info Nr. 105 - Schweizerische Polyarthritiker Vereinigung
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<strong>info</strong><br />
Betroffene für Betroffene<br />
<strong>Schweizerische</strong> <strong>Polyarthritiker</strong>-<strong>Vereinigung</strong><br />
Association Suisse des Polyarthritiques<br />
Associazione Svizzera dei Poliartritici<br />
Ensemble, l’un pour l’autre<br />
Uniti, l’uno per l’altro<br />
SPV/ASP-<strong>info</strong> - Ausgabe/Edition/Edizione <strong>Nr</strong>. <strong>105</strong>, 27, 9/2007<br />
• Antirheumatika und derer<br />
Einsatzmöglichkeiten<br />
• Les anti-inflammatoires et<br />
leurs applications possibles<br />
• Gli antireumatici ed il loro<br />
impiego possibile<br />
• RA und Ernährung<br />
• PR et régime alimentaire<br />
<strong>info</strong> 1
Vorstand SPV / Comité central ASP /<br />
Comitato centrale ASP<br />
Co-Präsidentin/Coprésidente/Co-Presidente<br />
Beatrix Mandl, Heuelstrasse 27<br />
8800 Thalwil, Telefon 044 720 75 45<br />
b.mandl@gmx.ch<br />
Ursula Früh-Fehr, Hofwiesenstrasse 11<br />
8500 Frauenfeld, Telefon 052 721 23 65<br />
brumalu@bluewin.ch<br />
Quästorin/Questeuse/Questora<br />
Stéphanie Suter, Telefon 021 653 85 56<br />
suter.philippe@tiscali.ch<br />
Betreuung Gruppen/Assistance des groupes /<br />
Assistenza gruppi<br />
Ruth Müller, Telefon 056 426 08 01<br />
ruth.e.mueller@hispeed.ch<br />
Vertretung Romandie/Représentation de la<br />
Romandie/appresentanza Svizzera francese<br />
Anne Berger, Telefon 022 757 46 45<br />
prgen@bluewin.ch<br />
Vertretung Junge/Représentation de la<br />
jeunesse/Rappresentanza dei giovani<br />
Priska Fritschi, Telefon 041 240 93 37<br />
priska.fritschi@bluewin.ch<br />
Medizinischer Beirat<br />
Dr. med. A. Forster, Klinikdirektor,<br />
Chefarzt, Thurgauer Klinik St.Katharinental,<br />
Diessenhofen<br />
Ehrenmitglieder/Membres d’honneur/<br />
Membri onorari<br />
Dr. Elisabeth Surbeck, Ehrenpräsidentin<br />
Ursula Basler, Esslingen<br />
Gisela Dalvit, Oberrieden<br />
Prof. Dr. Norbert Gschwend, Zürich<br />
Redaktion/Rédaction/Redazione<br />
Dr. med. Miguel Caravatti, Wetzikon<br />
Beatrix Mandl, Thalwil<br />
Priska Fritschi, Luzern<br />
Stéphanie Suter, Le Mont-sur-Lausanne<br />
Redaktionsschluss/Date limite/chiusura<br />
20. Oktober 2007<br />
Mitgliederbeitrag/Cotisation/Tassa sociale<br />
• Der Mitgliederbeitrag wird mit separatem<br />
Brief erhoben. Er beträgt Fr. 40.–<br />
pro Jahr (inkl. Jahresabonnement).<br />
• Le montant annuel de la cotisation est<br />
de fr. 40.– (abonnement inclus) et sera<br />
facturé séparément.<br />
• Il bollettino per il versamento della tassa<br />
sociale è inviato con posta separata. La<br />
tassa sociale annua ammonta a<br />
Fr. 40.– e comprende l'abbonamento<br />
alla rivista d'<strong>info</strong>rmazione.<br />
Impressum<br />
Herausgeber/Editeur/Editore: SPV/ASP Zürich<br />
Traduction: p. 7-10, 16-18, 20-23: Cosette Jubert<br />
Traduction: p. 3: Marika Delaloye<br />
Lektorat (D): Sylvia Bluntschli<br />
Traduzione: p.3: Ursula De Lauretis<br />
p. 11-13 dipl.sc.nat. ETH Sandra Bruderer<br />
Gestaltung: Kaspar Schäubli / atelier@visuelles.<strong>info</strong><br />
Titelfotos: Beatrix Mandl<br />
Druck: gdz AG / Versand: Espas und gdz AG, Zürich<br />
Erscheint/Parution/Pubblicazione: 4 x Jahr/An/Anno<br />
Auflage/Tirage/Tiratura: 4350 Ex./Ex./Ess.<br />
Sekretariat SPV<br />
Secrétariat ASP<br />
Segretariato ASP<br />
Feldeggstrasse 69<br />
Postfach 1332, 8032 Zürich<br />
Tel. 044 422 35 00 Mo–Fr 9–16 Uhr<br />
Fax 044 422 03 27<br />
spv@arthritis.ch<br />
www.arthritis.ch<br />
PC-Konto 80-37316-1<br />
Bankverbindung:<br />
Raiffeisenbank, 9001 St. Gallen<br />
<strong>Nr</strong>. Konto11319892<br />
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Dr. med. P. Wiedersheim<br />
Telefon 071 245 02 02<br />
peter.wiedersheim@hin.ch<br />
Rheumatologie im Silberturm<br />
Rorschacherstrasse 150, 9006 St.Gallen<br />
Dr. med. Th. Langenegger<br />
Telefon 041 754 30 00<br />
thomas.langenegger@klinik-adelheid.ch<br />
Klinik Adelheid<br />
Höhenweg 71, 6314 Unterägeri<br />
Dr. med. Miguel Caravatti<br />
Telefon 044 930 75 16<br />
miguel.caravatti@bluewin.ch<br />
Hinwilerstrasse 6, 8623 Wetzikon<br />
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Suisse romande<br />
Dr Anne Marie Chamot<br />
Téléphone 021 802 15 10<br />
Rue Centrale 9, 1110 Morges<br />
Dr med. Leuba Manueddu<br />
Téléphone 032 729 89 19<br />
Fax 032 729 89 10<br />
bleubamanueddu@hin.ch<br />
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Dr. med. G. Ambrosini<br />
Telefono 091 826 27 28<br />
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Dr. med. Boris Christen<br />
Telefono 091 923 66 56<br />
Fax 091 922 84 71<br />
bchristen@swissonline.ch<br />
Via Nassa 27, 6900 Lugano<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Sommaire<br />
Indice<br />
3<br />
• Wichtig ist das gemeinsame Erleben<br />
• L’important, ce sont les expériences<br />
communes<br />
• Le esperienze fatte in comune sono<br />
importanti<br />
4–13<br />
• Antirheumatika – eine unersetzliche Säule<br />
der Behandlung von Rheumaschmerzen<br />
• Les anti-inflammatoires et leur utilité dans<br />
le traitement des douleurs rhumatismales<br />
• Antireumatici: un pilastro insostituibile<br />
per la cura dei dolori reumatici<br />
14–18<br />
• Rheumatoide Arthritis und Ernährung<br />
• Polyarthrite rhumatoïde et régime<br />
alimentaire<br />
19–20<br />
• Neues vom europäischen Rheumatologen-<br />
Kongress EULAR 13.–16. Juni 2007 in<br />
Barcelona<br />
• Nouvelles du Congrès de la Ligue européenne<br />
contre le rhumatisme (EULAR), qui<br />
a eu lieu à Barcelone du 13 au 16 juin 2007<br />
21–23<br />
• Vorsicht bei Reisen mit TNF-Blockern<br />
• L’usage d’inhibiteurs du TNF exige une<br />
certaine prudence lorsqu’on voyage<br />
24–25<br />
• Tagebuch einer Ferienwoche in Lungern<br />
27<br />
• Vereinsnotizen<br />
• Nouvelles des groupes<br />
• Novità de gruppo<br />
28–29<br />
• Interview mit Ursula De Lauretis<br />
30 –31<br />
• SPV-Gruppenveranstaltungen<br />
• Programmes des groupes ASP<br />
• Programma regionali ASP<br />
2 <strong>info</strong>
Wichtig ist das<br />
gemeinsame<br />
Erleben<br />
Liebe Leserin, lieber Leser<br />
L’important, ce<br />
sont les expériences<br />
communes<br />
Chères lectrices, chers lecteurs<br />
Le esperienze<br />
fatte in comune<br />
sono importanti<br />
Cara Lettrice, caro Lettore,<br />
Eine permanente Informationsflut prasselt aus<br />
allen gängigen Printmedien und Informationsbroschüren<br />
der Gesundheitsligen sowie der<br />
Pharmaindustrie auf die Patienten. Nicht zu vergessen<br />
das Internet, das unbegrenzt Informationen<br />
und Ratschläge liefert. Natürlich reihen<br />
auch wir uns mit dem <strong>info</strong>, den themenspezifischen<br />
RA-Büchern, Flyern und der Homepage<br />
in diese Informationsquellen ein. Wir wissen<br />
ebenfalls, dass sie den Betroffenen erlauben,<br />
sich selber ein Bild über die neusten Medikamente,<br />
Therapien und ergänzende Behandlungsmöglichkeiten<br />
zu machen. Doch wir<br />
fokussieren unsere Beiträgen im <strong>info</strong> auf die<br />
RA und geben Fachleuten das Wort, die zu<br />
unseren Themen und Fragen gezielt Stellung<br />
nehmen.<br />
Ein Beispiel ist der Artikel über die neusten<br />
Erkenntnisse der Antirheumatika, die weiterhin<br />
eine unersetzliche Säule in der Behandlung<br />
der RA darstellen. Er ist ein wichtiger Beitrag<br />
zur Aufklärung von Patienten, die aufgrund<br />
zum Teil widersprüchlicher Meldungen verunsichert<br />
sind und nicht mehr wissen, worauf sie<br />
sich abstützen sollen. Neben all diesen wichtigen<br />
Informationen zeigt uns die Erfahrung<br />
aber, dass dem Betroffenen alles Geschriebene<br />
allein nicht immer hilft, Antworten auf Fragen<br />
zu finden, die sich im Umgang mit Medikamenten<br />
und in der Bewältigung des Alltags<br />
stellen. Ein guter Rat und die Erfahrung eines<br />
anderen RA-Patienten oder ein persönliches<br />
Gespräch mit einer Betroffenen an unserem<br />
Beratungstelefon sind von unschätzbarem<br />
Wert und lassen sich in keiner Zeitschrift nachlesen.<br />
Doch etwas ganz Wichtiges kommt dazu: das<br />
gemeinsame Erleben. Nicht allein die krankheitsspezifischen<br />
Gespräche helfen dem Einzelnen<br />
bei der Krankheitsbewältigung. Nein,<br />
zusammen lachen, spüren und gemeinsame<br />
Erlebnisse geniessen, bedeutet viel und bleibt<br />
in schönster Erinnerung. Die Ferienwoche in<br />
Lungern beispielsweise, das Entspannungswochenende<br />
in Lavey-les-Bains VD, welches die<br />
SPV für den Herbst plant, aber auch die Sommerausflüge<br />
vieler Regionalgruppen zeigen<br />
uns, dass diese Angebote unserer Patientenorganisation<br />
wahre Schlüsselerlebnisse sind, die<br />
uns alle ein Stück weiter bringen.<br />
Wie heisst es doch so schön? «Das eine tun<br />
und das andere nicht lassen.»<br />
Beatrix Mandl<br />
Aujourd’hui, les <strong>info</strong>rmations destinées aux<br />
patients et provenant des médias imprimés et<br />
des brochures des différentes ligues de santé<br />
ainsi que de l’industrie pharmaceutique foisonnent.<br />
N’oublions pas l’internet qui livre de<br />
façon illimitée <strong>info</strong>rmations et conseils. Avec<br />
<strong>info</strong>, nos livres traitant de la PR, nos prospectus<br />
et notre site internet, nous faisons partie nous<br />
aussi de cette source d’<strong>info</strong>rma-tions. Nous<br />
