muss Konsequenzen<br />
geben, die dieses Regime auch<br />
wirklich spürt. Die Botschafter<br />
und Lobbyisten dieses Regimes<br />
müssen ausgewiesen werden,<br />
denn heutzutage reichen Briefe<br />
und Stellungnahmen nicht<br />
mehr aus. Die Revolutionsgarden<br />
müssen auf die Terrorliste<br />
gesetzt werden. Da es so<br />
viele Beweise gibt, dass es sich<br />
hierbei um eine terroristische<br />
Organisation handelt, sollte dies<br />
eigentlich nur eine Formsache<br />
sein. Sich für die Menschenrechte<br />
und die Bewahrung der<br />
Menschenrechte einzusetzen<br />
ist kein Eingriff in die Innenpolitik<br />
des Irans. Dies ist eine<br />
schlechte Ausrede dafür nichts<br />
zu unternehmen. Lassen Sie<br />
sich nicht dazu hinreißen diesen<br />
bequemen Weg einzuschlagen.<br />
Denn dies führt dazu, dass die<br />
gesamte Jugend eines Landes<br />
bald dem Henker gegenübersteht.<br />
Wir warten auf konkrete<br />
und spürbare Reaktion der<br />
Politik.<br />
Wir fordern die EU und besonders<br />
die Bundesrepublik<br />
Deutschland auf, alles für die<br />
Einstellung der Todesstrafe und<br />
Hinrichtungen unternehmen.<br />
alle Fotos dieses<br />
Artikels :<br />
© <strong>PreMedia</strong><br />
Newsletter Magazin<br />
Bühler Group entscheidet sich für<br />
InterRed: Digital Asset Management,<br />
Automatisierungen und KI<br />
Die Schweizer Bühler Group,<br />
ein global führender Technologiekonzern<br />
für die Nahrungsmittel-<br />
und Mobilitätsindustrie,<br />
hat einen weiteren Schritt<br />
in Richtung digitaler Transformation<br />
unternommen. Mit<br />
der Entscheidung für InterRed<br />
als umfassende Content-,<br />
Digital-Asset-Management- und<br />
KI-Lösung plant Bühler neue<br />
Maßstäbe in der Verwaltung und<br />
Automatisierung von Digitalinhalten<br />
und der weltweiten<br />
Bereitstellung von Content zu
20 TRENDS IN DER MEDIENINDUSTRIE<br />
Burkhard Böndel,<br />
Head of Corporate<br />
Communications,<br />
Bühler Group. Bild:<br />
Bühler Group<br />
setzen. Ein Kernelement der<br />
Content-Strategie von Bühler<br />
ist die Integration von InterRed<br />
als Digital Asset Management<br />
System. Als erster Ausgabekanal<br />
und Prototyp wurde die<br />
innovative Bühler Virtual <strong>World</strong><br />
in 11 Sprachen umgesetzt.<br />
Flexibles Digital Asset<br />
Management für Single Source<br />
of Truth<br />
Mit über 12.000 Mitarbeitern<br />
in über 140 Ländern hält Bühler<br />
weltweit führende Marktpositionen<br />
in unterschiedlichen<br />
Anwendungsbereichen,<br />
mit denen täglich Milliarden<br />
industriellen Herstellung von<br />
Mehl und Backwaren, Pasta und<br />
Nudeln, Waffeln, Kekse, Pasta,<br />
Schokolade – und Fahrzeuge. Die<br />
entwickelten Innovationen sind<br />
aber auch integraler Bestandteil<br />
von Fassadenglas, Smartphones,<br />
Solarmodulen, Windeln, Lippenstiften<br />
oder Banknoten.<br />
Um auch in der Planung, Erstellung<br />
und Verteilung von<br />
Inhalten höchsten Ansprüchen<br />
zu genügen, hat sich Bühler jetzt<br />
entschieden, auf den InterRed<br />
ContentHub zu setzen. Im<br />
ersten Schritt wird InterRed als<br />
zentrale Content- und Digital<br />
Asset Management Lösung<br />
implementiert. Das Ziel ist der<br />
unternehmensweite, abteilungsund<br />
länderübergreifende Ein-<br />
Verwalten und Finden der jeweils<br />
aktuellen Assets wie Texte,<br />
Bilder, Grafiken, Präsentationen<br />
und andere Dokumente, Metadaten<br />
und Informationsstände.<br />
Gleichzeitig kann damit auch<br />
die Kommunikation und Abstimmung<br />
und somit das<br />
Business Process Management<br />
sowie Workflowmanagement<br />
zwischen allen Beteiligten<br />
stattfinden. „Mit InterRed<br />
wollen wir die gesamte Wertschöpfungskette<br />
des Arbeitens<br />
mit Inhalten neu gestalten:<br />
von der Planung, über die Erstellung,<br />
die Distribution bis hin<br />
zum Lifecycle-Management der<br />
Daten“, sagt Burkhard Böndel,<br />
Leiter der Unternehmenskommunikation.<br />
Dabei spiele<br />
auch die Unterstützung durch<br />
KI-Verfahren, die in InterRed<br />
integriert sind, eine wichtige<br />
Rolle. „Mit InterRed bringen<br />
wir unser Content Management<br />
auf ein ganz neues Level“,<br />
so Böndel.<br />
Als ein zukunftsweisender<br />
Ausgabekanal wurde in Form<br />
eines ersten Prototypen die<br />
Bühler Virtual <strong>World</strong> auf<br />
Basis von InterRed in 11 verschiedenen<br />
Sprachen umgesetzt,<br />
darunter chinesisch,<br />
japanisch und indonesisch.<br />
Diese wegweisende Innovation<br />
ermöglicht es, Kunden auf der<br />
ganzen Welt in ihrer jeweiligen<br />
Sprache anzusprechen. Die<br />
automatische Übersetzung in<br />
die gewünschten Sprachen ist<br />
dank der Integration von Übersetzungsdiensten<br />
(z.B. DeepL<br />
Translate) auf Knopfdruck möglich<br />
(Autotranslation).<br />
Zentraler ContentHub mit<br />
integrierter KI<br />
Menschen in Kontakt kommen.<br />
Dazu zählen z.B. Lebensmittel<br />
– angefangen von der<br />
satz für einen einheitlichen<br />
Informationsfluss und die Single<br />
Source of Truth: Das Erstellen,<br />
Der InterRed ContentHub soll<br />
als Digital Asset Management<br />
Lösung zukünftig eine zentrale
TRENDS IN DER MEDIENINDUSTRIE 21<br />
Rolle bei der Verwaltung und<br />
Bereitstellung von Inhalten für<br />
verschiedene Ausgabekanäle<br />
spielen, darunter Websites,<br />
Social-Media-Portale und Intranets.<br />
„Wir sind begeistert von<br />
den Möglichkeiten, die uns diese<br />
Lösung bietet, und gleichzeitig<br />
überzeugt, dass dies unsere<br />
globale Präsenz stärken, die Zusammenarbeit<br />
erleichtern und<br />
letztendlich unsere Kundenbindung<br />
intensivieren wird“,<br />
betont Burkhard Böndel, Head<br />
of Corporate Communications<br />
bei der Bühler Group. Die Bühler<br />
Group setzt mit der Einführung<br />
von InterRed einen klaren Kurs<br />
für eine zukunftsorientierte<br />
Content-Strategie und unterstreicht<br />
damit ihre Innovationskraft<br />
und ihre Entschlossenheit,<br />
die digitale Revolution in der<br />
Industrie voranzutreiben.<br />
Medien in der Schweiz<br />
Tägliche Zustellung von Zeitungen gehört<br />
zwingend zur Grundversorgung<br />
Die Eidgenössische Medienkommission EMEK fordert eine Reorganisation des medialen Service Public in der<br />
Schweiz. Der Verlegerverband SCHWEIZER MEDIEN (VSM) sieht dabei die Rolle der privaten Medien als einen<br />
essenziellen Teil des dualen Mediensystems vernachlässigt. Der VSM fordert eine umfassende Betrachtung der<br />
zukünftigen Ausgestaltung der Medienförderung, in welcher auch die privaten Medien entsprechend mitgedacht<br />
werden.<br />
Die Eidgenössische Medienkommission<br />
(EMEK) erachtet<br />
sowohl die sogenannte<br />
Halbierungsinitiative als auch<br />
den bundesrätlichen Gegenvorschlag<br />
auf Verordnungsstufe zur<br />
künftigen Finanzierung der SRG<br />
als nicht zielführend. Sie schlägt<br />
in einem heute präsentierten Bericht<br />
vor, den medialen Service<br />
Public mit verschiedenen<br />
Massnahmen zu stärken.<br />
Dabei meint sie ausschliesslich<br />
die Leistung der gebührenfinanzierten<br />
Medien, allen voran<br />
der SRG. Die wichtige und für<br />
die heutige mediale Grundversorgung<br />
essenzielle Leistung der<br />
privaten Medien ignoriert die<br />
EMEK weitestgehend und verkennt,<br />
dass das heutige Mediensystem<br />
auf einem Zusammenspiel<br />
von gebührenfinanzierten<br />
und privaten Medien basiert.<br />
Die «Engadiner Post», die<br />
«Schaffhauser Nachrichten»<br />
oder die «Urner Zeitung» stellen<br />
sicher, dass es in allen Regionen<br />
journalistische Informationen<br />
gibt. Ohne die privaten Medien<br />
wäre eine flächendeckende und<br />
vor allem vielfältige Berichterstattung<br />
nicht möglich.<br />
Daher ist es essenziell, dass<br />
auch die privaten Medien mitgedacht<br />
werden, wenn über die<br />
Sicherstellung der Informationsversorgung<br />
der Bevölkerung<br />
diskutiert wird. Der Verlegerverband<br />
SCHWEIZER MEDIEN<br />
(VSM) ist irritiert, dass insbesondere<br />
die EMEK die Rolle<br />
der privaten Medien zu wenig in<br />
seine Überlegungen einbezieht.<br />
Nur ein austariertes Zusammenspiel<br />
der gebührenfinanzierten<br />
Medien und der privaten<br />
Medien gewährleistet die<br />
flächendeckende Informationsversorgung<br />
und die fundierte<br />
Meinungsbildung in der<br />
Schweiz. Die Bevölkerung muss<br />
auch in Zukunft die Wahl haben,<br />
ob sie die «Tagesschau» schauen,<br />
sich auf nzz.ch informieren oder<br />
den gedruckten «Blick» lesen<br />
will.<br />
Medienförderung und Definition<br />
von Service Public im Einklang<br />
Eine künftige Medienförderung<br />
muss eine ganzheitliche Betrachtung<br />
der privaten und gebührenfinanzierten<br />
Medien<br />
bringen. Hier sind neue<br />
Lösungen zu suchen. Eine<br />
bereits angekündigte Auslegeordnung<br />
des Bundesrates sollte<br />
hier erste Ansätze zeigen. Auch<br />
der VSM macht sich Gedanken<br />
zur künftigen Medienförderung.<br />
Das bedeutet auch, dass jetzt<br />
der Leistungsauftrag der SRG<br />
neu definiert werden und mehr<br />
Rücksicht auf die privaten<br />
Medien genommen werden<br />
muss. Auf keinen Fall darf nur<br />
einseitig das Angebot der SRG<br />
gestärkt werden, wie das die<br />
EMEK in ihren Überlegungen<br />
vorschlägt.
