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Der Weinstock : Kirchgemeinde Siders Dezember 2012 - ERKW

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ZUR PENSIONIERUNG VON PFR. RUDOLF SCHNEITER<br />

RN: „Du stehst am Ende deiner Berufstätigkeit und gehst im<br />

Januar 2013 in Pension. Was war für dich als Seelsorger das<br />

Allerwichtigste?“<br />

RS: Ich habe mich als eine Art Wegbegleiter gesehen, der<br />

Menschen bei ihrer Suche nach Gott und einem gelingenden Leben<br />

unterstützt und ihnen bei der praktischen Gestaltung der<br />

Gottesbeziehung behilflich ist. Dass der Mensch in guten Beziehungen<br />

lebt, in der Beziehung zu Gott, zu den Mitmenschen, ja zur ganzen<br />

Kreatur und nicht zuletzt zu sich selbst, das halte ich für das<br />

Allerwichtigste und Beglückendste im Leben.<br />

RN: Unsere Gesellschaft hat sich sehr verändert in den letzten 40<br />

Jahren, hast du das auch in deiner Arbeit wahrgenommen?<br />

RS: Die Angst und das Leiden unter dem Druck einer kalten<br />

Härte im Arbeitsleben, ja in der heutigen Gesellschaft allgemein, hat<br />

sehr zugenommen. Vieles von dem, was einst fest war, z.B. Gewissheiten<br />

und Werte lösen sich zunehmend auf. Worauf kann ein Mensch sich<br />

heute noch verlassen? Was kann ihm die Angst nehmen? Wo findet er<br />

Trost? Wo gibt es noch ein Fundament, das so vertrauenswürdig ist,<br />

dass man darauf ein Leben bauen kann, das Sinn macht, das einen mit<br />

innerem Frieden erfüllt und eine von äusseren Umständen unabhängige,<br />

bleibende Freude und Geborgenheit gibt und nicht nur kurzfristigen<br />

Erfolg und Profit „generiert“? Ich habe es als meine Aufgabe<br />

betrachtet, die Botschaft Jesu zu vermitteln, dass ein Mensch, der<br />

Gott vertraut und sich ihm überlässt, nicht in Angst und Trostlosigkeit<br />

versinkt, - egal was passiert, - sondern dass er Gott wie eine<br />

unsichtbare Hand erfährt, die ihn durch alles Auf und Ab des Lebens<br />

schliesslich an einen guten Ort führt.<br />

RN: „Ist es dir gelungen das zu vermitteln?“<br />

RS: Da müsstest du wohl die Leute selbst fragen. Ein Hindernis<br />

ist für viele, dass sie die alten Gottesbilder aus der Kindheit durch ihr<br />

ganzes Leben mitschleppen. Alles hat sich im Laufe ihres Lebens weiter<br />

entwickelt, nur die Vorstellung von Gott ist die alte geblieben, - Gott,

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