savons que ces publications permettent aux<br />
patients de se faire une idée sur les nouveaux<br />
médicaments, sur les nouvelles thérapies et<br />
sur les possibilités de traitements complémentaires.<br />
Lepandant, nous nous concentrons dans<br />
nos contributions à <strong>info</strong> sur la PR et y donnons<br />
la parole à des spécialistes qui prennent<br />
position de manière ciblée par rapport aux<br />
thèmes et aux questions que nous traitons.<br />
Comme exemple, prenons l’article traitant des<br />
nouvelles connaissances sur les antirhumatismaux<br />
qui représentent toujours une base irremplaçable<br />
dans le traitement de la PR. Il constitue<br />
un apport important à l’<strong>info</strong>rmation des patients<br />
insécurisés par des annonces parfois contradictoires<br />
et qui ne savent plus à quoi se fier.<br />
A côté de toutes ces <strong>info</strong>rmations importantes,<br />
notre expérience nous montre que ce qui<br />
est écrit ne suffit parfois pas à répondre aux<br />
questions que se posent les patients quant<br />
à l’utilisation des médicaments et à la maîtrise<br />
de leur quotidien. Un bon conseil et l’expérience<br />
d’une autre personne touchée par la PR<br />
ont une valeur inestimable et ne se trouvent<br />
dans aucune revue. De même, un entretien personnel<br />
avec une personne touchée par la PR<br />
à notre consultation téléphonique peut être de<br />
grand secours.<br />
Ajoutons à cela quelque chose de très important:<br />
les expériences communes. Il n’y a pas<br />
que les dialogues ayant trait à la maladie qui<br />
aident tout un chacun à la combattre. Non, rire<br />
ensemble, éprouver les mêmes sensations et<br />
partager de bons moments, tout cela représente<br />
beaucoup et reste gravé agréablement<br />
dans la mémoire. La semaine de vacances à<br />
Lungern, par exemple, ou le week-end de<br />
détente à Lavey-les-Bains VD, planifié par l’ASP<br />
en automne, mais aussi les excursions d’été<br />
des groupes régionaux nous prouvent que les<br />
offres de notre association nous aident à aller<br />
de l’avant.<br />
Et comme on le dit si bien: «L’un n’empêche<br />
pas l’autre».<br />
Un flusso permanente di <strong>info</strong>rmazioni si riversa<br />
sui pazienti da tutti i mass media, dagli opuscoli<br />
<strong>info</strong>rmativi delle associazioni per la salute<br />
e dall’industria farmaceutica. Né va dimenticata<br />
la rete Internet, che fornisce un numero<br />
illimitato di <strong>info</strong>rmazioni e consigli. Naturalmente<br />
anche noi con l’<strong>info</strong>, i libri concernenti<br />
temi legati all’AR, pieghevoli e con la homepage<br />
facciamo parte di queste fonti di <strong>info</strong>rmazioni.<br />
Del resto sappiamo bene che tutto ciò<br />
permette alle persone afflitte da AR di farsi<br />
una propria idea circa nuovi medicamenti, terapie,<br />
e possibilità di trattamento complementari.<br />
Ma i nostri contributi all’<strong>info</strong> sono centrati<br />
sull’AR e danno la parola ad esperti che<br />
prendono posizione in modo mirato sui nostri<br />
temi e sulle nostre domande.<br />
Un esempio in proposito è l’articolo riguardante<br />
le ultime conoscence sugli antireumatici, i quali<br />
continuano a costituire un pilastro insostituibile<br />
nel trattamento dell’AR. È un contributo<br />
importante all’<strong>info</strong>rmazione di quei pazienti<br />
che a causa di notizie in parte contrastanti<br />
sono insicuri e non sanno più su cosa basarsi e<br />
a cosa credere. Al di là della mole di dati e<br />
notizie importanti l’esperienza ci mostra però<br />
che per la persona malata non sempre l’insieme<br />
di queste <strong>info</strong>rmazioni aiuta a trovare risposte<br />
ai quesiti che si pongono nell’approccio ai<br />
medicamenti e nell’affrontare la quotidianità.<br />
Un buon consiglio e l’esperienza di un altro<br />
paziente afflitto da AR oppure un colloquio<br />
personale al telefono con una persona colpita<br />
sono di valore inestimabile e non c’è rivista<br />
che possa sostituirli.<br />
A ciò va aggiunta un’altra cosa, importantissima:<br />
l’esperienza in comune. Non sono soltanto<br />
le discussioni riguardanti la malattia che<br />
aiutano il singolo ad affrontarla. Anzi, ridere<br />
insieme, sentirsi vicini e vivere delle esperienze<br />
in comune sono esperienze molto importanti<br />
delle quali rimangono ricordi bellissimi. La<br />
settimana di vacanze a Lungern ad esempio,<br />
il fine settimana dedicato al rilassamento a<br />
Lavey-les-Bains VD che l’ASP ha in programma<br />
per l’autunno, ma anche le gite estive di tanti<br />
gruppi regionali ci mostrano come queste<br />
offerte della nostra organizzazione di pazienti<br />
siano esperienze che aiutano tutti noi a fare<br />
un passo avanti.<br />
Come si dice? «Una cosa non esclude l’altra».<br />
Beatrix Mandl<br />
Co-Präsidentin<br />
Beatrix Mandl<br />
Coprésidente<br />
Co-presidente<br />
<strong>info</strong> 3
Antirheumatika – eine unersetzliche Säule der<br />
Behandlung von Rheumaschmerzen<br />
Prof. Dr. med. Johannes von Kempis,<br />
Leiter Fachbereich Rheumatologie und<br />
Rehabilitation, Kantonsspital St. Gallen<br />
Die so genannten COX-2-Hemmer,<br />
eine relativ neue Gruppe von Mitteln<br />
gegen rheumatische Schmerzen, sind<br />
Anfang dieses Jahrzehnts mit grossem<br />
Erfolg eingeführt worden. Seit 2004<br />
ist es dann aber still um sie geworden.<br />
Der damalige Rückzug zweier ihrer<br />
Vertreter vom Markt und die nachfolgenden<br />
Diskussionen in den Medien<br />
haben bei vielen Rheumapatienten<br />
und auch ihren Ärzten zu einer grossen<br />
Verunsicherung geführt. Nichtsteroidale<br />
Antirheumatika (NSAR)<br />
sind in der Behandlung von Rheumaschmerzen<br />
auch heute noch für viele<br />
Patienten fast unentbehrlich. Ältere<br />
NSAR werden dabei von den COX-2-<br />
Hemmern, die eine Untergruppe darstellen,<br />
unterschieden. Bei angemessenem<br />
Einsatz können die NSAR, auch<br />
die COX-2 Hemmer, Schmerzen effizient<br />
behandeln, ohne dass schwerwiegende<br />
Nachteile befürchtet werden<br />
müssen.<br />
nung für Schmerzen benutzt und stellt<br />
keineswegs eine einheitliche Erkrankung<br />
dar. Die häufigsten rheumatischen<br />
Erkrankungen werden grob in drei<br />
Gruppen unterteilt (siehe Tabelle):<br />
1. Die Verschleiss- oder degenerativen<br />
Erkrankungen<br />
Dazu zählen die Arthrosen (z. B. Hüftoder<br />
Kniearthrosen), Schmerzsyndrome<br />
bei Wirbelsäulenerkrankungen (z. B. die<br />
Scheuermann’sche Krankheit, Nacken-,<br />
Rücken- oder Kreuzschmerzen durch Verschleiss<br />
und andere Ursachen) und weichteilrheumatische<br />
Erkrankungen, die entweder<br />
am gesamten Bewegungsapparat<br />
(z. B. das Fibromyalgie-Syndrom) oder nur<br />
örtlich begrenzt auftreten (z. B. Tennisarm,<br />
Muskelverspannungen verschiedener Ursachen).<br />
Der Oberbegriff «Verschleiss» dient dabei<br />
nur der Einteilung. Er kann irreführend<br />
sein, da er wie z. B. häufig bei Rückenschmerzen<br />
nicht immer und beim Fibromyalgie-Syndrom<br />
nie die Ursache darstellt.<br />
2. Die entzündlich rheumatischen<br />
Erkrankungen<br />
Dazu zählen die rheumatoide Arthritis,<br />
früher auch (chronische) Polyarthritis genannt,<br />
andere Arthritiden, die Spondarthropathien<br />
(z. B. Bechterew’sche Erkrankung),<br />
die Kollagenosen oder Konnektivitiden<br />
(darunter der systemische<br />
Lupus erythematosus, die Sklerodermie,<br />
das Sjögren-Syndrom und die Vaskulitiden<br />
(Blutgefässentzündungen, z. B. die Wegener’sche<br />
Erkrankung, die Polymyalgia<br />
rheumatica oder die Arteriitis temporalis)<br />
sowie die Gicht und ähnliche, durch Kristalle<br />
von Stoffwechselprodukten erzeugte<br />
Gelenkentzündungen, z. B. die Pseudogicht<br />
(im Englischen CPPD), die nicht<br />
durch Harnsäure-, sondern durch Calciumpyrophosphat-Kristalle<br />
ausgelöst wird.<br />
3. Erkrankungen, die in erster Linie<br />
den Knochen betreffen<br />
Die wichtigste und zugleich bekannteste<br />
Vertreterin dieser Gruppe ist die Osteoporose<br />
(Knochenentkalkung, Knochenschwund).<br />
Viele dieser Erkrankungen sind wahrscheinlich<br />
schon vor Jahrtausenden aufgetreten,<br />
wie Skelettfunde belegen. Wenn<br />
auch entwicklungsgeschichtlich noch<br />
nicht lange zurückliegend, liessen sich<br />
auch beim Ötzi, der vor ca. 5000 Jahren<br />
lebte, Gelenkarthrosen nachweisen. Bei<br />
frühkeltischen Skeletten hat man Gelenkzerstörungen<br />
gefunden, die denen einer<br />
heutigen rheumatoiden Arthritis gleichen.<br />
Etwa 20 Prozent der Schweizer Bevölkerung<br />
leiden an «Rheuma», d. h. irgendeiner<br />
der vielen rheumatischen Erkrankungen.<br />
Man rechnet damit, dass sich die<br />
heutige Zahl von Patienten mit rheumatischen<br />
Erkrankungen weltweit bis zum<br />
Jahr 2020 auf über 570 Millionen verdoppeln<br />
wird.<br />
Viele Rheuma-Patienten müssen fast täglich<br />
Medikamente gegen ihre Schmerzen<br />
einnehmen. Die dafür weltweit am häufigsten<br />
verwendeten Medikamente sind<br />
Rheumaschmerzen sind häufig und<br />
treten seit Menschengedenken auf<br />
Der Begriff «Rheuma» steht seit dem Altertum<br />
für Schmerzen aller Art, die den<br />
Charakter von «fliessen» oder «ziehen»<br />
haben – wie es der Übersetzung aus dem<br />
Altgriechischen entspricht. Die moderne<br />
Medizin versteht darunter eine Vielzahl<br />
unterschiedlicher Krankheiten, die den<br />
Bewegungsapparat (Gelenke, Gelenkkapseln,<br />