22 TRENDS IN DER MEDIENINDUSTRIE<br />
Iran: 24-jähriger Mohammad Ghobadlou<br />
hingerichtet<br />
Mullah-Regime tötet Demonstranten während Außenminister Abdollahian in New York mit russischem Außenminister<br />
über „Frieden“ spricht<br />
Der 24-jährige Iraner<br />
Mohammad Ghobadlou<br />
wurde an diesem Morgen hingerichtet.<br />
Ghobadlou war einer<br />
der ersten, der bei den landesweiten<br />
„Frau. Leben. Freiheit“-<br />
Protesten nach dem Mord an<br />
Mahsa Jina Amini im September<br />
2022 festgenommen wurde. Die<br />
Internationale Gesellschaft für<br />
Menschenrechte (IGFM) warnt<br />
vor weiteren Staatsmorden an<br />
gewaltlosen politischen Gefangenen.<br />
Zeitgleich trifft sich<br />
der iranische Außenminister in<br />
New York mit dem russischen<br />
Außenminister Lavrov, um über<br />
„Frieden“ im Nahen Osten zu<br />
sprechen.<br />
Der Anwalt des 24-jährigen<br />
Mohammad Ghobadlou berichtete<br />
gestern, dass das Vollstreckungsurteil<br />
der Todesstrafe<br />
bestätigt wurde. Im Januar<br />
2023 wurde das Urteil vorerst<br />
ausgesetzt. Der junge Iraner litt<br />
an einer psychischen Krankheit<br />
und wurde in Haft gefoltert.<br />
Ebenso wurde heute morgen<br />
nach 14 Jahren Willkürhaft der<br />
kurdische politische Gefangene<br />
Farhad Salimi hingerichtet.<br />
Salimis Familie wurde ein letztes<br />
Treffen vor der Hinrichtung<br />
nicht gestattet. Weiteren Gefangenen<br />
droht die unmittelbare<br />
Hinrichtung, darunter<br />
die Kurden Mohsen Mazloum,<br />
Mohammad (Hajir) Faramarzi,<br />
Vafa Azarbar und Pejman<br />
Fatehi. Sie wurden willkürlich<br />
der „Kollaboration mit Israel“<br />
beschuldigt und zum Tode verurteilt,<br />
berichtet die IGFM.<br />
Das neue Jahr beginnt mit Hinrichtungen<br />
und Angriffen mit<br />
ballistischen Raketen auf die<br />
autonome Region Kurdistan<br />
und Pakistan durch das klerikalfaschistische<br />
Mullah-Regime.<br />
Gleichzeitig führt die Islamische<br />
Republik Iran das Sozialforum<br />
des UN-Menschenrechtsrats<br />
und soll bald den Vorsitz der<br />
UN-Konferenz für nukleare Abrüstung<br />
antreten. Gemeinsam<br />
mit dem russischen Außenminister<br />
und Kriegsverbrecher<br />
Lavrov führt der iranische<br />
Außenminister Abdollahian die<br />
zivilisierte Weltgemeinschaft<br />
vor, beklagt die IGFM.<br />
Meredith Whittaker erhält den Helmut-<br />
Schmidt-Zukunftspreis <strong>2024</strong><br />
Die amerikanische KI-<br />
Forscherin, Beraterin und<br />
Managerin Meredith Whittaker<br />
wird mit dem diesjährigen<br />
Helmut-Schmidt-Zukunftspreis<br />
ausgezeichnet. Sie ist<br />
Präsidentin der gemeinnützigen<br />
Signal-Stiftung, die den gleichnamigen,<br />
auf die Sicherheit<br />
seiner Userinnen und User angelegten<br />
Messenger-Dienst verantwortet.<br />
Der Helmut-Schmidt-Zukunftspreis<br />
wird am 15. Mai <strong>2024</strong> von<br />
der Wochenzeitung DIE ZEIT,<br />
der Bundeskanzler-Helmut-<br />
Schmidt-Stiftung und THE NEW<br />
INSTITUTE im Thalia Theater<br />
in Hamburg verliehen. Die Auszeichnung<br />
würdigt seit 2022<br />
innovative Leistungen in den<br />
Bereichen Demokratie, Gesellschaft<br />
und Technologie. Nach<br />
der ugandischen Aktivistin und<br />
Sozialunternehmerin Vanessa<br />
Nakate und der richtungsweisenden<br />
finnischen Politikerin
TRENDS IN DER MEDIENINDUSTRIE 23<br />
Sanna Marin folgt nun im<br />
dritten Jahr die Technologie-<br />
Akteurin Meredith Whittaker.<br />
„Künstliche Intelligenz ist mehr<br />
denn je ein Menschheitsthema,<br />
die Frage, wie man sie human<br />
und gemeinwohlorientiert<br />
entwickelt, ist von höchster<br />
Aktualität. Wenn uns jemand<br />
weiterbringt dabei, dann nicht<br />
zuletzt Meredith Whittaker.<br />
Egal, ob als aufbegehrende<br />
Google-Entwicklerin, als<br />
Professorin an der New York<br />
University oder als Regierungsberaterin<br />
– sie setzt sich für<br />
eine verantwortungs- und<br />
menschengerechte Entwicklung<br />
der KI ein. Eine große Herausforderung<br />
und eine einflussreiche<br />
Kämpferin für Lösungen:<br />
Diese Kombination ist genug für<br />
die Jury des Helmut-Schmidt-<br />
Zukunftspreises, Meredith<br />
Whittaker in diesem Jahr auszuzeichnen<br />
und damit auch ein<br />
Zeichen zu setzen: Bei gemeinwohlorientierter<br />
Innovation<br />
kommen die zentralen Werte<br />
des Preises ‚Demokratie, Gesellschaft,<br />
Technologie‘ zusammen<br />
– und das geradezu<br />
paradigmatisch im Zusammenhang<br />
mit der rasend schnellen<br />
KI-Entwicklung“, begründet die<br />
Jury ihre Entscheidung.<br />
In diesem Jahr bilden die Jury<br />
des Helmut-Schmidt-Zukunftspreises:<br />
Jury-Vorsitzender<br />
Uwe Jean Heuser (DIE ZEIT),<br />
Alexander Birken (Vorstandsvorsitzender<br />
der Otto Group),<br />
Antje Boetius (Direktorin<br />
des Alfred-Wegener-Instituts<br />
am Helmholtz-Zentrum für<br />
Polar- und Meeresforschung),<br />
Francesca Bria (Präsidentin<br />
des italienischen Nationalen<br />
Innovationsfonds), Sanna<br />
Marin (ehemalige Ministerpräsidentin<br />
von Finnland,<br />
Beraterin für das Tony Blair<br />
Institute for Global Change),<br />
Alaa Murabit (Direktorin für<br />
Gesundheit bei der Gates-<br />
Stiftung), Vanessa Nakate<br />
(Klimaaktivistin und Sozialunternehmerin),<br />
Erck Rickmers<br />
(Kuratoriumsvorsitzender von<br />
THE NEW INSTITUTE) und<br />
Meik Woyke (Vorstandsvorsitzender<br />
und Geschäftsführer<br />
der Bundeskanzler-Helmut-<br />
Schmidt-Stiftung). Im Rahmen<br />
des Helmut-Schmidt-Zukunftspreises<br />
findet vom 13. bis 15.<br />
Mai <strong>2024</strong> erneut das Helmut-<br />
Schmidt-Zukunftsfestival an<br />
der Leuphana Universität in<br />
Lüneburg statt. Die Ideen, die die<br />
jungen Zukunftsgestalterinnen<br />
und -gestalter beim Festival entwickeln,<br />
werden am Abend der<br />
Preisverleihung auf der Bühne<br />
des Thalia Theaters präsentiert.<br />
ZEIT WISSEN wächst in der harten Auflage<br />
Das Wachstum der harten Auflage<br />
von ZEIT WISSEN verteilt<br />
sich laut IVW IV/2023 wie<br />
folgt: Im Einzelverkauf wächst<br />
ZEIT WISSEN um 17,8 Prozent<br />
im Vorjahresvergleich auf 14.353<br />
Exemplare (+ 2.171 Exemplare).<br />
Das Magazin erreicht 48.167<br />
Abonnentinnen und Abonnenten<br />
und steigert sich damit in der<br />
Abo-Sparte um 2,5 Prozent (+<br />
1.187 Exemplare).<br />
Die verkaufte Auflage wächst um<br />
3,2 Prozent (+ 3.152 Exemplare)<br />
auf 100.372 Exemplare im Vergleich<br />
zum Vorjahresquartal.<br />
„Der anhaltende Erfolg von<br />
ZEIT WISSEN bestätigt die<br />
Redaktion in ihrem Bestreben,<br />
den Leserinnen und Lesern einen<br />
echten Mehrwert für ihr Leben zu<br />
liefern – humorvoll, tiefgründig,<br />
relevant. Das starke Verkaufsergebnis<br />
zeigt auch: Es lohnt
24 TRENDS IN DER MEDIENINDUSTRIE<br />
sich, in Qualität zu investieren.<br />
Dafür stehen wir als Verlag und<br />
werden auch weiterhin auf diesen<br />
Erfolgsweg setzen“, erklärt Malte<br />
Winter, Director Magazines,<br />
ZEIT Verlagsgruppe.<br />
Das Wachstum der harten Auflage<br />
von ZEIT WISSEN verteilt<br />
sich laut IVW IV/2023 wie folgt:<br />
Im Einzelverkauf wächst ZEIT<br />
WISSEN um 17,8 Prozent im<br />
Vorjahresvergleich auf 14.353<br />
Exemplare (+ 2.171 Exemplare).<br />
Das Magazin erreicht 48.167<br />
Abonnentinnen und Abonnenten<br />
und steigert sich damit in der<br />
Abo-Sparte um 2,5 Prozent (+<br />
1.187 Exemplare).<br />
Die verkaufte Auflage wächst um<br />
3,2 Prozent (+ 3.152 Exemplare)<br />
auf 100.372 Exemplare im Vergleich<br />
zum Vorjahresquartal.<br />
„Der anhaltende Erfolg von<br />
ZEIT WISSEN bestätigt die<br />
Redaktion in ihrem Bestreben,<br />
den Leserinnen und Lesern einen<br />
echten Mehrwert für ihr Leben zu<br />
liefern – humorvoll, tiefgründig,<br />
relevant. Das starke Verkaufsergebnis<br />
zeigt auch: Es lohnt<br />
sich, in Qualität zu investieren.<br />
Dafür stehen wir als Verlag und<br />
werden auch weiterhin auf diesen<br />
Erfolgsweg setzen“, erklärt Malte<br />
Winter, Director Magazines,<br />
ZEIT Verlagsgruppe.<br />
Verlagsgeschäft<br />
Medienverband fordert geringere Mehrwertsteuer<br />
auf Zeitschriften<br />
Burda-Medien-Vorstand<br />
Internationale<br />
Marken Philipp<br />
Welte, Karl Malik<br />
Der Bedarf an unabhängigen<br />
Informationen ist groß. Doch<br />
jede dritte Zeitschrift ist in ihrer<br />
Existenz gefährdet. Medienmanager<br />
Philipp Welte sieht<br />
einen Ausweg – aber es gibt<br />
Kritik an der Forderung.<br />
Düsseldorf. Sie protestierten<br />
mit Traktoren und Misthaufen:<br />
Unter dem Unmut der Landwirte<br />
leiden nun auch <strong>deutsch</strong>e<br />
Verlage. Zuletzt haben Bauern<br />
an mehreren Druckereien versucht,<br />
die Auslieferungen von<br />
Zeitungen zu behindern. Der<br />
Grund: Viele Bauern waren<br />
mit der Berichterstattung über<br />
die vorangegangenen Protestaktionen<br />
unzufrieden.<br />
Für den Medienmanager Philipp<br />
Welte zeugen die Blockaden<br />
davon, wie fragil die Gesellschaft<br />
geworden sei. Welte<br />
verantwortet für den Medienriesen<br />
Burda mit Marken wie<br />
„Focus“ und „Bunte“ etwa das<br />
nationale Verlagsgeschäft und<br />
ist Chef des Medienverbands<br />
der freien Presse (MVFP). Der<br />
Verband vertritt über 9000<br />
Journalisten, die für rund 7000<br />
Zeitschriften arbeiten. „<strong>2024</strong><br />
wird ein Schicksalsjahr für die<br />
Demokratie“, sagte Welte dem<br />
Handelsblatt. In Zeiten, in denen<br />
Menschen von der politischen<br />
Mitte an die Ränder flüchteten<br />
und im Netz zunehmend Lügen<br />
und Halbwahrheiten verbreitet<br />
würden, wachse die Bedeutung<br />
von unabhängig einordnendem<br />
und verantwortungsbewusstem<br />
Journalismus.<br />
Verlage würden die Menschen<br />
mit verlässlichen Informationen<br />
versorgen. „Unser Auftrag, eine<br />
freie Presse zu gewährleisten,<br />
ist heute für die Stabilisierung<br />
der Gesellschaft so wichtig wie<br />
selten zuvor“, so Welte. Das<br />
Problem: Das wirtschaftliche<br />
Fundament der Verlage bröckelt.<br />
Ein Drittel der Zeitschriftentitel<br />
ist nach Angaben des MVFP in<br />
seiner Existenz gefährdet. Viele<br />
namhafte Zeitungsverlage haben<br />
gerade ihre Reisebudgets nach
TRENDS IN DER MEDIENINDUSTRIE 25<br />
unten geschraubt oder gekappt,<br />
erfuhr das Handelsblatt aus<br />
Branchenkreisen. Sogar Stellenstreichungen<br />
seien denkbar.<br />
Im Sommer hatte der Springer-<br />
Verlag bei seiner Kernmarke<br />
„Bild“ in einzelnen Abteilungen<br />
bis zu 30 Prozent der Belegschaft<br />
gekürzt. Der Verlag<br />
Gruner+Jahr, der mittlerweile<br />
zu RTL gehört, strich vor einem<br />
Jahr 700 der 1900 Stellen.<br />
Hinzu kommt, dass das Nachrichteninteresse<br />
in Deutschland<br />
seit Jahren deutlich zurückgeht.<br />
Viele Menschen wollen<br />
die ständigen Krisenmeldungen<br />
vermeiden. Studien zeigen auch,<br />
dass Bürger das Vertrauen in<br />
Medien verlieren. Zeitungen,<br />
Zeitschriften und dem<br />
öffentlich-rechtlichen Rundfunk<br />
wird nach wie vor die größte<br />
Glaubwürdigkeit zugesprochen –<br />
anders als privaten Sendern, Onlinemedien<br />
und Angeboten auf<br />
Social Media.<br />
RTL - Digital Duo<br />
RTL befördert Nane Meyer<br />
und Ulrike Kaschuba zu<br />
Vize-Chefre¬dakteu¬rinnen<br />
der<br />
Digital¬redaktion<br />
Women, People & Family.<br />
Meyer soll sich um neue<br />
