Partita en do mineur in C minor in c-Moll (GWV 132 ... - Analekta

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musikalischen Interpretationen und der musikwissenschaftlichen Untersuchungen von Geneviève
Soly und nicht zuletzt die Bedeutung des Graupnerschen Werks selbst werden von der internationalen
Kritik einhellig anerkannt. Solys Einspielungen der Musik von Graupner wurden von
der Kritik begrüßt und seit 2001 mehrfach zur CD des Monats gewählt.
Im Alter von 18 Jahren wird ihr, der Schülerin von Bernard Lagacé am Montréaler
Conservatoire de musique du Québec, einstimmig der 1. Preis im Orgelfach verliehen. Im darauf
folgenden Jahr erhält sie einen Preis für ihre Leistungen auf dem Cembalo. Sie setzt ihre cembalistische
Ausbildung in Europa fort, indem sie verschiedene Interpretationskurse besucht und bei
Gustav Leonhardt, Luigi Ferdinando Tagliavini und Kenneth Gilbert Unterricht nimmt. 1992
promoviert sie an der Université de Montréal im Fach Interpretation/Cembalo. Es ist aber vor
allem ihrer intellektuelle Neugierde und ihren eigenen Forschungen zu verdanken, dass sie zu
der Spezialistin auf ihrem Gebiet wurde, die sie heute ist.
Als eine der zentralen Persönlichkeiten der Barockmusikwelt in Kanada wird sie 1997 für
ihre hervorragende Fähigkeiten bei der Vermittlung und Aufbereitung der Barockmusik und für
ihren unermüdlichen Einsatz für deren Verbreitung mit dem Prix Opus in der Kategorie
“Persönlichkeit des Jahres“ vom Quebecer Conseil de la musique ausgezeichnet. Die große
Montrealer Tageszeitung La Presse wählte sie in ihrer Ausgabe vom 2. April 2006 zur
“Persönlichkeit der Woche“.
Das Programm dieser CD umfasst etwa 35 Jahre Schaffenszeit des Meisters. Es beinhalt
et zwei Werke, die uns in Originalausgabe überliefert wurden (von 1722 und 1733), und zwei
weitere, deren Manuskripte uns überliefert wurden: Das Erste ist ein Autograph (von ca.
1750–1753), und das andere wurde von Samuel Endler, Vize-Kapellmeister am Darmstädter
Hof (um 1720), kopiert.
Martius in g-Moll (GWV 111)
Im gesamten Werke Graupners ist dies die einzige Partita, die in g-Moll komponiert wurde – was
umso erstaunlicher ist, wenn man bedenkt, dass diese Tonart im Barock oft verwendet wurde. Man
kann diese Tatsache nur feststellen, ohne sie erklären zu können. Graupner behandelt diese Tonart
auf ernste Art und Weise, in der Sarabande – einem herrlichen Werk, das an seinen Meister
Kuhnau erinnert – sogar mit einer gewissen Nostalgie und Zartheit.
Das Präludium beinhaltet kontrapunktische Elemente. Die Allemande und der zweite Teil
des Menuet en rondeau benutzen eine aus dem Continuo inspirierte Satztechnik. In beiden Fällen
wird nämlich eine Basslinie als Grundgerüst benutzt, auf welches Akkorde gesetzt werden. Diese
Stücke hätten fast komplett als Generalbass notiert werden können – eine Möglichkeit, die weitgehend
bekannt aber selten benutzt wurde. Der zweite Teil des zweiten Menuetts aus der Winter-
Partita (GWV 121) ist in ähnlicher Manier komponiert. Mit seinen wiederholten Tönen und dem
Stil eines Matrosentanzes ähnelt das Air en bourrée einigen Rigaudons des Komponisten, die bereits
aufgenommen wurden. Die Courante ist in einem für Graupner charakteristischen Stil
geschrieben, für den es in den vorigen Bänden dieser Sammlung mehrere Beispiele gibt.
G
Partita in G-Dur (GWV 142)
Graupner war etwa 70 Jahre alt, als er diese Partita komponierte; kurz darauf wurde er blind.
Soviel wir heute wissen, handelt es sich hierbei um sein letztes Werk für Cembalo. Der Gedanke,
dass er mit dieser Komposition zu seiner Jugendliebe zurückkehrt, ist herzergreifend: Zusätzlich
zum Sammelband von 1733 hatte er nämlich in seinen Dreißigern zwei weitere, wichtige
Sammelbände für Cembalo veröffentlicht.
Diese Partita zeugt von einer tiefen Seligkeit; sie ist auch voller Witz, Freude und musikalischen
Geistesblitzen. Die Fantasie des Komponisten ist und bleibt quicklebendig! Er benutzt eine
seiner Lieblingstonarten, G-Dur, die in den anderen Partiten sieben Mal wiederkehrt – nur C-Dur
wird von Graupner öfter benutzt.
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