Knochen, Muskeln oder Sehnen)<br />
mit einbeziehen und die aber weder durch<br />
Verletzungen noch durch andere Veränderungen<br />
(z. B. tumoröse) hervorgerufen<br />
werden. Insgesamt werden mehr als 100<br />
Krankheitsbilder zu den rheumatischen<br />
Erkrankungen gerechnet.<br />
Das «Rheuma» ist also nur ein Überbegriff;<br />
es wird häufig einfach als Bezeich-<br />
Rheumatische Erkrankungen<br />
Verschleiss Arthrosen, z. B. Hüft- oder Kniegelenk, Fingergelenke<br />
Wirbelsäulenerkrankungen, z. B. Scheuermann’sche Erkrankung, Nacken-,<br />
Rücken- oder Kreuzschmerzen verschiedener Ursachen<br />
Weichteilrheuma, gesamter Bewegungsapparat betroffen, z. B. Fibromyalgie<br />
Weichteilrheuma, örtlich begrenzt, z. B. Tennisarm, Muskelverspannungen<br />
entzündlich- Rheumatoide Arthritis (chronische Polyarthritis)<br />
rheumatisch<br />
andere Arthritiden<br />
Spondarthropathien, z. B. Bechterew’sche Erkrankung<br />
Kollagenosen und Konnektivitiden, z. B. systemischer Lupus erythematosus,<br />
Sklerodermie, Sjögren-Syndrom<br />
Vaskulitiden (Blutgefässentzündungen), z. B. Wegener’sche Erkrankung,<br />
Polymyalgia rheumatica, Arteriitis temporalis<br />
Gicht und andere Kristall-Gelenkserkrankungen<br />
den Knochen Osteoporose<br />
betreffend<br />
4 <strong>info</strong>
nach wie vor in erster Linie schmerzlindernde<br />
Substanzen vom Typ der nicht-steroidalen<br />
Antirheumatika (NSAR). «Nichtsteroidal»<br />
bedeutet, dass diese Medikamente<br />
kein Kortison enthalten. Alle NSAR<br />
können Nebenwirkungen im Magen-<br />
Darm-Trakt und im Herz-Kreislauf-System<br />
verursachen. Bei bestimmten COX-2-<br />
Hemmern, den neuesten Vertretern innerhalb<br />
der grossen Gruppe der NSAR, könnten<br />
diese unerwünschten Wirkungen insgesamt<br />
seltener sein.<br />
Im Kampf gegen rheumatische Erkrankungen<br />
und die dadurch verursachten<br />
Schmerzen sind Medikamente<br />
unerlässlich<br />
NSAR werden – wie es schon der Name<br />
sagt – bei allen Arten rheumatischer Erkrankungen<br />
verwendet. Sie sind aber auch<br />
bei Schmerzen anderer Ursache und bei<br />
Entzündungen, z. B. im Rahmen von Infektionen,<br />
wirksam. Bekannt ist ja die fiebersenkende<br />
Wirkung vieler NSAR. Meist<br />
werden NSAR als Tabletten, Kapseln oder<br />
Granulat, seltener als Suppositorien (Zäpfchen)<br />
verwendet. Als Gel, Creme oder<br />
Emulsion sind sie auch für eine nur örtlich<br />
wirksame äusserliche Anwendung erhältlich.<br />
Von Hausärzten werden die NSAR<br />
der älteren Generation, d. h. keine COX-<br />
2-Hemmer, auch häufig noch als Spritze<br />
verabreicht. Diese Anwendung hat allerdings<br />
keine Vorteile: sie wirkt nicht schneller<br />
oder besser und hat auch nicht weniger<br />
unerwünschte Wirkungen.<br />
Während NSAR bei den entzündlichen<br />
rheumatischen Erkrankungen durch den<br />
Einsatz neuer Wirkstoffe, der so genannten<br />
Biologica – das sind Eiweisse, z. B.<br />
Antikörper, – an Bedeutung etwas verloren<br />
zu haben scheinen, sind sie in der Therapie<br />
aller anderen rheumatischen Erkrankungen<br />
weiterhin unersetzlich.<br />
Neben den NSAR werden bei rheumatischen<br />
Erkrankungen je nach Ausprägung<br />
auch Schmerzmittel mit anderem Wirkungsmechanismus,<br />
z. B. Opiate, eingesetzt.<br />
Diese unterscheiden sich von den<br />
NSAR durch ihre Wirkmechanismen, die<br />
im Nervensystem selber ansetzen und<br />
die z. B. keine Botenstoffe beeinflussen,<br />
die an der Entstehung von Entzündung<br />
beteiligt sind.<br />
Ganz wichtig ist es zu betonen, dass die<br />
NSAR, auch wenn sie eine gewisse entzündungshemmende<br />
Wirkung haben,<br />
keinen Einfluss auf den Verlauf entzündlich-rheumatischer<br />
Erkrankungen ausüben.<br />
Sie werden nur zur Symptom-Milderung<br />
eingesetzt, können aber z. B. die Gelenkzerstörung<br />
bei der rheumatoiden Arthritis<br />
nicht aufhalten. Hier müssen frühzeitig<br />
andere Medikamente, wie die so genannten<br />
Basis-Therapeutika und die Biologica<br />
eingesetzt werden – in vielen Fällen häufig<br />
über lange Zeiträume oder gar lebenslang.<br />
Auch die modernen Cortisol-Derivate,<br />
meistens vereinfachend – und eigentlich<br />
unrichtig – «Kortison» genannt, haben<br />
weiterhin einen wichtigen Stellenwert, insbesondere<br />
während aktiver Krankheitsphasen.<br />
Möglichst kurz und in richtiger<br />
Dosierung eingesetzt, haben sie viel weniger<br />
unerwünschte Wirkungen als ihrem zu<br />
Unrecht schlechten Ruf entspricht.<br />
So wirken nicht-steroidale Antirheumatika<br />
NSAR hemmen zwei unterschiedliche Enzyme,<br />
die Cyclooxygenase-1 (COX-1) und<br />
die Cyclooxygenase-2 (COX-2). Diese Enzyme<br />
benötigt der Körper für die Bildung<br />
von wichtigen Botenstoffen – den Prostaglandinen.<br />
Nach heutigem Wissensstand<br />
sind die Botenstoffe, die mit Hilfe der<br />
COX-1 gebildet werden, unter anderem<br />
für die Stabilisierung der Blutplättchenfunktion<br />
und für den Schutz der Schleimhaut<br />
im Magen-Darm-Trakt und die Funktion<br />
der Nieren zuständig. Im Unterschied<br />
dazu sind die von der COX-2 gebildeten<br />
Prostaglandine besonders an der Entstehung<br />
von Schmerzen, Fieber und Entzündung<br />
beteiligt (siehe Abbildung 1).<br />
1 Wirkung nicht-steroidaler Antirheumatika NSAR<br />
Enzym<br />
Botenstoff<br />
Wirkungsort<br />
Wirkung<br />
Blutplättchen<br />
COX-1<br />
Schleimhaut<br />
des Magen-<br />
Darm-Traktes<br />
NSAR der älteren Generation hemmen<br />
grösstenteils beide Enzyme, also COX-1<br />
und COX-2. Dadurch entfalten sie eine<br />
schmerzstillende, fiebersenkende und<br />
auch eine entzündungshemmende Wirkung.<br />
Nach ihrer chemischen Struktur<br />
werden sie in zwei grosse Gruppen eingeteilt:<br />
diejenigen, die auf dem chemischen<br />
Grundgerüst entweder der Carboxyl-Säure<br />
oder der Enolsäure beruhen<br />
(siehe Tabelle Seite 6). Die meisten älteren,<br />
heute noch verwendeten NSAR<br />
gehören zur ersten grossen Gruppe der<br />
Carboxylsäure-Derivate. Dazu zählen z. B.<br />
die Salicylate. Sie leiten sich von der<br />
ursprünglich aus Weidenrinde gewonnenen<br />
Salicylsäure ab. Heute wird in der<br />
Medizin hauptsächlich ein Abkömmling<br />
der Salicylsäure, die Acetylsalicylsäure,<br />
verwendet.<br />
Weitere Derivate der Carboxylsäure sind<br />
die Propionsäureverbindungen, die Essigsäure<br />
(z. B. Diclofenac, Acemetacin) und<br />
die Anthranylsäureverbindungen (z. B.<br />
Mefenaminsäure).<br />
Zur zweiten grossen Gruppe, der Enolsäure-Derivate,<br />
zählen die Oxicame (z. B.<br />
Piroxicam, Lornoxicam).<br />
Eine weitere Gruppe bilden schliesslich die<br />
COX-2-Hemmer, auch Coxibe genannt.<br />
Zu dieser chemisch gesehen eher uneinheitlichen<br />
Gruppe gehören neuere Substanzen,<br />
die häufig eine Sulfon- oder Sulfonamid-Struktur<br />
aufweisen. Die Coxibe<br />
hemmen die COX-2 spezifischer, d.h. ohne<br />
oder mit deutlich geringerer gleichzeitiger<br />
Hemmung der COX-1, und zeigen daher<br />
weniger unerwünschte Wirkungen auf<br />
verschiedene Prostaglandine<br />
Niere<br />
COX-2<br />
Entzündung<br />
Fieber<br />
Schmerz<br />
Botenstoffe, die von den Cyclooxygenase-Enzymen gebildet werden (Prostaglandine),<br />
wirken an verschiedenen Orten im Körper in unterschiedlicher Weise.<br />
<strong>info</strong> 5
Die NSAR-Gruppen und ihre typischen Vertreter<br />
Gruppe<br />
Carboxylsäure-<br />
Derivate<br />
Enolsäure-Derivate<br />
COX-2-Hemmer<br />
Vertreter<br />
Salicylsäure-Derivate, z. B. Acetylsalicylsäure<br />
Propionsäure-Derivate, z. B. Ibuprofen, Naproxen<br />
Phenylessigsäure-Derivate (Essigsäure-Derivate), z. B. Diclofenac<br />
Aryl- und Heteroarylessigsäure-Derivate (Essigsäure-Derivate),<br />
z. B. Acemetacin<br />
Anthranilsäure-Derivate, z. B. Mefenaminsäure<br />
Oxicame, z. B. Piroxicam, Lornoxicam<br />
Coxibe, z. B. Celecoxib<br />
die Blutgerinnung und im Magen-Darm-<br />
Trakt. Besonders wichtig ist hierbei das<br />
seltenere Auftreten von Blutungen oder<br />
von Darmwand-Durchbrüchen.<br />
Die Welt der NSAR ist aber nicht schwarzweiss<br />
in Bezug auf ihre COX-Hemmung.<br />
Es gibt auch ältere NSAR, die relativ spezifisch<br />
die COX-2 hemmen. Die Coxibe<br />
sind allerdings speziell für diese Eigenschaft<br />
entwickelt worden.<br />
Erwähnt werden müssen natürlich auch<br />
die Medikamente Paracetamol und Metamizol,<br />
die im Grunde ebenfalls zu den<br />
NSAR gehören. Ihre Sonderrolle rührt daher,<br />
dass ihr Wirkungsmechanismus nicht<br />
genau bekannt und die Frage, warum sie<br />
kaum gefährliche Ereignisse im Magen-<br />
Darm-Trakt verursachen, unbeantwortet<br />
ist. Möglicherweise wirken sie unter anderem<br />
auf eine dritte COX.<br />
Alle Medikamente verursachen neben<br />
den gewünschten auch unerwünschte<br />
Wirkungen (sogenannte «Neben»-<br />
wirkungen)<br />
Es gibt keine wirksame medikamentöse<br />
Therapie, die neben ihrer Wirkung nicht<br />
auch Nebenwirkungen verursacht. Im<br />
Grunde sind die Bezeichnungen «erwünschte»<br />
und «unerwünschte» Wirkungen<br />
zutreffender. Jede Therapie verlangt<br />
vom behandelnden Arzt ein sorgfältiges<br />
Abwägen von Vorteilen und Risiken. Natürlich<br />
sollen Medikamente dann nicht<br />
eingesetzt werden, wenn die Risiken und<br />
die zu erwartenden Vorteile nicht in<br />
einem vernünftigen Verhältnis zueinander<br />
stehen.<br />
COX-2-Hemmer (Coxibe):<br />
Mit älteren NSAR vergleichbare<br />
kardiovaskuläre Nebenwirkungen<br />
und gastrointestinale Vorteile<br />