Vermark¬tungs¬partnerschaften<br />
und digi¬tale Erlös¬modelle<br />
kümmern,<br />
Kaschuba sich auf Reich¬weite<br />
fokussieren. Biona Schütt<br />
bleibt dritte Stell-vertreterin<br />
der Chef¬redakteurinnen Doris<br />
Brückner und Susanna Riethmüller<br />
von Women, People<br />
& Family Nane Meyer und<br />
Ulrike Kaschuba sind neue<br />
Stellvertreterinnen der Chefredakteurinnen<br />
Doris Brückner<br />
und Susanna Riethmüller<br />
Nane Meyer (l.), Ulrike Kaschuba<br />
Foto: Foto: Jan Rickers/Ilja<br />
Gaus-Gerbeth<br />
In der Chefredaktion der<br />
Digitalredaktion Women, People<br />
& Family gibt es eine personelle<br />
Neuaufstellung. Nane Meyer<br />
und Ulrike Kaschuba verstärken<br />
das Chefredakteursduo<br />
Doris Brückner und Susanna<br />
Riethmüller als stellvertretende<br />
Chefredakteurinnen<br />
im Digitalbereich. Nane Meyer<br />
konzentriert sich künftig<br />
neben ihrer Rolle als Head of<br />
Fashion & Beauty und der Verantwortung<br />
für das Instagram-<br />
Team auf die Entwicklung neuer<br />
Vermarktungspartnerschaften<br />
und innovativer digitaler Erlösmodelle,<br />
während Ulrike<br />
Kaschuba ihren Fokus auf das<br />
Thema Reichweite legt. Biona<br />
Schütt, Head of Lifestyle, wird<br />
weiterhin als dritte Stellvertreterin<br />
tätig sein und das<br />
Thema Marken vorantreiben.<br />
Doris Brückner: „Wir freuen<br />
uns außerordentlich Ulrike<br />
Kaschuba und Nane Meyer<br />
in unserem Chefredakteursteam<br />
willkommen zu heißen.<br />
Mit diesen beiden Topkräften<br />
werden wir die Marken GALA,<br />
BRIGITTE, ELTERN und vip.<br />
de sowohl digital als auch social<br />
weiterentwickeln.“<br />
Susanna Riethmüller: „Unsere<br />
Marken zukunftssicher zu<br />
positionieren – mit diesen beiden<br />
Neubesetzungen kommen wir<br />
diesem Ziel einen großen Schritt<br />
näher. Wir freuen uns sehr auf<br />
die Zusammenarbeit.“<br />
Nane Meyer ist seit 2016<br />
bei Gruner + Jahr, der<br />
Publishingeinheit von RTL<br />
Deutschland. Sie begann als<br />
Mode- und Beautyredakteurin<br />
bei Gala.de und stieg zur Head<br />
of Mode- und Beauty auf.<br />
2020 übernahm sie als Head of<br />
Mode, Beauty und Instagram<br />
die Verantwortung für Gala.<br />
de, Brigitte.de, eltern.de und<br />
vip.de. Seit September 2023 ist<br />
Nane Meyer stellvertretende<br />
Chefredakteurin bei Gruner<br />
+ Jahr und leitet die Bereiche<br />
Mode, Beauty und Instagram<br />
mit Fokus auf Erlösen. Nane<br />
Meyer studierte Modejournalismus/Medienkommunikation<br />
an<br />
der Akademie Mode und Design<br />
in Hamburg und sammelte<br />
während ihres Studiums umfassende<br />
Erfahrungen durch<br />
Praktika bei verschiedenen Verlagen<br />
und Onlinemagazinen.<br />
Nach dem Studium arbeitete<br />
sie als Junior Beauty Editor bei<br />
TUSH Magazine und stieg später<br />
zum Beauty Editor für Print und<br />
Digital auf.<br />
Ulrike Kaschuba startete<br />
2016 als SEO-Redakteurin für<br />
BRIGITTE.de bei Gruner + Jahr.<br />
2018 stieg sie zur Head of SEO<br />
für BRIGITTE.de auf, im darauffolgenden<br />
Jahr übernahm sie zusätzlich<br />
die Position der Head of<br />
SEO für Gala.de. Ab 2020 war sie<br />
in der Position als Head of SEO<br />
für die Digitalredaktion Women,<br />
People & Family bei Gruner +<br />
Jahr tätig. Seit September 2023<br />
ist Ulrike Kaschuba nun stellvertretende<br />
Chefredakteurin<br />
Women, People & Family Digital<br />
und verantwortlich für den Bereich<br />
Reichweite. Ihr Journalismus-Studium<br />
schloss sie 2010<br />
an der Hochschule Magdeburg-<br />
Stendal ab und arbeitete anschließend<br />
sechs Jahre lang als<br />
freie Online-Redakteurin und<br />
Social Media Managerin.
26 TRENDS IN DER MEDIENINDUSTRIE<br />
Meinung<br />
von<br />
Außen<br />
„DER STAAT<br />
IST DAS<br />
PROBLEM“<br />
Das waren die ersten Worte<br />
des argentinischen Präsidenten<br />
Milei mit denen er seinen Vortrag<br />
auf dem WEF in Davos eröffnete.<br />
Und sein Vortrag enthielt<br />
nur eine Botschaft „Das<br />
kollektive Lösungen nicht zu<br />
mehr Wohlstand, sondern in die<br />
Armut führen“.<br />
Milei sprach von einer<br />
kontaminierten sozialistischen<br />
Agenda 2030 die in dem WEF<br />
verankert ist.<br />
Und auf einem solchen Weg ist<br />
auch Deutschland nicht erst seit<br />
der Ampel. Aber Anfang 2023<br />
habe ich noch gehofft, dass die<br />
Ampel dazu lernt und diesen<br />
Weg verlässt. Das war ein Irrglaube.<br />
Ganz im Gegenteil, der<br />
Weg wird jeden Tag deutlicher.<br />
Das Jahr ging an Weinachten zu<br />
Ende mit der Ansprache unseres<br />
Bundespräsidenten.<br />
„Deutschland ist und bleibt ein<br />
gutes Land“<br />
Das ist der einzige Satz, der mir<br />
daraus in Erinnerung geblieben<br />
ist. In keiner Guten.<br />
Wer eine Rede erwartet hat, die<br />
der aktuellen Situation gerecht<br />
wird. Fehlanzeige, wie so oft bei<br />
unserem „Staatsoberhaupt“!<br />
Langweilig, pastoral, abgehoben<br />
und ohne Bezug zur Lebenswirklichkeit.<br />
Vergebens sucht<br />
man eine Botschaft a la Roman<br />
Herzog. „Ein Ruck muss durch<br />
unser Land gehen“ Was jedoch<br />
dringend nötig wäre.<br />
Leider Schnee von gestern,<br />
von damals vernünftigen, „geerdeten“<br />
Politikern, und nicht<br />
-wie heute- durch rot/grüne<br />
Ideologen.<br />
Herr Steinmeier, eigentlich zur<br />
Neutralität verpflichtet, bezeichnete<br />
in einer Rede <strong>2024</strong> die<br />
Opposition, die sich gegen die<br />
Ampel Politik richtet, als „Rattenfänger“,<br />
und damit deren Wähler<br />
als Ratten. Herr Steinmeier der<br />
sich sonst gern mit Zitaten wie<br />
„gegen Hass und Hetze schmückt“.<br />
So weit sind wir schon, weg von<br />
einer lebhaften Demokratie hin<br />
zu einem rot/grünen Totalitarismus.<br />
Bis hin zum „Staatsoberhaupt“.<br />
Er kann seine linke, aus<br />
seinen Studienzeiten bekannte,<br />
Orientierung nicht verleugnen.<br />
Und es ist nur die Fortsetzung<br />
einer Entwicklung, die unter der<br />
Merkel CDU 2015 begann:<br />
„Für ein Deutschland in dem wir<br />
gut und gerne leben“)<br />
Und 2020 mit dem Slogan:<br />
„Wir leben im besten Deutschland,<br />
das es jemals gegeben hat“ (Steinmeier!)<br />
Und wo sind wir jetzt <strong>2024</strong>?<br />
Ja, Deutschland war einmal<br />
ein gutes Land. Aber 16<br />
Jahre Merkel – CDU und in<br />
deren Fortsetzung die aktuelle<br />
Ampel Politik haben Deutschland<br />
in eine gewaltige Notlage<br />
gebracht. Irreparabel?<br />
„Es tut mir weh, wie tief<br />
Deutschland in den letzten zwei<br />
Jahren gesunken ist“ ( Rainer<br />
Dulger, AG Präsident)<br />
Die Uhr tickt. Viel Zeit bleibt nicht<br />
zur Korrektur.<br />
Und selbst wenn diese<br />
konsequent angegangen würde,<br />
es wird dauern bis dieses<br />
Deutschland wieder auf einem<br />
Pfad ist den erlebbaren Wohlstandsverlust<br />
und vor allem<br />
die Spaltung der Gesellschaft<br />
zurückzudrehen, wenn überhaupt.<br />
Bedarf es eigentlich noch<br />
weiterer Worte, wenn selbst der<br />
Ostbeauftragte der Regierung<br />
und SPD-Mitglied in „hart<br />
aber fair“ den Offenbarungseid<br />
äußert? Die Kassen sind leer<br />
trotz Verdoppelung der Steuer-
TRENDS IN DER MEDIENINDUSTRIE 27<br />
einnahmen seit 2009 von 524<br />
Mrd. Euro auf 916 Mrd. Euro in<br />
2023.<br />
Allerdings bei gleichzeitiger Aufblähung<br />
des Regierungsapparats<br />
von knapp 1 Million (!) neuer<br />
Stellen, insbesondere im Bereich<br />
politische Führung und zentrale<br />
Verwaltung.<br />
Ohne Nutzen für den Bürger.<br />
Die NZZ schreibt in einem Beitrag:<br />
„Deutschland – die verwirrte<br />
Nation“.<br />
In einem Gespräch mit einem<br />
südosteuropäischen Bekannten<br />
wurde ich gefragt, was das<br />
größte Thema sei, das diese<br />
<strong>deutsch</strong>e Sonder-Situation begründet.<br />
Meine Antwort:<br />
Es ist die ideologisch begründete,<br />
ungesteuerte<br />
Migration und gleichzeitig<br />
die sektiererisch umgesetzte<br />
Wahnvorstellung, um jeden<br />
Preis das Weltklima retten zu<br />
müssen.<br />
Aber leider ist es viel mehr als<br />
das. Auch wenn es einer ungeheuren<br />
Kraftanstrengung bedarf<br />
und sehr teuer wird.<br />
– Die dümmste Energiepolitik<br />
der Welt, die kann man vermutlich<br />
zurückdrehen.<br />
– Die komplett unzureichende<br />
Bildungspolitik kann man<br />
korrigieren.<br />
– Die kaputte Bundeswehr kann<br />
man wieder aufbauen.<br />
– Soziale „Wohltaten“, wie das<br />
sogenannte Bürgergeld, dass<br />
Arbeit unattraktiv macht und<br />
vielfach ins Auslandfließt, kann<br />
man durch bessere Regeln ersetzen.<br />
All dies und noch viel mehr, ist<br />
mit viel Geld, der Änderung der<br />
politischen Richtung und ohne<br />
ideologische Scheuklappen zu<br />
reparieren.<br />
Aber die Durchmischung<br />
unserer Gesellschaft mit<br />
Menschen aus kulturell nicht<br />
kompatiblen Gesellschaftsformen<br />
und mit ganz erheblichen<br />
Ausbildungsdefiziten,<br />
das ist ein Generationenprojekt<br />
mit ungewissem Ausgang.<br />
Haben wir dazu Zeit?<br />
Die Antwort: NEIN!<br />
Wir haben dazu keine Zeit!<br />
Deutschland ist dabei sich abzuschaffen.<br />
Hasso Plattner, einer der<br />
Gründer der SAP hat es vor<br />
kurzem in einem Statement auf<br />
den Punkt gebracht, indem er<br />
sagte.“ Ganze Stadtteile wurden<br />
von Arabern übernommen“.<br />
Integration, Erziehung und<br />
Schulpolitik haben versagt.<br />
Unser Land, unsere Regeln. Abgeschafft.<br />
Gegenmaßnahmen seitens<br />
dieser Regierung? Keine.<br />
Rot/grün steht am Spielfeld und<br />
spendet Applaus, die FDP lässt<br />
sie gewähren. Der meiste Beifall<br />
kommt von Personen wie der<br />
Innenministerin Faeser oder der<br />
Grünen Ricarda Lang. Man kann<br />
deren Argumente nicht zuhören,<br />
es tut nur weh.<br />
Der Sicherheitsreport <strong>2024</strong><br />
weist aus, dass die Menschen<br />
besorgt sind wegen der Massenzuwanderung,<br />
wegen der<br />
Bildung islamischer Strukturen<br />
und arabischer Clans. Schon<br />
heute gibt es in vielen Städten<br />
„No go Areas“ selbst für die<br />
Polizei. Schulen, in denen<br />
<strong>deutsch</strong>e Kinder in der Minderheit<br />
sind, bedroht werden und in<br />
vielen Fällen wird Scharia-Recht<br />
verlangt oder ausgeübt.<br />
Niemand in dieser Regierung<br />
interessiert das. Frau Faeser<br />
schon gar nicht. Dieses „Neue<br />
Deutschland“ ist ihre rot/grüne,<br />
von Merkel geerbte Klientel.<br />
Deutschland hat die inkompetenteste<br />
und damit gefährlichste<br />
Regierung, die das<br />
Land je hatte.<br />
Mit einem Kanzler ohne Führungsanspruch<br />
und Kompetenz und<br />
einer „Mannschaft“, die in Ihrer<br />
ideologischen Verblendung dabei<br />
ist, dieses Land an die Wand<br />
zu fahren. Die dabei ist die<br />
Demokratie noch weiter zu beschädigen,<br />
als diese ohnehin<br />
schon beschädigt ist, nach den<br />
Corona Lügen und dem Nachlass<br />
der Regierung Merkel, der sich<br />
jetzt erst in seiner ganzen Tragweite<br />
zeigt.<br />
Oder wie ordnen Sie das ein?<br />
Bezeichnet für das Demokratieverständnis<br />
dieser Regierung<br />
ist, dass wenige Tage nach den<br />
massiven Protesten der Bauern,<br />
die von der Politik mit Hinweisen<br />
sich „zu mäßigen“ begleitet<br />
wurde, eine bundesweite<br />
Gegen-Kampagne gegen die<br />
einzige ernsthafte Oppositions-<br />
Bleibt Deutschland<br />
eine blühende<br />
Landschaft?
28 TRENDS IN DER MEDIENINDUSTRIE<br />
Ricarda Lang, Die<br />
Grünen, mit gesellschaftspolitischen<br />
Radikal-Reformen?<br />
Lars Klingbeil, SPD:<br />
Um Schadensbegrenzung<br />
bemüht<br />
partei losgetreten wurde.<br />
Mit Unterstützung des<br />
gesamten linken Polit- und<br />
Medien Kartells wurden bis<br />
zu angeblich einer Million<br />
Menschen zu Demonstrationen<br />
„gegen rechts“ mobilisiert, an<br />
denen auch Regierungsvertreter<br />
wie Scholz und Baerbock teilnahmen-<br />
den Leuten also die<br />
für die katastrophale Lage des<br />
Landes verantwortlich sind.<br />
Der Unterstützung durch<br />
DGB, NGOs, Kirchen, linken<br />
Verbänden, dem ÖRR und<br />
der linken Antifa konnten sie<br />
sicher sein. Was die Medien<br />
aber verschweigen: Die große<br />
Mehrheit der Deutschen<br />
hat sich nicht von diesen<br />
Demagogen verführen lassen,<br />
ist nicht auf die Straße gegangen<br />
und wartet geduldig<br />
darauf, dass nach den nächsten<br />
Wahlen wieder bessere Zeiten<br />
kommen. Wenn es bis dahin<br />
nicht zu spät ist.<br />
Lassen Sie es mich so sagen.<br />
Da kommen all die zusammen<br />
die die katastrophale<br />
Situation, in der das Land<br />
steckt, zu verantworten haben<br />
und demonstrieren gegen eine<br />
Partei, die in keiner Weise für<br />
die aktuelle Situation verantwortlich<br />
ist. Und für diese<br />
Partei wird dann auch gleich<br />
ein Verbot gefordert. Ist das<br />
demokratisch?<br />
Ablenkung pur. Den politischen<br />
Gegner verunglimpfen, statt<br />
eine bessere Politik zu machen.<br />
Gegen das Volk und nicht<br />
dafür.<br />
Und während ich das schreibe,<br />
kommt folgende Meldung.<br />
„Hans Georg Maaßen wird vom<br />
Verfassungsschutz beobachtet.<br />
Es besteht der Verdacht rechtsextremer<br />
Aktivitäten“. Ich<br />
konnte es nicht glauben. Der<br />
ehemalige Präsident des Verfassungsschutzes<br />
wird von<br />
seinem Nachfolger Haldenwang<br />
als rechtsextrem zur Beobachtung<br />
freigegeben. Warum?<br />
Er ist gegen das „Regime des<br />
weiter so“, er gründet eine<br />
Partei. Das reicht.<br />
Ich frage Sie. Haben Sie schon<br />
jemals konkrete Beweise vom<br />
Verfassungsschutz, dem Organ<br />
des Innenministeriums (!) gesehen<br />
die dokumentieren, worin<br />
die jeweiligen Anschuldigungen<br />
bestehen? Ich nicht. Mein Vertrauen<br />
in den VS = nicht vorhanden.<br />
Den Gegner ausschalten, weil die<br />
Argumente fehlen, um dessen<br />
Vorstellungen von einem wieder<br />
funktionierenden Deutschland<br />
zu widerlegen. Ganz einfach<br />
eine bessere Politik machen,<br />
für und nicht gegen das Volk.<br />
Stattdessen die Nazi Keule auspacken.<br />
Klar, die AfD mag rechtsextreme<br />
Elemente in ihren Reihen haben,<br />
eine Nazi Partei ist das nicht.<br />
Wer es nicht glaubt, bitte das<br />
Programm lesen, oder wer immer<br />
noch unsicher ist einfach den<br />
historischen Vergleich machen,<br />
dann wird es schnell deutlich:<br />
<strong>2024</strong> ist nicht 1933! Und wer<br />
noch tiefer gehen möchte wie es<br />
zur NSDAP kam, der Nazi Partei,<br />
dem sei das Buch Deutschland<br />
1923, von Volker Ullrich im Verlag<br />
C.H Beck empfohlen.<br />
Um es gleich zu sagen ich bin<br />
nicht AfD Mitglied und ich habe<br />
diese Partei (bis jetzt) auch noch<br />
nie gewählt. Ich habe aber etwas<br />
dagegen, wenn uns eine autoritäre<br />
Regierung umerziehen<br />
will. Eine Regierung, die mit<br />
moralischem Zeigefinger auf<br />
all diejenigen zeigt, die anderer<br />
Meinung sind, die eine ideologische<br />
Klimapolitik über<br />
pragmatisches Handeln stellt,<br />
die Bevölkerung für dumm hält<br />
und demokratische Formen des<br />
Diskurses außer Kraft setzt.<br />
Diese Ampel, nicht die sogenannten<br />
Rechten, verhalten<br />
sich faschistisch.<br />
Und wer dazu einen sehr erhellenden<br />
Beitrag zum Thema<br />
Faschismus in seiner linken<br />
und rechten Ausprägung hören<br />
möchte dem empfehle ich auf<br />
YouTube den Beitrag der ehemals<br />
linken Politikwissenschaftlerin<br />
Ulrike Guerot zum Thema<br />
Faschismus, auch Suchbegriff in<br />
You Tube.<br />
Nur die Guten sind links.<br />
Und wer dem nicht folgt, gehört<br />
zu den Bösen. Das ist die<br />
Botschaft. Und mit Hilfe des<br />
linken medialen Komplexes<br />
ist ihnen zur Machterhaltung,<br />
jedes Mittel recht und scheuen
TRENDS IN DER MEDIENINDUSTRIE 29<br />
dazu auch nicht zurück vor<br />
Verleumdung, Lügen und<br />
Repressalien gegen den<br />
politischen Gegner.<br />
Ein Beispiel wenige Tage zuvor.<br />
Da veröffentlicht eine linke<br />
Gruppe die komplette Liste<br />
von AfD Mitgliedern im Netz.<br />
Komplett mit Bild, Adresse und<br />
Tel. Nummer. Und was tut die<br />
Polizei, der Verfassungsschutz?<br />
Genau nichts. Wie auch bei einer<br />
Demo vor einigen Tagen wo<br />
Schilder mitgetragen wurden<br />
auf denen zu lesen war „AfDler<br />
töten“.<br />
Während sich die nordischen<br />
Länder mit den dortigen Rechtspopulisten<br />
arrangieren, und<br />
die Niederlande einen Wahlsieg<br />
des Herrn Wilders bisher<br />
überstehen, Italien nach der<br />
Regierungsübernahme durch<br />
Frau Meloni nicht im Niedergang<br />
begriffen ist, machen es die<br />
Deutschen auch hier wieder mal<br />
anders.<br />
Die NZZ schreibt in einem Beitrag<br />
dazu.<br />
Nur in der Bundesrepublik misslingt,<br />
was sonst in Europa halbwegs<br />
funktioniert: die Inklusion<br />
rechter Protestparteien in das<br />
politische System.<br />
Die AfD wird mit <strong>deutsch</strong>er<br />
Gründlichkeit ausgegrenzt. Das<br />
tut der Popularität der Partei<br />
zwar keinen Abbruch, macht<br />
aber die Bildung handlungsfähiger<br />
Regierungen sehr mühsam.<br />
Diese Ampel ist an politischer<br />
Arroganz und Dekadenz nicht<br />
zu übertreffen.<br />
Was mich aber am meisten<br />
wundert ist, dass immer noch<br />
knapp die Hälfte der Bundesbürger<br />
nicht versteht, dass diese<br />
Politik dabei ist, das Land zu<br />
zerstören auf dem Weg in den<br />
Sozialismus.<br />
Alles Gute für <strong>2024</strong>.<br />
Günter Nitzsche<br />
CDU-Chef Friedrich<br />
Merz versucht der<br />
Opposition ein<br />
klares Profil zu<br />
geben<br />
Russland<br />
Julia Nawalnaja fordert Putin heraus<br />
Die Witwe des russischen<br />
Oppositionellen Alexei<br />
Nawalny nennt Putin einen<br />
Mörder. Sie will das Werk ihres<br />
Mannes fortsetzen – auch<br />
wenn sie deshalb um ihr Leben<br />
fürchten muss. Julia Nawalnaja,<br />
Ehefrau des verstorbenen<br />
russischen Oppositionsführers<br />
Berlin. Vor der Kamera sitzt<br />
eine Frau in tiefer Trauer. Julia<br />
Nawalnaja wendet sich am<br />
Montagabend auf dem Youtube-<br />
Kanal ihres Mannes Alexei an<br />
die Öffentlichkeit. Auf ihrem<br />
Platz sollte ein anderer Mensch<br />
sitzen, sagt sie. „Aber diesen<br />
Menschen hat Wladimir Putin<br />
ermordet.“<br />
Am vergangenen Freitag gaben<br />
russische Behörden den Tod des<br />
Putin-Gegners Alexei Nawalny<br />
in einem Straflager am Rande<br />
des Polarkreises bekannt. Der<br />
47-jährige Oppositionelle, der<br />
vor knapp vier Jahren einen<br />
Mordanschlag mit Gift nur<br />
knapp überlebte, hätte dort<br />
noch fast 20 Jahre absitzen<br />
müssen.<br />
Wahrscheinlich wären es noch<br />
mehr geworden, denn ein neuer<br />
Prozess gegen ihn war im Gange,<br />
die Anklage ebenso absurd wie<br />
in den vorangegangenen Verfahren.<br />
Jetzt sagt Julia Nawalnaja:<br />
„Putin hat mir das Liebste genommen,<br />