Vor zwei Jahren ist die Gruppe der COX-<br />
2-Hemmer in die Kritik geraten, da eine<br />
Substanz aus dieser Gruppe in einer Anwendungsuntersuchung<br />
in hoher Dosierung<br />
vermehrt kardiovaskuläre Nebenwirkungen<br />
verursacht hat. Die Herstellerfirma,<br />
nicht die Zulassungsbehörden, hat daraufhin<br />
die Substanz Rofecoxib selber vom<br />
Markt genommen. Eine weitere Substanz<br />
eines anderen Herstellers – das Valdecoxib<br />
– wurde nicht wegen kardiovaskulärer<br />
Nebenwirkungen, sondern wegen gehäufter<br />
schwerer Hautreaktionen zurückgezogen.<br />
Inzwischen haben weitere Untersuchungen<br />
gezeigt, dass die älteren NSAR und<br />
der einzige damals im Markt verbliebene<br />
COX-2-Hemmer in Bezug auf die kardiovaskuläre<br />
Sicherheit insgesamt vermutlich<br />
als vergleichbar, d. h. nicht wesentlich besser<br />
oder schlechter anzusehen sind. Zumindest<br />
Ähnliches gilt für weitere neue<br />
COX-2-Hemmer, die in der Schweiz noch<br />
nicht zugelassen sind.<br />
COX-2-Hemmer bieten den Vorteil, dass<br />
sie für den Magen-Darm-Trakt eher weniger<br />
gefährlich sind als ältere NSAR, die<br />
nicht nur die COX-2, sondern auch in<br />
grösserem Ausmass die COX-1 hemmen.<br />
Vor allem bei den älteren NSAR ist zum<br />
Schutze des Magen-Darm-Traktes in vielen<br />
Fällen eine zusätzliche medikamentöse<br />
Therapie erforderlich.<br />
Die medikamentöse Behandlung<br />
rheumatischer Schmerzen muss<br />
durch den Arzt individuell auf den<br />
Patienten abgestimmt werden<br />
Schmerzen verursachen bei rheumatischen<br />
Erkrankungen häufig einen grossen<br />
Leidensdruck und führen zu allgemeinen<br />
Einschränkungen im Alltag bis hin zu Zusatzerkrankungen<br />
(z. B. Stimmungsproblemen),<br />
Arbeitsplatzverlust und Rückzug<br />
aus dem sozialen Umfeld. Es ist daher<br />
äusserst wichtig, Schmerzen so früh und<br />
so gut wie möglich in den Griff zu bekommen.<br />
Die NSAR, inklusive COX-2-<br />
Hemmer, werden in allererster Linie zur<br />
Schmerzbekämpfung eingesetzt, obwohl<br />
sie gleichzeitig auch eine gewisse entzündungshemmende<br />
Wirkung haben. Diese<br />
Entzündungshemmung verhindert aber<br />
nicht das Fortschreiten der Erkrankungen.<br />
Bei vielen Patienten mit entzündlichrheumatischen<br />
Erkrankungen ist daher<br />
die Anwendung weiterer Medikamente,<br />
der Basis-Therapeutika und der Biologica,<br />
die in erster Linie die Bekämpfung der<br />
Entzündung und deren Folgen zum Ziel<br />
haben, unvermeidbar.<br />
Welche Substanz, älteres NSAR oder<br />
COX-2-Hemmer, für den einzelnen Patienten<br />
in Frage kommt, muss vom Arzt<br />
festgelegt werden. Dabei sollten bestimmte<br />
Risiken wie natürlich die Vorgeschichte<br />
des Patienten mit Herz-Kreislauferkrankungen,<br />
eine bekannte Unverträglichkeit<br />
bestimmter NSAR im Magen-<br />
Darm-Trakt, allergische Reaktionen auf<br />
NSAR, aber auch andere Faktoren, wie<br />
z. B. Schmerzintensität, höheres Lebensalter,<br />
zusätzliche Medikamente oder die<br />
Nierenfunktion berücksichtigt werden.<br />
Eine intensive Zusammenarbeit zwischen<br />
Patient und Arzt ist dabei von grosser<br />
Bedeutung.<br />
Gar nicht selten werden NSAR wegen ihrer<br />
Wirksamkeit ein wesentlicher Bestandteil<br />
der täglichen Routine. Dabei darf nicht<br />
vergessen werden, dass sie immer wieder<br />
auf ihre Wirksamkeit überprüft werden.<br />
Denn nicht ganz selten werden Medikamente,<br />
auch NSAR, lange eingenommen,<br />
auch wenn sie ungenügend oder gar<br />
überhaupt nicht wirksam sind. Manchmal<br />
entfällt auch der Grund für ihre Einnahme,<br />
z. B. wenn eine Arthrose erfolgreich mit<br />
einer Prothese operiert worden ist und gar<br />
keine Schmerzen mehr vorhanden sind.<br />
Auch in solchen Fällen wird die Einnahme<br />
oft aus Gewohnheit erst einmal fortgesetzt.<br />
Dadurch, dass der behandelnde Arzt also<br />
alle individuellen Risikofaktoren in Betracht<br />
zieht, soll gewährleistet werden, dass<br />
NSAR in vernünftigem und angemessenem<br />
Rahmen eingesetzt werden, so dass<br />
sich kein Patient vor schwerwiegenden<br />
Nachteilen fürchten muss. Es ist zu hoffen,<br />
dass die weitere Entwicklung von NSAR,<br />
insbesondere der COX-2-Hemmer, hier<br />
einen wichtigen Beitrag leisten wird.<br />
Die medizinische Forschung ist ständig im<br />
Fluss. Dieser Bericht soll für den Patienten<br />
Wesentliches zum aktuellen Kenntnisstand<br />
bei der Behandlung von Rheumaschmerzen<br />
mit älteren NSAR und COX-2-Hemmern<br />
wiedergeben und darauf hinweisen,<br />
dass eine intensive Zusammenarbeit zwischen<br />
Rheumapatienten und ihren behandelnden<br />
Ärzten von herausragender<br />
Bedeutung ist.<br />
6 <strong>info</strong>
Les anti-inflammatoires et leur utilité dans le<br />
traitement des douleurs rhumatismales<br />
Professeur Johannes von Kempis,<br />
chef du département Rhumatologie<br />
et réhabilitation, Hôpital cantonal<br />
de Saint-Gall<br />
Les produits de la catégorie des inhibiteurs<br />
des cyclo-oxygénases (COX),<br />
groupe relativement nouveau de<br />
médicaments contre les douleurs rhumatismales,<br />
avaient été lancés avec<br />
beaucoup de succès au début de cette<br />
décennie. Depuis 2004 toutefois,<br />
on n’en a plus entendu parler. A cette<br />
époque, deux de ces produits ont en<br />
effet été retirés du marché, ce qui a<br />
donné lieu à d’abondantes controverses<br />
dans les médias, de sorte que<br />
beaucoup de personnes souffrant de<br />
rhumatismes, et aussi leurs médecins,<br />
se sont trouvés plongés dans le doute.<br />
Quant aux anti-inflammatoires<br />
non stéroïdiens (AINS), ils restent,<br />
actuellement, quasi indispensables<br />
au traitement de nombreux rhumatisants.<br />
On distingue aujourd’hui les<br />
plus anciens de ces produits des inhibiteurs<br />
des COX 2 lesquels en sont un<br />
sous-groupe. Judicieusement administrés,<br />
les AINS, y compris les inhibiteurs<br />
des COX-2, permettent de traiter<br />
efficacement les douleurs rhumatismales<br />
sans que l’on ait à redouter<br />
d’importants effets indésirables.<br />
Les douleurs rhumatismales ont toujours,<br />
de mémoire d’homme, constitué<br />
un mal très répandu<br />
Dans l’antiquité gréco-romaine déjà, on<br />
utilisait le terme de «rhumatisme» (latin:<br />
rheumatismus, du grec: rheuma) pour désigner<br />
les douleurs en tout genre évoquant<br />
un flux, un écoulement (grec: rhein,<br />
«couler», mais aussi, parfois, «assaillir»).<br />
En médecine moderne, il s’applique à<br />
une multitude de maladies très diverses<br />
affectant l’appareil moteur (articulations,<br />
capsules articulaires, os, muscles, tendons)<br />
et qui ne sont provoquées ni par un trau-<br />
ma ni par une lésion d'un autre ordre<br />
(p.ex. tu-morale). En tout, on dénombre<br />
plus d’une centaine de tableaux cliniques<br />
relevant d’une affection rhumatismale.<br />
Le mot «rhumatisme» a donc un caractère<br />
très général; il est souvent utilisé pour<br />
désigner une quelconque douleur et ne<br />
correspond pas à une manifestation<br />
pathologique spécifique. Les maladies<br />
rhumatismales les plus fréquentes<br />
se répartissent, en gros, en trois groupes<br />
(cf. tableau).<br />
1 Les altérations dues à l’usure,<br />
les affections dégénératives<br />
Elles comprennent: l’arthrose (p.ex. des<br />
hanches ou des genoux), les syndromes<br />
douloureux imputables à des atteintes du<br />
rachis (p. ex. l’épiphysite de croissance, ou<br />
cyphose douloureuse de l’adolescence,<br />
ou maladie de Scheuermann, les douleurs<br />
cervicales, dorsales ou lombaires dues à<br />
l’usure, ou aussi à d’autres facteurs) et<br />
les maladies rhumatismales affectant les<br />
parties molles, qu’elles s’étendent à l’ensemble<br />
de l’appareil moteur (tel, p.ex.,<br />
le syndrome polyalgique idiopathique diffus)<br />
ou soient localement circonscrites<br />
(telles l’épicondylite humérale ou «tennis<br />
elbow» et les contractures, quelle qu’en<br />
soit la cause).<br />
La notion d’usure, qui ne sert, en l’occurrence,<br />
qu’à la classification de ces maladies,<br />
peut induire en erreur; l’usure n’est,<br />
en effet, pas toujours la cause des douleurs<br />
dorsales; elle ne l’est jamais dans le<br />
cas du syndrome polyalgique idiopathique<br />
diffus.<br />
2 Les maladies rhumatismales<br />
inflammatoires<br />
Elles englobent: la polyarthrite rhumatoïde,<br />
naguère aussi nommée polyarthrite<br />
chronique évolutive, d’autres formes<br />
d’arthrite, les spondylarthropathies (telle<br />
la maladie de Bechterew), les collagénoses<br />
ou connectivites (dont le lupus érythémateux<br />
systémique, la sclérodermie, le syndrome<br />
de Sjögren) et les angéites (par exemple<br />
le syndrome de Wegener, la polymyalgie<br />
artéritique ou l’artérite temporale),<br />
de même que la goutte et d’autres<br />
formes analogues d’inflammations articulaires<br />
dues à des dépôts de cristaux de<br />
produits du métabolisme, telles que, par<br />
exemple, la chondrocalcinose articulaire<br />
(ou pseudo-goutte), provoquée par des<br />
dépôts de cristaux non pas d’acide urique<br />
mais de pyrophosphate de calcium (PPDC).<br />
3 Les maladies affectant essentiellement<br />
les os<br />
La principale et la plus connue des affections<br />
de ce groupe est l’ostéoporose (décalcification<br />
des os, perte de tissu osseux).<br />
Un grand nombre de ces maladies sévissent<br />
probablement depuis des millénaires,<br />