das ich hatte. Den<br />
nächsten und geliebtesten<br />
Menschen.“ Sie ist den Tränen<br />
nahe, aber sie weint nicht. „Diese<br />
Unmenschen werden unsere<br />
Tränen nicht sehen“, hatte sie<br />
schon vor Jahren in einem Gerichtssaal<br />
erklärt, als ihr Mann<br />
verurteilt wurde. Auch das war<br />
an die Adresse Putins gerichtet.<br />
Julia Nawalnaja,<br />
will die Arbeit ihres<br />
Mannes fortsetzen.<br />
Foto: dpa
30 TRENDS IN DER MEDIENINDUSTRIE<br />
E-Paper-Auflagen der Zeitungen steigen<br />
um mehr als 7 Prozent<br />
Pexel / Canva Pro<br />
2,7 Millionen digitale Zeitungsexemplare<br />
- und damit weit<br />
mehr als die Hälfte aller Verkäufe<br />
- werden im regelmäßigen<br />
Abonnement bezogen. Das ist<br />
ein Plus von 9,8 Prozent im Vergleich<br />
zum Vorjahr und zeigt,<br />
dass die digitale Lektüre für<br />
immer mehr Leserinnen und<br />
Leser zur Gewohnheit wird.<br />
Aufgeschlüsselt nach Gattungen<br />
liegen die Abo-Anteile an den<br />
verkauften E-Paper-Exemplaren<br />
zwischen 54 Prozent bei den<br />
Sonntagszeitungen und 77 Prozent<br />
bei den Wochenzeitungen.<br />
Die lokalen und regionalen<br />
Zeitungen liefern 64 Prozent<br />
ihrer E-Paper-Verkäufe an<br />
Abonnenten aus.<br />
Der Einzelverkauf spielt mit<br />
4.995 Exemplaren eine untergeordnete<br />
Rolle. Der sonstige<br />
Verkauf lag mit 1.062.801<br />
Exemplaren 3,3 Prozent über<br />
dem Vorjahresquartal. Ebenfalls<br />
deutlich über Vorjahresniveau<br />
waren die verkauften<br />
Bordexemplare, die mit 7.860<br />
Exemplaren um 44 Prozent zulegten.<br />
E-Paper-Verkäufe nach<br />
Gattungen<br />
Den größten Anteil an der E-<br />
Paper-Auflage verbuchen die<br />
Tageszeitungen mit etwas über 2<br />
Millionen Verkäufen. Davon entfallen<br />
1,53 Millionen Exemplare<br />
auf die lokalen und regionalen<br />
Abonnementzeitungen. 326.317<br />
digitale Zeitungsexemplare<br />
verkaufen die überregionalen<br />
Zeitungen täglich und 183.025<br />
die Kaufzeitungen. Von den<br />
wöchentlich erscheinenden<br />
Titeln verkaufen die Sonntagszeitungen<br />
pro Erscheinungstag<br />
268.325 Exemplare, die<br />
Wochenzeitungen 451.377.<br />
Das zeigt die Auflagenstatistik<br />
der ZMG auf Basis der aktuellen<br />
IVW-Erhebung für das vierte<br />
Quartal 2023.<br />
E-Paper-Auflagen der Zeitungen<br />
steigen um mehr als 7 Prozent<br />
Digitales Wachstum: Die verkaufte<br />
E-Paper-Auflage der<br />
Zeitungen ist im vierten Quartal<br />
2023 um 7,28 Prozent im Vergleich<br />
zum Vorjahr gestiegen.<br />
Insgesamt verkauften die<br />
Zeitungen pro Erscheinungstag<br />
2.768.077 digitale Exemplare.<br />
1,69 Millionen digitale<br />
Zeitungsexemplare - und damit<br />
weit mehr als die Hälfte aller<br />
Verkäufe - werden im regelmäßigen<br />
Abonnement bezogen.<br />
Das ist ein Plus von 9,8 Prozent<br />
im Vergleich zum Vorjahr und<br />
zeigt, dass die digitale Lektüre<br />
für immer mehr Leserinnen und<br />
Leser zur Gewohnheit wird.<br />
Aufgeschlüsselt nach Gattungen<br />
liegen die Abo-Anteile an den<br />
verkauften E-Paper-Exemplaren<br />
zwischen 54 Prozent bei den<br />
Sonntagszeitungen und 77 Prozent<br />
bei den Wochenzeitungen.<br />
Die lokalen und regionalen<br />
Zeitungen liefern 64 Prozent<br />
ihrer E-Paper-Verkäufe an<br />
Abonnenten aus.<br />
Der Einzelverkauf spielt mit<br />
4.995 Exemplaren eine untergeordnete<br />
Rolle. Der sonstige<br />
Verkauf lag mit 1.062.801<br />
Exemplaren 3,3 Prozent über<br />
dem Vorjahresquartal. Ebenfalls<br />
deutlich über Vorjahresniveau<br />
waren die verkauften<br />
Bordexemplare, die mit 7.860<br />
Exemplaren um 44 Prozent zulegten.<br />
E-Paper-Verkäufe nach<br />
Gattungen<br />
Den größten Anteil an der E-<br />
Paper-Auflage verbuchen die<br />
Tageszeitungen mit etwas über 2<br />
Millionen Verkäufen. Davon entfallen<br />
1,53 Millionen Exemplare<br />
auf die lokalen und regionalen<br />
Abonnementzeitungen. 326.317<br />
digitale Zeitungsexemplare<br />
verkaufen die überregionalen<br />
Zeitungen täglich und 183.025<br />
die Kaufzeitungen. Von den<br />
wöchentlich erscheinenden<br />
Titeln verkaufen die Sonntagszeitungen<br />
pro Erscheinungstag<br />
268.325 Exemplare, die<br />
Wochenzeitungen 451.377.<br />
Das zeigt die Auflagenstatistik<br />
der ZMG auf Basis der aktuellen<br />
IVW-Erhebung für das vierte<br />
Quartal 2023.
TRENDS IN DER MEDIENINDUSTRIE 31<br />
IGFM: Aufrichtige Anteilnahme für Alexei Nawalny<br />
Staatliche Mord-Maschinerie<br />
Mit großer Bestürzung hat die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) heute vom Tod von Alexei<br />
Anatoljewitsch Nawalny erfahren. „Seiner Frau Julija Nawalnaja, seinen beiden Kindern, seinen Eltern, seinen<br />
Freunden und seinen Kollegen gegenüber bringen wir hiermit unsere aufrichtige Anteilnahme zum Ausdruck“,<br />
teilt die Menschenrechtsorganisation mit.<br />
Gleichzeitig reihen wir uns in<br />
die weltweite Gemeinschaft<br />
der Trauernden ein, die nicht<br />
nur das Entsetzen über den Tod<br />
eines mutigen und großherzigen<br />
Menschen, sondern auch über<br />
die Unmenschlichkeit eines<br />
diktatorischen Regimes teilen.<br />
Nach den der IGFM vorliegenden<br />
Informationen starb der am<br />
4. Juni 1976 geborene Alexei<br />
Nawalny in der Strafkolonie<br />
„Polar Wolf“ in der Siedlung<br />
Kharp. Der bedrückende Bericht<br />
seines Ablebens erfüllt die<br />
IGFM mit tiefer Trauer. Nach<br />
allem, was bekannt ist, wurde<br />
Alexei Nawalny während seiner<br />
Inhaftierung 27 Mal in ein Strafisolationszentrum<br />
eingewiesen<br />
und verbrachte insgesamt 308<br />
Tage in der Strafanstalt.<br />
Staatliche Mord-Maschinerie<br />
Es war ein Mord auf Raten. Er<br />
macht deutlich, wie skrupellos<br />
Putins Regime mit<br />
Oppositionellen, Journalisten<br />
und Andersdenkenden umgeht.<br />
Er macht aber auch deutlich,<br />
wie gefährlich das heutige Russland<br />
für seine Nachbarn ist. Dies<br />
offenbart sich in Statements der<br />
russischen Führung ganz offenkundig:<br />
„Russlands Grenzen<br />
enden nirgendwo“. Konkret<br />
äußert sich dies im täglichen<br />
Terror russischer Bomben und<br />
Raketen, die Leid und Tod für<br />
Millionen friedliche Ukrainer<br />
bedeuten, mahnt die IGFM<br />
an. Tschetschenien, Georgien<br />
und seit 2014 die Ukraine sind<br />
Zeugnis eines faschistischen<br />
Imperialismus, der ganz Europa<br />
bedroht.<br />
Auch Armenien ist nach<br />
historischer Abhängigkeit Russlands<br />
nun in seiner Existenz<br />
bedroht. Nachdem sich die<br />
armenische Führung von ihrem<br />
langjährigen „Friedenspatron“<br />
Russland abwandte, droht das<br />
christlich geprägte Armenien<br />
zwischen Russland und dem<br />
türkisch-aserbaidschanischen<br />
Bündnis zerrieben zu werden,<br />
warnt die IGFM.<br />
Funke Medien - Abschied<br />
Karl Hans Arnold verlässt Aufsichtsrat von Funke<br />
Der Aufsichtsrat der<br />
Funke Mediengruppe<br />
(WAZ, Berliner Morgenpost,<br />
Hamburger Abendblatt)<br />
strukturiert sich um. Nach<br />
Informationen von <strong>PreMedia</strong><br />
Newsletter hat Karl Hans<br />
Arnold sein Mandat im Kontrollgremium<br />
des Zeitungskonzerns<br />
zum Jahreswechsel niedergelegt.<br />
In gleichem Zuge ist er<br />
auch aus dem Gesellschafterausschuss<br />
ausgetreten.<br />
Er gehe „auf eigenen<br />
Wunsch“. Der Verlags¬erbe<br />
der Rheini¬schen Post<br />
Medien¬gruppe kam 2018 auf<br />
Ansinnen der Grotkamp-Familie<br />
um Verlegerin Julia Becker zu<br />
Funke.