ainsi qu’en attestent certains squelettes<br />
mis au jour à la faveur de fouilles archéologiques.<br />
Bien qu’au point de vue phylogénique<br />
le recul ne soit pas très important,<br />
rappelons que l’on a constaté de l’arthrose<br />
chez Ötzi, qui a vécu voici environ<br />
5000 ans. Certains squelettes remontant<br />
au début de l’époque celtique présenent<br />
Maladies rhumatismales<br />
Usure<br />
Arthroses, p.ex. des hanches, des genoux, des articulations des doigts<br />
Affections du rachis, p.ex. maladie de Scheuermann, douleurs cervicales,<br />
dorsales ou lombaires d’étiologie diverse<br />
Rhumatisme des parties molle, atteintes affectant l’ensemble de<br />
l’appareil moteur (p. ex. la fibromyalgie<br />
Rhumatisme des parties molle, atteintes localement circonscrites,<br />
p.ex. l’épicondylite humérale, les contractures<br />
Affections Polyarthrite rhumatoïde<br />
rhumatismales<br />
Autres formes d’arthrite<br />
inflammatoires<br />
Spondarthropathies, p.ex. la maladie de Bechterew<br />
Collagénoses ou connectivites, p.ex. le lupus érythémateux, la sclérodermie,<br />
le syndrome de Sjögren<br />
Angéites, p.ex. la granulomatose ou syndrome de Wegener, la polymyalgie<br />
rhumatismale, l’artérite temporale<br />
Goutte et autres affections dues à des dépôts de cristaux<br />
Affections des os Ostéoporose<br />
<strong>info</strong> 7
des dégâts articulaires semblables à ceux<br />
que provoque aujourd’hui la PR.<br />
Quelque vingt pour cent de la population<br />
suisse souffre de «rhumatisme», c’està-dire<br />
d’une quelconque des multiples<br />
affections rhumatismales. On estime que<br />
d’ici à 2020, le nombre actuel de personnes<br />
souffrant d’une maladie rhumatismale<br />
aura doublé et que, sur l’ensemble du<br />
globe terrestre, on en comptera plus de<br />
570 millions.<br />
Beaucoup de rhumatisants sont contraints<br />
de prendre presque quotidiennement des<br />
médicaments pour lutter contre les douleurs<br />
qu’ils endurent. Les médicaments le<br />
plus souvent utilisés pour cela sont toujours,<br />
dans le monde entier, les produits<br />
à base de substances antalgiques du type<br />
non stéroïdien (anti-inflammatoire non<br />
stéroïdien – AINS). C’est-à-dire que ces<br />
médicaments ne contiennent pas de cortisone.<br />
Tous sont susceptibles de provoquer<br />
des effets secondaires affectant l’appareil<br />
digestif et le système cardio-vasculaire.<br />
Ceux-ci sembleraient être, de façon<br />
générale, moins fréquents lors de l’utilisation<br />
de certains inhibiteurs de la COX-2,<br />
les produits les plus récents du vaste<br />
groupe des non-stéroïdiens.<br />
Les traitements médicamenteux<br />
sont indispensables dans la lutte<br />
contre les maladies rhumatismales<br />
et les douleurs qu’elles provoquent<br />
Les AINS sont utilisés en tant qu’antirhumatismaux<br />
dans le traitement de toutes<br />
les maladies rhumatismales. Mais il va de<br />
soi qu’ils agissent également contre les<br />
douleurs d’une autre nature et contre<br />
l’inflammation: par exemple en cas d’infection.<br />
On connaît également les propriétés<br />
antipyrétiques de beaucoup de ces<br />
médicaments. Ils sont le plus souvent administrés<br />
sous forme de comprimés, de<br />
capsules, de granulés; plus rarement, de<br />
suppositoires. On les trouve aussi, pour<br />
usage externe, sous forme de gels, de<br />
crèmes ou d’émulsions agissant localement.<br />
Les médecins prescrivent encore fréquemment,<br />
en autre, des non-stéroïdiens<br />
plus anciens, c’est-à-dire qui ne sont pas<br />
des inhibiteurs de la COX-2, administrés<br />
par voie parentérale. Il faut dire cependant<br />
que ce mode d’utilisation ne présente<br />
aucun avantage: l’action du médicament<br />
n’est ni plus rapide ni plus marquée et les<br />
effets indésirables restent les mêmes.<br />
Alors que dans le traitement des maladies<br />
1 Mode d’action des anti-inflammatoires non stéroïdiens (AINS)<br />
Enzymes<br />
Messagers<br />
Localisation<br />
de l’action /<br />
action<br />
Plaquettes<br />
sanguines<br />
COX-1<br />
Muqueuse<br />
gastrointestinale<br />
Les prostaglandines – messagers élaborés grâce aux enzymes de la cyclo-oxygénase –<br />
agissent de manière diverse en plusieurs endroits de l’organisme.<br />
Diverses prostaglandines<br />
Reins<br />
COX-2<br />
Inflammation<br />
Fièvre<br />
Douleurs<br />
rhumatismales inflammatoires, les AINS<br />
semblent avoir quelque peu perdu de leur<br />
importance en raison de l’introduction de<br />
nouvelles substances, dites «biologiques»<br />
– il s’agit de protéines telles que certains<br />
anticorps – ils restent indispensables dans<br />
le traitement de toutes les autres maladies<br />
«rhumatismales».<br />
Outre les AINS, on recourt aussi, suivant la<br />
gravité de la maladie en cause, à d’autres<br />
analgésiques, différents au plan pharmacodynamique,<br />
tels, par exemple, les opiacés,<br />
qui agissent sur le système nerveux<br />
et n’influent en rien sur la fonction des<br />
messagers intervenant dans la genèse du<br />
processus inflammatoire.<br />
Il est très important de souligner que les<br />
non-stéroïdiens, bien qu’ils exercent une<br />
certaine action modératrice sur l’inflammation,<br />
n’ont aucune influence sur l’évolution<br />
des maladies rhumatismales inflammatoires.<br />
Ils constituent un traitement<br />
purement symptomatique et ne sont nullement<br />
en mesure d’enrayer, par exemple,<br />
la destruction des articulations en cas de<br />
PR. Pour cela, il faut intervenir à un stade<br />
précoce par des traitements dits de base,<br />
ou au moyen de médicaments biologiques;<br />
dans de nombreux cas, ces traitement<br />
se prolongent longtemps, voire la<br />
vie entière. Les dérivés du cortisol qui ont<br />
été mis au point, souvent appelés à tort<br />
«cortisone», occupent aussi une place importante,<br />
notamment durant les phases<br />
d’activité de la maladie. Lorsqu’ils sont<br />
utilisés durant une période réduite au minimum<br />
utile et que la posologie est correcte,<br />
ils produisent beaucoup moins d’effets<br />
indésirables que ne le fait accroire<br />
leur mauvaise réputation.<br />
Mode d’action des anti-inflammatoires<br />
non stéroïdiens (AINS)<br />
Les AINS inhibent deux enzymes distinctes,<br />
à savoir la cyclo-oxygénase-1 (COX-1) et<br />
la cyclo-oxygénase-2 (COX-2), dont l’organisme<br />
a besoin pour produire les importants<br />
messagers que sont les prostaglandines.<br />
En l’état actuel des connaissances, on<br />
pense que les messagers élaborés à l’aide<br />
de la COX-1 ont, entre autres fonctions,<br />
celle de stabiliser la fonction plaquettaire<br />
et d’assurer la protection de la muqueuse<br />
gastro-intestinale, ainsi que la fonction<br />
rénale. Les prostaglandines élaborées à<br />
l’aide de la COX-2, elles, interviennent<br />
particulièrement dans la genèse de la douleur,<br />
de la fièvre et du processus inflammatoire<br />
(cf. tableau 1 en haut).<br />
Les AINS ne figurant pas parmi les plus<br />
récents inhibent pour la plupart les deux<br />
enzymes: la COX-1 et la COX-2, de sorte<br />
qu’ils ont un effet à la fois analgésique,<br />
fébrifuge et antiphlogistique. Leur structure<br />
chimique permet de les répartir en<br />
deux groupes majeurs englobant respectivement<br />
ceux qui sont des dérivés de<br />
l’acide carboxylique et de l’acide énolique<br />
(cf. tableau page 10). La plupart des AINS<br />
relativement anciens encore en usage<br />
aujourd’hui appartiennent au premier de<br />
ces deux groupes majeurs, celui des dérivés<br />
de l’acide carboxylique. En font<br />
8 <strong>info</strong>
notamment partie les salicylates, dérivés<br />
de l’acide salicylique lequel était naguère<br />
obtenu à partir de l’écorce de saule, d’où<br />
son nom (latin: salix, le saule); la médecine<br />
actuelle utilise essentiellement un dérivé<br />
de l’acide salicylique, à savoir l’acide<br />
acétylsalicylique.<br />
Les liaisons de l’acide propionique, l’acide<br />
acétique (p. ex. le diclofénac, l’acétamicine),<br />
et de l’acide anthranilique (p.ex.<br />
l’acide méfénaminique) sont d’autres dérivés<br />
de l’acide carboxylique.<br />
Le second des deux groupes, celui des dérivés<br />
de l’acide énolique, comprend entre<br />
autres les dérivés de l’oxicam (p.ex. le piroxicam,<br />
le lornoxicam).<br />
Dans un troisième groupe, enfin, on trouve<br />
les coxibes (inhibiteurs de la COX-2).<br />
Au plan de la chimie, ce groupe présente<br />
peu d’unité; il comprend des substances<br />
relativement nouvelles qui ont souvent la<br />
structure de l’acide sulfonique ou de ses<br />
dérivés, les sulfamides. Les coxibes inhibent<br />
plus spécifiquement la COX-2, c’està-dire<br />
sans inhiber la COX-1 ou en ne<br />
l’inhibant que sensiblement moins; c’est<br />
pourquoi ils provoquent moins d’effets<br />
secondaires influant sur la coagulation<br />
sanguine ou causant des dégâts à l’appareil<br />
digestif. Il est particulièrement important<br />
de noter qu’ils ne provoquent que<br />
plus rarement des hémorragies ou des<br />
perforations de la paroi gastrique ou intestinale.<br />
On ne saurait toutefois considérer les AINS<br />
comme tout noirs ou tout blancs en ce<br />
qui concerne leur propriété d’inhiber les<br />
COX. Il est d’anciens AINS qui bloquent<br />
l’action de la COX-2 de manière relativement<br />
spécifique. Néanmoins, c’est en<br />
fonction de cette propriété que les coxibes<br />
ont été mis au point.<br />
Il faut naturellement citer le paracétamol<br />
et le metamizol qui, en fait, relèvent aussi<br />
des AINS. Le rôle particulier qui leur est<br />
attribué est dû au fait que leur mécanisme<br />
pharmacodynamique n’est pas exactement<br />
connu et que la question de savoir pourquoi<br />
ils ne provoquent guère d’accidents<br />
graves de l’appareil digestif est restée sans<br />
réponse. Il est possible que leur action<br />
s’étende à une troisième cyclo-oxygénase.<br />
Tout médicament provoque, outre<br />
l’effet recherché, certains effets indésirables<br />
(effets secondaires)<br />
Il n’existe aucun traitement médicamenteux<br />
efficace dont l’effet principal ne s’accompagne<br />
pas d’effets secondaires qu’il<br />
est tout à fait opportun de qualifier d’indésirables.<br />
Chaque traitement exige que<br />
le médecin, avant de le prescrire, procède<br />
à une évaluation minutieuse des avantages<br />
et des risques qu’il implique. Si les risques<br />
paraissent disproportionnés aux avantages<br />
escomptés, il va sans dire qu’il faut<br />
renoncer au traitement.<br />
Les coxibes (inhibiteurs des COX-2) :<br />
leurs effets secondaires sur le système<br />
cardio-vasculaire sont comparables<br />
à ceux des AINS mis au point il y a<br />
un certain temps déjà et leurs effets<br />
sur l’appareil digestif, présentent, relativement<br />
parlant certains avantages<br />
Voici deux ans, les médicaments du groupe<br />
des inhibiteurs des COX-2 ont donné<br />
lieu à des critiques du fait que l’une de<br />
ces substances, le refécoxib, administrée<br />
à doses élevées au cours d’une étude,<br />
avait causé de façon répétée des accidents<br />
cardio-vasculaires. Le fabricant l'avait,<br />
sans l’intervention des autorités compétentes<br />
en la matière, retirée spontanément<br />
du marché. Une autre sub-stance,<br />
le valdécoxib, propriété d’un autre producteur,<br />
avait également été retirée du<br />
marché; non qu’elle eût causé des effets<br />
secondaires affectant le système cardiovasculaire,<br />
mais elle avait provoqué chez<br />
un grand nombre de patients des réactions<br />
cutanées graves.<br />
Dans l’intervalle, d’autres études ont<br />
démontré que les AINS relativement<br />
anciens et l’unique inhibiteur des COX<br />
resté sur le marché à l’époque étaient,<br />
dans l’ensemble, comparables quant à la<br />
sécurité qu’ils offraient au point de vue<br />
de leurs effets sur le système cardio-vasculaire;<br />
c’est-à-dire qu’il était impossible<br />
de les considérer comme meilleurs ou,<br />
au contraire, plus nocifs les uns par rapport<br />
aux autres. Ces constatations valent<br />
aussi pour d’autres inhibiteurs des COX-2,<br />
mis au point depuis lors mais non encore<br />
autorisés en Suisse.<br />
• Mains d’une femme atteinte de polyarthrite rhumatoïde (comme le révèlent les<br />
articulations métacarpophalangiennes et interphalangiennes proximales) et d’une polyarthrose<br />
concomitante (décelable aux articulations interphalangiennes distales).<br />
• Mani di una paziente con artrite reumatoide (visibile sulle articolazioni metacarpofalangee<br />
e interfalangee prossimali) e contemporanea poliartrosi alle articolazioni delle<br />
dita (visibile sulle articolazioni interfalangee distali).<br />
• Hände einer Patientin mit rheumatoider Arthritis (sichtbar an den Fingergrund- und<br />
-mittelgelenken) und gleichzeitiger Fingergelenkspolyarthrose (sichtbar an den Fingerendgelenken).<br />
<strong>info</strong> 9
Les divers groupes d’AINS et leurs représentants typiques<br />
Die <strong>Schweizerische</strong><br />
<strong>Polyarthritiker</strong>-<strong>Vereinigung</strong><br />
ist dringend auf<br />
Spenden angewiesen!<br />
Groupe<br />
Dérivés de l’acide<br />
carboxylique<br />
Dérivés de<br />
l’acide énolique<br />
Inhibiteurs de<br />
la COX-2<br />
Substance<br />
Dérivés de l’acide salicylique, p.ex. l’acide acétylsalicylique<br />
Dérivés de l’acide propionique, p.ex. l’ibuprofène, le naproxène<br />
Dérivés de l’acide phénylacétique (dérivés de l’acide acétique),<br />
p.ex. le diclofénac)<br />
Dérivés de l’acide arylacétique et de l’acide hétéroarylacétique<br />
(dérivés de l’acide acétique), p.ex. l’acémétacine<br />
Dérivés de l’acide anthranilique, p.ex. l’acide méfénamique<br />
Oxicams, p.ex. le piroxicam, le lornoxicam<br />
Coxibes, p.ex. le célécoxib<br />
Bitte denken Sie an unsere <strong>Vereinigung</strong><br />
bei Geburtstagen, Vergabungen oder<br />
Legaten. Jede Spende ist willkommen.<br />
Herzlichen Dank!<br />
Ihre SPV<br />
L’Association suisse<br />
des polyarthritiques<br />
ne subsisterait pas sans<br />
vos dons!<br />
Pensez à notre association à l’occasion<br />
d’anniversaires, de décès, de legs!<br />
Chaque don est le bienvenu, et<br />
l’ASP vous en sait très sincèrement gré.<br />
L’Associazione svizzera<br />
dei poliartritici ha necessità<br />
urgente di contributi!<br />
Pensi alla nostra associazione in occasione<br />
di compleanni, donazioni o lasciti.<br />
Ogni offerta è gradita. Grazie di cuore!<br />
La Sua ASP<br />
PC 80-37316-1<br />
Les inhibiteurs des COX-2 présentent<br />
l’avantage d’être moins nocifs pour l’appareil<br />
digestif que ne le sont les AINS<br />
relativement anciens, qui ne bloquent<br />
pas uniquement les COX-2, mais également,<br />
dans une proportion importante,<br />
les COX-1. L’administration d’AINS parmi<br />
les moins récents, en particulier, exige<br />
souvent que l’on prévoie, parallèlement,<br />
un traitement médicamenteux visant à<br />
protéger l’appareil gastro-intestinal.<br />
Tout traitement médicamenteux contre<br />
les douleurs rhumatismales doit<br />
être programmé individuellement,<br />
pour chaque patient, par le médecin<br />
traitant<br />
Les douleurs causées par une maladie<br />
rhumatismale exercent généralement une<br />
forte pression sur le malade et lui imposent,<br />
dans la vie quotidienne, des restrictions<br />
pouvant entraîner des problèmes de<br />
santé supplémentaires (et aussi des inégalités<br />
d’humeur), la perte d’un emploi et le<br />
retrait de la vie sociale. C’est pourquoi il<br />
est capital d’en venir à bout à un stade<br />
aussi précoce que possible. C’est en toute<br />
première ligne dans ce but que l’on recourt<br />
aux AINS, y compris aux inhibiteurs<br />
des COX-2, indépendamment de l’action<br />
anti-inflammatoire qu’ils exercent. Néanmoins,<br />
celle-ci ne freine nullement la progression<br />
de la maladie. Dans un grand<br />
nombre de cas, il est par conséquent indispensable<br />
de prescrire d’autres médicaments,<br />
des traitements de base et des<br />
médicaments biologiques, dont la première<br />
fonction est de lutter contre l’inflammation<br />
et ses conséquences.<br />
Il appartient au médecin traitant de choisir<br />
le médicament approprié. Ce faisant, il<br />
doit naturellement tenir compte des risques<br />
que révélera l’anamnèse, notamment<br />
chez les patients atteints d’une affection<br />
du système cardio-vasculaire, dont<br />
l’appareil digestif ne supporte pas certains<br />
AINS, ou qui y sont allergiques, de même<br />
que d’autres facteurs tels que l’intensité<br />
des douleurs, l’âge, la fonction rénale, les<br />
autres médicaments dont use la personne<br />
en cause. Il est essentiel que patient et<br />
médecin collaborent étroitement.<br />
Il n’est pas rare que l’usage d’AINS, étant<br />
donné l’efficacité de ceux-ci, devienne une<br />
habitude. On n’oubliera pas non plus que<br />
cette efficacité doit faire l’objet de contrôles<br />
réguliers. Il n’est pas rare, en effet,<br />
que les médicaments, y compris les AINS,<br />
soient pris de manière régulière même<br />
lorsqu’ils ne sont qu’insuffisamment, voire<br />
plus du tout efficaces. Parfois, le patient<br />
continue, par habitude, à prendre un médicament<br />
même lorsque celui-ci est devenu<br />
inutile: par exemple après que la pose<br />
d’une prothèse a supprimé toute douleur<br />
causée par l’arthrose.<br />
Le fait que le médecin traitant prenne<br />
ainsi en considération tous les facteurs<br />
individuels de risque doit garantir l’administration<br />
adéquate, raisonnable, d’un<br />
médicament, de sorte que le patient n’a<br />
pas à redouter d’importants préjudices<br />
pour sa santé. Il faut espérer, en outre,<br />
que la mise au point de nouveaux AINS,<br />
en particulier d’inhibiteurs de la COX-2,<br />
apportera une importante contribution<br />
dans ce sens.<br />
La recherche médicale poursuit inlassablement<br />
son chemin. Ce qui précède a pour<br />
but de renseigner les rhumatisants sur<br />
l’état actuel des connaissances en ce qui<br />
concerne le traitement des douleurs rhumatismales<br />
au moyen des AINS déjà en<br />
usage depuis un certain temps et d’inhibiteurs<br />
de la COX-2, tout en soulignant<br />
l’importance extrême d’une collaboration<br />
sans faille entre le patient et son médecin.<br />
10 <strong>info</strong>
Antireumatici: un pilastro insostituibile per<br />
la cura dei dolori reumatici<br />
Prof. Dr. med. Johannes von Kempis,<br />
Direttore Divisione di Reumatologia e<br />
Riabilitazione, Ospedale Cantonale<br />
San Gallo<br />
I cosiddetti inibitori della COX-2, un<br />
gruppo relativamente nuovo di preparati<br />
contro i dolori reumatici, sono<br />
stati introdotti con grande successo<br />
all’inizio di questo decennio. Ma poi,<br />
a partire dal 2004, non se ne è più<br />
parlato. Il ritiro dal mercato – avvenuto<br />
a quell’epoca – di due di quei<br />