32 TRENDS IN DER MEDIENINDUSTRIE<br />
Automatisches Print-Layout: General-Anzeiger<br />
Bonn setzt auf KI-Lösung InterRed<br />
Florian Ludwig,<br />
Leiter Newsdesk<br />
und Mitglied der<br />
Chefredaktion beim<br />
General-Anzeiger<br />
Bonn.<br />
Foto: Andreas Dyck/GA<br />
Der<br />
General-Anzeiger<br />
Bonn, eine 100% Tochter<br />
der Rheinische Post Mediengruppe,<br />
setzt auf die innovative<br />
KI-Lösung von InterRed, um<br />
seine Printproduktion mittelfristig<br />
zu automatisieren. Die<br />
Technologie ermöglicht das<br />
automatische Seitenlayout von<br />
Zeitungen und E-Paper, was zu<br />
einer enormen Zeitersparnis<br />
und gleichzeitigem Erhalt des<br />
typischen Erscheinungsbilds der<br />
Printprodukte führt. Die Lösung<br />
wird auch bei den anderen unter<br />
dem Dach der Mediengruppe<br />
publizierten Titeln (Rheinische<br />
Post, Saarbrücker Zeitung,<br />
Trierischer Volksfreund) eingesetzt.<br />
Innovative KI für automatisches<br />
Print-Layout<br />
Die KI-basierte Publishinglösung<br />
von InterRed wird es zukünftig<br />
ermöglichen, Online- oder<br />
Agenturinhalte automatisch<br />
in eine gedruckte Zeitung und<br />
E-Paper zu transformieren.<br />
Diese wegweisende Technologie<br />
revolutioniert die Printproduktion,<br />
während zugleich<br />
das Gesicht der Zeitung erhalten<br />
bleibt. Das KI-Verfahren hält<br />
sich dabei immer zuverlässig<br />
an vordefinierte Grenzen. Einmal<br />
definiert, führt die KI keine<br />
Layoutoperationen außerhalb<br />
der gesetzten Grenzen aus und<br />
die Software kontrolliert sich<br />
selbst.<br />
Beim General-Anzeiger Bonn<br />
wird die KI-Lösung in einer<br />
ersten Stufe bereits seit Anfang<br />
des Jahres 2023 genutzt und<br />
ermöglichte dem Verlag bereits<br />
frühzeitig eine große Unterstützung<br />
bei der schnelleren<br />
Erstellung des Printlayouts auf<br />
Artikelebene.<br />
„Von einem automatisierten<br />
Seitenlayout erhoffen wir uns<br />
eine enorme Zeitersparnis,<br />
ohne Kompromisse beim Erscheinungsbild<br />
einzugehen.<br />
Diese innovative KI-Technologie<br />
soll uns dabei unterstützen,<br />
effizienter zu arbeiten<br />
und gleichzeitig hochwertige<br />
Printprodukte und E-Paper anzubieten“,<br />
sagt Florian Ludwig,<br />
Leiter Newsdesk und Mitglied<br />
der Chefredaktion beim<br />
General-Anzeiger Bonn.<br />
Deutscher Werbemarkt dreht dank<br />
Mega-Dezember doch noch ins Plus<br />
Lange sah es so aus, als würde der <strong>deutsch</strong>e<br />
Werbemarkt das Jahr 2023 mit einem Minus<br />
abschließen. Doch die Erholung der Werbekonjunktur,<br />
die sich ab Mitte 2023 allenfalls vage angedeutet<br />
hatte, hat sich zum Jahresende deutlich<br />
beschleunigt. Im Dezember lief es so gut, dass nun<br />
sogar ein kleines Plus herausspringt.<br />
IMAGO / agefotostock
TRENDS IN DER MEDIENINDUSTRIE 33<br />
„Bild.de“ im Januar mit weniger Abos,<br />
aber mehr Klicks<br />
Im Januar sank die Zahl der<br />
„Bild+“-Abos deutlich, zugleich<br />
stieg die Zahl der Zugriffe<br />
auf digitale „Bild“-Inhalte aber<br />
deutlich an. Auch bei der „FAZ“<br />
war die Zahl der „F+“-Abos zum<br />
Jahresstart rückläufig.<br />
Nachdem die Zahl der „Bild+“-<br />
Abos im November und<br />
Dezember deutlich gestiegen<br />
war, gab‘s zum Start ins Jahr<br />
<strong>2024</strong> einen kräftigen Dämpfer.<br />
Von im Schnitt 724.126 täglichen<br />
Nutzungsrechten im<br />
Dezember ging es im Januar um<br />
knapp 17.000 auf im Schnitt<br />
707.208 nach unten - wobei der<br />
Großteil davon im günstigsten<br />
Preis-Segment angesiedelt<br />
war, also maximal 1,99 Euro<br />
im Monat zahlte. Auf Jahressicht<br />
bleibt für „Bild+“ trotzdem<br />
noch ein Plus von über 55.000<br />
Abos und damit ein stärkeres<br />
Wachstum als für alle anderen.<br />
Gegen den allgemeinen<br />
Trend mit einem Minus ins<br />
Jahr startete auch die „FAZ“<br />
mit ihrem Digital-Abo F+.<br />
Hier kamen 1.730 zahlende<br />
Kundinnen und Kunden im Vergleich<br />
zum Dezember abhanden,<br />
während die „SZ“ gleichzeit<br />
über 4.000 hinzugewann. Auch<br />
für die Madsack-Titel, die allesamt<br />
in die Zahlen des RND<br />
einlaufen, wurde ein deutliches<br />
Plus von etwas mehr als 6.500<br />
Abos gemeldet.<br />
Plötzlich ganz weit oben im<br />
Ranking taucht der „Südkurier“<br />
auf, der mal eben 80.000 tägliche<br />
Nutzungsrechte mehr ausweist<br />
als noch im Dezember<br />
- aber natürlich nicht, weil hier<br />
mit einem Schlag ein großer Ansturm<br />
auf die Digitalabos eingesetzt<br />
hat, sondern weil nun<br />
auch die normalen Abos, die Zugang<br />
zu den kostenpflichtigen<br />
Online-Angeboten beinhalten,<br />
mit eingerechnet werden. Die<br />
Zahl derjenigen, die mehr<br />
als 7 Euro fürs reine Digital-<br />
Abo zahlen, ist hingegen 358<br />
zurückgegangen. Ähnliche Maßnahmen<br />
hatten in den letzten<br />
Top 15 Paid Content-Angebote<br />
Abos Vgl. Vgl.<br />
01/24 12/23 01/23<br />
BILDplus 707.208 -16.918 +55.492<br />
-2,3% +8,5%<br />
WELTplus 223.311 +776 +10.502<br />
+0,3% +4,9%<br />
RND RedaktionsNetzwerk Deutschland 215.659 +6.539<br />
+3,1% ––<br />
SZ Plus (Südd<strong>deutsch</strong>e Zeitung) 177.945 +4.074 +20.630<br />
+2,3% +13,1%<br />
F+ (Frankfurter Allgemeine Zeitung) 126.000 -1.730 +15.026<br />
-1,4% +13,5%<br />
SÜDKURIER Web&App 88.126 +79.999<br />
+984,4% ––<br />
RHEINPFALZ Plus 50.539 +29 +2.815<br />
+0,1% +5,9%<br />
FP+ (Freie Presse) 46.442 +353 +4.179<br />
+0,8% +9,9%<br />
StZ Plus (Stuttgarter Zeitung) 41.843 +7.215 +32.339<br />
+20,8% +340,3%<br />
AZ PLUS+ (Augsburger Allgemeine) 36.347 -43 +10.762<br />
-0,1% +42,1%<br />
RP+ (Rheinische Post) 33.264 +181 +5.214<br />
+0,5% +18,6%<br />
Handelsblatt Standard 31.444 +612<br />
+2,0% ––<br />
NWZonline Plus (Nordwest-Zeitung) 25.505 +437 +10.442<br />
+1,7% +69,3%<br />
SB+ (Schwarzwälder Bote) 24.407 +90<br />
+0,4% ––<br />
LZ (Lebensmittelzeitung) 20.527 -2.298<br />
-10,1% ––<br />
Daten-Quelle: IVW / Tabelle: <strong>PreMedia</strong> Newsletter<br />
Top 30 Zusammenschlüsse<br />
Visits Vgl. Vgl.<br />
01/24 12/23 01/23<br />
Bild.de 595.632.273 +17,8% +21,9%<br />
T-Online Contentangebot 441.780.597 +13,3% +3,7%<br />
IPPEN.MEDIA 311.728.656 +3,6% +8,1%<br />
Focus Online 246.808.286 +10,1% +14,9%<br />
Welt 110.994.813 +8,4% -14,5%<br />
Rnd 102.568.139 +7,4% +14,0%<br />
TV SPIELFILM.de 88.274.891 +3,3% +11,6%<br />
Funke Next Level Tv 77.981.985 -0,5% +7,4%<br />
CHIP Online 76.002.180 +14,8% -0,0%<br />
Zeit Online 74.143.619 +14,3% -5,5%<br />
FUNKE Medien Nordrhein-Westfalen 63.413.802 +108,0% +117,4%<br />
Süd<strong>deutsch</strong>e.de 57.994.850 +6,1% -10,8%<br />
stern.de 51.718.978 +9,9% -25,0%<br />
Bunte.de 46.654.913 +21,3% -15,8%<br />
rp-online 44.409.042 +17,3% +25,9%<br />
GameStar 44.338.259 +11,1% +32,0%<br />
autobild.de 40.577.850 +1,5% -20,3%<br />
heise online 38.580.378 +13,6% +12,2%<br />
Express 34.478.381 +27,6% -27,6%<br />
GIGA.de 32.735.282 +2,4% -13,9%<br />
Südwest Media Network 30.585.989 --- ---<br />
EFAHRER.com 22.938.407 +12,8% +27,8%<br />
Eltern.de 21.204.204 +9,0% +4,5%<br />
inFranken.de (Mediengruppe Oberfranken) 19.799.338 +22,4% -12,0%<br />
COMPUTERBILD.de 19.255.736 +0,3% -7,6%<br />
auto motor und sport 18.628.935 +8,6% -13,5%<br />
Gamesworld.de 18.019.191 -5,3% +18,2%<br />
Passauer Neue Presse 17.044.206 +16,2% +30,0%<br />
Augsburger Allgemeine Online 16.542.559 -0,4% +32,8%<br />
Das Örtliche 15.856.915 +11,3% ---<br />
Daten-Quelle: IVW / Tabelle: <strong>PreMedia</strong> Newsletter
34 TRENDS IN DER MEDIENINDUSTRIE<br />
Monaten auch bei anderen Titeln<br />
zu explodierenden Werten in der<br />
Paid-Content-Ausweisung geführt,<br />
etwa bei der „Stuttgarter<br />
Zeitung“ - wo sich der erneute<br />
Top 30 Einzelangebote<br />
Visits Vgl. Vgl.<br />
01/24 12/23 01/23<br />
Kleinanzeigen 719.532.810 +11,4% -5,4%<br />
Gmx 671.728.727 +3,3% +8,1%<br />
Web.de 629.992.443 +3,5% +6,2%<br />
WetterOnline 586.527.968 +11,2% +20,4%<br />
n-tv.de 239.226.536 +14,8% -5,2%<br />
kicker 213.675.217 -6,8% +8,6%<br />
Der Spiegel 185.513.677 +12,1% -10,5%<br />
upday 90.424.737 +15,2% -37,5%<br />
SPORT1 85.281.521 +7,2% -5,5%<br />
Chefkoch 80.494.055 -23,7% +0,7%<br />
FAZ.NET 62.418.693 +8,8% -15,8%<br />
RTL.de 56.290.567 +37,1% -30,1%<br />
freenet.de 49.923.486 +2,7% +4,2%<br />
Tagesspiegel.de 42.109.946 +20,2% +15,8%<br />
Handelsblatt.com 40.228.073 +26,3% +29,1%<br />
Gala.de 38.489.253 +26,7% -15,7%<br />
finanzen.net - Das Finanzportal 36.352.136 +9,4% -9,7%<br />
Bergfex 31.983.339 +11,3% -17,4%<br />
TAG24 31.250.155 +2,3% -22,3%<br />
sport.de 29.676.891 +2,8% +18,6%<br />
Wetter.de 28.676.399 +14,6% +28,0%<br />
Filmstarts.de 23.353.040 +5,9% +17,7%<br />
Hamburger Morgenpost Online 20.924.295 +1,6% -14,1%<br />
kino.de 19.725.157 +2,9% +4,5%<br />
watson.de 19.393.978 +17,5% -29,5%<br />
PONS Online-Wörterbuch 19.055.845 +18,4% ---<br />
onvista 18.589.059 +35,4% -7,1%<br />
taz.de 16.883.392 +4,7% +20,3%<br />
Südwest Presse Online 16.767.855 +15,6% ---<br />
moviepilot media 16.366.301 -15,6% -5,9%<br />
Daten-Quelle: IVW / Tabelle: <strong>PreMedia</strong> Newsletter<br />
starke Anstieg ebenfalls nur aus<br />
Kombis mit anderen Abos erklärt,<br />
doer auch bei der „NWZ“.<br />
Übersichtlicher wird dadurch<br />
die Beurteilung des Erfolgs der<br />
Paid-Content-Angebote freilich<br />
nicht.<br />
Zugriffszahlen von „Bild“ sind im<br />
Januar deutlich gestiegen<br />
Genauer hinschauen muss<br />
man auch bei den Online-IVW-<br />
Zahlen zu den Visits im Januar.<br />
„Bild.de“ wechselte hier von den<br />
Einzelangeboten zu den „Zusammenschlüssen“<br />
- sprich: Zu<br />
den Zahlen von Bild.de selbst<br />
werden nun auch noch die<br />
„BZ“ und die verschiedenenen<br />
„Books“ wie „Travelbook“,<br />
„Stylebook“ oder „Techbook“.<br />
Ein Teil des erheblichen Anstiegs<br />
der Visits um 17,8 Prozent im<br />
Vergleich zum Dezember geht<br />
also auf diesen Effekt zurück, zu<br />
Dreiviertel gehe er aber auf Bild.<br />
de selbst zurück, erläutert man<br />
bei Springer.<br />
Dass der Januar erfolgreicher ist<br />
als der Dezember, ist schon feiertagsbedingt<br />
nicht ungewöhnlich,<br />
„Bild.de“ weist aber auch im Vorjahresvergleich<br />
ein Plus von fast<br />
22 Prozent aus, wobei man auch<br />
hier aufgrund der Einbeziehung<br />
der anderen Angebote natürlich<br />
etwas abrechnen muss. Anders<br />
ist es beim anderen großen<br />
Springer-Portal Welt.de (zu dem<br />
rollingstone.de, musikexpress.<br />
de und metal-hammer.de gezählt<br />
werden). Hier ging es zwar<br />
im Vergleich zum Dezember<br />
um 8,4 Prozent auf knapp 111<br />
Millionen Visits nach oben, im<br />
Vorjahresvergleich steht aber<br />
ein deutliches Minus von 14,5<br />
Prozent. Noch deutlich stärker<br />
erwischt hat es stern.de, das im<br />
Januar <strong>2024</strong> ein Viertel weniger<br />
Visits verzeichnete als noch im<br />
Januar 2023.<br />
Top 30 Einzelangebote<br />
Das laut IVW-Messung meistbesuchte<br />
Einzelangebot blieb<br />
im Januar kleinanzeigen.de mit<br />
fast 720 Millionen Visits - was<br />
aber auch etwas weniger waren<br />
als ein Jahr zuvor. Die meisten<br />
journalistischen Angebote<br />
legten nach dem Dezember<br />
wieder deutlich zu, besonders<br />
groß war der Aufschlag beim<br />
„Handelsblatt“. Eine Ausnahme<br />
bildet der „Kicker“, der im<br />
Januar weniger gefragt war als<br />
im Dezember. Eheblich weniger<br />
Zugriffe als noch ein Jahr zuvor<br />
verzeichnete Springers „Upday“,<br />
das aber ja ohnehin gerade in<br />
der bisherigen Form eingestellt<br />
wird. Bei „Chefkoch“ dürfte<br />
sich bemerkbar gemacht haben,<br />
dass die große Suche nach<br />
Weihnachtsrezepten im Januar<br />
vorüber war.<br />
Zeitungsmedien in den USA<br />
Alarmierende Medienkrise in den USA. Bis 2023<br />
wurden in den USA mehr als 130 Zeitungen geschlossen<br />
oder fusioniert. Das sind durchschnittlich<br />
2,5 pro Woche, so das Poynter Institute. Das<br />
Institut sieht es als »Blutbad« der US-Journalismusbranche<br />
mit 20.324 verlorenen Arbeitsplätzen<br />
bis einschließlich November. Interessante und aufschlussreiche<br />
Analyse.
TRENDS IN DER MEDIENINDUSTRIE 35<br />
Medien in Österreich<br />
Der bisherige Innenpolitik-Ressortchef Martin<br />
Gebhart übernimmt am 1. März die Position<br />
des Chefredakteurs der Tageszeitung „Kurier“. Vor<br />
seiner Tätigkeit beim „Kurier“ war Gebhart viele<br />
Jahre lang bei den „Niederösterreichischen Nachrichten“<br />
beschäftigt, zuletzt von 2006 bis 2017<br />
als Chefredakteur. Die bisherige „Kurier“-Chefredakteurin<br />
Martina Salomon wird mit 1. März die<br />
Funktion der Herausgeberin übernehmen.<br />
IGFM fürchtet nach Tod von Alexej Nawalny um das Leben zahlreicher Dissidenten in Russland<br />
Russland: Putin entledigt sich weiter seiner<br />
Kritiker - Bekannter Bürgerrechtler wegen<br />
„Diskreditierung der Armee“ zu zweieinhalb<br />
Jahren Haft verurteilt<br />
Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) weist anlässlich des neunten Todestages des Kreml-<br />
Kritikers Boris Nemzow auf die anhaltende Repressionswelle in Russland und Belarus sowie auf das Schicksal<br />
zahlreicher Bürgerrechtler hin. So wurde der 70-jährige Oleg Orlow, Mitbegründer der mit dem Friedensnobelpreis<br />
ausgezeichneten und in Russland mittlerweile verbotenen Menschenrechtsorganisation Memorial,<br />
gestern wegen Diskreditierung der Armee zu zwei Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt. Nach dem Tod des<br />
bekanntesten Putin-Kritikers Alexej Nawalnys im russischen Straflager vor zwei Wochen fürchtet die IGFM, dass<br />
nun auch weitere Oppositionelle verschwinden und inhaftierte Dissidenten wie der Journalist Wladimir Kara-<br />
Mursa ermordet werden.<br />
„Mit Oleg Orlow ist nun ein<br />
Urgestein der russischen<br />
Menschenrechtsbewegung verhaftet<br />
worden, der schon die<br />
Verbrechen des Stalin-Regimes<br />
aufgearbeitet hat. Putin entledigt<br />
sich weiter seiner Kritiker<br />
– er diskreditiert sie, lässt sie<br />
verhaften und zu langen Haftstrafen<br />
verurteilen, die sie<br />
oft fernab ihrer Familien und<br />
der Öffentlichkeit in Straflagern<br />
absitzen müssen. Sie<br />
werden gefoltert, leiden unter<br />
der Isolationshaft und werden<br />
ermordet. Alexej Nawalnys<br />
Schicksal zeigt, dass Putin auch<br />
nicht vor Mord an Dissidenten<br />
zurückschreckt, deren Schicksal<br />
weltweit bekannt ist“, erklärt<br />
IGFM-Vorsitzender Edgar<br />
Lamm.<br />
Kreml-Kritiker hatte russischen<br />
Angriffskrieg gegen Ukraine<br />
verurteilt<br />
Oleg Orlow ist seit den 1980er<br />
Jahren Mitarbeiter der NGO<br />
Memorial, die besonders die Zeit<br />
der Repressionen unter Stalin<br />
aufgearbeitet und während der<br />
Tschetschenienkriege als Vermittler<br />
den Gefangenenaustausch<br />
organisiert hat. Im Jahr<br />
2022 erhielt Memorial den<br />
Friedensnobelpreis. Zu der Zeit<br />
war die Organisation allerdings<br />
in Russland bereits verboten.<br />
Das Strafverfahren gegen Oleg<br />
Orlow wurde im März 2023<br />
wegen seines Artikels „Sie<br />
wollten den Faschismus. Sie<br />
haben ihn bekommen“ eröffnet,<br />
in dem der Kreml-Kritiker den<br />
russischen Angriffskrieg gegen<br />
die Ukraine verurteilt. Im<br />
Oktober 2023 wurde er deshalb
36 TRENDS IN DER MEDIENINDUSTRIE<br />
bereits zu einer Geldstrafe von<br />
150.000 Rubel (etwa eineinhalb<br />
Tausend Euro) verurteilt.<br />
Daraufhin legte die Staatsanwaltschaft<br />
Berufung ein und<br />
forderte drei Jahre Haft. Die Ermittlungen<br />
wurden wieder aufgenommen<br />
und es wurde erklärt,<br />
dass der Artikel aus „Feindseligkeit<br />
gegen traditionelle<br />
russische geistige, moralische<br />
und patriotische Werte“ und<br />
aus „Hass gegen das russische<br />
Militär“ veröffentlicht wurde.<br />
Die IGFM berichtet, dass Oleg<br />
Orlow von Putins Regime als<br />
„Auslandsagent“ diskreditiert<br />
wird.<br />
Bundesregierung muss sich für<br />
Menschenrechte in Russland<br />
einsetzen<br />
Die IGFM appelliert an die<br />
Bundesregierung, sich für die<br />
Verbesserung der Menschenrechtssituation<br />
in Russland<br />
einzusetzen. Besonders sorgt<br />
sich die in Frankfurt ansässige<br />
Menschenrechtsorganisation<br />
aktuell um den russischen<br />
Oppositionellen Wladimir Kara-<br />
Mursa.<br />
Der Journalist Wladimir Kara-<br />
Mursa gründete nach Beginn des<br />
Ukraine-Krieges zusammen mit<br />
weiteren Oppositionellen das<br />
‚Russische Antikriegskomitee‘<br />
und verbüßt nun eine 25-jährige<br />
Haftstrafe in einer Strafkolonie<br />
in Omsk.<br />
Oleg Orlow, Mitbegründer der in Russland<br />
mittlerweile verbotenen Menschenrechtsorganisation<br />
Memorial wurde gestern wegen<br />
Diskreditierung der Armee zu zwei Jahren<br />
und sechs Monaten Haft verurteilt. Die IGFM<br />
fürchtet nach Tod von Alexej Nawalny um das<br />
Leben zahlreicher Dissidenten in Russland.<br />
Bildquelle (Karinna Moskalenko): Wikipedia<br />
NVIDIA im Börsen-Boom<br />
Künstliche Intelligenz bestimmt immer mehr<br />
unsere operative Gegenwart. Manchmal bekommen<br />
wir die Gegenwart sogar in zwei Worten<br />
zu packen, die sich ihrerseits in ein Kürzel pressen<br />
und in einer Aktie verdichten lassen.<br />
Diese Aktie ist derzeit Nvidia. Der Chiphersteller<br />
steht für das neue Zeitalter der Künstlichen<br />
Intelligenz, das in der Geheimsprache von Wirtschaftsführern<br />
und Börsianern nur als KI bezeichnet<br />
wird.<br />
Das Unternehmen schlägt mit seinen KI-Chips<br />
Quartal für Quartal die Erwartungen der Analysten.<br />
Die Aktie kletterte bisher auf sagenhafte<br />
Höhen. Die Börse bewertet Nvidia inzwischen mit<br />
zwei Billionen Dollar. Das entspricht dem Bruttoinlandsprodukt<br />
Italiens. Aufklärung tut also not:<br />
Heute ist Nvidia Marktführer im Bereich Grafikkarten<br />
und Chipsätze und die Börsenbewertung<br />
liegt bei gut zwei Billionen Dollar. Hinter Microsoft,<br />
Apple und Saudi Aramco steht Nvidia damit<br />
auf Platz vier der wertvollsten Unternehmen der<br />
Welt. Im Fiskaljahr <strong>2024</strong>, das am 31.01.<strong>2024</strong><br />
zu Ende ging, erzielte die Firma einen Nettogewinn<br />
von 29,7 Milliarden US-Dollar – ein<br />
sagenhaftes Plus von 580 Prozent im Vergleich<br />
zum Vorjahr.<br />
Pariser KI-Star macht OpenAI Konkurrenz<br />
Nicht einmal ein Jahr nach seiner Gründung<br />
gilt das französische Start-up Mistral als<br />
größte europäische KI-Hoffnung. Heute hat das<br />
Jungunternehmen sein neuestes Sprachmodell<br />
„Mistral Large“ vorgestellt. Erste Tests sind vielversprechend:<br />
Womöglich übertrifft das Modell<br />
sogar die Fähigkeiten von ChatGPT – dem bisherigen<br />
Star der KI-Branche.