farmaci e le successive discussioni<br />
svoltesi sui media hanno provocato<br />
grande insicurezza in molti pazienti<br />
e anche nei loro medici. Ancora oggi<br />
gli farmici antireumatici non steroidei<br />
(FANS) sono quasi insostituibili, per<br />
molti pazienti, nella cura dei dolori<br />
reumatici. I più vecchi FANS, oggi,<br />
vengono distinti dagli inibitori della<br />
COX-2, che ne rappresentano un sottogruppo.<br />
Se usati in modo adeguato,<br />
i FANS, compresi gli inibitori della<br />
COX-2, possono curare efficacemente<br />
i dolori senza rischio di gravi conseguenze<br />
negative.<br />
I dolori reumatici sono frequenti<br />
ed esistono da quando l’uomo è un<br />
essere pensante<br />
Fin dai tempi antichi il termine «reuma»<br />
indica dolori d’ogni genere aventi la caratteristica<br />
di «scorrere» o «tirare» – corrispondente<br />
al significato di questa parola<br />
nel greco antico.<br />
La medicina moderna si riferisce con questo<br />
termine a malattie molto varie, che<br />
coinvolgono l’apparato motore (articolazioni,<br />
capsule articolari, ossa, muscoli o<br />
tendini) ma che non sono provocate né da<br />
ferite né da altre lesioni (p.es. tumorali).<br />
Complessivamente si includono tra le<br />
malattie reumatiche oltre 100 quadri clinici.<br />
«Reuma», dunque, è solo un termine<br />
generale, usato spesso per indicare dolo-<br />
ri, e non rappresenta assolutamente una<br />
malattia singola. Le affezioni reumatiche<br />
più frequenti si suddividono in<br />
tre gruppi (v. tabella):<br />
1. Le malattie da usura o degenerative<br />
Tra queste troviamo: le artrosi (p.es. dell’anca<br />
e del ginocchio), le sindromi dolorose<br />
dovute a malattie della colonna vertebrale<br />
(p.es. il morbo di Scheuermann,<br />
i dolori alla nuca, alla schiena e alla regione<br />
lombo-sacrale provocati da usura o<br />
da altre cause) e malattie reumatiche delle<br />
parti molli, che colpiscono l’apparato<br />
motore nel suo complesso (p.es. la sindrome<br />
della fibromialgia) o solo localmente<br />
(p.es. il gomito del tennista e gli strappi<br />
muscolari di varia origine).<br />
Qui il termine «usura« serve soltanto per<br />
la classificazione, e potrebbe indurre in<br />
errore, perché non esprime la causa della<br />
malattia; non sempre, ad esempio, per i<br />
dolori alla schiena e mai per la sindrome<br />
fibromialgica.<br />
2. Le malattie reumatiche a carattere<br />
infiammatorio<br />
Tra queste troviamo: l’artrite reumatoide,<br />
un tempo detta anche poliartrite (cronica),<br />
altre artritidi, le spondilo-artropatie (p.es.<br />
la malattia di Bechterew), le collagenosi o<br />
connettiviti (tra le quali il Lupus eritematoso<br />
sistemico, la sclerodermia, la sindrome<br />
di Sjögren e le vascoliti o infiammazioni<br />
dei vasi sanguigni, tra le quali il morbo<br />
di Wegener, la polimialgia reumatica o<br />
l’arterite temporale), nonché la gotta e<br />
analoghe infiammazioni delle articolazioni,<br />
causate da cristalli di prodotti del<br />
ricambio (metaboliti), come la pseudogotta,<br />
che viene scatenata da cristalli non<br />
di acido urico, ma di fosfato di calcio.<br />
3. Malattie che colpiscono soprattutto<br />
le ossa<br />
La rappresentante più importante e più<br />
nota di questo gruppo è l’osteoporosi<br />
(decalcificazione delle ossa, rarefazione<br />
del tessuto osseo).<br />
Malattie reumatiche<br />
da «usura» Artrosi, p.es. articolazione dell’anca o del ginocchio, articolazioni delle dita<br />
Malattie della colonna vertebrale, p.es. morbo di Scheuermann, dolori di<br />
varia origine alla nuca, alla schiena o alla regione lombo-sacrale<br />
Reumatismo delle parti molli, coinvolto tutto l’apparato motore,<br />
p.es. fibromialgia<br />
Reumatismo delle parti molli, limitato localmente, p.es. gomito del<br />
tennista, stiramenti muscolari<br />
Molte di queste malattie sono probabilmente<br />
comparse già migliaia di anni fa,<br />
come dimostrano reperti scheletrici. Sebbene<br />
non ancora molto remote nel quadro<br />
storico dell’evoluzione, si sono potute<br />
constatare artrosi delle articolazioni nel<br />
caccia tore mummificato di Similaun (noto<br />
anche come Ötzi), vissuto circa 5000 anni<br />
fa. In scheletri di epoca celtica arcaica<br />
sono state trovatete distruzioni articolari<br />
simili a quelle provocate da un’odierna<br />
artrite reumatoide.<br />
Circa il 20 percento della popolazione<br />
svizzera soffre di «reumi», cioè di una<br />
delle molte malattie reumatiche. Si prevede<br />
che il numero di pazienti con malattie<br />
reumatiche oggi presenti nel mondo raddoppierà<br />
entro il 2020, superando i 570<br />
milioni.<br />
Molti malati di reumatismo devono prendere<br />
quasi ogni giorno dei farmaci contro<br />
i dolori di cui soffrono. Quelli usati più<br />
frequentemente in tutto il mondo sono<br />
ancor oggi soprattutto sostanze antidolo-<br />
a carattere Artrite reumatoide (poliartrite cronica)<br />
infiam-<br />
Altre artritidi<br />
matorio<br />
Spondilo-artropatie, p.es. morbo di Bechterew<br />
Collagenosi, connettiviti, p.es. Lupus eritematoso sistemico, sclerodermia,<br />
sindrome di Sjögren<br />
Vascoliti (Infiammazioni dei vasi sanguigni), p.es. morbo di Wegener,<br />
polimialgia reumatica, arterite temporale<br />
Gotta ed altre malattie causate da depositi di cristalli nelle articolazioni<br />
che colpiscono Osteoporosi<br />
le ossa<br />
<strong>info</strong> 11
ifiche del tipo degli antireumatici non<br />
steroidei (FANS). «Non steroidei» significa<br />
che questi medicamenti non contengono<br />
cortisone. Tutti i FANS possono provocare<br />
effetti collaterali nell’apparato gastrointestinale<br />
e in quello cardiocircolatorio. Per<br />
determinati inibitori della COX-2, i farmaci<br />
più recenti nell’ambito del grande gruppo<br />
dei FANS, questi effetti indesiderati potrebbero<br />
essere, in complesso, più rari.<br />
Indispensabili i medicamenti nella<br />
lotta contro le malattie reumatiche<br />
e contro i conseguenti dolori<br />
I FANS – come dice già il loro nome – si<br />
usano contro tutti i tipi di malattie reumatiche.<br />
Ma sono efficaci anche contro i<br />
dolori di altra origine e contro le infiammazioni.<br />
È ben noto l’effetto febbrifugo<br />
di molti di essi. I FANS si usano per lo più<br />
sotto forma di compresse, capsule o granulato,<br />
più raramente di supposte. Sotto<br />
forma di gel, crema o emulsione sono<br />
disponibili anche per uso esterno, soltanto<br />
locale. Spesso i medici di famiglia prescrivono<br />
ancora i FANS di vecchia generazione<br />
– cioè non gli inibitori della COX-2<br />
– sotto forma di iniezioni. Tuttavia questo<br />
tipo di somministrazione non presenta<br />
vantaggi: non agisce più in fretta né meglio<br />
ed ha anche non meno effetti indesiderati.<br />
Mentre nella cura delle malattie reumatiche<br />
infiammatorie i FANS sembrano avere<br />
perso un po’ di importanza a causa dell’uso<br />
di nuovi principi attivi, i cosiddetti<br />
preparati biologici – cioè proteine, p.es.<br />
anticorpi – essi sono tuttora insostituibili<br />
nella terapia di tutte le affezioni reumatiche.<br />
Nella cura delle malattie reumatiche – a<br />
seconda delle loro diverse caratteristiche –<br />
si usano, oltre ai FANS, anche antidolorifici<br />
con un altro tipo d’azione, p.es. gli oppiati.<br />
Questi ultimi differiscono dai FANS per<br />
i loro meccanismi d’azione, che agiscono<br />
sul sistema nervoso stesso e, p.es., non influenzano<br />
i mediatori chimici corresponsabili<br />
dell’insorgere di infiammazioni.<br />
È molto importante sottolineare che i<br />
FANS, pur avendo un certo effetto antiflogistico,<br />
non influiscono sul decorso di<br />
malattie reumatiche a carattere infiammatorio.<br />
Vengono usati soltanto per mitigarne<br />
i sintomi, ma, per esempio, non<br />
sono in grado di arrestare la distruzione<br />
delle articolazioni nell’artrite reumatoide.<br />
Qui occorre usare tempestivamente altri<br />
farmaci, quali i cosiddetti terapeutici di<br />
base, e i preparati biologici – in molti casi<br />
per lunghi periodi o addirittura per tutta<br />
la vita del paziente. Anche i moderni derivati<br />
del cortisolo, chiamati semplicisticamente<br />
– in sostanza non correttamente –<br />
«cortisone» continuano ad avere un posto<br />
importante in questo campo, specie<br />
durante fasi attive della malattia. Usati<br />
per periodi il più possibile brevi e in dosi<br />
giuste, hanno molto meno effetti collaterali<br />
di quanto – a torto – risulta dalla loro<br />
cattiva fama.<br />
1 Modalità d'azione degli antireumatici non steroidei FANS<br />
Enzima<br />
Mediatore<br />
Sede<br />
dell’azione,<br />
effetto<br />
Piastrine<br />
COX-1<br />
Mucosa del<br />
tratto gastrointestinale<br />
Così agiscono gli antireumatici non<br />
steroidei (FANS)<br />
I FANS inibiscono due diversi tipi di enzimi,<br />
la Cicloossigenasi-1 (COX-1) e la Cicloossigenasi-2<br />
(COX-2). L’organismo si serve<br />
di questi enzimi per la formazione di<br />
importanti sostanze mediatrici: le prostaglandine.<br />
Secondo le attuali conoscenze, queste<br />
sostanze prodotte con l’intervento della<br />
Cox-1 sono responsabili fra l’altro del corretto<br />
funzionamento delle piastrine, della<br />
protezione della mucosa nel tratto gastrointestinale<br />
e della funzione renale. Invece,<br />
le prostaglandine derivanti dalla COX-2<br />
intervengono soprattutto nei meccanismi<br />
che provocano la comparsa di dolori, febbre<br />
e flogosi (v. figura 1).<br />
I FANS di vecchia generazione svolgono<br />
per la massima parte azione inibitrice nei<br />
confronti di entrambi gli enzimi, la COX-<br />
1 e la COX-2, esplicando un effetto analgesico,<br />
antipiretico ed anche antinfiammatorio.<br />
A seconda della loro struttura<br />
chimica, si suddividono in due grandi classi:<br />
i composti con la struttura primaria o<br />
dell’acido carbossilico o dell’acido enolico<br />
(v. tabella). La maggior parte dei vecchi<br />
composti FANS ancora oggi utilizzati fa<br />
parte della prima numerosa famiglia di<br />
derivati dell’acido carbossilico. Rientrano<br />
in questa famiglia ad es. i salicilati, composti<br />
derivanti dall’acido salicilico, che<br />
originariamente veniva estratto dalla corteccia<br />
di salice. Oggi in medicina si usa<br />
principalmente un derivato dell’acido salicilico:<br />
l’acido acetilsalicilico.<br />
Altri derivati dell’acido carbossilico sono i<br />
composti dell’acido propionico, dell’acido<br />
acetico (p.es. il diclofenac, l’acemetacina)<br />
e quelli dell’acido antranilico (p.es. l’acido<br />
mefenamico).<br />
Della seconda grande famiglia di derivati<br />
dell’acido enolico fanno parte gli oxicam<br />
(p.es. il piroxicam e il lornoxicam).<br />
Un’altra classe farmacologica infine è formata<br />
dagli inibitori della COX-2, detti<br />
anche coxib. Di questa classe piuttosto<br />
eterogenea dal punto di vista chimico fanno<br />
parte sostanze nuovissime il cui scheletro<br />
è costituito da un gruppo sulfonico<br />
o sulfonamidico. I coxib inibiscono in<br />
modo più specifico la COX-2, in quanto<br />
non hanno nessuna contemporanea attività<br />
inibitrice nei confronti della COX-2 o<br />
la possiedono in misura molto minore, e<br />
quindi provocano meno effetti indesiderati<br />
sui processi di coagulazione del sangue<br />
e sull’apparato gastrointestinale. Un aspetto<br />
particolarmente importante di questi<br />
diverse prostaglandine<br />
COX-2<br />
Le sostanze mediatrici (prostaglandine) derivanti dagli enzimi cicloossigenasi agiscono<br />
in modo diverso in sedi distinte dell’organismo<br />
Reni<br />
Infiammazione<br />
Febbre<br />
Dolore<br />
12 <strong>info</strong>
Le classi di FANS e i loro tipici rappresentanti<br />
Classe<br />
Derivati dell’acido<br />
carbossilico<br />
Derivati dell’acido<br />
enolico<br />
Inibitori della COX-2<br />
Rappresentante<br />
Derivati dell’acido salicilico, p.es. acido acetilsalicilico<br />
Derivati dell’acido propionico, p.es ibuprofene, naprossene<br />
Derivati dell’acido fenilico (Derivati dell’acido acetico),<br />
p.es. diclofenac<br />
Derivati dell’acido arilacetico e dell’acido eteroarilacetico<br />
(Derivati dell’acido acetico), p.es. acemetacina<br />
Derivati dell’acido antranilico, p.es. acido mefenamico<br />
Oxicam, p.es. piroxicam, lornoxicam<br />
Coxib, p.es. celecoxib<br />
farmaci è la comparsa più rara di emorragie<br />
o di perforazioni della parete intestinale.<br />
Il mondo dei FANS, sotto l’aspetto dell’inibizione<br />
della COX, non è però tutto<br />
bianco o tutto nero. Esistono anche vecchi<br />
FANS che inibiscono la COX-2 in modo relativamente<br />
specifico. I coxib, comunque,<br />
sono stati sviluppati proprio per questa<br />
proprietà terapeutica.<br />
Vanno ricordati naturalmente anche farmaci,<br />
come il paracetamolo e il metamizolo,<br />
che di per sé rientrano anch’essi nella<br />
categoria dei FANS. Il loro ruolo speciale<br />
in questa classe deriva dal fatto che non<br />
si conosce esattamente il loro meccanismo<br />
d’azione e non si è ancora accertato perché<br />
essi non provochino quasi nessun<br />
evento pericoloso a livello gastroenterico.<br />
Probabilmente essi agiscono fra l’altro su<br />
una terza COX.<br />
Ogni medicamento, oltre agli effetti<br />
desiderati, ne provoca anche di indesiderati<br />
(i cosiddetti effetti «collaterali»)<br />
Non c’è nessuna cura medicamentosa<br />
efficace che non provochi, oltre alla sua<br />
azione terapeutica, anche effetti collaterali.<br />
In fondo, le definizioni di effetti «desiderati»<br />
e «indesiderati» sono azzeccate.<br />
Spetta al medico curante soppesare accuratamente<br />
benefici e rischi di ogni terapia.<br />
Naturalmente non è consigliabile ricorrere<br />
a medicamenti se i loro potenziali rischi<br />
non sono controbilanciati dai benefici<br />
attesi.<br />
Inibitori della COX-2 (coxib):<br />
con i FANS di vecchia generazione analoghi<br />
effetti collaterali cardiovascolari<br />
e benefici gastrointestinali<br />
Due anni fa, la classe degli inibitori della<br />
COX-2 è stata oggetto di critiche, perché<br />
una sostanza del gruppo, in uno studio<br />
sull’applicazione di dosi elevate, ha provocato<br />
ripetutamente effetti collaterali cardiovascolari.<br />
La ditta produttrice, non le<br />
autorità competenti in materia di autorizzazione<br />
del farmaco, ha reagito ritirando<br />
dal mercato la sostanza rofecoxib. Un<br />
altro principio attivo – il valdecoxib – prodotto<br />
da un’altra casa farmaceutica è stato<br />
ritirato non per i suoi effetti collaterali<br />
cardiovascolari ma per frequenti casi di<br />
gravi reazioni cutanee.<br />
Frattanto, ulteriori studi hanno dimostrato<br />
che complessivamente i vecchi FANS e<br />
l’unico inibitore della COX-2 rimasto allora<br />
sul mercato sono da considerarsi probabilmente<br />
analoghi in quanto a sicurezza cardiovascolare,<br />
in sostanza cioè non sono né<br />
migliori né peggiori gli uni dell’altro. Almeno<br />
lo stesso discorso vale per altri nuovi<br />
inibitori della COX-2, che in Svizzera non<br />
sono ancora autorizzati.<br />
Nel tratto gastrointestinale gli inibitori<br />
della COX-2 hanno il vantaggio di essere<br />
meno pericolosi dei vecchi FANS i quali inibiscono<br />
non solo la COX-2 ma, in misura<br />
maggiore, anche la COX-1. Specie per<br />
i vecchi FANS, in molti casi è necessaria<br />
una terapia medicamentosa supplementare<br />
per proteggere l’apparato gastrointestinale.<br />
Il trattamento medicamentoso di<br />
dolori reumatici deve essere stabilito<br />
individualmente dal medico per<br />
ogni paziente<br />
Nelle affezioni reumatiche, spesso i dolori<br />
causano forte sofferenza emotiva e portano<br />
a limitazioni generali delle attività<br />
quotidiane fino a provocare malattie concomitanti<br />
(p.es. ad oscillazioni dell’umore),<br />
perdita del posto di lavoro e autoemarginazione<br />
dal contesto sociale. È quindi importantissimo<br />
porre rimedio ai dolori al<br />
più presto e nel miglior modo possibile.<br />
I FANS, inibitori della COX-2 inclusi, si usano<br />
prima di tutto per alleviare il dolore,<br />
anche se nel contempo hanno un certo<br />
effetto antinfiammatorio. Questa azione<br />
antiflogistica però non impedisce il progredire<br />
delle malattie infiammatorie. In<br />
molti pazienti con affezioni a carattere<br />
reumatico -infiammatorio è quindi inevitabile<br />
il ricorso ad altri medicamenti – i terapeutici<br />
di base e i preparati biologici –<br />
la cui finalità terapeutica primaria è quella<br />
di contrastare l’infiammazione e le sue<br />
conseguenze.<br />
Spetta al medico decidere quale principio<br />
attivo, sia esso un vecchio FANS o un<br />
inibitore della COX-2, è più indicato per<br />
il singolo paziente. Nella prescrizione si<br />
dovrebbe tener conto di certi rischi (in<br />
particolare dell’anamnesi del paziente<br />
con malattie cardiovascolari, di una nota<br />
intolleranza a determinati FANS a livello<br />
gastrointestinale) di reazioni allergiche ai<br />
FANS, ma anche di altri fattori quali l’intensità<br />
del dolore, l’età avanzata, altri<br />
medicamenti prescritti o la funzione renale.<br />
A questo proposito, è di grande<br />
importanza una collaborazione intensa<br />
tra il paziente e il medico.<br />
Per la loro efficacia, i FANS non di rado<br />
sono elemento essenziale della pratica<br />
giornaliera. A questo riguardo non bisogna<br />
dimenticare che essi vengono continuamente<br />
sottoposti a test per valutarne<br />
l’efficacia. In effetti i medicamenti, FANS<br />
inclusi, non di rado vengono assunti per<br />
lungo tempo anche quando il loro effetto<br />
è insufficiente o sono del tutto inefficaci.<br />
Talvolta non c’è neanche più motivo di assumerli,<br />
per es. quando un’artrosi – grazie<br />
a protesi - è stata operata con successo<br />
e i dolori sono completamente scomparsi.<br />
Anche in questi casi, spesso per abitudine,<br />
si continua ad assumere i medicamenti.<br />
Il fatto che il medico curante tenga conto<br />
di tutti i fattori di rischio individuali deve<br />
garantire che i FANS vengano usati in<br />
modo ragionevole e corretto così che il<br />
paziente non debba temere gravi svantaggi<br />
per la sua salute. A questo proposito,<br />
è auspicabile che un contributo importante<br />
venga dal continuo perfezionamento<br />
dei FANS, in particolare degli inibitori della<br />
COX-2.<br />
La ricerca medica è in continua evoluzione.<br />
Questo resoconto ha lo scopo di riferire<br />
l’essenziale circa lo stato attuale delle<br />
conoscenze in materia di trattamento<br />
dei dolori reumatici con vecchi FANS e<br />
con inibitori della COX-2, e richiamare l’attenzione<br />
sulla crescente importanza di<br />
una collaborazione costante tra il paziente<br />
reumatico e il medico curante.<br />
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