TRENDS IN DER MEDIENINDUSTRIE 37<br />
Effektive Skalierung des Online-<br />
Stellenmarktes: Wie Verlage das<br />
Henne-Ei-Problem lösen<br />
In der heutigen digitalen Ära<br />
stehen Verlage vor der Herausforderung,<br />
ihre traditionellen<br />
Geschäftsmodelle zu erweitern<br />
und Einnahmequellen in<br />
Rubrikenmärkten, insb. Online<br />
Recruiting, zu stärken. Ein Online-Stellenmarkt<br />
bietet Verlagen<br />
daher die Möglichkeit,<br />
solche Einnahmequellen zu erschließen<br />
und die Marktposition<br />
auszubauen.<br />
Verlage, die den Online-Stellenmarkt<br />
aufbauen oder erweitern<br />
möchten, stehen oft vor einem<br />
klassischen Henne-Ei-Problem:<br />
Was kommt zuerst – die Stellenanzeigen<br />
von Unternehmen<br />
oder die Kandidaten? Dieses Dilemma<br />
kann insbesondere für<br />
Verlage, die traditionell im Printgeschäft<br />
verwurzelt sind, eine<br />
Herausforderung darstellen.<br />
Doch mit einer klugen Strategie<br />
und einem schrittweisen Vorgehen<br />
lässt sich dieses Problem<br />
lösen.<br />
für ihren Stellenmarkt zu<br />
schaffen.<br />
Schritt 2: Einsatz von Performance-Marketing<br />
Nachdem ein solides Fundament<br />
an Stellenanzeigen gelegt wurde,<br />
ist es entscheidend, durch gezielte<br />
Performance-Marketing-<br />
Maßnahmen die Sichtbarkeit<br />
des Online-Stellenmarktes zu<br />
erhöhen und eine relevante<br />
Zielgruppe anzuziehen. SEO-<br />
Optimierung, Suchmaschinenmarketing<br />
und soziale Medien<br />
sind hierbei effektive Werkzeuge,<br />
um potenzielle Bewerber<br />
gezielt anzusprechen und auf<br />
den Stellenmarkt aufmerksam<br />
zu machen.<br />
Schritt 3: Erweiterung des<br />
Produkt-Inventars<br />
dabei von Employer Branding<br />
Kampagnen bis hin zu smarten<br />
Kandidaten-Funnels, die<br />
durch Einbindung von Social<br />
Media Kanälen auch passive<br />
Kandidaten erreichen.<br />
Schritt 4: Spezialisierung und<br />
Anreizsysteme für Medienberater<br />
Eine der größten Herausforderungen<br />
für Verlage besteht<br />
darin, ihre Vertriebsteams<br />
auf die Besonderheiten<br />
des Online-Werbemarktes auszurichten.<br />
Dies erfordert eine<br />
Spezialisierung der Medienberater<br />
auf digitale Produktangebote<br />
und eine Anpassung<br />
der Vergütungsmodelle, um den<br />
Vertrieb von Online-Stellenanzeigen<br />
attraktiv zu machen.<br />
Martin Lenz, CEO<br />
von jobiqo<br />
Schritt 1: Aufbau eines<br />
qualitativen Stellen-Inventars<br />
Der erste Schritt zur Etablierung<br />
eines erfolgreichen Online-<br />
Stellenmarktes besteht darin,<br />
ein umfangreiches und qualitativ<br />
hochwertiges Stellen-Inventar<br />
aufzubauen. Dies erfordert eine<br />
fokussierte Akquise von Stellenanzeigen,<br />
um eine breite Palette<br />
an attraktiven Jobangeboten<br />
präsentieren zu können. Verlage<br />
sollten hierbei ihre bestehenden<br />
Netzwerke und Partnerschaften<br />
nutzen, um eine solide Basis<br />
Es ist essentiell, das Produkt-Inventar<br />
kontinuierlich den sich<br />
wandelnden Trends und Bedürfnissen<br />
im Online Recruiting anzupassen.<br />
Die Zeiten, in denen<br />
klassische Einzelschaltungen<br />
oder Bundles ausreichen, um<br />
den unmittelbaren Bedarf<br />
von Unternehmen zu decken,<br />
reichen nicht aus, um das Umsatzwachstum<br />
sicherzustellen.<br />
Heutzutage verlangen Unternehmen<br />
nach umfassenderen<br />
und strategischen Lösungen, um<br />
sowohl aktive als auch passive<br />
Kandidaten zu erreichen. Diese<br />
Produkt-Möglichkeiten gehen
38 TRENDS IN DER MEDIENINDUSTRIE<br />
Quergeschrieben<br />
Wolkig-trübe<br />
drupa-Stimmung<br />
Wir haben weithin eine<br />
vorfrühlingshaft milde<br />
Stimmung was die Wetterlage<br />
Anfang März <strong>2024</strong> betrifft.<br />
Für die grafische Medien-<br />
Branche ist noch immer -<br />
vielleicht etwas länger als der<br />
Kalender es erlaubt - bestenfalls<br />
Spät-Winter mit viel Hoffnung<br />
an einen späteren Frühling.<br />
Wann auch immer…<br />
Die erwartungsvolle Vor-drupa-<br />
Stimmung, immerhin nur alle 4<br />
Jahre stattfindend - ist (noch?)<br />
nicht zu spüren.<br />
Die letzte stattfindende, sehr<br />
erfolgreiche drupa war 2016.<br />
Die Situation 8 Wochen vor<br />
drupa-Beginn in Düsseldorf:<br />
Beim weltweiten Branchenführer<br />
Heidelberger Druckmaschinen<br />
AG ist zu erwarten,<br />
dass die bis Ende März <strong>2024</strong><br />
angekündigte Kurzarbeit fortgesetzt<br />
werden muss.<br />
Wegen fortgesetztem weltweiten<br />
Auftrags-Eingang-<br />
Mangels.<br />
Der Auftragseingang von Heidelberger<br />
Druckmaschinen AG war<br />
im dritten Quartal 2023/<strong>2024</strong><br />
(1. Oktober bis 31. Dezember<br />
2023) um 508 Millionen €<br />
eingebrochen. Der Auftragsbestand<br />
sank um 21 Prozent auf<br />
786 Millionen €.<br />
Darauf ist der Kurs der Heidelberg-Aktie<br />
nach Bekanntgabe<br />
der Quartalszahlen um 92 Cent<br />
pro Aktie eingebrochen.<br />
Ende Februar <strong>2024</strong> lag dieser bei<br />
1,09 € pro Aktie.<br />
Den Mitbewerbern im gleichen<br />
Marktsegment wie Koenig &<br />
Bauer AG geht es im Vergleich<br />
auch nicht besser.<br />
Quo vadis – weltweit bester<br />
<strong>deutsch</strong>er Druckmaschinenbau?<br />
Hoch edle Schweizer Unternehmen<br />
wie Ferag AG und<br />
Müller Martini AG haben<br />
ebenso mit internationalen Absatzproblemen<br />
zu kämpfen.<br />
Am Standort Deutschland ist<br />
das ja, bei den innenpolitischen<br />
Turbulenzen ohne Aussicht auf<br />
Besserung, erklärbar.<br />
Weltweit im Markt zu bestehen,<br />
wird für diese ehemals so erfolgreichen,<br />
wertvollen Unternehmen<br />
immer schwieriger.<br />
Der Deutschland-Bonus, als<br />
ehemalige? Basis höchster<br />
international hochakzeptierter<br />
Qualität, beginnt immer mehr<br />
zu welken.<br />
Der drupa, so viele Jahre<br />
Treffpunkt der weltweiten<br />
Druckindustrie mit hunderttausenden<br />
Besuchern, droht<br />
ein ernüchterndes Ergebnis -<br />
und damit auch der gesamten<br />
grafischen Branche.<br />
Allerdings - die Preise der<br />
drupa-Messe haben noch immer<br />
das gewohnte Höchst-Niveau<br />
was Hotel-Übernachtungspreise,<br />
Standbuchungen etc.<br />
betrifft.<br />
Xerox - als führender, größter<br />
weltweiter Digital-Druck-Anbieter<br />
wird nicht teilnehmen.<br />
Ich hoffe sehr, dass der Branche<br />
es gelingt, Vorfreude auf dieses<br />
endlich wieder erscheinende<br />
Event, nach 8 Jahren Absenz, zu<br />
erzeugen.<br />
Ich freue mich auf Innovationen,<br />
die die drupa <strong>2024</strong> zu früheren<br />
Erfolgen führt und die Auftragsbücher<br />
der Aussteller füllt.<br />
-karma-
TRENDS IN DER MEDIENINDUSTRIE 39<br />
BDZV und HIGHBERG präsentieren Trends<br />
der Zeitungsbranche <strong>2024</strong><br />
Zwei Drittel der Entscheider in Zeitungsund<br />
Digitalpublishing-Unternehmen beurteilen<br />
die kurzfristige Geschäftsentwicklung<br />
eher optimistisch; mittelfristig fallen die Erwartungen<br />
hingegen eher negativ aus. Wichtiger<br />
Treiber ist wie in den Vorjahren das Digitalgeschäft.<br />
Die Unternehmen erwarten eine Verdreifachung<br />
des digitalen Umsatzanteils binnen<br />
fünf Jahren. Die Priorität im laufenden Jahr <strong>2024</strong><br />
liegt beim Wachstum durch Paid Content und der<br />
Digitalisierung bestehender Print-Abonnements;<br />
dabei wird bis 2030 eine deutliche Veränderung<br />
in der anteiligen Zusammensetzung der Abonnements<br />
über Print, E-Paper und Plus deutlich.<br />
Dies sind Ergebnisse der repräsentativen Studie<br />
„Trends der Zeitungsbranche <strong>2024</strong>“, die der<br />
Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger<br />
(BDZV) heute in Berlin gemeinsam mit der<br />
Hamburger Unternehmensberatung HIGHBERG<br />
(vormals Schickler) vorgestellt hat.<br />
Der Einsatz von Machine-Learning- und KI-<br />
Tools wird zu einer Effizienzsteigerung durch<br />
Automatisierung führen: 52 Prozent der Befragten<br />
sehen den wichtigsten Hebel oder das<br />
größte Potenzial für effiziente Arbeit in der Automatisierung.<br />
Outsourcing (14%), reine Prozessoptimierung<br />
(14%) und Zentralisierung (10%)<br />
folgen weit abgeschlagen. Potenziale erwarten<br />
die Unternehmen im Kundenservice und in der<br />
Print-Seitenproduktion. Und: Während zwei<br />
Drittel der Befragten planen, KI zur Texterstellung<br />
einzusetzen, soll es keine Vollautomatisierung<br />
in größerem Umfang geben; die Verantwortung<br />
bleibt weiterhin bei der Redaktion. 35 Prozent<br />
lehnen den Einsatz von KI bei der Texterstellung<br />
ganz ab.<br />
© BDZV<br />
Die Studie identifiziert drei Top-Trends<br />
+NEWSTICKER+++NEWSTICKER+++NEWSTICKER+++NEWSTICKER+++NEWSTICKER+<br />
Medien in Österreich<br />
Der bisherige Teamleiter<br />
Human Resources der<br />
„Kleinen Zeitung“, Mario<br />
Renn, wird ab sofort den<br />
Bereich Werbemarkt des<br />
Mediums leiten. Seine<br />
Aufgabenbereiche werden<br />
dabei insbesondere die<br />
Entwicklung neuer und<br />
die Weiterentwicklung<br />
bestehender Medienprodukte<br />
ebenso wie<br />
Vertriebssteuerung und<br />
-transformation umfassen.<br />
Der bisherige Werbemarkt-<br />
Leiter Oliver Bergauer ist<br />
weiterhin für den Verkauf<br />
zuständig.
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MELDUNGEN AUS DER LIEFERINDUSTRIE 41<br />
Besucheransturm am Open House von<br />
Müller Martini in China<br />
Mehr als 120 Personen zeigten sich im Rahmen eines Open Houses, das Müller Martini Mitte Januar in<br />
Zusammenarbeit mit dem Kunden Shandong Xinhua Printing veranstaltet hatte, begeistert vom Klebebinder<br />
Publica PRO 15.<br />
Die Besucher des<br />
Open House, das<br />
Müller Martini<br />
gemeinsam mit<br />
seinem Kunden<br />
Shandong Xinhua<br />
Printing am<br />
Standort Jinan veranstaltete,<br />
zeigten<br />
grosses Interesse<br />
für den Klebebinder<br />
Publica PRO 15.<br />
„Eigentlich hatten wir ein Open House im kleinen<br />
Rahmen geplant“, erklärt Sven Olsen, Regionalleiter<br />
Müller Martini Asia Pacific. „Doch die Ankündigung<br />
löste zu unserer grossen Freude einen<br />
regelrechten Besucheransturm aus.“ Schlussendlich<br />
durften Müller Martini und die Buchbinderei<br />
Shandong Xinhua Printing mehr als<br />
120 Besucher am gemeinsamen Open House am<br />
Standort in Jinan begrüssen. Dort wurde einer<br />
der beiden neuen Müller Martini-Klebebinder<br />
Publica PRO 15 von Shandong Xinhua Printing<br />
live präsentiert. Die hochautomatisierte Publica<br />
PRO 15-Linie umfasst Streamfeeder, mehrere<br />
Endverpackungsalternativen, einen Pluton-<br />
Palettierer von Solema und ist mit dem Workflow-<br />
System Connex ausgerüstet. Während der Vorführung<br />
lief die Linie mit einer Geschwindigkeit von<br />
14.000 Exemplaren/Stunde und war dabei mit nur<br />
fünf Personen besetzt. „Die Vorführung war für die<br />
anwesenden Kunden, die aus über 40 der größten<br />
Regierungsdruckereien Chinas einschließlich deren<br />
Top-Management bestanden, ein echter Augenöffner“,<br />
unterstreicht Sven Olsen die Begeisterung<br />
der Besucher. Während der anschließenden<br />
Präsentation wurden der äusserst intensive Auswahlprozess<br />
und die hohen Anforderungen von<br />
Shandong Xinhua Printing hervorgehoben. Gründe<br />
für die Investition in den Publica PRO 15 waren<br />
neben der hohen Produktionsgeschwindigkeit,<br />
der erstklassigen Qualität der Endprodukte und<br />
der hohen Effizienz auch der reduzierte Bedarf an<br />
Arbeitskräften. Denn der Publica PRO 15 wird bei<br />
Shandong Xinhua mit 50 Prozent weniger Personal<br />
betrieben, als Vorgängermodelle. Als Ergebnis<br />
positioniert sich Shandong Xinhua Printing – das<br />
drei Fabriken in der Provinz Shandong (Jinan,<br />
Dezhou und Tai‘an) betreibt und neben den beiden<br />
Publica PRO 15 auch über zwei Hardcover-Linien<br />
Diamant/Collibri, ein Ventura Connect-System,<br />
einen Klebebinder Bolero und eine Anzahl älterer<br />
Müller Martini-Anlagen verfügt – damit an der<br />
Spitze der Druckereien in China und bestätigt<br />
Müller Martini als führenden Anbieter von Qualitäts-Buchbindelösungen.